Wohnbesichtigung und mein Leben in El Paso - Fotobericht

Berichte (z.B. Reiseberichte, Ameisenfotoalben, Ausflüge, Schnappschüsse, etc.) mit vielen Fotos von Ameisen und Natur.
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Scooby
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#1 Wohnbesichtigung und mein Leben in El Paso - Fotobericht

Beitrag von Scooby » 2. Mai 2006, 00:11

Da ich ab Juni’06 für drei Jahre in die USA versetzt werde, beschloss ich vom 24.04.06 bis 30.04.06 eine Wohnbesichtigungsreise in El Paso (Texas) durchzuführen, wo ich demnächst in Fort Bliss meine Verwendung finden werde.
Der Flug am Montag Morgen begann um kurz nach 07:00Uhr in Düsseldorf, wo ich zunächst nach Atlanta (USA) flog und dort einen Zwischenstopp einlegte. Dann ging es weiter, direkt zum Flughafen von El Paso (The home of the sun bowl) :D
Um kurz nach 20Uhr (bitte die insg. achtstündige Zeitverschiebung beachten) landete ich und wurde dort sofort von meinem kommenden Vorgesetzten empfangen. Ich holte noch schnell mein Auto (Chevrolet Impala) ab, das ich von Deutschland aus bereits im Vorfeld schon gemietet hatte und machte mich dann auf ins Hotel, wo ich sofort mein Zimmer bezog und anschließend noch schnell in eine Tanke sprang, um ne Gallone Trinkwasser zu kaufen. Dann war auch schon Schlafenszeit, denn nach unserer Zeitrechnung war es längst schon nach 04:00Uhr Morgens und ich hatte eine verdammt anstrengende Reise hinter mir.

Am 25.04. (mein Geburtstag, den ich zuerst völlig vergessen hatte) holte mich um kurz nach 09:00Uhr mein derzeitiger Vorgänger (auch Oberfeldwebel) ab und brachte mich in meine künftige Stammeinheit, welche, zusammen mit dem dazugehörigen Übungsgelände, etwa die Größe des Saarlandes hat. Zuerst einmal stellte ich mich meinen kommenden Kameraden vor und wurde sehr herzlich begrüßt. Dann begann ich auch schon mit allgemeinen (aber wichtigen) organisatorischen Maßnahmen, wie z.B. die Beantragung eines US-Führerscheins, oder die Eröffnung eines neuen Kontos. Darüber hinaus brachte ich auch noch eine ID-Card und andere Dinge, die das Soldatenleben so mit sich bringt. ;)
Gegen Mittag machte ich mich auf zur Wohnungsfürsorge, denn ich musste mich entscheiden, ob ich in eine Apartmentanlage ziehen, oder ein eigenes Haus, nur für mich allein mieten wollte. Zuerst tendierte ich zu ersterem, denn in einer Apartmentanlage muss man sich nicht um allerlei Dinge scheren, wie z.B. Reinigung des Pools, Müllabfuhr, Rasen mähen, etc. Darüber hinaus hat man dort auch noch Fitnesscenter, einen riesigen Pool, Grillplätze, Billard-/ Tennis-/ etc. Möglichkeiten und was das Herz sonst noch so begehrt. Nachteil ist aber, dass man dort, wenn man Pech hat, mit vielen Lehrgangsteilnehmern auf einem Raum lebt. Klar kann man die Tür bei sich zumachen, aber dennoch kann es mitunter doch recht laut nachts werden. Wenn man dann seine Ruhe haben will, zieht man den Kürzeren. Weiterhin hat man dort keine eigene Garage, die mir für meinen Probe, den ich mitnehmen werde, sehr wichtig ist. Sandstürme in der Frühlingszeit und eine fast ständig große, brennende Hitze (über 300 Sonnentage), sind dort an der Tagesordnung und machen allen Autolacken sehr zu schaffen. Gemäß Aussage meiner Kameraden gibt es dort im Sommer sogar Tage, wo es bis zu 45Grad im Schatten wird... da will ich meinen Probe doch gern in einer schützenden Garage wissen. Yo!
Nachdem ich entsprechend beraten worden war und mir klar wurde, dass ich doch besser in einem Mietshaus untergebracht bin, machte ich mich auf, die Adressen abzuklappern, die mir die nette Dame dort zur Verfügung gestellt hatte. Mit meinem Mietwagen ging es auf die Interstate und auf div. Freeways, die mich in die verschiedensten Ecken von El Paso führten. Die Autos, die dort gefahren werden sind echt enorm. Pontiac, Chevrolet, Buick, Ford, Dodge und so weiter sind dort die u.a. vorherrschendsten Automobilmarken. Einen VW, Mercedes oder BMW sieht man dort nicht. Oh halt! Doch! EINEN BMW hatte ich dort gesehen. Aber dazu später.
Nachdem ich ein paar Häuser besucht hatte, wurde ich im Nordosten von El Paso auf ein sehr schönes Haus aufmerksam, das in einer sehr ruhigen Gegend, nahe der Berge liegt. Es lag preislich akzeptabel, hatte einen eigenen Pool, eine Doppelgarage u. andere Dinge zu bieten, auf die ich großen Wert legte. Der momentane Mieter (ein Amerikaner) mit dem ich sprach, würde das Haus Ende Mai verlassen. Da ich ab 01.06. kam, traf das den Nagel auf den Kopf. Ich kam mit dem Mann ins Gespräch und er zeigte mir unter anderem stolz sein Auto. Ein 3er BMW Cabrio, den er verdammt gut in Schuss gehalten hatte. Er meinte, dass er demnächst für drei Jahre nach Deutschland (Darmstadt) ziehen würde und sein Auto mitnähme. Ich musste lachen, denn mir ging es schließlich nicht anders. So wie er ein deutsches Auto nach Deutschland brachte, hatte ich vor meinen amerikanischen Schlitten in die USA zu bringen. Ich verstand mich sofort gut mit dem Mann, lernte dann auch den Vermieter (so ein Glück: Ein Deutscher!!) kennen und war mir sehr schnell klar, dass ich mein Haus gefunden hatte. Der Mitvertrag wurde in trockene Tücher gebracht und somit hatte ich die größte Sorge erst mal beiseite geschafft.
Die restlichen Tage verbrachte ich mit Besuchen in meiner kommenden Stammeinheit, wo ich noch Bw-technische Sachen erledigen musste. Abends suchte ich die versch. Steakhäuser auf und trank das gute alte Budweiser Bier. Besonders auf meinem Geburtstag ließ ich Abends die Korken knallen und lud ein paar meiner künftigen Kameraden in „The Edge of Texas“ ein. Ein Steakhouse am äußersten Westzipfel von Texas, wo ein alter Cowboy namens Jimmy Bowen seine eigene, RIESIGE Ranch hat und dort u.a. auch echtes Büffelfleisch anbot.

