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Crematogaster rogenhoferi - Haltungserfahrungen

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Mandalore
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#1 Crematogaster rogenhoferi - Haltungserfahrungen

Beitrag von Mandalore » 20. MĂ€rz 2007, 21:33

[font=Arial]Moin moin![/font]

[font=Arial]Es folgt ein weiterer Haltungsbericht, dieses mal ĂŒber Crematogaster rogenhoferi. Ich glaube es existiert bisher noch kein Haltungsbericht ĂŒber diese Art, daher habe ich mal die wichtigsten Daten aus den Shopangaben rĂŒberkopiert.[/font]

[font=Arial]Name: Crematogaster rogenhoferi[/font]
[font=Arial]Taxonomie: Myrmicinae[/font]
[font=Arial]Verbreitung: SĂŒdostasien (Thailand)[/font]
[font=Arial]Kaste: fakultative Polygynie, leicht polymorph.[/font]
[font=Arial]Königin: 10 mm, Kopf/Thorax beige, Hinterleib braun[/font]
[font=Arial]Arbeiterinnen: 3-4 mm, beige, Hinterleib braun[/font]
[font=Arial]Soldaten: nicht vorhanden[/font]
[font=Arial]Nahrung: Honigwasser, Insekten[/font]
[font=Arial]Luftfeuchtigkeit: 50 - 80 %[/font]
[font=Arial]Temperatur: 20-28 °C[/font]
[font=Arial]Winterruhe: nein[/font]
[font=Arial]Nestbau: Nisten gerne in BĂ€umen, BĂŒschen, BaumstĂŒmpfen und anderen Tothölzern um Kartonnester anzulegen.[/font]
[font=Arial]Zubehör Empfehlung: Lampe, WÀrmestrahler, Heizung[/font]
[font=Arial]Gefahren: Da die Nester wie bei Wespen aus Holz (Kartonnest) gebaut werden, kann es bei einem Ausbruch eventuell zu einem Holzschaden kommen.[/font]

[font=Arial]Freitag, 2/3/2007[/font]

[font=Arial]Am Freitag den 2/3/2007 war ich mal wieder in Berlin (dieses mal ohne Frau und Kind) und wollte mir eine exotische Camponotus (da ich bereits mehrere einheimische Arten besitze) zulegen.[/font]
[font=Arial]Vor Ort kam es ganz anders, da ich fasziniert von diesen kleinen Ameisen mit ihrem Kartonnest war.[/font]

[font=Arial]Das Kartonnest befand sich fĂŒr den Transport in einer Art feinmaschigen Sack. [/font]
[font=Arial]Es war zu erkennen, dass viele tote Arbeiterinnen im Sack lagen, aber auch eine unheimliche Menge an lebenden Imagines – wie viele, sollte ich erst spĂ€ter sehen.[/font]
[font=Arial]Angegeben wurde die Anzahl im Shop mit 1000 Arbeiterinnen bei ca. 3 Königinnen.[/font]
[font=Arial]Da ich vollkommen unvorbereitet fĂŒr diese Art war, musste ich improvisieren und entschied mich aufgrund der GrĂ¶ĂŸe und der Menge der Arbeiterinnen fĂŒr eine kleine Insel.[/font]

[font=Arial]Das Becken hat die Maße 40cm x 20cm x 4,5 cm, es ist also eine flache Schale.[/font]
[font=Arial]In die Schale habe ich passgenau eine ca. 3 cm starke Styroporplatte gelegt, darauf eine ca. 1 cm starke Sandschicht. [/font]
[font=Arial]Damit will ich vermeiden, dass sich die Kolonie (oder ein Teil davon) eingrÀbt. [/font]
[font=Arial]Die Wurzel habe ich von meiner Frau geklaut, diese stammt aus einem Wald in der Rhön.[/font]
[font=Arial]Das Bekcen ist (vorerst - bis die Sonderanfertigung da ist) von einem Kunststoffbecken umgeben. [/font]
[font=Arial]Als Ausbruchssperre befindet sich zwischen den beiden Becken ein Wassergraben, dazu spÀter mehr...[/font]

[font=Arial]Bei der Menge an Individuen stand ich bei der Umsiedlung vor einer schwierigen Aufgabe.[/font]
[font=Arial]Um die AktivitĂ€t der Kolonie herabzusetzen habe ich den Beutel fĂŒr ca. 10 min nach draußen gelegt (bei ca. 7°C an dem Tag).[/font]

[font=Arial]Danach habe ich ihn vorsichtig geöffnet und als erstes das Kartonnest entnommen.[/font]
[font=Arial]Dieses habe ich ganz vorsichtig auf das spitze Ende der Wurzel gespießt - es hört sich jetzt brutaler an als es war. [/font]
[font=Arial]NatĂŒrlich habe ich den Aufbau des Nestes dadurch ein wenig verĂ€ndert, an denen sich die Kolonie aber mittlerweile gewöhnt hat.[/font]

