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von passalidius » 27. Januar 2006, 23:09
Es ist schon seltsam wie ignorant hier einige sind und nicht verstehen wollen, dass Ameisen poikliotherme oder auch heterotherme Geschöpfe sind, wie es ja bereits „Antastisch“ erwähnte – also wechselwarm! Die Aktivität der Ameisen hängt also stark von den Jahreszeiten und den jeweiligen Temperaturen ab.
Manche user hier sprechen von „fühlen“ und „nicht gefallen“! Wenn man überhaupt davon sprechen könnte, so würden die Ameisen stets ihr "Wort" erheben und wollten weder im Sommer noch im Winter verschickt werden!
Nochmals: Der gesamte Stoffwechsel ist während der Hibernation auf ein Minimum reduziert. Richtig eingewintert haben die Ameisen bereits vor Wochen ihren Darm und auch den Kropf im Gaster entleert – auch dies ist bei mancher Art für den Versand bedeutsam.
Säurespritzende Ameisen, die während der Winterruhe verschickt werden, werden sich aus Stress nicht gegenseitig im Reagenzglas vergiften!
Ein stark befülltes Reagenzglas, verschickt mit einer grossen Kolonie im Winter, wird durch ihre eigenen Exkremente (...und die könnten für mitüberwinternde Larven tödlich sein...) nicht im RG ersaufen, da, wie oben beschrieben, Darm und Kropf bereits entleert sind – also die Kolonie beeinträchtigende Soffwechselprodukte ausgeschlossen sind!
Im Sommer verschickte Kolonien sterben eher den Hitzetod, als das sie beim Versand im Winter schaden erleiden würden. Der Energieverbrauch ist bei Erlangung der Vorzugstemperaturen grösser, als im Winter, wenn die Körpersäfte eingedickt sind und der Stoffwechsel reduziert ist – das sollte einleuchtend sein.
Ein Versand im Winter bringt also eher Vorteile als Nachteile. Dennoch ist zu beachten, dass die Ameisen nach Erhalt und der obligatorischen Kontrolle sofort wieder in den Kühlschrank wandern bei ca. 5 – 8°C, um die Winterruhe fortzusetzen, bis die eigentliche Aufweckphase beginnt.
Selbst bei Versandtemperaturen unter 0°C ist das nicht bedenklich, da die Ameisen (auch die überwinternden Larven) bei Winterruheantritt Körperflüssigkeit verlieren, die eigenen Körpersäfte verdicken sich und durch chemische Vorgänge entsteht ein natürliches Antifrostmittel, dass manche Arten Temperaturen bis –20°C überleben lässt!
Und Achtung: Wir sprechen hier von unseren einheimischen Ameisen!
Gruss,
passalidius