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Welches Startgattung?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
agriese
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#1 Welche Startgattung?

Beitrag von agriese » 16. Februar 2007, 22:09

Hallo Ihr alle.
Ich bin neu hier im Forum. Daher möche ich mich kurz vorstellen:
Ich bin Andrea und begeistere mich sehr für Haustiere.
Ich habe jetzt 2 Katzen, einen Hasen, 2 Aquarien mit Fischen und einen Wellensittich. (Ich hatte 2, sein Kumpel ist aber gestorben) Er fühlt sich aber nicht einsam, denn bei mir ist immer was los und auch die Katzen tun ihm nichts und alle fühlen sich wohl.

Nun möchte ich mir weitere Bewohner zulegen, damit mein kleiner Zoo größer wird ;) Dabei wollte ich mal etwas ganz anderes, außergewöhnliches und interessantes haben. Was aber nicht zu teuer ist. And nach langem recherchen, habe ich mich nun für ein Terrarium mit Ameisen entschieden. Ein Bekannter hat mir sein altes 100 Liter Aquarium geschenkt, welches ich mit Bodengrund ausstatten möchte. Ich dachte mit der Kies vom Aquarium und Sand würden gehen. Darein wollte ich ein Ytongnest setzen, Äste und Zweige zum klettern und auskundschaften. Einen Stein wollte ich nicht reinsetzen, damit die nicht auf die Idee kommen das Nest unter dem Stein zu errichten und nicht im Ytong-Nest. Im Frühjahr soll es dann losgehen.

Ich hoffe soweit seid Ihr mit meinen Ideen einverstanden.
Mein problem ist nur, ich kann mich nicht entscheiden, was für eine Gattung es werden soll. ich habe so einige Wünsche an mein Volk. Aber ich finde nichts, was dem entspricht. Ich kenne mich ja auch nicht wirklich damit aus.

Ich schildere mal meine Wünsche:
1. Ich möchte gerne etwas größere Ameisen, damit ich die besser beobachten kann. Vielleicht Camponotus herculeanus?

2. Sie sollen für eine Anfängerin wie mich geeignet sein.

3. Geeignet für ein Ytongnest

4. Ich habe gelesen, polygyne Völker sind widerdstandsfähiger und die Chance, dass bei einem Kauf das Volk auch wirklich fruchtbar ist, ist erheblich größer.

5. Ich hätte gerne ein Volk, bei dem man Arbeiterinnen und Soldatinnen gut unterscheiden kann. Z.B. wenn die Soldatinnen größer sind oder große Mandibeln haben. Weil ich das zum beobachten, für eine Anfängerin wie mich einfacher finde.

6. Das Volk sollte einfach zu ernähren sein. Also eine Blattlauszucht oder spezielle Gummibäume wachsen lassen, dmait die sich von den Blättern ernähren können, kommt nicht in frage. Also eine normale Ernähren, mit EiHoWa und insekten und fruchtsaft.... wäre schön.

7. Zu guter Letzt, es sollte ein europäisches Volk sein, damit ich keine Angst haben muß, falls mir mal welche ausbüchsen.

Habt Ihr Vorschläge?
Ich finde Herculeanus und Myrmica rubra interessant, aber sie vereinigen Beide nicht alle meine Wünsche.
Gebt mir bitte ein paar Tips. Der Frühling ist nicht mehr fern!

Grüße
Andrea



Ameisenliebhaber
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#2

Beitrag von Ameisenliebhaber » 17. Februar 2007, 09:58

1. Am Anfang vielleicht nicht gleich mit Camponotus anfangen! Sehr lange Brutentwicklung, dadurch in Sachen Koloniewachstum eher langsam. Auch deutlich schwieriger zu halten als andere Arten°!
Ich würde dir Myrmica empfehlen. Sind größer als Lasius und sehr widerstandsfähig und interessant.

2. Jup! Myrmica sp.

3.Jup. Myrmica sp.

4. Bei nem guten Ameisenhändler sind die Königinnen fast immer begattet, oder war die Frage anders gemeint?
Ich kann es auf jeden Fall auch nicht bestätigen, dass polygyne Arten automatisch Widerstandsfähiger sind als monogyne. Vielleicht meinst du, wenn man ein Volk mit mind. 2 Königinnen hat, ist es natürlich nicht so schlimm , wenn eine davon eingeht.

5. Ameisenarten mit Soldatenkasten sind für den Anfang sicher nicht zu empfehlen.

6. Jup. Myrmica sp.

7. Auch Myrmica sp.


MfG Ameisenliebhaber

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Boro
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#3

Beitrag von Boro » 17. Februar 2007, 10:45

Hallo Andrea!
Wir heißen Dich im Forum willkommen!
Zum Thema: Viele Wünsche auf einmal kann man kaum erfüllen! Der Meinung von "Ameisenliebhaber" ist wenig hinzuzufügen. Am Anfang solltest Du eine unkomplizierte Art halten, die wenig Schwierigkeiten macht wie Myrmica rubra z. B.
Wenn Du Ameisen einigermaßen artgerecht halten willst, erfordert das viel Wissen und Einfühlungsvermögen. Wenn Du dann daran Freude hast, kannst Du in einem halben Jahr oder Jahr Deinen Wünschen entsprechende größere Arten halten.
Auf der Startseite "Offener Forenteil" solltest Du unten links bei "Forum durchsuchen" das Wort "Anfänger" eingeben, da gibts eine Menge für Dich zum Lesen!
Beste Grüße Boro



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MainMan
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#4

Beitrag von MainMan » 17. Februar 2007, 10:59

Hallo agriese,

ich würde dir mal eine ganz andere Art empfehlen eine die ein bisschen verkannt wird hier im Forum ( aber auch in fast allen anderen).

