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Ameisen + Akazien

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Michael Schoen
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#1 Ameisen + Akazien

Beitrag von Michael Schoen » 27. MĂ€rz 2006, 17:34

Die tropischen Regionen Amerikas beheimaten verschiedene Akazien - Arten . Bei etwa 13 Arten sind die Dornen am Grunde der Blattstiele stark angeschwollen und einige Zentimeter lang . Durch die dicken harten Dornen verdankt die BĂŒffelhorn Akazie Acacia cornigera ihren Namen . Das Innere der Dornen ist mit einem lockeren Gewebe gefĂŒllt . Diese Dornen werden von der Knotenameisen Art Pseudomyrmex besiedelt .
Je nach GrĂ¶ĂŸe des Volkes werden von einem Volk mehrere Dornen besiedelt . Die Dornen bieten den Ameisen Schutz vor Fressfeinden und Regen , die Einganglöcher werden durch die Arbeiterinnen bei starken Regen verschlossen .
Um sich diese Privatarmee zu halten bietet die Akazie ihren BeschĂŒtzern durch zahlreiche Naktarien auf der Mittelrippe der sogenannten FieberblĂ€tter zuckerhaltigen Saft an , auf den Spitzen der BlĂ€tter bietet die Akazie den Ameisen zusĂ€tzlich eiweiss und fettreiche NĂ€hrkörperchen an .
Diese NÀhrkörperchen nennt man auch Beltsche Körperchen ( Thomas Belt 1832 - 1878 ).
Es treten auch hĂ€ufige Trockenzeiten ein die zwar auf viele andere Pflanzen auswirkungen haben , die BlĂ€tter können vertrocknen . Die Acacia cornigera aber ist immer grĂŒn und versorgt Pseudomyrmex stĂ€ndig mit Blattnektar.
Andere Akazien Arten lassen dagegen den Nektar nur fliessen , wenn diese angefressen werden , und sie logen auf diesen Wege Ameisen aus der nÀheren Umgebung an .
[img]./user_bilder/bilder/3055_userid_6.jpg[/img]
Auf dem Bild sind schön die Beltschen Körperchen zu sehen !

Die Akazien werden im im Gegenzug von den Ameisen gegen Schadinsekten und selbst SĂ€ugertiere verteidigt .
Die SÀure von Pseudomyrmex ist vergleichbar wie ein Kontakt mit mehreren Brennnesseln .verstÀndlich das bei diesem Unangenehmen Kontakt mit den Ameisen den Feinden des Akazie die Lust auf ihre Nahrungsvorliebe bald vergeht .


GrĂŒĂŸe Michael Schön


Haltet Eure Ameisen verantwortungsbewusst ! SchĂŒtz somit unsere einheimische Fauna ( bitte schaut in den Infektionsthread ! ), bietet den Tieren eine artgerechte Haltung an!
Tragt so mit euren Wissen einen Teil zum Naturschutz bei .


Hobbyimker + Ameisenhalter
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#2 Insekten-Arbeit ist Milliarden wert

Beitrag von Scherge » 3. April 2006, 16:22

Insekten rauben Menschen zwar gelegentlich den letzten Nerv, leisten aber kostbare Dienste. US-Forscher haben jetzt auf Cent und Dollar versucht auszurechnen, wie wertvoll die Arbeit der Krabbeltiere ist.

"Lassen Sie sich von der kleinen Gestalt der Insekten nicht tĂ€uschen", sagt John Losey von der Cornell University. "Diese kleinen Wunderwerke leisten wertvolle Dienste." Der US-Forscher hat gemeinsam mit einem Kollegen ausgerechnet, wie wertvoll zumindest ein Teil der Arbeit der Insekten ist. Das Ergebnis: Leistungen im Wert von 57 Milliarden Dollar (47,3 Milliarden Euro) jĂ€hrlich tragen die Krabbeltiere Jahr fĂŒr Jahr allein zum Wohlergehen der US-Wirtschaft bei.

