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Nest aus Reagenzgläsern

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bettwurst
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#1 Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von bettwurst » 30. August 2009, 13:10

Mahlzeit...

Da meine Lasius niger anscheind eh nicht in den Yong wollen..zumindest nicht mehr dieses Jahr und meine Camponotus innerhalb weniger Tage in einen eingezogen sind, habe ich mir gedacht, meine L.n. in eine andere Art Nest wohnen zu lassen.

Daher habe ich mir nun folgendes gedacht: Ich bau denen einfach ein Nest aus Reagenzgläsern, wenn sie schon so gern dort drin leben. Eines der Hauptproblem ist der Wassertank, sowie die leichte Austauschbarkeit der Gläser bei leerem Tank, zu dreckigem Glas ect. Dazu habe ich mir gedacht, dass ich am RG-Eingang ein paar cm Schlauch reinstecke, so dass ich das RG ganz einfach mit einer Schlauchklemme zu machen und so das RG rausholen kann. Eventuell dort drin verbliebene Ameisen kann man dann ganz einfach eben raussaugen und in die Arena aussetzen.

Bzgl des Wassertanks werde ich wohl Kunststoff-rgs nehmen, um denen den Boden rauszuschneiden und mit Stopfen zu versehen. So ist es mir möglich von hinten mit einer Spritze den Tank aufzufüllen oder auch zu leeren, wenn ich mal der Meinung bin, dass ein RG so dreckig und/oder verschimmelt ist, um die Tiere so zu zwingen, das RG zu verlassen um es ebenfalls auszutauschen. Auf dem Bild fehlt natürlich an dem Stopfen ebenfalls Watte^^....

Die jeweiligen RGs werden mit einfach y-verbindungen versehen und an einem großen Hauptschlauch oder kleinen Kasten angeschlossen. Was ich nehmen werde weiss ich noch nicht, da ich erst noch testen muss, welche eine sicherere Verbindung ist, damit die Schläuche icht abfallen. Das wäre echt doof^^.

Joar. Das ganze kommt an ein kleines Kunststoff- oder Holzgestell und an die Wand geschraubt.

Meine Frage... hab ich was übersehen? Oder ist der Plan so ok?


edit: Ich werde wohl keine RGs benutzen, sondern Acrylglasrohre auf Länge geschnitten. Denke mal so Maß Innendurchmesser 14-16mm, 130er 150er Länge.
Dazu kommt ein Gestell aus Holz. Sieht optisch mit Sicherheit nicht so kalt aus, als wenn dieses ebenfalls noch aus Kunststoff besteht.
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lordalexalex
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#2 AW: Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von lordalexalex » 30. August 2009, 15:55

Hy.

Man kann doch einfach transparente Gummischläuche nehmen.(sind billig)

Mit den nachfüllen wird es Probleme geben, da in den RG´s normalerweise Vakuum herrscht, folge (wenn das Vakuum nicht da ist) die Ameisen gehen baden.
Es wäre besser also irgendwie den Wassertank zu erweitern, irgendwie einen größeren Wassertank dazuzubauen.(eine Flasche.u.s.w...)
So wirst du die RS´s oder Schläuche selten austauschen müssen.
Ich würde es so machen.

Ich hoffe ich hab dir geholfen

Lg Alex



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nilsgollub
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#3 AW: Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von nilsgollub » 30. August 2009, 16:21

Das hier könnte dich vielleicht interessieren:

http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/29995-super-reagenzglasnest-4.html


Grüße

Nils



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bettwurst
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#4 AW: Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von bettwurst » 30. August 2009, 16:41

Jo. Genau.
Nach diesem oder einen ähnlichen Thread hab ich gestern noch gesucht. Aber bei dem Suchwort Reagenzglasnest kam nur Schrott^^....
Genau so ein System hatte ich mir in der Art gedacht. Nur optisch ansprechender.

Dabei werden meine RGs aber eher für den kurzfristigen Gebrauch gemacht. Sprich, mindestens jedes Jahr wollte ich ein RG erneuern um Schimmel, Dreck und was alles passieren kann nie von langer Dauer sein wird. Daher werde ich nicht allzuviel Platz zum wohnen pro Rohr einplanen. Ich mache gerade in paar Versuche bzgl der verschliessens der RG und dem Wassertank. Wenn die Bauteile alle da sind bin ich damit hoffentlich fertig und habe mich für eine Art entschieden.


