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Pheidologeton cf. affinis

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Carebara (Pheidologeton)
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Gripsnest
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#9 AW: Pheidologeton cf. affinis

Beitrag von Gripsnest » 31. Dezember 2013, 12:19

Dann geht's mal weiter, es gibt viel zu berichten, leider viel Negatives.

Erst einmal zu Kolonie 1, der geht es blendend. Sie haben die "Durststrecke" überwunden und sind nun so stark wie noch nie. Der Nahrungsverbrauch ist beachtlich. Leider gibt es kaum noch Insekten zu ergattern und die wenigen Fliegen, die ich erbeute, gebe ich der neuen Kolonie, die noch auf sehr wackligen Beinen steht. Darum bekommen sie Insekten aus Dosen, die nicht so gerne genommen werden, aber es funktioniert.

Die Zusammenführung klappt teilweise recht gut, ich musste etwas experimentieren. Wenn ich große Mengen aus Kolonie 1 hinzugebe, klappt es nicht sehr gut. Es kommt zwar kaum zu Aggressionen, aber sie fangen dann an sich ihr eigenes Nest zu bauen und leben neben Kolonie 2, also quasi als Kolonie 3:mad:. Wenn ich aus dieser Kolonie 3 einzelne Arbeiterinnen in der Nähe des Nesteingangs von Kolonie 2 setzte, wird sie aber, nach kurzem ringen, aufgenommen.
Darum setzte ich jetzt nur noch einzelne Ameisen aus Kolonie 1 dazu.

Bitte immer die beste Qualität bei Youtube auswählen, sonst sind die kleinen Arbeiterinnen recht verschwommen.

Hier gab es eine größere Menge Arbeiterinnen dazu:


Sehr interessant war auch, als ein Media (Kolonie 2) einfach in das Reagenzglas (Kolonie 1), welches ich zum Umsetzen benutzt habe, lief. Das Glas war voll mit Arbeiterinnen.


Auf diesem Video ist es mal umgedreht, ein Major aus Kolonie 2 wird in Kolonie 1 gesetzt. Die große Ameise wird festgehalten und ausgiebig geputzt. Das ging über mehrere Stunden und am nächsten Vormittag war sie im Nest verschwunden:


Jetzt kommt aber der Grund, warum ich am Anfang von Negativen Nachrichten sprach. Die neue Kolonie ist stark mit Milben infiziert. Das habe ich erst viel zu spät gemerkt, sonst hätte ich natürlich keine Ameise von Kolonie 2 in Kolonie 1 gesetzt. Auf dem Major war nichts zu erkennen, aber was heißt das schon.
Auf dem Video könnt ihr die Milben erahnen, ich komme bei dem Becken nicht dichter ran, weil es sehr hoch ist und die Kamera beschlägt, wenn ich sie dicht über die Ameisen halte. Darum muss es durch das Glas funktionieren:


Als ich die Kolonie bekam, konnte ich noch keine Milben entdecken. Ob sie von den Heimchen stammen, oder aus dem Moos, welches ich aus Deutschland mitgebracht habe, oder von den Fliegen, die ich hier in Spanien gefangen habe, oder ob sie schon in kleiner Menge mitgeliefert wurden, ist nicht mehr zu klären.

Ich möchte die Kolonie aber noch nicht aufgeben. Ich werde die Luftfeuchtigkeit etwas verringern, Stark befallene Arbeiterinnen aussortieren und häufig neue aus Kolonie 1 zur Verstärkung hinzufügen. Verstorbene Ameisen werde ich schnellstens rausnehmen. Was immer aus dem Formicarium kommt wird im Kamin verbrannt, aber das ist eigentlich mein Standard bei tropischen Ameisen.

Einen Aufmunternden Haltungsbericht in englischer Sprache habe ich von P. diversus gefunden. Die Milben klingen ähnlich und affinis ist wesentlich robuster:

http://www.reptileforums.co.uk/forums/spiders-inverts/840829-marauder-ants-pheidologeton-diversus.html

Ich werde weiter berichten, hier könnt ihr diskutieren:

http://www.ameisenforum.de/exotische...tml#post350942


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#10 AW: Pheidologeton cf. affinis

Beitrag von Gripsnest » 11. Januar 2014, 13:45

Ich werde die Luftfeuchtigkeit etwas verringern, Stark befallene Arbeiterinnen aussortieren und häufig neue aus Kolonie 1 zur Verstärkung hinzufügen


Leider ist statt einer Verbesserung, eher eine Verschlechterung festzustellen.
Vor einer Woche war meine Freude erst groß, als viele junge Arbeiterinnen (erkennbar an der hellen Färbung) ohne Milben aus dem Nest kamen. Da dachte ich schon, es läuft und sie packen es. Am nächsten Tag waren diese Arbeiterinnen auch befallen. Hinzugesetzte Verstärkung aus Kolonie 1 ist auch nach kürzester Zeit voll mit diesen Viechern.

