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Nahrungsmenge einer Lasius Niger Kolonie

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
meise_mux
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#1 Nahrungsmenge einer Lasius Niger Kolonie

Beitrag von meise_mux » 17. Mai 2006, 12:33

Hallo Gemeinde,

ich stelle diese Frage einfach mal hier zu den „Einsteigerfragen“.
Zurzeit habe ich nur sehr wenig Zeit mich um meine Lasius Niger zu kĂĽmmern und kann sie dem nach auch nur kurz und selten beobachten. Ich habe eine noch sehr kleine Kolonie (1 Königin und ca. 13 – 16 Arbeiterinnen). Ich fĂĽttere sie ĂĽber einen Futterschlauch in dem ich die Nahrung deponiere. Sie bekommen alles Mögliche… von Marmeladetropfen, Stubenfliege, KäsekrĂĽmel etc. Brut ist auch vorhanden, ca. 20 – 30 Larven und 5 – 8 Puppen.
Der Grossteil der Arbeiterin ist bei der Königin und der Brut, lediglich 2- 3 sind mit dem Buddeln beschäftigt und meist ist, wenn überhaupt nur 1 Arbeiterin im Futterschlauch.
Mir ist klar das angesichts der Koloniegröße der Nahrungsbedarf noch recht gering ist. Auch die ein oder andere kleine / grüne Raupe die ich finde und ihnen mitbringe interessiert sie nicht wirklich. Dauert schon 48 Std. bis sie der Meinung sind diese zu erlegen.
Manchmal habe ich das GefĂĽhl das die kaum was fressen… kann es sein das ihr Proteinbedarf so gering ist, das so eine Raupe fĂĽr 2 Wochen reicht? Bei mir in der Wohnung ist es meist recht kĂĽhl, trotz der AuĂźentemperaturen. Fensterbank ist schlecht, wegen der direkten Sonneneinstrahlung. Ich befĂĽrchte dass ihre Entwicklung drinnen nicht so erfolgreich ist wie ihre Artgenossen auf der Wiese. Ich habe sie ende März aus der Winterruhe geholt, habe eigentlich schon mit mehr Puppen und Larven gerechnet, oder bin ich jetzt zu ungeduldig? Optisch kann ich oft kaum eine Veränderung an der Nahrung entdecken. Die Marmelade trocknet eher ein und den Fliegen geht es ähnlich. Wie kann ich sicherstellen, das sie Fressen?

Danke, dass ihr euch das durchgelesen habt.
Und noch mal danke, wenn ihr antwortet!

GruĂź
Meise_mux



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#2

Beitrag von Jan » 17. Mai 2006, 12:52

Also die Sicherstellung bekommst du daraus das deine Ameisen täglich leben und sich bewegen. Vielleicht haben sie nur andere Essgewohnheiten als du denkst. Wegen der Brut: wenn du deine Kolonie erst Ende März aus der Winterruhe genommen hast ist es 1. verständlich das sie noch nicht so arg viel fressen, denn es dauert ein bisschen bis sie den Stoffwechsel wieder hochgefahren haben. 2. die Brutbilanz doch gar nicht so schlecht.Da nur Larven überwintern heißt das die Larven aus der Winterruhe haben sich verpuppt, und neue Eier die deine Königin nach der Winterruhe gelegt hat sind schon wieder geschlüpft!! Also noch ein bisschen warten, ansonsten würde ich die Lage als normal beurteilen.


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Silvernugget
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#3

Beitrag von Silvernugget » 17. Mai 2006, 14:18

Wie viel braucht eine Lasius niger Königin eigentlich zu Essen, wenn sie noch keine Arbeiter hat?



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#4

Beitrag von Jan » 17. Mai 2006, 14:35

Theoretisch: nichts! In der sog. Gründungsphase ernähren sich die Königinen von der Flugmuskulatur, diese wird abgebaut, da die Königinen sie für den Rst ihres Lebens nicht mehr brauchen. Es ist aber nicht verkehrt deine Königin zu füttern, so kann schneller eine Kolonie heranwachsen!


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#5

Beitrag von Silvernugget » 17. Mai 2006, 15:47

OK, werde ihr ein bisschen geben.



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Rodion
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#6

Beitrag von Rodion » 17. Mai 2006, 17:27

Also ich habe meine Kolonie Lasius niger anfang März erhalten mit ca. 8 Arbeiterinnen und einer Königin.

