Kolonie im Freien

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Toblin
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#17

Beitrag von Toblin » 9. Januar 2007, 21:22

Hallo zusammen!

Aus die-wohl-artgerechteste-haltung:
Weber hat geschrieben:Wenn man aber z.B. (wie ich) mitten in der Pampa wohnt, und eine z.B.Messor Kolonie mit mehreren zig-tausend Tieren, in der Freiheit jagen lä]
:Schock Weber, STOP! Nochmal das ganze:

Ob die Kolonie Schaden nimmt oder nicht, ist hier absolut zweitrangig. Hast Du mal an das Ökosystem draußen vor Deiner Haustür gegedacht? Eine "zig-tausend Tiere" große Kolonie kann da ordentlich Unruhe stiften und im Extremfall sogar die heimischen Populationen komplett verdrängen. Eingeschleppte Krankheitserreger oder Milben von Futtertieren stellen eine große und nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Hinzu kommt, dass Messor nicht gerade eine einheimische Gattung ist. Man findet sie vorwiegend in wärmeren Regionen (Südeuropa) und kann somit schon als exotisch klassifiziert werden.

Bitte studiert folgende Seiten:[INDENT] 1. Infektionsgefahr durch exotische Ameisen (Infektionsthread, Antforum)
2. Krankheiten und Parasiten (Ameisenwiki)
3. 10 Gedanken zum Thema Exoten (Ameisenwiki)
[/INDENT]
Ameisenwiki hat geschrieben:-Erhebliche Ausbruchssicherung bei exotischen/tropischen, nicht einheimischen Ameisenarten (am Besten doppelte oder besser dreifache Ausbruchssicherung)
-Ein luftdichter Deckel + Wassergraben ist zu empfehlen.
-Kein Aussetzen der Ameisen in unsere heimische Natur.
-Bei Absterben oder Beseitigung der Kolonie, diese vor dem Wegwerfen in den Mü]abkochen[/B] um Parasiten zu töten.

OK, Messor sind nicht unbedingt klassische Exoten, aber diesem Einwand sei mit dem Stichwort "Intraspezifische Homogenisierung" (siehe Anfang des zweiten Beitrags in Link Nr.1) bei weitem genüge getan. Ich denke die Gefahren werden jetzt etwas deutlicher, oder?
Es geht mir aber nicht nur um unsere Natur.... Wenn ich demnächst im Sommer, draußen an meinen Lieblingsplätzen, von irgendwelchen "schlimmen Killerameisen" angegriffen werde bin ich echt stinksauer! Ihr sicher auch! Und das wollen wir doch alle nicht ;).


Das musste an dieser Stelle mal gesagt werden.
Gruß
Toblin


PS: Ich erinnere hier auch nochmal an die eingeschleppten Fireants in den USA, die dort eine regelrechte Plage sind und jährlich Millionen Dollars für die Bekämpfung verschlingen.


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Ameisenliebhaber
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#18

Beitrag von Ameisenliebhaber » 10. Januar 2007, 16:37

Ähm Toblin könntest du mir mal nen Link schicken von dem Thread (oder was immer das war), wo die Königin in Stücke geschnitten wurde???
Irgendwie kommt mir das komisch vor!



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Toblin
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#19

Beitrag von Toblin » 10. Januar 2007, 17:33

Ameisenliebhaber, jetzt hast Du mich eiskalt erwischt. Ich finde den Thread nicht wieder. Er sollte sich eigentlich in dem Archiv des Ameisenforums 2001-2005 wiederfinden, aber so langsam gehen mit die Suchbegriffe aus...

Jetzt wo Du die Sache mal kritisch hinterfragst, kommt es mir auch etwas skurril vor. Wenn ich mich recht erinnere, haben die Arbeiterinnen so kräftig und ausdauernd an der Königin gezerrt, das Ihr zunächst die Gliedmassen und später wohl auch der Kopf abgerissen sind. Naja, ein bisschen Phantasie muss man schon haben... aber so ganz weit hergeholt ist es nicht.

Die Geschichte werden auch viele der "alten Hasen" hier bestätigen können. Vielleicht hat ja auch noch jemand den Link parat... würde mich auch mal wieder interessieren.


