Milbengefahr?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
DermitderMeise
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#17 AW: Milbengefahr?

Beitrag von DermitderMeise » 1. Juni 2012, 19:28

Soulfire hat geschrieben:Wenn ich mir Merkurs Beitrag durchlese eher nicht. :irre:

Merkur ist skeptisch was die Ãœbertragbarkeit auf Ameisen angeht, das ist sein gutes Recht; er hat aber genauso wie anscheinend alle anderen hier (?) keine Erfahrung damit gesammelt.
Dass Raubmilben gegen Futtermilben (sofern sie in Maßen auftreten, ausprobiert bei Schaben), Kugelmilben (leben frei im Boden) und Blutmilben (bei Eidechsen) helfen entbehrt m. E. weiterer Diskussion, denn das war bei mir bisher stets der Fall - daher auch meine Zuversicht bzgl. Ameisen.
Doch wenn es niemand ausprobiert werden wir es nie wissen. Nie. Zur Sicherheit gleich nochmal: [SIZE="5"]Nie![/SIZE]

Sollten mir die Raubmilben nämlich dann die Ameisen wegfuttern, habe ich nichts gewonnen!

Ach je, immer dieses Rumgejammer! :tongue: Ist gar nicht böse gemeint, aber wer versucht's denn dann endlich mal? Raubmilben (die professionellen!) futtern keine Ameisen, schlimmstenfalls könnten sie sich an der Brut vergreifen und auch das halte ich für sehr unwahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aus dem auch ein Maulwurf keine Hasen frisst: Sie passen nicht in sein Beuteschema.
Ich habe seit längerer Zeit keine Schwierigkeiten mit Milben gehabt (und noch nie mit Milben bei Ameisen) und die ~ 15 € um "einfach so" mal Milben zu bestellen mag ich auch nicht aufbringen. Also, wer traut sich?

Die kleinen roten Raubmilben, die ich kenne, sind allesamt wesentlich kleiner, als die kleinsten Ameisen hier.

Ebendrum.

Also entweder ist diese Temnothorax spec. extrem klein, oder die Raubmilbe sehr groß! o.o

Letzteres, es ist eine Samtmilbe dargestellt, die werden ca. 5 mm groß.



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Herkules
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#18 AW: Milbengefahr?

Beitrag von Herkules » 1. Juni 2012, 20:02

Hallo.
Raubmilben sind längst käuflich.
Sicherlich werden die Raubmilben sich aber auch an der Ameisenbrut gütlich tun , sich vermehren und schlussentlich gegenseitig aufressen, wenn keine andere Nahrung mehr vorhanden ist.
http://shop.biocontrol.ch/WebPortal/showpage.asp?pagename=Nuetzlinge&Artikel=15~&Text=Nuetzlinge&ula=1



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#19 AW: Milbengefahr?

Beitrag von Gast » 1. Juni 2012, 21:03

Danke, Herkules, für den Link! Ich wusste selbst nicht, wie viele derartige "Nützlinge" inzwischen angeboten werden.

Jetzt plagt mich nur die Qual der Wahl: Welche Milbenart soll man gegen Milben bei, an und auf Ameisen nehmen?

@ DmdM: Welche Milben hast Du gegen "Futtermilben" bei Schaben eingesetzt?

Raubmilben (die professionellen!) futtern keine Ameisen, schlimmstenfalls könnten sie sich an der Brut vergreifen
Damit verhalten sie sich natürlich wie die berühmten "Futtermilben" bei den Ameisen: Die ernähren und vermehren sich von Futterresten, und dann findet man sie plötzlich in den ausgehöhlten Puppen ganz besonders wichtiger Ameisen! - Das jedenfalls ist meine persönliche Erfahrung mit "Futtermilben".

MfG,
Merkur



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#20 AW: Milbengefahr?

Beitrag von Herkules » 1. Juni 2012, 21:13

Merkur hat geschrieben: @ DmdM: Welche Milben hast Du gegen "Futtermilben" bei Schaben eingesetzt?

Ich nehme an, das es sich um Phytoseiulus persimilis handelte, da früher unter dem Begriff "Raubmilben" lediglich diese Art angeboten wurde.
Es ist die "0815" Raubmilbe.
Diese Art geht jedoch sicherlich an allerlei Insektenbrut, sofern sie keinen Schutz besitzt, wie etwa bei einer Oothek.
Gruss Sascha



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#21 AW: Milbengefahr?