Mittlerweile sind es irgendwas zwischen 20 und 30 Arbeiterinnen, ich stelle auch immer wieder fest das auf Phasen mit hoher Nahrungsaufnahme erst mal wieder ein paar Tage Ruhe folgt.

Ich fĂĽttere Honig/Zucker-Wasser und verschiedene Sorten Katzenfutter, hin und wieder mal Thunfisch.
Lebendfutter hab ich noch nicht gekauft weil das meiner Meinung nach bei der Koloniegrösse noch nicht unbedingt effizient ist.
Nur hin und wieder mal ne Fruchtfliege oder sowas gegeben.

Letzten Samstag gabs Thunfisch und der ist auf grosse Begeisterung gestossen, es waren eigentlich den ganzen Tag lang immer zwischen 6 und 8 Arbeiterinnen bei der Nahrungsaufnahme zu sehn.

Ich hab seitdem noch zweimal frischen Thunfisch nachgelegt, aber der Bedarf scheint vorläufig gedeckt zu sein.
Ich würde also einfach mal vermuten das Deine Kolonie erstmal ausreichende Vorräte hat und deswegen nicht so wild auf der Nahrungssuche ist.

Die Temperatur ist bei mir auch nicht sonderlich hoch(ca 20 Grad, kein direkter Sonneneinfall, mehr oder weniger schattig, da das Formicarium in einem Bücherregal steht), aber die Kolonie entwickelt sich prächtig, mittlerweile sind wieder ca. 15 relativ weit entwickelte Puppen, ein grosses Eierpaket und mehrere Larven im Nest und ich habe heute mit Freude zum allerersten Mal eine frisch geschlüpfte Ameise beobachtet.

WĂĽrde mich nur freuen wenn die Biester endlich mal umziehen wĂĽrden :)


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#7

Beitrag von meise_mux » 18. Mai 2006, 09:51

So, dann danke ich euch erst einmal fĂĽr eure Antworten (und Zwischenfragen).
Zurzeit habe ich ein paar grĂĽne Raupen von den Obstbäumen im Garten als Nahrung… lebend mit Blättern. Aber die Raupen sind sehr wehrhaft.

@Rodion
Ja, das dauert seine Zeit bis sie aus dem Reagenzglas ausziehen. Aber sei mal froh, dort lassen sie sich doch relativ gut beobachten. Ich habe die Kolonie mit Königin und 10 Arbeiterinnen aus der Winterruhe geholt, aber so zahlreich wie deine sind sie noch nicht. Zimmertemperatur 18 – 20 Grad Celsius. Auf dem Schrank! Thunfisch… den in Ă–l aus der Dose?

@Silvernugget
Ich habe bei meinen Kolonien immer einen Tropfen Milch+ Zucker in das Reagenzglas getan. Liegt dieser am Ausgang/ Eingang der RG kann man durch die rote Folie das Wandern der Königin beobachten. Sie wird immer wieder mal an den Tropfen gehen…

@Jan
Also wenn ich sie ende März aus der Winterruhe geholt habe sind es jetzt > 6 Wochen… eigentlich sollte ihr Stoffwechsel wieder bei 100 % sein. Bei den Schwestern in der Natur ist es doch auch so!


GruĂź
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#8

Beitrag von Rodion » 18. Mai 2006, 13:21

Ja, den normalen Thunfisch aus der Dose, habe sowohl den im Eigensaft als auch den in Ă–l verfĂĽttert, wird beides dankend genommen, wobei ich wohl normalerweise auf den in Ă–l verzichten wĂĽrde, hat sich nur so ergeben weils ein Fehlkauf war und ich den in Ă–l eingelegten selber nicht esse und der auch fĂĽr die Katzen nix ist, also hab ich den Ameisen was davon gegeben.

Ansonsten hab ich bis dahin mit Katzenfutterresten die grössten Erfolge gehabt, ich hatte vorher schon aufgeweichtes Fischfutter, Schinken und Pringles-Krümel gegeben(Die bestehen auch fast nur aus Protein und Eiweiss) aber Katzenfutter war der Durchbruch ernährungstechnisch und Thunfisch ist noch beliebter.


Grössere Insekten(hab mal ne halb ersoffene Stubenfliege reingeworfen) lösen zwar grosse Aktivität unter den Arbeiterinnen aus, ich hatte aber das Gefühl das die Kolonie die noch nicht so richtig verwerten kann, sie haben sie lange hin und her geschleppt und schliesslich im Sand verbuddelt, daher lass ich Lebendfutter jetzt erstmal, bis auf gelegentliche Fruchtfliegen.


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