Darum habe ich das erst einmal gelassen, weil es Stress für die Kolonie bedeutet, auch wenn die Ameisen nach einigen Stunden bereits integriert sind. Die Aufregung ist groß, wenn am Anfang noch nicht klar ist, ob es sich um Freund oder Feind handelt.

Die Kolonie 2 wächst und hat einen guten Hunger. Gestern wurden 6 fette Pinkymaden mit großer Motivation eingetragen.

Also musste ich mir etwas überlegen und Sonntag bekomme ich nun endlich eine Flasche Biosa Pet, war gar nicht so einfach das Zeug nach Spanien zu bekommen. Vielen Dank nochmal an Henning, für den Tipp, wenn es denn hilft.

Ich werde erst einmal das komplette Nest einsprühen und den Vorgang, wie empfohlen, noch 2x alle drei Tage wiederholen.

Wenn das nicht funktioniert, überlege ich mir weitere Schritte. Eine Möglichkeit wäre auch, die Königinnen zu entnehmen und mit Biosa Pet zu behandeln. Den Rest der Kolonie würde ich dann abtöten, genügend Arbeiterinnen wären danach aus Kolonie 1 verfügbar.

Eine richtig großer Majorin kam kürzlich aus dem Nest und sie war, zumindest machte es den Anschein, nicht befallen. Von daher ist meine Hoffnung, dass die Königinnen evtl. nicht von den Dingern besetzt werden.

Hier habe ich noch ein Video von den Milben, bitte die beste Qualität wählen, das sie recht klein sind und sonst kaum zu erkennen. Die Mediaarbeiterin, ab der Hälfte Sichtbar, hat es besonders schlimm erwischt.



Kolonie 1 geht es prächtig, es ist sehr viel Brut vorhanden. Milben sind nicht sichtbar.

Diskutieren?:
http://www.ameisenforum.de/exotische...tml#post350942


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#11 AW: Pheidologeton cf. affinis

Beitrag von Gripsnest » 13. Januar 2014, 12:19

Sofort als das Pet Biosa ankam, kam es zum Einsatz.

Die Kolonie besiedelt noch ausschließlich die Umzugsbox 25x30 cm, der Bodengrund ist ungefähr 5 cm hoch, die im
Formicarium (80x35x40 cm) steht.

Darum habe ich auch nur die 25 x 30 cm Box behandelt. 100 ml Biosa wurden
mit 100 ml Wasser gemischt und komplett verwendet.

Den Ameisen geht es gut, aber die Pflanzen haben es nicht sehr gut überstanden.

Ich schreibe etwas um den heißen Brei, ihr wollt bestimmt wissen, ob es gegen die Milben gewirkt hat, oder?:spin2:

Ob es sofort nach dieser 1. Behandlung wirklich 80 % weniger Milben sind, wie von Henning prognostiziert, kann ich nicht beurteilen. Ich lehne mich aber nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich von 50 % schreibe.

Hier ein ganz frisches Video (Qualität auf 1080p schalten):



Vereinzelt sind die Arbeiterinnen sogar Milbenfrei, so voll besetzt wie noch am Vortag ist keine einzige Ameise mehr.

Die nächste Behandlung findet am Dienstag Abend statt, ich werde weiter berichten.


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#12 AW: Pheidologeton cf. affinis

Beitrag von Gripsnest » 15. Januar 2014, 12:52

Zu früh gefreut?

Nach der 2. Behandlung (vor ca. 17 Stunden) kann ich keine weitere Besserung feststellen.

Ich habe die Kolonie behandelt, als sie mitten dabei war, eine dicke Fliege zu zerteilen. Darum konnte ich auch mindestens 30 Arbeiterinnen die volle Breitseite geben. Sie sind alle wohlauf, aber leider sehe ich noch recht viele Milben. Es sind zwar längst nicht so viele, wie noch vor der Behandlung, denn mit bloßem Auge kann ich sie kaum sehen (bin ja auch fast 40). Der Befall war vorher so extrem, dass sie mir sofort ins Auge gefallen sind, da die Proportionen der Arbeiterinnen nicht mehr stimmten. Die Fliege wurde nach der Behandlung trotzdem verspeist, obwohl sie jede Menge Pet Biosa abbekommen hat. Es scheint also wirklich nicht zu schaden, auch Springschwänze sind noch vorhanden.