Beitrag von DermitderMeise » 2. Juni 2012, 15:48

Merkur hat geschrieben:Damit verhalten sie sich natürlich wie die berühmten "Futtermilben" bei den Ameisen

Nein, damit würden sie sich wie "Futtermilben" bei Ameisen verhalten - ich schrieb ganz bewusst könnten. Dass sie das tun steht eben keinesfalls fest und wie man wahrscheinlich merkt zweifle ich stark daran. :)

Die ernähren und vermehren sich von Futterresten, und dann findet man sie plötzlich in den ausgehöhlten Puppen ganz besonders wichtiger Ameisen! - Das jedenfalls ist meine persönliche Erfahrung mit "Futtermilben".

Milben die genau dieses "Verhalten" zeigen hatte ich letztes Jahr in zwei meiner Schabenzuchten (und sie leben dort wahrscheinlich noch, im Untergrund); durch konsequentes Absammeln der toten Tiere bzw. Umzug der lebenden und Reinigung des Behälters lässt sich deren Vermehrung aber einfach vermeiden. Die toten Tiere scheinen eine sehr wichtige Rolle für den Nachwuchs zu spielen, denn nur dort fand ich in Massen die (immobilen) Nymphen.

Welche Milbenart soll man gegen Milben bei, an und auf Ameisen nehmen?

@ DmdM: Welche Milben hast Du gegen "Futtermilben" bei Schaben eingesetzt?

Herkules hat geschrieben:Ich nehme an, das es sich um Phytoseiulus persimilis handelte, da früher unter dem Begriff "Raubmilben" lediglich diese Art angeboten wurde.
Es ist die "0815" Raubmilbe.

Die Sache mit der 08/15-Raubmilbe stimmt zwar, ich kann dazu aber leider keine genaueren Angaben machen. Ursprünglich hatte ich die Tiere gekauft, weil Eidechsen (Lygodactylus) einige Blutmilben hatten, dagegen halfen sie auf jeden Fall; und ich dachte mir: wenn ich sie nun schon habe und noch mehr als 3/4 übrig ist... In einer feucht gehaltenen Schabenzucht trieben Kugelmilben ihr Unwesen im Substrat (allerdings wirklich rein als Mitesser, leider dafür so reichlich dass den Schaben kaum Futter blieb - wurden netterweise vom Züchter mitgeliefert) und in anderen Behältern liefen einige der kleinen weißen Futtermilben herum.
Der "Hersteller" (Züchter? ;)) vertreibt die Tiere unter dem drolligen Namen Dutchys, daher kann ich nicht sagen welche Art sich dahinter versteckt. Die adulten Milben werden einen guten Millimeter lang und sind gräulich wenn ich mich richtig erinnere. Nach Verzehr der Kugel-, Blut- und Futtermilben verschwanden die Tiere aus allen Schabenzuchten von alleine ohne dabei Mord und Totschlag, Hass und Angst zu verbreiten - zum Glück hatten sie vorher nicht die BLÖD gelesen... Im Tausendfüßerkasten dagegen (Inhalt: ~ 80 L Laub, Erde, Boden und Leben) konnte ich ab und zu über die nächsten paar Monate immer wieder ein Exemplar sehen, dort gab es anscheinend länger etwas zu holen; vielleicht die Springschwänze (wohl Folsomia candida), die aber von ihnen nicht ausgerottet wurden.

Inzwischen gibt es solche "Nützlinge" tatsächlich an jeder Ecke im Internet, länger etablierte Hersteller wie die oben schon verlinkten Sautter & Stepper bieten auch viele verschiedene Organismen an.

Diese Art geht jedoch sicherlich an allerlei Insektenbrut, sofern sie keinen Schutz besitzt, wie etwa bei einer Oothek.

Eine Oothek ist kein gutes Beispiel, weil gepanzert. Da ich die Milben in alle meine Schabenzuchten gegeben hatte und die Therea (Herkules, dir sagt das ja etwas - für die fragenden Gesichter: die legen Ootheken :)) trotzdem gut Nachwuchs gezeugt haben, halte ich auch das für nicht zutreffend.

Man sollte auch den Milben den einen oder anderen Nahrungsspezialisten gönnen; es frisst auch nicht jede Fliege(nmade) Fäkalien nur weil das die prominentesten und uns am meisten auffallenden Vertreter machen. :tongue:



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#22 AW: Milbengefahr?

Beitrag von DermitderMeise » 4. Juni 2012, 00:02

Wie es der Zufall so will: Hier probiert jemand gerade im englischen Antforum den Einsatz von Raubmilben bei seinen Pheidologeton diversus aus, die von Milben überrannt wurden. Spannend und mutig! :)



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