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Nach der Winterruhe...was mache ich falsch (Myrmica sabuleti & Lasius platythorax)

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Knollnase
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#1 Nach der Winterruhe...was mache ich falsch (Myrmica sabuleti & Lasius platythorax)

Beitrag von Knollnase » 18. März 2006, 09:39

Hallo Ihrs.
Ich habe meine beiden Ameisenkolonien Myrmica sabuleti (2 Königinnen, 1-2 Arbeiterinnen) und Lasius platythorax (1 Königin - ca. 20 Arbeiterinnen) vor etwa 16 Tagen aus dem Winterschlaf geholt (ich berichtete über den kaputten Kühlschrank) und diese wieder in ihre gesäuberten Formicarien abgelegt (beide Arten lebten/leben in Reagenzgläsern).
Die ersten Tage sind beide Arten, oder zumindest einige Arbeiterinnen regelmäßig an das Honig-Wasser gegangen und haben "Aussenerkundungen" gemacht.

Doch dann reduzierte sich die Außenaktivität spürbar. Ich bot beiden Kolonien ein kleines Heimchen an, und obwohl beide Heimchen frisch "getötet" (bzw. gelähmt) waren und noch über 20 Stunden "zuckten", wurden diese von den Kolonien vollständig ignoriert.

Nun gestaltet sich die Situation so:
Meine Lasius p. scheinen einige neue Eier gelegt zu haben, was ich sehr gut finde. Zudem haben einige Späher von dieser Art mittlerweile den Zugang zur Ameisenfarm gefunden, und scheinen dort auch an manchen Stellen zu graben. Trotzdem macht mich die Tatsache, daß Eiweißnahrung nicht angenommen wird (ich hatte auch schon Hackfleisch und Öko-Leberwurst abgeboten) etwas unruhig.

Meine M. sabuleti zehren mir aber noch mehr an den Nerven! Sie sind zwar innerhalb von 3 Tagen aus ihrem Reagenzglas ausgezogen (in den Verbindungsschlauch zwischen Ytong-Stein und Arena, habe schon gelesen, daß viele kleinere Kolonien das so handhaben, daher kein Problem), seitdem habe ich aber keinerlei Außenaktivität mehr beobachtet. Zudem benötigt diese Art Eiweis, um Eier legen zu können, doch auch diese haben weder das Heimchen, noch Hack, noch die Wurst angenommen. Ich habe mir nun "große" Drosophila (3-6 mm) zugelegt, und werde diese (nach dem Schlüpfen) als Futter anbieten.

Kann mir irgendwer von Euch noch Ratschläge geben, wie ich meine Arten besser pflegen kann? Insbesondere die M. s.? Beide Arten leben auf einer Insel (trockener Sand) mit Wassergraben umgeben. Zimmertemperatur ist 18-19°C. Beide Arten stehen im Halbschatten, und nur selten in direktem Licht (das lässt sich leider auch nicht ändern, außer ich stell die auf die Fensterbank direkt über der Heizung...). Die Arenen sind spärlich mit Tonscherben bzw. Steinen eingerichtet (Äste lassen sich nicht "desinfizieren").

Über Tips wäre ich sehr dankbar,
Eure Knollnase!



Dulgosch
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#2

Beitrag von Dulgosch » 18. März 2006, 10:42

Hallo Knollnase,

ich glaube, dass das alles noch normal ist. Einer Woche nach der Auswinterung wird noch nicht so viel Eiweiß benötigt. Es ist klar, dass bei so kleinen Kolonien nur sehr selten Ameisen draussen sind, und wenn kann es sein, dass du sie einfach nicht siehst weils in der Nacht passiert. Auch können die Ameisen einfach nur an offenen Wunden der Heimchen geleckt haben, dass kann man dann auch nicht erkennen.

Warte mal ab, biss die Ameisen Larven haben. Bei mir geht dann die Aktivität sprunghaft nach oben.

Also mach dir keine Sorgen.

Nikolas



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Scooby
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#3

Beitrag von Scooby » 26. März 2006, 17:27

Hallo Knollnase!

Ich würde folgendes machen:
Beiden Kolonien, die noch sehr sehr klein sind (vor allem die Myrmicas) KEINE Heimchen geben, da diese einfach noch zu groß sind, auch wenn Du sie als sog. Micros verfüttern willst.
Gib ihnen die Fruchtfliegen und ein Honig-Zucker-Wassergemisch, dem Du ein wenig Milch hinzufügst. Damit ein bisschen Watte getränkt und in einer Schale vorgesetzt. ;)

Du schreibst:
>...Zudem benötigt diese Art Eiweis, um Eier legen zu können,...<
Das ist richtig, aber missverständlich ausgedrückt, denn JEDE Ameisenart braucht zur Eierproduktion Eiweisse... Ich denke das weißt Du natürlich. Ich wollte nur den Satz richtigstellen, ehe Anfänger denken, daß das artenbezogen sei.

Weiterhin würde ich persönlich hingehen und die Tiere noch weiter in einem Reagenzglas halten, bis die Kolonien gewachsen sind. Ist kein Muss, jedoch hätte ich es halt getan. Yo!

Alles Gute

Scooby :punk:



Chreisben
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#4

Beitrag von Chreisben » 27. März 2006, 11:25

Hallo Daniel

Ich selbst werde meine Myrmica sabuleti Kolonien auch bald aus der Winterruhe holen. Viele von ihnen sind mit 1 - 2 Arbeiterinnen auch noch sehr klein und ich konnte bis jetzt immer feststellen, dass solch kleine Kolonien extrem wenig Aktivität zeigen. Du solltest dir denke ich keine großen Gedanken machen.