[font=Arial]Danach habe ich den Sack umgedreht und lebende wie tote Imagines auf die Plattform gekippt. Die restlichen Ameisen habe ich mit einem Puderquast aus dem Beutel gefegt.[/font]

[font=Arial]Den enormen Leichenberg habe ich mit einem großen Löffel entfernt. Es waren sicherlich 10 Esslöffel voll toter Ameisen :mad: [/font]

[font=Arial]Das Kartonnest war knochentrocken und ich konnte mir vorstellen, dass die Kolonie großen Frischwasserbedarf hatte und so besprĂŒhte ich das Kartonnest mit Wasser und war ĂŒber die Menge der herauseilenden (und wasseraufnehmenden) Ameisen ĂŒberrascht.[/font]
[font=Arial]Aber seht selbst auf den Fotos:[/font]

[font=Arial]Ich zoome mal ran ;)[/font]


[font=Arial]Zur Diskussion ĂŒber den Haltungsbericht geht es hier:[/font]
http://ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/crematogaster-rogenhoferi-diskussion-zum-haltungsbericht.html#post151272
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#2 AW: Crematogaster rogenhoferi - Haltungserfahrungen

Beitrag von Mandalore » 20. MĂ€rz 2007, 22:32

[font=Arial]Moin moin![/font]

[font=Arial]Freitag, 2/3/2007 (weitere Impressionen)[/font]

[font=Arial]Da pro Thread immer nur max. 5 Fotos möglich sind, möchte ich noch weitere Fotos reinstellen, bevor ich mit dem Haltungsbericht und den Erfahrungen fortfahre.[/font]

[font=Arial]GezĂ€hlt habe ich die Ameisen nicht, aber es dĂŒrften etwas mehr als 1000 Arbeiterinnen sein^^[/font]

[font=Arial]Sorgen machte ich mir ĂŒber drei Dinge:[/font]

[font=Arial]1) der Wassergraben[/font]
[font=Arial]2) die GrĂ¶ĂŸe der Kolonie[/font]
[font=Arial]3) wie decke ich den Proteinbedarf der Kolonie[/font]

[font=Arial]Zumindest zwei dieser Punkte haben sich als problemlos erwiesen, dazu schreibe ich morgen mehr![/font]

[font=Arial]Zur Diskussion ĂŒber den Haltungsbericht geht es hier:
[/font]http://ameisenforum.de/meinungen-fra...tml#post151272

Bonne nuit!
DateianhÀnge
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#3 AW: Crematogaster rogenhoferi - Haltungserfahrungen

Beitrag von Mandalore » 21. MĂ€rz 2007, 16:09

[font=Arial]Moin moin![/font]


[font=Arial]Montag, 12/3/2007[/font]

[font=Arial]Es kam die Nachfrage nach der GrĂ¶ĂŸe des Kartonnestes, da man es auf den Bildern nur schwer einschĂ€tzen kann.[/font]
[font=Arial]In der LÀnge misst das Kartonnest ca. 25 cm, die Breite betrÀgt ca. 16 cm und in der Höhe ungefÀhr 9 cm.[/font]
[font=Arial]Nach oben ist das Nest rundlich gewölbt und nach unten hin eher gerade bzw. zur Mitte hin nach innen gewölbt.[/font]

[font=Arial]Das Kartonnest selber ist sehr empfindlich gegenĂŒber BerĂŒhrungen und man muss beim sauber machen unheimlich aufpassen, dass man nicht gegen das Nest stĂ¶ĂŸt, da sonst immer wieder kleine StĂŒckchen rausbrechen. Je trockener das Nest ist, umso leichter kann dies passieren.[/font]
[font=Arial]Es ist also von Vorteil, wenn das Nest nicht zu trocken ist und somit eine gewisse ElastizitÀt besitzt. [/font]
[font=Arial]Die Feuchtigkeit wird auch fĂŒr den weiteren Ausbau des Nestes benötigt.[/font]
[font=Arial]In der Natur dienen zusĂ€tzlich feinere Äste der StabilitĂ€t des Nestes, am Kartonnest ragen noch die abgeschnittenen Äste raus.[/font]


[font=Arial]Zu den vorher genannten Punkten:[/font]

[font=Arial]1) Der Wassergraben hat sich als kaum problematisch erwiesen, man muss nur ein paar Spielregeln beachten:[/font]