@lordalex: Das halte ich aber für ein Gerücht, dass im Rg ein Vakuum herrscht...
Ich nehme festes Acrylglas, da ich die Kammern lieber steif und nicht so weich haben möchte wie Schläuche ja nunmal sind. Auf die zwei Euro kommts dann auch nicht mehr an.

@nils: Haste dein Nest jetzt eigentlich auch so gebaut wie du es gemalt hast? Oder is nix draus geworden? Wenn nicht, wieso nicht?


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Sahal
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#5 AW: Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von Sahal » 30. August 2009, 18:05

Hola,

auch wenn die Idee theoretisch Klasse ist, scheitert ein RG-Nest grundlegend an der Praxis!
RG und andere Konstrukte aus Glas/Kunstglas sind wohl einer der schlechtesten Nestalternativen für Ameisen, und das gleich aus mannigfaltigen Gründen. Ist es zur Gründung noch akzeptabel, auch wenn es bessere Alternativen gibt, so ist eine langfristige Haltung nicht gerade vorteilhaft.

Verdreckt und voller Insektenreste waren die RG und Gänge bei mir nicht nach 1 Jahr, sondern nach 8 Wochen... stark frequentierte Bereiche bereits nach 4 Wochen, und einzelne Bereiche nach wenigen Tagen.
Kondenswasser war immer ein Problem, gerade in stark bevölkerten Bereichen!


Nicht zuletzt haben die Standard-RG einen erheblich zu großen Durchmesser, um gute Kammern abzugeben! Und wenn der Durchmesser stimmt, bieten sie eine bescheuerte Kammerform, da der Boden rund ist und die Brut in der Mitte zusammenkullert. Zudem lassen sich Glas-RG nur mit Mühe löchern, um eine Bewässerung zu gewährleisten...

Wenn Ihr schon an solche Experimente mit Kunstglas/Glas-Nestern denkt, dann mit Sinn: Tic-Tac-Dosen und ähnliche annähernd rechteckige, klare Dosen mit ~1cm Kammerhöhe. Den Boden mit einer dünnen Schicht Gips (öder ahnliches, Fliesenkleber scheint stabiler, hat aber eine beknackte Farbe) ausstatten und am Ende der Kammer oben ein winziges (!) Loch zur Bewässerung und Belüftung anbringen. Durch dieses Loch kann dann mittels einer Spritze/Kanüle der Gipsboden tröpfchenweise bewässert werden.


Vakuum: nennen wir es Quasi-Vakuum :D
Das Wasser in der Watte "verschließt" die Watte und hindert die Luft daran, in den Wassertank zu strömen... somit entsteht ein Unterdruck, der das im Wassertank befindliche Wasser am heraussabbern und Ertränken der Bewohner hindert. Bohrst Du ein Loch ins RG, wird die Sintflut kommen und keine Formica noah ist in der Nähe...

Um ein RG "nachfüllbar" zu gestalten entweder nur soviel Wasser nachfüllen, dass die Watte gerade feucht genug ist... oder den Wassertank gegen eine Füllung aus Sphagnum tauschen. Sphagnum speichert viel Wasser und gibt es langsam an die Umgebung ab, Nachfüllen/Befeuchten wieder über eine Spritze/Kanüle.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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#6 AW: Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von bettwurst » 30. August 2009, 19:22

Hm...

Eine Verständnisfrage, da es anscheind meinen Horizont überschreitet....
Wieso verdrecken RGs schneller als Ytongs? Ich weiss ja mittlerweile durch eigene Erfahrung, das RGs recht schnell verdrecken. Daher rechne ich ja schon mit nem RG austausch innerhalb eines Jahres oder weniger. Aber einen Ytong hab ich nicht wirklich in Betrieb. Zumindest noch nicht so lange um sagen zu können, dass und wieso es beim Ytong nicht so schnell geht mit dem dreckig werden....

Bis jetzt bin ich noch zu überzeugt davon, dass ein Röhrennest viel besser ist um die Idee aufzugeben...


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Sahal
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#7 AW: Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von Sahal » 30. August 2009, 19:46

Hola,

da dies eine Diskussion ist, solltest Du Deinerseits alle Vorteile einmal auflisten, die ein RG-Nest gegenüber einem "herkömmlichen" Nest hat!

