Wir haben einen (bisher) ungewöhnlich warmen Winter, das ist Tatsache.
Entgegen der landläufigen Meinung ist das
NICHT gut für überwinternde Insekten.
Erst dieser Tage las ich in unserer Zeitung, dass man ein "Wespenjahr" erwarte, weil so viele
Königinnen über den Winter kommen.
Falsch. Jedenfalls hier in Südhessen gab es bereits in 2013 ungewöhnlich wenige Wespen und Hornissen, so dass auch nur wenige Jungköniginnen produziert wurden. Wenn davon nun auch noch ein großer Teil in der "
Winterruhe" seine Vorräte verbrauchen muss, wird es in 2014 kaum Wespen geben. - Haut mich, wenn meine Prognose sich als falsch erweisen wird!
Auch Ameisenvölker werden jetzt in großer Zahl verhungern!
Dennoch wird es aufgrund der Anpassung der heimischen Ameisen an ungewöhnliche Witterungsverläufe auch überlebende Völker geben, deren Geschlechtstiere dann im Sommer umso leichter Kolonien gründen können, weil die innerartliche Konkurrenz geringer sein wird.
Die
ARTEN werden also nicht gleich aussterben, nur ein Großteil der Kolonien.
Für die Haltung bedeutet das, dass DmdM Recht hat: Die Tiere kühler stellen! - In so einem Un-Winter gilt
nicht mehr die sonst übliche Anweisung, sich mit der Überwinterung an den Temperaturen in Freien zu orientieren! Da zählt ja das Überleben des einzelnen Volkes.
Im Mai 2005 gab es so viele Wespen-Koloniegründungen in meinem Gartenhaus im Odenwald, dass sie selbst eine an der Tür hängende alte Jeans als geeignet für die Aufhängung eines Nestes erachteten.
MfG,
Merkur