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Mundwerkzeuge bei Camponotus fallax

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Boro
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#1 Mundwerkzeuge bei Camponotus fallax

Beitrag von Boro » 24. September 2006, 22:01

Gestern habe ich erneut eine Arbeiterin von Camponotus fallax an der Hauswand bzw. am Stamm der Trompetenwinde entdeckt und in 2 verschiedenen Stellungen fotografiert. Die Fotos eines anderen Exemplares befinden sich im Fotoforum (Formicinae) unter "Camponotus: Kleine europ. Arten".
Mir ist bei den zuletzt gemachten Fotos sofort aufgefallen, dass diese Arbeiterin ĂŒber außergewöhnlich lange Maxillartaster verfĂŒgt, die auf beiden Bildern sehr gut zu sehen sind. Die Taster können zurĂŒckgelegt oder vorgestreckt werden.
Laut Seifert (S. 14) bestehen die Mundwerkzeuge aus Oberkiefer (Mandibeln) und Unterkiefer(Maxillen) sowie Unterlippe (Labium).
Die Taster am Labium dienen vor allem zur Aufnahme und Weitergabe flĂŒssiger Nahrung. Die Taster auf den Maxillen dienen der sensorischen Kontrolle und sind vor allem mit geschmacksempfindlichen Sinnesorganen ausgestattet.
Wenn man sich die bildlichen Darstellungen zu diesem Thema anschaut, erkennt man, dass zumindest bei europ. Gattungen diese Taster nicht oder kaum ĂŒber die Mandibeln hinausragen.
Wir haben auch schon andere Camponotus-Arten fotografiert, aber derart lange Tastorgane sind mir noch nie aufgefallen.
Vielleicht haben wir einen Biologen/Zoologen unter uns, der erklĂ€ren könnte, warum ausgerechnet C. fallax ĂŒber so ĂŒberlange Maxillartaster verfĂŒgt.
HĂ€ngt das mit der besonderen Lebensweise (vor allem auf BĂ€umen) oder mit einer speziellen Nahrungsaufnahme zusammen?
Gruß Boro


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Wusel`
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#2

Beitrag von Wusel` » 24. September 2006, 23:14

Solch ausgeprĂ€gte Taster kann ich auch bei meiner Camponotus truncatus Königin erkennen. Am Anfang sah es aus, als hĂ€tte sie eine Milbe o.Ă€. an den Mandibeln, aber es waren dann zum GlĂŒck doch nur die Taster. Das unterstĂŒtzt die These der Lebensweise auf/in BĂ€umen. Der Grund könnte aber auch das nicht vorhandene bzw. nicht nötige Jagdverhalten sein, so dass die "Energie" nicht in die Mandibeln sondern in diese Tastorgane gesteckt wurde.



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Boro
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#3

Beitrag von Boro » 28. September 2006, 22:35

Danke Wusel fĂŒr die Antwort.
Inzwischen hat sich ein Biologe aus Linz (Oberösterreich) gemeldet und mir mitgeteilt, dass diese langen Taster bei Camponotus, Formica und Lasius niger (und ihren Verwandten) jewels im VerhĂ€ltnis zur KopflĂ€nge ĂŒblich seien.
Bei den Myrmicinen sind die Taster in der Regel kĂŒrzer ausgebildet.
Auf den meisten Fotos (auch Makro-Aufnahmen ) sind die Labial- und Maxillartaster nicht oder kaum zu sehen, weil sie an der Kopfunterseite meist nach hinten angelegt sind.
Ich hab auch ein paar Links zu Bildern bekommen, hier eine Auswahl:

http://www.myrmecos.net/formicinae/ForExs4.html
http://www.myrmecos.net/insects/Lycaena8.html
http://www.akolab.com/fourmis/forum/viewtopic.php?t=7016&sid=a839d13bcf88f91

Gruß Boro



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MainMan
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#4 Macro von den Tastern!

Beitrag von MainMan » 10. Oktober 2006, 17:22

So hab in meinem kleinem Archiv mal geschaut und habe vollgendes Bild gefunden:

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schön zu sehen wie die Ameise (Formica fusca) mit den Tastern das Ei hÀlt/fixiert!

Gruß Mathias



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Boro
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#5

Beitrag von Boro » 21. Oktober 2006, 20:43

Hallo MainMan!
Super-Aufnahme, danke!



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