Du kannst, wie Scooby schon erwähnt hat, mal Drosophila anbieten. Ich selbst hatte mit Micro-Heimchen keine Probleme, aber Drosophila sind auf Grund der Größe wahrscheinlich besser geeignet. Ich selber hasse diese kleinen Fliegen und verwende sie momentan nur für Cryptopone sauteri Königinnen, da diese sehr "ängstlich" gegenüber anderen Futtertieren sind. Bei Myrmica sabuleti ist das ja eigentlich nicht der Fall, aber einen Versuch ist es wert...

Die Idee Honig-Wasser mit Milch zu versetzen ist mir neu, klingt aber interessant. Hatte immer Eiweiß über das Untermischen von Ei realisiert -> eine riesen Sauerrei :D Werd das auch mal ausprobieren... wie sind denn deine Erfahrungen damit Scooby? Ist es denn ratsam normale Milch aus dem Supermarkt zu nehmen? Ich meine, wegen den Konservierungsstoffen usw.

Gruß
Christian



Knollnase
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#5

Beitrag von Knollnase » 30. März 2006, 23:33

Original von Scooby
Du schreibst:
>...Zudem benötigt diese Art Eiweis, um Eier legen zu können,...<
Das ist richtig, aber missverständlich ausgedrückt, denn JEDE Ameisenart braucht zur Eierproduktion Eiweisse... Ich denke das weißt Du natürlich. Ich wollte nur den Satz richtigstellen, ehe Anfänger denken, daß das artenbezogen sei.


Ja, stimmt :o
Warum ich das so unklar ausgedrückte hatte: Myrmica sabuleti legt "garkeine" Eier, wenn die kein Eiweis bekommen, auch nicht bei Gründung von einer Kolonie (im Gegensatz zu Lasius, die ja ihre Flugmuskulatur "in Eier umwandelt"). Daher denke ich, daß diese auch nach der Winterruhe nicht ihre körpereigenen Eiweisreserven anbrechen und "erstmal" anfangen Eier zu legen, sondern erstmal wieder warten müssen, bis es Eiweis gibt. Oder irre ich mich da?

Zur weiteren Ernährung habe ich mir nun Drosophila gekauft. Und nachdem doch wirklich viele geschlüpft waren (ich hatte von meinem Futter-Dealer einen Drosophila-Ansatz bekommen), hab ich das ganze in den Tiefkühlschrank gestellt. Leider habe ich noch nicht festgestellt, daß die Ameisen daran gegangen sind...

Aber zu den Lasius p. gibts was Neues zu sagen: Entwarnung ;) Also mit denen geht alles klar! Die stürzen sich auf jedes Bisschen Eisweis, buddeln wunderbar in der Ameisenfarm (auch wenn die noch im Reagenzglas leben), obwohl die fast einen Meter Schlauch von der Arena weg ist, und haben zich neue Eier.

Die anderen Arten sind immernoch recht scheu... ich hoffe mal, das es aber bald besser wird. Ich biete immer Honigwasser und diverses Eiweis, mehr kann ich nun wirklich nicht tun... oder?



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#6

Beitrag von Scooby » 31. März 2006, 09:19

Original von Knollnase
Zur weiteren Ernährung habe ich mir nun Drosophila gekauft. Und nachdem doch wirklich viele geschlüpft waren (ich hatte von meinem Futter-Dealer einen Drosophila-Ansatz bekommen), hab ich das ganze in den Tiefkühlschrank gestellt. Leider habe ich noch nicht festgestellt, daß die Ameisen daran gegangen sind...
Die anderen Arten sind immernoch recht scheu... ich hoffe mal, das es aber bald besser wird. Ich biete immer Honigwasser und diverses Eiweis, mehr kann ich nun wirklich nicht tun... oder?


Füttere die Myrmicas doch via Pinzette. Die Fruchtfliegen lassen sich damit toll verfüttern... dann weißt Du auch, ob sie sie annehmen oder nicht. ;)

Füttern, für artbezogene Feuchtigkeit u. Wärme sorgen und die Tiere vor allem in Ruhe lassen - dann haste den Sieg in der Tasche. Yo!

Scooby :punk:



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#7

Beitrag von Knollnase » 31. März 2006, 13:30

Hmmm... "füttern per Pinzette" und "in Ruhe lassen" sind 2 gegensätzige Dinge bei mir ;)
Die wohnen "unter Wasser" in dem Verbindungsschlauch (ja sogar in dem Schlauchverbinder!) zwischen Insel-Arena und Ytong... ich müsste also das Wasser rausholen, die Kleinen aus dem Schlauchverbinder vertreiben, genau an dieser Stelle den Schlauch trennen, und dann mal sehen, wohin die gerannt sind... das lass ich mal lieber. :rolleyes:
Ich habe nun eine überschaubare Anzahl (5) Drosophila auf eine weisse Plasik-Unterlage gelegt. Wenn die die also nun annehmen, dann kann ich das direkt beobachten. Ich wechsel die alle paar Tage mal aus, und lege dann immer 2-5 neue hin. Ich mach so viele, weil ich denke, sobald die die bemerken, sollen die Ameisen direkt genügend vorfinden...



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#8 Zustimm

Beitrag von Scooby » 31. März 2006, 14:03

Da hast Du natürlich Recht. Per Pinzette füttern u. in Ruhe lassen sind zwei Paar Schuhe.
Was ich meinte war, daß Du die Tiere fütterst, die am fouragieren sind, oder in anderen Worten die, die Du mal draußen erwischen solltest.

Hatte mich missverständlich ausgedrückt, entschuldige!



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