Moderne Ameisenhaltung der heutigen Zeit, mit fachlichen und praxisnahen Informationen sowie Diskussionen, für jeden Interessierten den Umgang mit Ameisen zu erlernen
Moderne Ameisenhaltung der heutigen Zeit, mit fachlichen und praxisnahen Informationen sowie Diskussionen, für jeden Interessierten den Umgang mit Ameisen zu erlernen
TAG 1. Wir haben uns entschlossen uns die Ameisenart "Pheidole megacephala" anzuschaffen. In der Info von MyAnts stand folgendes: Farbe: rot - braun, Bernstein Verbreitung: Verbreitung: Kanarische Inseln, Afrika, Asien, Amerika, Australien. Nahrung: Zucker.- Honigwasser, Schaben, Heimchen, Fliegen, etc. Größe: Arbeiterinnen: 2.5mm-3mm, Soldatinnen: 4-4.5 mm Königinnen: 6-7mm Winterruhe: nein- nicht notwendig. Temperatur: 20°-26° Kolonie Typ: polygyn
Wurden heute geliefert. Trotz der Größenangabe des Händlers hat uns die Größe dann doch überracht! 3 Gynen, 150-200 Arbeiterinnen, 4 Majore und reichlich Brut (welche diese Ameisenart übereinander stapelt) wurden geliefert.Leider hatten wir an die 30 Transportleichen. Nach herausziehen der Watte ging der Zirkus auch schon los! Wie eine Horde ausgehungerter Wildhunde jagten ganze Scharen über den Sand. Wie wir hörten ist diese Art besonders talentiert bei Fluchtversuchen. Brav hatten wir den Rand mit Talkum angepinselt und großzügig aufgetragen. Nach gefühlten 2 zwei Sekunden hatte die erste Ameise die Schicht überwunden und Freiheit geschnuppert. Zusätzlich dazu haben wir nun noch eine Schicht Paraffinöl aufgetragen und den Deckel aufgesetzt. Hoffentlich erwarten uns morgen keine bösen Überraschungen.
Zuvor haben wir ein Heimchen, einen Mehlwurm und einen Tropfen Zuckerwasser bereitgestellt. Zuckerwasser wurde positiv angenommen und das Heimchen wurde auch nicht verschmäht.
Hier noch ein Foto, auf welchem man 2/4 Majore sehen kann. Das Nest (Foto folgt) wurde bereits erkundet und wir hoffen auf einen baldigen Umzug.
Hier kann man das Gewusel von gestern nochmal sehen, die Ameisen scheinen großen Hunger zu haben
Heute in der Früh haben sie die Tiere ein Stück Richtung Nest gezerrt. Wir haben die Tiere natürlich vorher überbrüht und in der Mitte zerteilt um den Ameisen die Arbeit zu erleichtern.
Vereinzelt laufen Arbeiterinnen mit toten Kolleginnen durch die Gegend, auch die Toten aus dem Nest werden langsam entfernt.
Wir haben uns von MyAnts auch ein Nest mitbestellt https://myants.de/Zubehoer-u/Moderne-ant-farms/MyAnts-ant-farm-liegend-small.html Lieferumfang: 1x Modul Wassertank mit Vorbau für Heizkabel 1x Ameisenfarm inkl. Plexiglasscheibe. 1x Deckel für die MyAnts ant farm. 1x Standard Verbindungsteil mit dem Eingang für Schläuche 1x Stopper für den zweiten Ausgang, 8x Stopper für die Heizungsverbindungen. 1x 80g Seramis 1x 20g Watte Unter dem Nest ist ein spezieller Hohlraum für Watte/Seramis (Grobkörniger Sand), welcher es ermöglicht das Nest zu befeuchten. Die im Bild zu sehenden grauen Flächen sind Eisengitter welche der Feuchtigkeit ins Nest zu gelangen. Wir haben Nest und Arena an einem Heizkörper stehen um auf die nötigen Grade zu kommen.Einige Ameisen erkunden schon das Nest. Bis jetzt keine Ausbrüche . Einige Damen hocken in der Ecke und versuchen immer wieder die Scheibe hochzurennen. Alle 3 Gynen sind wohl auf und sitzen am Ende des Reagenzglases, umgeben von unzähligen Eiern
Wir wollen noch eine Matte kaufen um jegliche Stöße etc. nochmals zu dämpfen.
