User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Invasive Arten

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Benutzeravatar
NIPIAN
Halter
Offline
BeitrÀge: 2429
Registriert: 7. September 2005, 17:57
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#17

Beitrag von NIPIAN » 8. September 2006, 21:38

Die Sache mit der Schädlingsbekämpfung mittels "natürlichem Fressfeind" ist in Australien bereits völlig aus dem Ruder gelaufen(Dachshund, oder so ähnlich).

Bezüglich der Sache mit den Viren und Bakterien als Waffe:
Leider wird diese Sache ziemlich häufig angesprochen. Bestimmte Schädlinge könnte man doch mit dieser biologischen Waffe bekämpfen.
Schön und gut, nur bestehen immense Risiken:

1. Diese Schädlingsbekämpfungs-Lebewesen (Viren seien mit eingeschlossen) stellen auch eine Art "intelligentes Wesen" dar. Weshalb sollten sie ihren Wirt stets vernichten, wenn sie dabei selbst draufgehen, also ihren Lebensraum selbst gefährden? Mit der Zeit kommt es zu Mutationen, die weniger agressiv spezifisch-sensitiv auf den Wirt wirken, folglich also IN dem Wirt leben, ohne ihm zu schaden. Oder, im optimalen Falle, sogar eine Symbiose eingehen. Sie passen sich also den gegebenen Umständen an. In diesem Fall hat Agent Smith (Matrix I - hätten sie danach nur Schluss gemacht, dann wäre es FANTASTISCH gewesen) absolut recht. In der Medizin gibt es viele solcher Beispiele. Viren die krank machen ("neuester": HIV), oder Viren, die einfach im Körper leben (z.B. Herpes simplex [vorsicht, kein optimales Beispiel]). Bakterien wären ein weitaus einfachers Beispiel.

2. Die Gegenspieler mutieren zu UNGUNSTEN unsereins. Durch zufälligen Genaustausch mit Faktoren, die wir nicht beachtet haben, nicht beachten KÖNNEN. Zum Beispiel könnte die Ameise selbst bestimmte Gensequenzen besitzen, die, in Kombination mit den Genen unserer Schädlingsbekämpfern, eine Mutation hervorbringt, die schlimmere Konsequenzen für uns hat, als der HIV mit sich bringt.

Ich weiß, das klingt jetzt weltuntergangsmäßig. Aber in einem kleinen Rahmen haben wir unsere Keimbrutstätten bereits. Die Krankenhäuser, Alten- Pflegeheime. Weshalb gibt es denn den Methicillin Resistenten Staphylococcus Aureus (MRSA / ein Bakterium)? Inzwischen reden einige Ärzte unter der Hand schon vom Multi Resistenten Staphylococcus Aureus. Es soll bereits einige Arten geben, die bspw. gegen Oxacellin*, Vancomycin* UND Methicillin* Resistenzen entwickelt haben.

Nur kurz zum nachdenken, bevor wieder die Idee mit der biologischen Keule, wegen einiger Krabbeltierchen, aufgenommen wird.

Nicht immer gilt, what U see is what U get...

________________

*: Diese drei sind Antibiotika mittels Pilzen gewonnen. Kann man im weiteren Sinne als biologische Kampfwaffe betrachten ;).



Wolfcrow
Halter
Offline
BeitrÀge: 221
Registriert: 8. August 2006, 10:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#18

Beitrag von Wolfcrow » 9. September 2006, 00:58

;)
und wenn wir uns 2040 hören ;).
ICH GEB NICHT AUF *gg*.

Was dass Thema biologische Waffen angeht, bin ich absolut gegen.
Bakterien/Viren/Pilze, die Idee hatte ich ja bereits wieder verworfen.
Gifte klappen nicht.

Ich überlege weiter...


Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grĂŒnen MĂ€nnchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

Benutzeravatar
NIPIAN
Halter
Offline
BeitrÀge: 2429
Registriert: 7. September 2005, 17:57
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#19

Beitrag von NIPIAN » 9. September 2006, 19:32

Wie wÀre es mit einer VerÀnderung der Umgebung?

Herausfinden, welche Nahrungsbestandteile sie auf den Tod nicht ausstehen können, oder fĂŒr das Überleben unbedingt vonnöten sind (Stichwort Mensch: Vitamine, essentielle AminosĂ€uren...).

Eine Art des Backtriebmittels wÀre auch fies (funktioniert das wirklich? Bin grad zu faul nachzugucken).

Pheromone? Frische, unbefruchtete Königinnen werden durch PheromonhÀmmer in eine klebrige Falle gelockt. Oder in eine, die wie eine Nepenthes-Art funktioniert, allerdings ohne Verdauung. Sie kommen einfach nicht mehr heraus.

Vielleicht kommen noch weitere Gedankenblitze ;)...



Wolfcrow
Halter
Offline
BeitrÀge: 221
Registriert: 8. August 2006, 10:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#20

Beitrag von Wolfcrow » 9. September 2006, 23:07

jaaaa
Klasse!
Diese Ideen hatte ich noch gar nicht!


Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grĂŒnen MĂ€nnchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

Wolfcrow
Halter
Offline
BeitrÀge: 221
Registriert: 8. August 2006, 10:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#21

Beitrag von Wolfcrow » 11. September 2006, 08:24

Dass mit der Nephentes gefällt mir, aber nicht jeder mag diese Blümchen, ausserdem sind sie schwierig zu halten ;).

Aber gehen wir zurück zu den Lockstoffen...
Jede Ameisenkolonie geht doch über Gerüche, also müsste man, rein theoretisch, einen Duftstoff erfinden können, der der Kolonie vorgaukelt, es wäre Friedenszeiten, und alle sollen herkommen, es ist 'wichtig'.

