Taxonomie: Unterfamilie
Herkunft: Südasien
Farbe: Arbeiterinnen: braun, Soldaten: schwarz-braun
Eigenschaften: Ausgeprägte Unterkastenbildung,
Nestbau: Erdnester
Nahrung: Insekten und Körner (Samen)
Temperatur: 25 - 30
Luftfeuchtigkeit: 50% - 60% bei 28° C (feuchter Boden)
Bodenbeschaffenheit: lehmiger Sand oder Lehmerde (z.B. Waldboden)
Arbeiterinnen: 2-4mm
Soldaten: 5-18mm
Diese Daten stammen von der Hompage Ants-Kalytta. In 2007 hielt ich diese Art schon einmal. Diese bekam ich von Herrn Kalytta, der sie aus Südthailand mitbrachte.
Wegen eines Stromausfalls, incl. der Zentralheizung ist mir die Kolonie im Winter 2008/2009 eingegangen.
Diesmal soll die Kolonie angeblich aus Südchina stammen, wobei diese Angaben nicht wirklich sehr präzise ist. Ob es sich diesmal, oder beim letzten mal wirklich um affinis gehalten hat, steht in den Sternen. Bestimmen wird sie wohl kaum jemand können.
Es ist sehr schwierig den genauen Hergang der Haltung noch zu rekonstruieren, da ich diese Kolonie jetzt schon seit 8 Monaten halte und mir keine Notizen gemacht habe.
Mitte/Ende November bekam ich eine kleine Kolonie mit ca. 150 Arbeiterinnen und 4
Ich hatte mich kurzfristig zu dieser Anschaffung verleiten lassen, da diese Art sehr schwierig zu bekommen ist, obwohl die Umstände zu dieser Zeit bei mir mehr als unglücklich waren.
Wir planten zu dieser Zeit unseren 2. Hausstand in Spanien, zu dem auch diese Kolonie zählen sollte. Da wir mit unseren Tieren und auch sonst noch mit einer Menge Kram umziehen wollten und nur einen VW Caddy-Maxi zur Verfügung hatten, musste ich mich insgesamt auf 3 Touren einstellen.
Die Haustiere, incl. der Ameisen sollten beim letzten Transport mitgenommen werden, da wir dann 2 Wochen Zeit zum akklimatisieren hattten.
Als die Ameisen am ca. 20.11.2012 bei mir eintrafen, stand das 60x30x20 cm Formicarium bereits mit Gartenerde gefüllt bereit. Es stand nicht gut um die Kolonie, denn es war nur sehr wenig
Das Reaglas legte ich sofort hinein, dann hatte ich leider keine Zeit, alles weitere zu beobachten. Als ich am späten Abend wieder vor Ort war, saß die Kolonie schon in dem frisch gegrabenen Erdnest.
Die nächsten 4 Wochen, bis zur Abreise hatte ich kaum Zeit mich um sie zu kümmern. Die Temperatur regelte ich mit einem Thermostat. Ich sah sie nie bei der Nahrungsaufnahme, allerdings hatte ich die Gartenerde absichtlich nicht behandelt, sodass jede Menge Nahrung vorhanden sein musste. Außerdem gab ich regelmäßig flugunfähige Fruchtfliegen hinein.
Als dann die Kolonie, samt Formicarium, endlich mit auf die Reise gegangen ist, hatte ich über 3 Wochen keine einzige Ameise gesehen und ob sie überhaupt noch am Leben war, konnte ich nur hoffen.
Da es die 3. und letzte Fahrt nach Spanien innerhalt von 14 Tagen war, war ich dementsprechend angeknockt. Geplant war es, durchzufahren und nur ein paar Stunden in der Nacht auf den Vordersitzen etwas zu schlafen. Leider war furchtbares Wetter und bei Regen darf man in Frankreich nur 110 km/h fahren, was die 2.500 Kilometer lange Reise in unendliche Längen zog. Darum musste ich vor Erschöpfung häufig Schlafpausen einlegen und das Auto kühlte sehr stark aus. Bei den Ameisen ging die Temperatur, die ich vom Fahrersitzt mit einem Funkthermometer kontrollieren konnte, auf unter 10 Grad runter.
Trotzdem hatte ich keine Alternative für die Ruhepausen, da ich auf dem Zahnfleisch ging.
Endlich in Spanien angekommen, fuhr ich noch in ein risieges Schlagloch, was die Bodenplatte des Formicariums zum spittern brachte (sieht man auf dem einen Video).