Donnerstag behandele ich sie dann vorerst letztmalig.

Die Kolonie ist agiler seit Behandlungsbeginn. Das kann aber auch mit der großen Flüssigkeitszugabe zusammenhängen. Da die vorher trockenere Haltung nicht geholfen hat, die Milben zu dezimieren, es wurde eher schlimmer, habe ich jetzt einen Vernebler angeschlossen. So sind die Haltungsparameter optimiert, ist bestimmt von Vorteil.

Hier ein aktuelles Video, erst 30 Minuten alt:



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#13 AW: Pheidologeton cf. affinis

Beitrag von Gripsnest » 21. Januar 2014, 12:37

Auch die 3. Behandlung mit Pet Biosa gab nicht den erhofften Befreiungsschlag.
Sicherlich hatte es insgesamt eine Wirkung, aber bei einem starken Befall ist die Anwendung im Erdnest nicht vollumfänglich Erfolgversprechend. Leider sind sämtliche Pflanzen an dem Mittel eingegangen, auch das schöne Moos, aus unserem Garten in Deutschland.:mad:

Eine Mediaarbeiterin, die leicht wieder zu erkennen ist, war vor der 3. Behandlung noch ohne Befund, aber jetzt befinden sich ca. 5 Milben auf dem Hinterleib.

Wer Pet Biosa ausprobieren möchte, sollte unbedingt die komplette Kolonie, ohne Substrat einsprühen, damit es auch überall hinkommt. Ob es dann hilft? Keine Ahnung. Aber probieren würde ich es auf alle Fälle.

Der Kolonie jetzt so viel Stress auszusetzten halte ich für übertrieben. Zumal sich die Milbenpopulation in Grenzen hält. Die Arbeiterinnen tragen ohne Ende Futter ein und es werden immer mehr Arbeiterinnen.

Bei dem englischsprachigen Thread, den ich bereits gepostet hatte (http://www.reptileforums.co.uk/forum...-diversus.html), wurden zur Bekämfung Hypoaspis Milben eingesetzt. Hier war auch nicht klar, ob diese Raubmilben für die Dezimierung der parasitären Milbe verantwortlich war. Aber zumindest hat es dieser Kolonie auf keinen Fall geschadet, denn sie ist trotzdem über einen langen Zeitraum sehr stark gewachsen.

Darum ist das nun mein nächster Therapieversuch.

Ohne diesen Haltungsbericht der gleichen Gattung, hätte ich es nicht gewagt die Milben jetzt auch bei meiner Kolonie einzusetzen. Mir wäre die Gefahr zu groß gewesen, dass sich die Raubmilben später an der Brut vergreifen.
Seit nun 18 Stunden befinden sich die Hypoaspis Milben im Aquarium. An einen schnellen Erfolg glaube ich nicht, ich werde weiter berichten.


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#14 AW: Pheidologeton cf. affinis

Beitrag von Gripsnest » 5. Februar 2014, 18:11

Etwa 2 Wochen nach Einsatz dieser possierlichen Raubmilben:


gibt es erstaunlich gute Nachrichten. Der Befall ist drastisch zurück gegangen, nur sehr vereinzelt treten sie noch am Hinterleib auf. Zwischendurch, als die Milben noch wesentlich häufiger an den Arbeiterinnen saßen, kam eine Majorarbeiterin hinaus. Diese war komplett Milbenfrei, was darauf schließen lässt, dass die Königinnen nicht befallen waren/sind.

Die Arbeiterinnen putzen sich häufig untereinander, wahrscheinlich befreien sie sich dabei von den Plagegeistern:


Ob es nun wirklich an den Raubmilben liegt, oder an optimalen Haltungsbedingungen, vielleicht ist es die Kombination aus beidem?

Täglich werden mindestens 5 Pinkymaden eingetragen, eigentlich werden frische Fliegen bevorzugt, aber die sind kaum zu finden, da die Außentemperaturen zwar hoch genug sind, aber ein stätiger Wind weht. Dann lassen sich keine Fliegen blicken und es gibt Tiefkühlpynkies.

Jedenfalls ist die Freude bei mir groß und ich kann in Kürze mit der Planung der Zusammenführung der Kolonien beginnen, die eigentlich schon längst vollzogen sein sollte.

Wenn ich bedenke wie schwierig die Anfangszeit bei Kolonie 1 war, als ich schon mehrfach aufgeben wollte, ist es diesmal wesentlich einfacher, wenn man von den Milben mal absieht.


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