Schon hat man sie doch alle an einem Ort...
Die Königinen müsste man eher unbefruchtet kriegen, und die Männchen auch, so könnte man doch 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen ;).

Man hat König, Königin, Arbeiter, alle auf einer verschiedenen Fläche.

Zu der Idee mit der Nahrung:

Stimmt, es hat etwas, einer Kolonie dass wegzunehmen, was sie zum überleben braucht, und sie nur noch mit Junk Food zu füttern.
Aber was brauchen diese Tiere?

Apropo, wo wir allgemein bei invasiven Arten sind, hat mal jemand den Wikipedia Artikel darüber gelesen?

[ http://de.wikipedia.org/wiki/Invasionsbiologie http://de.wikipedia.org/wiki/Neozoen http://de.wikipedia.org/wiki/Neobiota http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Invasion und der meiner Meinung nach sehr interessante Artikel über Gefangenschaftsflüchtlinge: http://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenschaftsfl%C3%BCchtling ]

Teilweise ist es interessant, welche Arten alle hier leben.
In den Wikipedia beispielen sind übrigens oftmals auch die Feuerameisen.
Ich bin gespannt, wann unter Gefangenschaftsflüchtling die erste Insektenart auftaucht...


Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grĂŒnen MĂ€nnchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

Benutzeravatar
NIPIAN
Halter
Offline
BeitrÀge: 2429
Registriert: 7. September 2005, 17:57
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#22

Beitrag von NIPIAN » 11. September 2006, 09:41

So schwer sind die gar nicht zu halten. Hab selbst im Winter keine Probleme gehabt. Eingegangen sind sie mir, als ich ne Woche weg gewesen bin und sie hab draußen stehen lassen. Sie sind nicht vertrocknet, sondern haben sich quasi ĂŒberfressen. Bis zum Ende der Wachsschicht haben die Schwebfliegen in jeder Röhre gestanden. Mein Fluchen hat man vermutlich bis nach "Krungthep Mahanakhon Bovorn Ratanakosin Mahintharayutthaya Mahadilokpop Noparatratchathani Burirom Usomratchanivetmahasathan Amornpiman Avatarnsathit Sakkathattiyavisnukarmprasit" (angeblich lĂ€ngster Stadtname - oder einfacher: Bangkok) gehört.

Zu den Pheromonen: Diese Duftstoffe entfalten bereits in geringsten Konzentrationen ihr volles Wirkungsspektrum. Selbst bei Menschen spielen sie fĂŒr echte Paarbildung eine wesentliche Rolle (wobei viele von uns gerne behaupten, sich von solch "primitiven NaturphĂ€nomenen" zu distanzieren... ohne es zu können *lol*). Stellen wir irgendwo eine kĂŒnstlich produzierte Pheromonquelle in zilliardenfacher Konzentration auf, kommt es zum sogennanten neu entdeckten "AXE-Effekt" (nicht ganz ernst gemeint, aber vom Prinzip her zutreffend :D).
Dabei spielt tatsÀchlich die mÀnnchen-weibchen-Konstellation die wesentliche Rolle. Welche der beiden Geschlechter sendet die wichtigen Pheromone aus: sucht das MÀnnchen nach dem Weibchen, oder das Weibchen nach dem MÀnnchen?
Wenn ich von der allgemeinen bekannten Praxis im animalen System ausgehe, wird wohl das MÀnnchen nach dem Weibchen suchen. Demnach benötigen wir weibliche Pheromone.

Und die Sache mit der unfreiwilligen Nahrungskarenz: Die ist in der freien Natur prinzipiell unmöglich.
Da ist es leichter, nen Lastwagen mit Backtriebmittel umkippen zu lassen. Wir Menschen haben sogar nen Spezialisten dafĂŒr: na, Herr KĂŒbelböck, woll'n se ihr Talent nich endlich wieder ma' unter Beweis stell'n und wat vernĂŒnftiges unternehm'?



Wolfcrow
Halter
Offline
BeitrÀge: 221
Registriert: 8. August 2006, 10:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#23

Beitrag von Wolfcrow » 11. September 2006, 09:51

*lol*
Das letzte war GEIL!

Zu den Pheromonen: Natürlich sind wir menschen davon abhängig, ich hab es selbst oft genug erlebt, dass die Pheromone deinen Hormonhaushalt durchdrehen lassen.
Du siehst jemanden, der dir Symphatisch ist, in dein 'Beuteschema' passt, unterhälst dich mit der Person, 'beschnupperst' sie, und schon drehen deine Hormone durch.

Ok, in meinem Fall weniger, aber dass ist ein anderes Thema...

Nephentes...
Ich hab es geschafft, selbst Drosera capensis und Dionea muscipula eingehen zu lassen, unter Starker mithilfe meiner Mutter, die statt dem von mir gesammelten Regenwasser unser richtig schön hartes Leitungswasser benutzt hat.

Zu den Pheromonen bei Ameisen:
Lässt sich sowas nicht unter Labor-bedingungen herausfinden?


Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grĂŒnen MĂ€nnchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

Benutzeravatar
NIPIAN
Halter
Offline
BeitrÀge: 2429
Registriert: 7. September 2005, 17:57
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#24

Beitrag von NIPIAN » 11. September 2006, 09:57

Labormäßig kann ich dir erst in dreieinhalb Monaten bescheid geben. Dann is mein dreimonatiges Praktikum vorüber. Aber wir haben diese Wahnsinnstechnik bereits: bspw. Mottenpapier. Also dürfte DAS kein absolutes Problem sein.



Neues Thema Antworten

ZurĂŒck zu „Exotische Ameisenarten“