Die Kolonie stellte ich sofort in den mit einer fahrbaren Gasheizung vorgeheizten Raum. Leider stellte sich heraus, dass der Gasverbrauch für diese Heizungen sehr hoch ist und die Gasflaschen nach ca. 36 Stunden bereits aufgebraucht sind.
Selbstverständlich passierte das in einer sehr kalten Nacht, in der die Temperatur auf 6 Grad hinunter ging. Da die Häuser hier nur sehr schlecht isoliert sind, gab es bei den Ameisen schon wieder einen heftigen Temperatursturz.
Also musste ich mir eine Alternative überlegen und benutzte Heizmatten. Leider sind wir hier auf dem Land nicht an das Stromnetz angeschlossen und unsere Solaranlage mit Speicherbatterien war insgesamt nicht ausreichend. Ständig waren die Batterien in der Nacht leer und bei den Pheidologeton gab es schon wieder nicht ausreichend Wärme.
Als ich dann 2 Wochen später wieder nach Deutschland flog, und schon über 5 Wochen keine Ameise mehr gesehen hatte, war ich drauf und drann die Heizungen abzustellen und aufzugeben.
(Mittlerweile haben wir eine neue Solaranlage und neue Batterien. Problem gelöst.)
Wie in einem schlechten Film sah ich beim letzen Blick vor der Abreise in das Formicarium 3 Arbeiterinnen in dem Moos, welches ich aus unserem Garten in Deutschland mitgenommen hatte, Insekten sammelten. Die Freude darüber war riesig und ich konnte es kaum erwarten wieder nach Spanien zu kommen.
Beim nächsten Spanienaufenthalt war es ähnlich, erst habe ich Tagelang keine Ameise gesehen,kurz vor der Abreise sah ich diesmal einen kleinen Berg
Jetzt wusste ich, es gibt Hoffnung. Wieviele Arbeiterinnen, bzw.
So zogen die Monate ins Land und der Hunger wuchs. Die Kolonie erweiterte das Nest und zu meiner Freude konnte ich sie nun noch besser an der Scheibe beobachten. Allerdings klebte ich rote Folie an die Scheiben, damit nichts zugebaut wird.
Am 08.03.2013 konnte ich dann endlich ein Video aus dem Nest drehen: http://www.youtube.com/watch?v=6vqMxC1PqUs
Der Hunger stieg von Woche zu Woche und mittlerweile verspeisen sie ca. 15 Stubenfliegen am Tag.
Die größte Freude hatte ich dann gestern(12.07.2013), als ich am Vormittag einige hundert Arbeiterinnen beim graben eines neuen Nestes beobachten konnte. Nein, eigentlich ärgert es mich, dass sie jetzt nicht mehr an der Scheibe wohnen, aber ich konnte nun, beim Umzug am gleichen Abend, die Kolonie in ihrer vollen Schönheit und Größe bewundern.
Hier wird noch gegraben, aber es beginnt auch schon der Umzug: http://www.youtube.com/watch?v=TOrVsL56jok
Hier der letzte Einblick in das alte Nest. Jetzt weiß ich, dass an der Scheibe nur ein kleiner Teil der
Ein prächtiger
http://www.youtube.com/watch?v=PGRbADzl09A
http://www.youtube.com/watch?v=iS8lB-Z07Y8
Hurra, mindestens eine
Bingo, es sind mindestens 2: http://www.youtube.com/watch?v=LkCRcl3eaxc
Auch die 3.
http://www.youtube.com/watch?v=37vKCakZ0mc
Hier gibt es die letzten 22 Minuten des Umzugs in 1/4 der Zeit. Ist die 4.
http://www.youtube.com/watch?v=k272kpbZkOY
Jedenfalls ist der Umzug auf eine zu schwachen Bewässerung des Nestes begründet. Wegen der roten Folie, die ich lange nicht mehr abgenommen hatte, war es mir nicht aufgefallen.
Die Kolonie hat jetzt ca. 2.000 Arbeiterinnen und 4.000-5.000
Pheidologeton affinis (sofern es sich um diese Art handelt) scheint wesentlich tolleranter bei der Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine diversus Kolonie die gleichen Umstände überstanden hätte.
Hier geht es zur Diskussion:
http://www.ameisenforum.de/exotische-ameisenarten/50414-pheidologeton-cf-affinis.html#post350942