Die kommenden Tage geben wir ihnen Zeit sich einzugewöhnen und werden lediglich neues Futter bereitstellen. Wenn jemand eine Anleitung für selbstgemachte Futterjellys hat bitte in die Diskussion packen. Die Heimchen stehen im Zimmer neben dem Bett un zirpen die ganze Nacht durchgehend . Die lautesten Zirper dürfen dann die Futterjellys ergänzen
Unsere Damen haben sich entschlossen die Leichen direkt im Eingangsbereich des Reagenzglases zu lagern. Das schwarze Oval vorne. Leider viele Transportleichen und ein paar Übermütige, welche vom Glasrand in die Arena gesprungen sind und dort verendeten
Zum Glück haben sie das Turmspringen aufgegeben und klettern auch die Wände nicht mehr hoch.
Wir haben dieses Protein-Pack von AntStore gekauft. Beinhaltet eine Mischung aus allerlei Insekten und soll sehr proteinhaltig sein.
Zusätzlich haben wir wieder "frisches" Futter (1 Heimchen, 1 Mehlwurmkäfer) abgekocht und in der Mitte zerteilt. Die Damen haben das Heimchen regelrecht zerfleischt! . Beim Käfer wurde der Hinterleib entfernt. Zuckerwasser wurde nicht angerührt und das Proteinfutter wurde lediglich in den Sand geworfen.
Den Ameisen scheint es im Gegensatz zu anderen Arten nichts auszzumachen, wenn die "Beute" etwas länger liegt. Sie zerlegen nach wie vor die Tiere und saugen diese aus. Der Mehlwurm von gestern bestand nur noch aus seiner Haut! Egal zu welcher Tageszeit man in die Arena schaut ständig sind die Ameisen aktiv, suchen Futter, zerlegen dieses oder erkunden die Arena.
Die Arbeiterinnen haben begonnen die Leichen wieder aus dem Nest zu tragen und an den Seiten in der Arena und in Vertiefungen zu legen. Deshalb haben wir neben dem Nest und neben der Tränke eine Vertiefung gemacht in der Hoffnung, dass die Ameisen diese als Müllhaufen verwenden. Wir wollen den "Müll" schließlich entsorgen.
Immer wieder laufen Arbeiterinnnen mit Toten durch die Gegend.
Unsere Damen haben heute eine Schabe bekommen und diese auch sofort in Beschlag genommen. Drei Arbeiterinnen transportierten das Bein mit Leichtigkeit Richtung Nest. Danach bildeten sie eine Straße und transportierten kleine Stücke ins Nest. Das Futterjelly wurde links liegen gelassen, anscheinend ist den Ameisen Lebendfutter lieber.Nach und nach tragen die Ameisen Sandkörner zur schabe und überdecken diese, den Grund dafür wissen wir nicht Dieses Verhalten konnten wir jedoch bereits bei anderen Futtertieren beobachten.
Die Arbeiterinnen haben die Brut nun auf der Heizkörper zugewandten Seite gelagert. Die Arbeiterinnen welche noch im Nest sind kümmern sich um die Königinnen oder zerlegen die Teile des Futters in mundgerechte Teile.
Tag 5. Die Ameisen haben unsere "Mülllöcher" gekonnt übersehen und die Leichen an die Seite zur Glasscheibe gelegt. Das Nest ist nun wieder sauber und wir werden die Toten heute entfernen.
Die Schabe haben sie ganz im Sand begraben (allerdings nur die Stellen wo wir sie durchtrennt hatten). Den Schabenfuß haben sie kurzer Hand wieder aus dem Nest geworfen. Das Jelly werden wir heute entfernen, nichtmal dran geschnuppert- diese Banausen!
Außerdem scheinen die Damen einen Fluchtversuch zu planen. Sie hocken vor dem Gitter im Nest und tasten dort nach Schwachstellen; zum Glück ist das Nest 100%-ausbruchssicher. Da würden auch die Soldaten nicht viel ausrichten können Entweder das, oder sie mögen die Feuchtigkeit welche vom Seramis unter dem Gitter gehalten wird.