Ameisen auf einer Akazie: Insekten leisten wertvolle Dienste
Bild

Ameisen auf einer Akazie: Insekten leisten wertvolle Dienste
Die Insekten dienten etwa als Nahrungsquelle fĂŒr einheimische Wildtiere, die ihrerseits einen Wirtschaftszweig mit einem Jahresumsatz von 50 Milliarden US-Dollar stĂŒtzten, schreiben die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts "BioScience". Als SchĂ€dlingsbekĂ€mpfer seien die Insekten 4,5 Milliarden Dollar pro Jahr wert, bestĂ€ubten Pflanzen im Wert von 3 Milliarden Dollar und ersparten RinderzĂŒchtern Ausgaben von 380 Millionen Dollar pro Jahr, indem sie Weideland in Schuss hielten.

Diese Zahlen, betont Losey, seien eine Ă€ußerst konservative SchĂ€tzung, die wahrscheinlich nur einem Bruchteil der wahren GrĂ¶ĂŸenordnungen entspreche. "Die meisten Insekten erfĂŒllen unermĂŒdlich Aufgaben, die unsere Umwelt und unsere Lebensweise in einer Weise verbessern, die Wissenschaftler gerade erst zu verstehen beginnen", sagt der Insektenkundler.

Die Analyse, die Losey gemeinsam mit Mace Vaughan erstellt hat, sei die erste ihrer Art. Sie stĂŒtze sich lediglich auf die Rolle der Insekten als Nahrungsquelle fĂŒr andere Tiere, als SchĂ€dlingsbekĂ€mpfer, als BestĂ€uber und als Abfallbeseitiger, weil in diesen Bereichen verlĂ€ssliche Daten zur VerfĂŒgung stĂŒnden. Anhand von Angaben aus anderen Studien kalkulierten die Wissenschaftler, was passierte, wenn die Insekten ihre Arbeit auf diesen Feldern einstellten. Andere wichtige Bereiche wie die Zersetzung von Kadavern und BĂ€umen, die Produktion von Honig und anderen Naturstoffen sowie die ErnĂ€hrung von Tierarten, die nicht direkt von Menschen verzehrt werden, flossen gar nicht erst in die Untersuchung ein.

"Insekten sind ein wichtiger Bestandteil des komplexen Netzwerks von Wechselwirkungen, die dafĂŒr sorgen, dass unser Essen auf den Tisch kommt und unser MĂŒll verschwindet", sagt Vaughan. "Die Menschen und wahrscheinlich auch die meisten anderen Lebewesen der Erde wĂ€ren ohne die Insekten verloren."

Quelle: spiegel-online

http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,409453,00.html



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#3

Beitrag von Knollnase » 4. April 2006, 14:25

Zu diesem Thema passt auch:

Kleine Rote Waldameise- Gesundheitspolzei des Waldes
Eigentlich ist es kaum zu glauben: Die Kleine Rote Waldameise, nur 4 - 11 mm groß, soll eine wichtige Rolle im ökosystem Wald spielen? Warum schĂ€tzen wir sie so sehr, dass wir sogar ihre Nester mit Drahtgittern schĂŒtzen? Der Tipp des Monats Februar im Naturhistorischen Museum geht dieser und anderen Fragen rund um Ameisen nach.

[...]

Die TĂ€tigkeiten der Waldameisen wirken sich in vielerlei Hinsicht positiv auf ihre Umgebung aus. So sind Waldameisen eine wichtige Schutzmacht gegen ForstschĂ€dlinge. Ein Ameisenvolk kann in einer Vegetationsperiode 5 Millionen Insekten vertilgen, darunter auch die von uns gefĂŒrchteten BorkenkĂ€fer oder Kiefernspanner. Waldameisen tragen außerdem zur Samenverbreitung bei, indem sie verschiedene Pflanzensamen als Nahrung oder Nestbaumaterial verschleppen. Die NestbautĂ€tigkeit selbst wirkt sich positiv auf die BodenqualitĂ€t aus: Der Boden wird gelockert, durchlĂŒftet und mit organischer Substanz durchmischt. Dadurch wird die Humusbildung beschleunigt und das Wasseraufnahme-vermögen erhöht. Dies wiederum schafft besonders gute Bedingungen fĂŒr Pflanzen. In NĂ€he eines Ameisennestes werden Triebe und Nadeln deshalb oft grĂ¶ĂŸer.

Quelle:
http://www.naturhistorisches-museum.de/ameise.html



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