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von domenic » 25. Januar 2006, 20:49
Mich würde ebenfalls interessieren, wie die Koloniegründung bei anderen Myrmecia - Haltern verläuft.
Ich selbst besitze ebenfalls eine Myrmecia pavida - Königin, welche ich zusammen mit 2 Arbeiterinnenpuppen im August 2005 erhielt. Die Königin zog sehr rasch im angebotenen Gipsnest ein, es dauerte dann rund 5 Wochen, bis die ersten Eier gelegt wurden. Zum Zeitpunkt der Eiablage waren auch die beiden Arbeiterinnen bereits im Nest aktiv. Der weitere Verlauf der Auzucht der ersten Larve, die Verpuppung sowie weiteres Ablegen von Eiern bereitete keinerlei Schwierigkeiten, es entwickelten sich auch weitere Larven. Gespannt erwartete ich das Schlüpfen der ersten Arbeiterin, doch zu meiner grossen Verwunderung kam dann eines Morgens ein Männchen zum Vorschein. Das war für mich natürlich ein krasser Rückschlag, ich stellte mir sofort die Frage, ob meine Königin nicht begattet ist. Erstaunlicherweise wurde das Männchen, noch bevor es vollständig aus der Puppenhülle befreit war, von den Arbeiterinnen an die Larven verfüttert, dies obschon genügend Futter vorhanden war. Das Gleiche wiederholte sich mit der zweiten Larve - wiederum schlüpfte ein Männchen, das sofort an die Larven verfüttert wurde.
Ich bin etwas ratlos, zumal die Königin bei mir nicht den Anschein erweckt, dass sie unbegattet ist. Sie verlässt ihr Nest nie, kümmert sich um die Brut, legt Eier und es treten keine Rangkämpfe zwischen den Tieren auf. Ich gehe immer noch davon aus, dass sie begattet ist. Möglicherweise entwickelten sich nur Larven, welche aus den Eiern der Arbeiterinnen hervor gingen. Ich warte zur Zeit das Schlüpfen weiterer Tiere ab, immer noch guter Hoffnung, eine Larve scheint auch etwas kleiner, hoffentlich schlüpft da eine Arbeiterin. Wenn nicht, werde ich wohl gezwungen sein, die beiden Arbeiterinnen aus dem Nest zu entfernen, so dass ich ausschliessen kann, dass diese die eigenen Eier aufziehen. Vielleicht stellt das Adoptieren von fremden Puppen bei Myrmecia eben doch ein Problem dar, selbst wenn sich die adulten Tiere vertragen, ähnliche Erfahrungen hat Frank ja bei der M. gulosa - Königin beschrieben, nur hat er da artfremde Puppen der Königin beigegeben, was natürlich schon noch etwas Anderes ist. Ansonsten, und das wäre für mich eine Katastrophe, ist meine Königin nicht begattet, denn es kann kein Haltungsfehler sein, wenn sich statt Arbeiterinnen Männchen entwickeln. Doch bin ich noch immer voller Hoffnung, mich würde auch interessieren, wie es anderen Haltern diesbezüglich ergeht, man hört im Forum so wenig betreffen Myrmecia pavida, bei wem klappt die Produktion von Arbeiterinnen? Gibt es allenfalls neue Erkenntnisse und Erfahrungen?
Gruss
Domenic