Merkur hat geschrieben:Damit verhalten sie sich natürlich wie die berühmten "Futtermilben" bei den Ameisen
Nein, damit
würden sie sich wie "Futtermilben" bei Ameisen verhalten - ich schrieb ganz bewusst
könnten.
Dass sie das tun steht eben keinesfalls fest und wie man wahrscheinlich merkt zweifle ich stark daran.
Die ernähren und vermehren sich von Futterresten, und dann findet man sie plötzlich in den ausgehöhlten Puppen ganz besonders wichtiger Ameisen! - Das jedenfalls ist meine persönliche Erfahrung mit "Futtermilben".
Milben die genau dieses "Verhalten" zeigen hatte ich letztes Jahr in zwei meiner Schabenzuchten (und sie leben dort wahrscheinlich noch, im Untergrund); durch konsequentes Absammeln der toten Tiere bzw. Umzug der lebenden und Reinigung des Behälters lässt sich deren Vermehrung aber einfach vermeiden. Die toten Tiere scheinen eine sehr wichtige Rolle für den Nachwuchs zu spielen, denn nur dort fand ich in Massen die (immobilen) Nymphen.
Welche Milbenart soll man gegen Milben bei, an und auf Ameisen nehmen?
@ DmdM: Welche Milben hast Du gegen "Futtermilben" bei Schaben eingesetzt?
Herkules hat geschrieben:Ich nehme an, das es sich um Phytoseiulus persimilis handelte, da früher unter dem Begriff "Raubmilben" lediglich diese Art angeboten wurde.
Es ist die "0815" Raubmilbe.
Die Sache mit der 08/15-Raubmilbe stimmt zwar, ich kann dazu aber leider keine genaueren Angaben machen. Ursprünglich hatte ich die Tiere gekauft, weil Eidechsen (Lygodactylus) einige Blutmilben hatten, dagegen halfen sie auf jeden Fall; und ich dachte mir: wenn ich sie nun schon habe und noch mehr als 3/4 übrig ist... In einer feucht gehaltenen Schabenzucht trieben Kugelmilben ihr Unwesen im Substrat (allerdings wirklich rein als Mitesser, leider dafür so reichlich dass den Schaben kaum Futter blieb - wurden netterweise vom Züchter mitgeliefert) und in anderen Behältern liefen einige der kleinen weißen Futtermilben herum.
Der "Hersteller" (Züchter?
) vertreibt die Tiere unter dem drolligen Namen
Dutchys, daher kann ich nicht sagen welche Art sich dahinter versteckt. Die adulten Milben werden einen guten Millimeter lang und sind gräulich wenn ich mich richtig erinnere. Nach Verzehr der Kugel-, Blut- und Futtermilben verschwanden die Tiere aus allen Schabenzuchten von alleine
ohne dabei Mord und Totschlag, Hass und Angst zu verbreiten - zum Glück hatten sie vorher nicht die BLÖD gelesen... Im Tausendfüßerkasten dagegen (Inhalt: ~ 80 L Laub, Erde, Boden und Leben) konnte ich ab und zu über die nächsten paar Monate immer wieder ein Exemplar sehen, dort gab es anscheinend länger etwas zu holen; vielleicht die Springschwänze (wohl Folsomia candida), die aber von ihnen nicht ausgerottet wurden.
Inzwischen gibt es solche "Nützlinge" tatsächlich an jeder Ecke im Internet, länger etablierte Hersteller wie die oben schon verlinkten
Sautter & Stepper bieten auch viele verschiedene Organismen an.
Diese Art geht jedoch sicherlich an allerlei Insektenbrut, sofern sie keinen Schutz besitzt, wie etwa bei einer Oothek.
Eine Oothek ist kein gutes Beispiel, weil gepanzert. Da ich die Milben in alle meine Schabenzuchten gegeben hatte und die Therea (Herkules, dir sagt das ja etwas - für die fragenden Gesichter: die legen Ootheken
) trotzdem gut Nachwuchs gezeugt haben, halte ich auch das für nicht zutreffend.
Man sollte auch den Milben den einen oder anderen Nahrungsspezialisten gönnen; es frisst auch nicht jede Fliege(nmade) Fäkalien nur weil das die prominentesten und uns am meisten auffallenden Vertreter machen.