Tag 7. Unsere Damen haben gestern in Scharren das 3D-Nest erkundet (wir haben es zur Heizung gestellt und von unten befeuchtet). Zu erst dachten wir, dass sie das Gitter im Nest irgentwie entfernt haben, um nun einen Ausbruchsversuch zu starten... aber wir lagen Falsch!- Sie sind umgezogen Hier ein paar Fotos während des Umzugs:
Leider haben sie gegen 0Uhr angefangen zu siedeln, da wir beide Arbeiten konnten wir sie nicht länger beobachten. Um 6Uhr in der Früh war alles vollbracht. Das RG war leer, lediglich die Beine der Heimchen/Schaben haben sie zurückgelassen .
Wir wollten sie nicht stören, deshalb haben wie keine Bilder der Ameisen im neuem Nest gemacht-Foto folgt vermutlich morgen Abend. Als wir heute das Heimchen (das gab es gestern abend) entfernen wollten, sind die Arbeiterinnen auf die Pinzette losgegangen, haben diese Aáttakiert und haben ihr Futter verteidigt . Dennoch haben wir noch ein paar Bilder für euch!
Heute in der Früh haben wir einen Mehlwurm und ein Heimchen überbrüht. Die Damen waren sehr rücksichtslos!- Das Essen wurde mir aus der Pinzette gerissen bevor ich es auf die Steinplatte legen konnte- schlechte Manieren Wir waren etwas irritiert, aber Damen wissen ja bekanntlich was sie wollen Nach 10 Minten haben sie die Futtertiere Richtung Nest geschleppt.
Ein paar Arbeiterinnen machten sich einen Spaß daraus, auf den Fühlern des Heimchens zu wippen.
Tag 11. Frohe Weihnachten. Wir haben einiges zu berichten! Die Arbeiterinnen scheinen sich sehr wohl im Nest zu fühlen. Auch in der Arena herrscht immer Aktivität und die Arbeiterinnen laufen fleißig zwischen Nest uns Futterstein hin und her. Keine Ausbruchsversuche. Ganz links an der Glasscheibe, haben sie gegraben und dort die restlichen Leichen abgelegt. Immer wieder laufen die Damen mit Toten durch die Gegend, um sie dort abzulegen. Dort entsteht der neue Müllhaufen.
Wir haben zuvor schon jede Menge Leichen elegant mit einem Tastaturstaubsauger entfernt natürlich sehr vorsichtig.
Im Nest hat sich jede Königin eine andere Ecke gesucht und dort die Eier gelagert. Die Gynen scheinen fleißig zu sein- so viel wie die am Tag verputzen
Diese Art hat die Besonderheit, die Eier in großen Haufen aufzutürmen. Hin und wieder reiten auch ein paar Arbeiterinnen auf ihrer Königin
Als wir Wasser nachgefüllt haben um die Luftfeuchtigkeit etwas zu heben, hat eine Königin das Weite gesucht und wollte sich anscheinend wieder im RG gemütlich machen. Die Königin ist nach ein paar Minuten wieder zurück ins Nest marschiert.
Irgendwie kamen die Arbeiterinnen heute auf die glorreiche Idee, IN das Thermometer zu steigen . Mühselig durften wir die Arbeiterinnen da wieder herausholen. Wir hatten die Rückseite mit Klebeband abgeklebt um die Öffnungen zu verdecken. Anscheinend haben sie das Tape gelöst, dann die Klebefläche mit Sand überzogen, um nicht kleben zu bleiben, und sind dann ins Innere gelangt. Clever die Damen . Auf jeden Fall haben alle wieder den Weg aus dem Thermometer gefunden und wir haben keine Verluste zu verzeichnen- also Thermometer erstmal rausnehmen zur Sicherheit, mal sehen was wir da machen werden...
Wir haben heute eine Spinne im Keller gefunden und diese gleich verfüttert. Das Futter wurde gleich vor dem Nest platziert und die Interesse war RIESIG. Zuerst zerrte eine Arbeiterin ALLEINE die ganze Spinne- die Kraft ist nicht zu unterschätzen, wir staunten nicht schlecht.