[font=Arial]Im Gegensatz zur Aquaristik wĂŒnscht man sich bei WassergrĂ€ben totes Wasser, denn nur totes Wasser ist in diesem Fall gutes Wasser, dies wĂ€re aber nur mit Chemie möglich.[/font]
[font=Arial]FĂŒr die Ameisen ist das natĂŒrlich der ideale Ort, um sĂ€mtliche AbfĂ€lle loszuwerden.[/font]
[font=Arial]Das bedeutet fĂŒr den Halter regelmĂ€ĂŸige Reinigung des Wassergrabens.[/font]
[font=Arial]Wartet man zu lange, bildet sich auf der stehenden WasseroberflĂ€che eine Kahmhaut, ĂŒber die Ameisen rĂŒberwandern könnten.[/font]
[font=Arial]Ich habe es nicht getestet, aber ich denke mal dass es die Crematogaster auch mit Kahmhaut nicht ganz so einfach hĂ€tten ĂŒber die OberflĂ€che zu wandern (im Gegensatz zu Polyrhachis dives). [/font]
[font=Arial]Wer so lange wartet hat selber schuld, die Haut bildet sich nicht innerhalb von ein paar Stunden. :nono: [/font]

[font=Arial]Ich hole zur Zeit einmal die Woche das Wasser mit einem Schlauch (und ziehe damit auch den Dreck und die toten Ameisen raus) aus dem Becken und erneuere es komplett.[/font]
[font=Arial]Leider wirft die Kolonie auch Teile der Sandschicht in den Wassergraben.[/font]

[font=Arial]Fazit zum Wassergraben:[/font]

[font=Arial]Solange man den Graben regelmĂ€ĂŸig reinigt und der Kolonie genĂŒgend Platz und ein ausreichendes Futterangebot bietet gibt es keine nennenswerten Probleme.[/font]
[font=Arial]Falls doch mal jemand nicht die Zeit fĂŒr einen Wasserwechsel findet, kann man auf die Schnelle den Bakterienfilm (Kahmhaut) mit Zeitungspapier von der WasseroberflĂ€che aufnehmen.[/font]


[font=Arial]2) [/font]
[font=Arial]Auf den neuen Bildern ist gut zu erkennen, dass die Situation sich entspannt hat.. [/font]
[font=Arial]Der Großteil der Kolonie hĂ€lt sich mittlerweile im Kartonnest auf und es hat nicht den Anschein, als sei das Becken momentan zu klein.[/font]
[font=Arial]Ich habe mich daher entschieden, die Kolonie erst mal so zu belassen und nur das hÀssliche Kunststoffbecken gegen ein Glasbecken zu tauschen.[/font]

[font=Arial]3) [/font]
[font=Arial]Die Nahrungsbeschaffung ist ein Problem, zumindest wenn man die Kolonie hauptsÀchlich mit Lebendfutter versorgen möchte.[/font]
[font=Arial]Die Kolonie hat einen enormen Proteinbedarf, schafft es aber im Gegensatz zu meiner Polyrhachis dives Kolonie nicht, MehlwĂŒrmer oder andere krĂ€ftige oder hartschalige Tiere zu knacken. Zumindest nicht, solange sie leben.[/font]
[font=Arial]Die meisten lebenden Tiere habe ich kurze Zeit spÀter abgesoffen im Wassergraben gefunden.[/font]

[font=Arial]Ich habe es mittlerweile so aufgeteilt, dass die Polyrhachis dives Kolonie die lebenden MehlwĂŒrmer und die Crematogaster die Puppen erhalten.[/font]
[font=Arial]Ansonsten werden alle anderen Tiere wie Heimchen vorher betÀubt bzw. getötet.[/font]

[font=Arial]Damit ich nicht jeden Tag einen riesigen Berg an Insekten reinwerfen muss, fĂŒttere ich die Kolonie zusĂ€tzlich mit Katzenfutter (Gourmet), bevorzugt Fischsorten.[/font]
[font=Arial]Dieses Futter wird sehr gut angenommen und es ist unheimlich interessant, wenn sich eine Straße vom Kartonnest zum Napf bildet und die Arbeiterinnen kleine Bröckchen des Futters zum Nest zurĂŒcktragen (Bilder folgen demnĂ€chst).[/font]

[font=Arial]Auf den unten gezeigten Bildern erkennt man die entspannte Situation auf der Insel.[/font]
[font=Arial]Im roten SchĂ€lchen befindet sich Honig, ich musste zusĂ€tzlich einen Wattepad reinlegen, da die kleinen Racker bei der ersten Honigladung dermaßen stĂŒrmisch zugange waren, dass sie andere Arbeiterinnen in den Honig gedrĂŒckt hatten und ich spĂ€ter ca. 40 tote Arbeiterinnen zu verzeichnen hatte.[/font]

[font=Arial]DemnÀchst geht es weiter....[/font]

[font=Arial]Zur Diskussion ĂŒber den Haltungsbericht geht es hier:
[/font]http://ameisenforum.de/meinungen-fra...tml
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