Kunststoff/Glas ist im Gegensatz zu Ytong ist nicht gerade saugfähig und atmungsaktiv! Ameisen koten keine festen Würschtle, sondern einen unförmigen Brei, den sie auf den Untergrund/die Wände setzen!
In Erdnestern ist das kein Problem, da der Brei schnell in die Erde einsickert und beim nächsten Regen verdünnt und etwas "verwaschen" wird! Gleiches gilt für Ytong, Farm und Gips, denn abgesetzter Kotbrei sickert ins Material, wird verdünnt und verteilt sich durch die Feuchte... dann und wann sollte ein Nest eben auch tropfnass sein, damit der Scheiß unten wieder heraus sickert!
Es ist quasi immer zu sehen, dass die Kammern eines Ytong etwas grau-braun werden... das ist eben besagter Kot und Futtertier-Rest.

In Deinem geplanten Glas-System jedoch wird der Kotbrei als "fette Fliegenschisse" quer über die Wände verteilt, bestimmte und stark frequentierte Kammern sowie de Königinnen-Kammer geradezu zugekotet. Glas und Kunststoff saugen nichts auf und der Brei trocknet deutlich sichtbar ein... trocknen = verdunsten = die flüssigen Bestandteile verdunsten und schlagen sich braun-gelblich auf den Wänden nieder.

Lüften? Ja scheiße watt... Ameisen schätzen keine Zugluft im Nest und versuchen, die Öffnungen zu verschließen.
Eine Lüftung kann also nur großflächig, langsam und bedächtig erfolgen, was jedoch durch die Eigenschaft von Glas und Kunststoff verhindert wird! Im Gegenteil dazu sind Farm, Ytong und teils Gipsnester besser belüftet, alleine durch die mangelhafte Abdichtung zwischen Scheibe und Nest bei Ytong/Gips.


Gleiches gilt dann natürlich auch für das Zerlegen von Futtertieren, da hier immer ein paar Tropfen Hämolymphe auf den Boden tropfen. Bei Ytong/Gips/Farm sickert die Hämolymphe ab, bei Glas/Kunststoff trocknet sie ein und gammelt!


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#8 AW: Nest aus Reagenzgläsern

Beitrag von bettwurst » 30. August 2009, 20:03

Ich hätte aber kein Problem damit, alle ein-zwei Monate ein RG zu wechseln.
Mit der Bewässerung dachte ich mir das nämlich nun so, dass ich im Rohr einen dickeren Wattebausch einsetze und diesen über ein kleines Loch oberhalb der Watte bewässere, wobei das Rohr hinten mit einem Stopfen versehen ist, so dass auch durch Verdunstung nicht allzuviel Wasser verloren geht und ich nicht alle paar Stunden (überdramatisiert ausgedrückt) Wasser reinpippetieren muss. Sollte es zu feucht sein, kann ich den Stopfen entfernen und ggfl Wasser per Qtip entfernen.

Und wenn ich der Meinung bin, dass ein RG zu dreckig ist, unterlasse ich das bewässern, entferne den Stopfen, so dass möglichst schnell keine Feuchtigkeit mehr da ist. Wenn das RG leer von Puppen, Larven, Eier ist, einfach den Schlauch vom System abklemmen per Schlauchklemme und RG wechseln.

Bzgl meiner Unwissenheit, wieso Ytongs besser sind, konnte mir deine Beschreibung nicht vorstellen. So wie du es schilderst, hört es sich aber zumindest halbwegs plausibel an... Wobei ich hier auch schon öfter gelesen habe, dass Ytongs nach nem Jahr gewechselt werden müssen wegen zu dreckig. Aber das lag dann wohl an dem fehlenden durchwässern des Ytongs, welches du beschrieben hast.



Meine vorgestellten Vorteile eines RG-/ Röhrennest:
- einzelne, leicht austauschbare Kammern
- indivuduelle Feuchtigkeitsregulierung jeder einzelnen Kammer/ RG/ Röhre
- gut zu beobachten
- da ich Erde als Baumateriel zur Verfügung stelle erwarte ich interessante Bauten innerhalb der Röhren

Nachteile:
- verdreckt anscheind leicht

Mehr Nachteile fallen mir leider nicht ein^^....
Aber da die Röhren so eingebaut werden, dass sie schnell ersetzbar sind, sehe ich da keine Probleme.

Das einzige, wo ich noch Probs sehe wäre die größere Verbindungsstelle von den Y-Verbindungungen zur Arena. Die wäre nicht so leicht auszutauschen...
Dafür müsste ich mir noch was einfallen lassen....


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