Formica fusca (Serviformica) Sklavenameise

leicht zu Halten, wachsen schnell, sind auch polygyn und können auch recht groß (Körpergröße) werden. Wobei die Volksgröße überschaubar bleibt, also kein großes Platzproblem entsteht!

Du Kannst sie problemlos mit Zucker-Honig Lösung und Insekten füttern!
Wenn man glück hat findet man sie im Frühjahr in abgestorbenen am Boden liegende Birken ästen! Dann meist auch schon mit mehreren Königinnen!
Oder man bestellt sich einfach welche bei den bekannten Shops, dann sind sie aber meist nur mit einer Königin!

Das nur mal als Option zum Einheitsbrei von Lasius niger und Myrmica rubra/sp.

Gruß MainMan



agriese
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#5

Beitrag von agriese » 17. Februar 2007, 20:01

Hallo zusammen,

erstmal ein großes Dankeschön für Eure Tips.
Ist ja wirklich nicht einfach das passende Volk zu finden.

Mir ist noch ein weiteres Problem eingefallen. Ich wohne zusammen mit meiner Freundin in einer WG. Sie würde es mir meine Tierliebe sicherlich übel nehmen, wenn ich im Winter Ameisen in den Kühlschrank packen will.

Vielleicht reicht ja auch der Keller? Dieses Jahr ist der Winter ohnehin so warm. Dann ist es im Keller bestimmt auch zu warm.

*grübel*

Wie groß sind die Gefahren, wenn mir eine nicht mitteleuropäische Art ausbüchst? Eine die keinen Winterschlaf hält?

Ich habe auch in einem Anderen Forum die gleichen Fragen gestellt. Formica Fusca wurde mir da auch emplohlen.
Meine Wahl wird immer schwieriger :)

Aber ist ja noch etwas Zeit.

Danke

Gruß

Andrea



benai

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#6

Beitrag von benai » 18. Februar 2007, 17:46

Es gibt keine europäische Art die ohne Winterruhe auskommt. Und mit Exoten wäre ich vorsichtig. Da macht man am Anfang mehr falsch als richtig und das entkommen kann je Gattung und invasives Verhalten unterschiedliche Folgen haben.

Ich persönliche verstehe die Übertreibung bei Camponotus nicht das sie keine Anfängerart sein soll.

Du musst dich als erstes damit auseinander setzen das du mit 6 (einheimische Arten) oder 4(europäische Arten) Monaten Winterruhe rechnen musst. Haben sie diese nicht geht dir dir Kolonie schnell ein.

Camponotus ist zwar sehr langsam in der Kolonieentwicklung, hat aber den Vorteil, dass sie nunmal polymorph sind sprich es kommen unterschiedliche Arbeiterinnen vor (Minore, Media und Majore).

Prüfe erstmal ob du die Winterruhe bewerkstelligen kannst und dann welche der Faktoren (Wünsche) dir am wichtigsten sind.


Achja: Was stellst du dir unter Soldaten eigentlich vor?

gruß
benai


Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!

** Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.** Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.** Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf. **

agriese
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#7

Beitrag von agriese » 18. Februar 2007, 21:18

Original von benai

Achja: Was stellst du dir unter Soldaten eigentlich vor?


Die Kerle mit ner Knarre ;)

Natürlich etwas größere Ameisen, die auch größere Mandibeln haben und den Bau und die anderen Ameisen beschützen.
Vielleicht habe ich ja eine etwas falsche Vorstelungen von einem Kastensystem.

Ich dachte ein Kastensystem bestünde aus einer oder mehreren großen dicken Königinnen, etwas kleineren, mit Mandibeln bewehrten Soldan und noch kleineren Arbeiterinnen.

Gruß

Andrea



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Darius
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#8

Beitrag von Darius » 19. Februar 2007, 09:20

Hallo zusammen,

naja mit einer Art ohne Winterruhe anzufangen ist schon möglich, aber nicht zu empfehlen. Es kommt besonders am Anfang schon mal vor, dass einem eine Kolonie drauf geht und wenn das dann eine exotische Art ist, die entsprechend viel Geld kostet ist der Ärger viel größer, als wenn einem eine einheimische Lasius oder Myrmica sp. stirbt.

Eine Alternative bezüglich der wärmeren Winterruhe wäre eine Mittelmeerart wie Messor sp.. Sie brauchen während der Winterruhe keine so niedrigen Temperaturen, viel kälter als 10°C werden es im Winter südlich der Alpen meistens nicht. Messor haben auch ein Kastensystem.

Wie warm ist denn dein Keller im Winter? Vielleicht reichen die Temperaturen ja um eine einheimische Art durch den Winter zu bekommen.

Grüße, Darius :-)



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