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Sahal
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#20

Beitrag von Sahal » 10. Januar 2007, 18:13

Hola,

wie Toblin schrieb gehen Ameisen nach einem schlichten Prinzip vor: was nicht passt, wird passend gemacht!
Wenn ein Ausgang zu klein ist, wird er entweder größer genagt oder das Transportgut kurzermanibel zerlegt. Ob Gynen nun "absichtlich" zerstückelt werden... zumindest werden die Ants versuchen, diese hochmotiviert durch die schmale Öffnung zu zerren, auch wenn es hinterher einen Gynen-Bausatz ergibt oder diverse Körperteile ungenutzt rumfliegen!
Und wie groß soll denn nun so ein Durchgang sein? Exakt die Größe einer Arbeiterin? Stau ala AVUS 16.00Uhr ist nichts dagegen... kannste knicken.


Dieses Thema ist glaube ich bereits HIER im Forum diskutiert worden, Suche nach "Messor structor" und "Freilauf", "kurzerhand" oder "Dach" müsste was bringen..
[EDIT]
http://ameisenforum.de/europaeische-arten-allgemeines/4555-zimmerformicarium-mit-freilandauslauf.html?highlight=kurzerhand
[/EDIT]


Ein anderes Beispiel findet sich im das-ameisenforum.de unter dem Stichwort "Messor structor". Einem Halter ist eine sehr große Kolonie durch eben diesen "Freilauf" in die Natur entwischt, und wie er selbst dann zugeben muss: es war unveramtwortlich!
[EDIT]
http://ameisenforum.de/thread.php?threadid=3886&threadview=0&hilight=messor+structor+entkommen&hilightuser=0&page=1
[/EDIT]


Ich kann nur jedem empfehlen, solche Experimente tunlichst zu unterlassen.
Freiwillig wird kaum eine Kolonie über längere Zeit im Haus bleiben, egal wie klein der Durchgang oder groß das Nest ist! Und ist die Kolonie einmal entwischt, ist der Schaden nicht mehr zu beheben!

Und wo ist der Vorteil?
Fast alle Halter heulen rum, dass ihre Kolonie zu wenig Aktivität zeigt, was bei den Heulbojen ja immer mit Furagieren gleichgesetzt wird.
Und jetzt soll eben dieses Furagieren nach aussen verlegt werden, mit allen damit verbundenen Risiken für die Natur???


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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#21

Beitrag von kellogz » 10. Januar 2007, 18:41

hört hört ^^



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Weber
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#22

Beitrag von Weber » 10. Januar 2007, 21:16

1. habe ich Messor nur als Beispiel für die Koloniegrösse genommen,
und 2. leben in Deutschland bereits Messor structor Kolos in freier Wildbahn: (http://ameisenforum.de/thread.php?threadid=3886).



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#23

Beitrag von Sahal » 11. Januar 2007, 16:48

ReHi,

@Weber:
Messor structor hat in Deutschland nur 2 (?) sehr eng begrenzte Vorkommen! Es ist also keinesfalls eine einheimische Art, die bedenkenlos jederorts frei gehalten werden kann.

[IRONIE-PLUGIN]Jagende Messor sind schon was feines, wie sie so hinter den flüchtenden Körnern herwetzen und sich wehrende Samen blutig erledigen...[/IRONIE-PLUGIN] aber dennoch ist das aufregende Schlachtfeld innerhalb eines geschlossenen Systems besser aufgehoben und letztendlich der Sinn der Ameisenhaltung.



@Che:
Elefant? Jo, schicke Tiere mit ihren langen Rüsseln :D
Schleimen kommt immer gut... aber schleim Dich lieber bei Toblin ein.
Zum einen hat er die sachlicheren und treffenderen Posts formuliert, zum anderen sind Pluspunkte beim Team nie weg :D
*selbst ne Runde schleimt und ne Gutschrift über 1 Spam rausgekitzelt hat*


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#24

Beitrag von Sahal » 11. Januar 2007, 18:46

ReHiChe,

nach der Definition hast Du wohl recht und ich habe ein elefantöses WegGedächtnis: ich finde meist den Wasserkran und uriniere höchst selten an Wohnzimmerschränke, und wenn, dann wars ne mordsgeile Party :D


Verflixt, jetzt habsch mein frisch erschleimtes Spam-Guthaben verbraucht :andiewand


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