Der Halbe Staat zerrte die kleine Spinne durch das Rohr. Auch die Soldaten packten mit an.
Nach 30sec war der Spuck vorbei und die Spinne im Nest.
Das war's erstmal mit dem Haltungsbericht für heute, wir fahren morgen in den Urlaub und berichten euch danach wieder. Danke nochmal an Erne für den Tipp mit den Bildern (verkleinern hat geholfen)
Tag 13. Hallo zusammen, da sind wir wieder Wir haben unsere Ameisen natürlich die Tage über nicht ganz unbeobachtet gelassen Zu Weihnachten hat mein Freund eine 360° Kamera von seinen Eltern bekommen... Über eine App lässt es sich auf die Kamera zugreiffen und diese steuern, auch der Sprachaustausch über die Kamera ist möglich. Aussehen tut das Ganze so:
Es war recht lustig anzusehen wie meine "Schwima" versuchte ein Heimchen mit einer Pinzette zu fangen und sich immer wieder vor Ekel schüttelte Trotz dem Ekel hat sie jeden Tag dafür gesorgt, dass die Damen frisches Futter bekommen und das ist natürlich toll und nichts selbstverständliches
Im Nest haben wir heute die ersten Laven entdeckt!
Am Gitter haben die Ameisen die Eier einzeln aufgelegt, während sie an den Wänden zu Haufen aufgetürmt sind. Die Gynen haben nach wie vor getrennte Räume, wo sie die Eierproduktion vorantreiben- und es sind VIELE Eier!!
Ein weitere Highlight heute: Die 1. Lebendfütterung. Zuerst haben wir versucht ein Heimchen anzubieten, da diesen jedoch panisch herum gerannt ist und im Nest für Trubel gesorgt hat, haben wir und für einen Mehlwurm entschieden. Wir haben bis jetzt bewusst nichts Lebendes gefüttert, aus Angst, dass die Futtertiere Milben haben könnten. Wir haben uns in die Materie eingelesen und den Mehlwurm zuerst gründlich untersucht. Zur Erklärung: Milben gehören zur Art der Parasiten und sind ca. 0,4mm groß. Sie leben auf der Hautoberfläche und können mit freiem Auge erkannt werden (sehen laut Internet aus wie wandelnde Schuppen).
Das Interesse war also geweckt.In Scharren strömten die Damen herbei- der Blutdurst scheint groß. Auch die Soldaten haben (nach anfänglichem Zögern) geholfen den Wurm zu jagen.
Der Wurm hat sich natürlich nicht so leicht geschlagen gegeben und hat sich gewunden. Im Video sieht man sehr schön, wie die Soldaten mithelfen den Wurm zu erlegen.
Einmal mit ihren starken Mandibeln(=Kiefer) verbissen, haben die Soldatinnen nicht mehr abgelassen. Bizarr und doch interessant, wir haben vor dem Terrarium gehockt und zugesehen. Der Wurm hat sich gewunden und die Ameisen ritten auf ihn wie bei einem Rodeo.
Immer wieder sind sie auf ihn losgegangen, nach 1 1/2 Stunden war es vollbracht, der Mehlwurm lag regungslos auf dem Boden. Die Damen hatten ihren Jagdtrieb gestillt und sind nach und nach abgezogen - kein Außenaktivität mehr zu sehen. Wir haben während dem Kampf keine Verluste zu melden (obwohl einige überollt worden sind)
Ich konnte zuvor noch ein Bild von einer Soldatin aufnehmen. Es ist bewundernswert, wie gut der Zoom doch funktioniert hat
Der Kopf gleicht Honig und obwohl sie stolz den Titel "Soldatin" tragen, ist auffällig, dass gerade diese zumeist als Erster die Flucht ergleifen Meistens zerteilen sie Tiere im Nest und halten sich bei uns eher weniger in der Arena auf. Deshalb ist dieses Bild wirklich eine Seltenheit. Ich hoffe ihr könnt die Größendimension anhand der Sandkörner erkennen.