Viel Zeit konnte ich nicht damit verbringen, Tiere zu suchen und zu fotografieren. Ich hatte leider zu viele dienstliche Belange, die es zu erledigen galt, damit ich später nicht davon übermannt werde. Dennoch gelang es mir hier und da einen kleinen Abstecher in die „Prärie“ um El Paso zu unternehmen und dort ein paar Bilder zu schießen. Diverse Ameisen-/ Schmetterlings-/ Käfer und Spinnenarten sind mir in der kurzen Zeit schon dort untergekommen. Zu oft hatte ich meine Kamera nicht dabei, was ich in diesen Momenten immer wieder bitter bereute. Das wird bald aber alles noch nachgeholt. *g*
Täglich fuhr ich viele Meilen auf der Interstate, auf der Suche nach Wohnungen, bzw. zur Erkundung meines kommenden zu Hauses. Einmal war ich auch in Ciudad-Juarez, der Schwesterstadt von El Paso, die durch eine Grenze von Texas getrennt wird und wo fast nur noch Mexikaner leben. Im Gegensatz zu El Paso ist Juarez die Armut pur. An jeder Straßenecke stehen Bettler. Mütter sitzen am Boden und lassen ihre kleinen Kinder die Touristen und Besucher der Stadt anbetteln. Krass, wie diese den Leuten über viele Meter hinterher laufen, mit ihren großen Kulleraugen anstarren und um ein Paar Cent oder vielleicht einen Dollar anflehen. Die Autos dort sind fast alle ramponiert. Ausnahmen gibt es aber natürlich immer wieder. Mexikanische Musik ertönt über Lautsprecher in den gewaltigen, Straßen, deren Sand und Unrat, als ich da war, von einem böigen Wind aufgewirbelt wurden. Etliche Geschäfte mit Westernwear und Bars (auch Rotlichtmillieu) sind dort zu finden. Cowboystiefel aus Schlangen/- Krokodilleder und anderen Materialien werden dort feilgeboten. Tolle Gürtelschnallen, Gürtel, Cowboyhüte, Peitschen, Sättel, und so weiter findet man dort.
Die Gerichte sind (natürlich) Tex-Mex pur: Enchiladas, Tacos und so weiter kann man dort essen und bleiben einem, vor allem wegen ihrer Schärfe, stets in Erinnerung. Auch die Getränke sind mannigfaltig und laden durstige Kehlen zu einem kurzen „Stell dich ein“ ein.

Die Straßen in El Paso sind wahrlich enorm. Wer sich dort mal verfährt hat z.B. stets die Chance noch mal umzukehren. Nach jeder Ausfahrt bekommt der Autofahrer die Möglichkeit auf direktem Wege (umgekehrt) wieder auf die ursprüngliche Route zurück zu kehren. Oft hört man die Sirene der Polizei oder das Gehupe der Autos. Oft passierte es mir, dass der Wagen vibrierte. Grund dafür waren die mitunter titanischen Trucks, die donnernd über die Straßen fuhren und neben denen unsere hiesigen Lkw wie Zwerge erscheinen. Nervend fand/ finde ich allerdings, dass man dort starke Geschwindigkeitsbeschränkungen über sich ergehen lassen muss. Innerorts darf man oft nicht schneller als 30 Meilen fahren, auf einer Interstate darf man nur bis zu 70 Meilen fahren. Wer dann große Strecken zurücklegen möchte, der sollte tunlichst sein Tempomat verwenden, denn die Freeways u. Interstates ziehen sich dann über etliche Stunden quer durch die Prärie, wo man nur selten ein anderes Auto vor die Linse bekommt. Links und rechts ist nichts als Wüste, bzw. von Büschen und Kakteen durchsetzte Landschaft. Die Sonne brennt. Strahlend blauer Himmel und dann auch noch die Berge, die, zusammen mit der Natur, die Fantasie spielen lassen und den Fahrer geistig zurück in die Zeit des Wilden Westens katapultieren.

Naja was soll ich sagen? Die wenigen Tage dort waren wirklich ein Erlebnis, vor allem deswegen, weil ich noch bisher noch nie in den USA, bzw. in El Paso war. Die Aussicht vom Flugzeug schon aus ist unbeschreibbar. Hier in Deutschland, aber auch in Altanta ist die, dass man Flüsse, Städte und viel Grün sieht. Über Texas jedoch ist das ganz anders. Schroffe Gebirge und Hügel, Sand und alles braun in braun. Die gewaltige Stadt El Paso mit ihren fast 700.000 Einwohnern ist fast unüberschaubar. Die Lichter, wenn es Nacht wird, erstrecken sich über den gesamten Horizont. Es ist wahrlich unbeschreiblich.

Soviel zu meinem kleinen Kurzbericht über die vergangenen Tage u. Eindrücke. Ich muss ehrlich gestehen: Ich freue mich auf meine kommende Versetzung und das von ganzem Herzen!


Scooby :matrix:
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Scooby
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#2

Beitrag von Scooby » 2. Mai 2006, 00:44

Das ist mein zukünftiges Haus
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Rechts die Straße von meinem Haus
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Die Aussieht von meinem Haus aus...
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Das war mein Mietauto
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Ein (kleiner) Truck
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Scooby :punk:



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TheSilence
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#3

Beitrag von TheSilence » 2. Mai 2006, 10:20

Top-Bericht Scooby...Hat mir Spaß gemacht zu lesen...

Ich wünsch dir viel Glück in deiner neuen Heimat...und dass du dir so schnell wie möglich Internet besorgst... :]


mfg Daniel

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Mathis Funke
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#4

Beitrag von Mathis Funke » 2. Mai 2006, 14:22

Ich auch 8o is ja ma klasse die Gegend. Viel Glück und Spaß dort.

Gruß Mathis


"Du Floh am Sack eines toten Kamels, wenn du mich noch einmal ansprichst kastrier ich dich."

Chreisben
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#5

Beitrag von Chreisben » 2. Mai 2006, 14:27

Wünsch dir auch viel Spaß dort... und vergiss uns nicht ;)

Gruß
Christian



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#6

Beitrag von Scooby » 31. Mai 2006, 23:25

Hallo Leute!

Heute ist mein letzter Tag in Deutschland. Morgen fliege ich in meine neue (für 3 Jahre) Heimat: TEXAS
Sobald ich wieder I-Net Zugang habe, melde ich mich zurück.

Seit schön artig ;) und macht mir keine Schande! :D

Bis die Tage...

Euer Admin

Scooby :punk:



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Mathis Funke
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#7

Beitrag von Mathis Funke » 1. Juni 2006, 00:10

Viel Glück und Spaß da drüben.
Bis bald.

Gruß Mathis


"Du Floh am Sack eines toten Kamels, wenn du mich noch einmal ansprichst kastrier ich dich."

Ting89
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#8

Beitrag von Ting89 » 1. Juni 2006, 13:03

Lass krachen und viel Spaß =)



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