Honigwasser für die Königin

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Kolibril
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#1 Honigwasser für die Königin

Beitrag von Kolibril » 30. März 2007, 14:05

Hallo alle zusammen!

Dies ist meine erste Amtshandlung hier in diesem Forum und zum Thema Ameisen überhaupt.
Auch ich möchte Ameisen zuhause halte und kann es wenig abwarten. Ich hoffe für den Einstieg genug aus Fachliteratur und Internet gelernt zu haben, doch bleiben gerade zum Thema "Haltung" öfter Fragen offen.
Es sollen Lasius niger werden, selbst gefangen.
Soweit zum Einstieg.

Meine eigentliche Frage bezieht sich auf die ersten Tage der mir noch bevorstehenden Haltung:
Wie sinnvoll ist es, wenn ich das Wasser im Reagenzglas in der Kammer der Königin auch schon ganz leicht mit Honig vermische?
Ich könnte mir vorstellen, dass es ihr vor allem in den ersten Tagen zugute kommt.
Probleme diesbezüglich sehe ich eventuell folgende:

1. Verändert sich die Oberflächenspannung von Wasser, wenn Honig in ihm gelöst ist? Dann wäre das Ertrinken der Königin weniger unwahrscheinlich, zumal ich sowas schon das ein oder andere mal mal von Einsteigern gelesen habe.

2. Lohnt sich die Zugabe von Honig ins Wasser, wenn doch schon die erste Ameise die Königin beginnt mit Nahrung zu versorgen und das Wasser in der Kammer ausgewechselt werden muss, damit es nicht gammelt? Mit anderen Worten: Wie groß ist der Kosten- NutzenFaktor zwischen kurzweiliger Nährstoffversorgung der Königin und dem Umziehen dieser in eine neue kammer, da die alte grundgereinigt werden müsste?


Ich bin mir sicher diese Frage wurde im Forum bereits etliche Male thematisiert. Aber ich hoffe durch meine beiden Einstiegsfragen die Legitimation für folgende, vermeintlich abgedroschene, erlangt zu haben:

Wird es die Ameisen einer Kolonie stören, werden sie es überhaupt merken, wenn man ihre Brut künstlich etwas aufstockt, um dem Wachstum der Kolonie unter die Arme zu greifen?
Sicher muss das in einem gewissen Rahmen passieren, sonst geräts aus den Fugen...

Mfg, Kolibril



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ANTinBLACK
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#2 AW: Honigwasser für die Königin

Beitrag von ANTinBLACK » 30. März 2007, 14:10

Hi,:)

wenn du Honig in den wassertank im Rg kippst hat das höchstens den Vorteil, das das Wasser zu Schimmeln beginnt- und das will keiner.
Die Gynen von Lasius niger, da sie Claustral gründen, nehmen während der ersten Brut überhaupt keine Nahrung an. Sie ernähren sich hauptsächlich von ihrern Flügelmuskulaturen.

Den Honig und ab und zu mal ne Fliege kannst du, sobald die erste Arbeiterin da ist, in die Arena legen. Die Gyne wird dann später von ihren Arbeiterinnen volkommen durchgefüttert.

Du darfst das Rg später auch nicht reinigen (solange die Kolonie darin wohnt), da sich die Arbeiterinnen darum bemühen, Sand, Erde usw. in das Rg zu schaffen, damit es dunkler und damit gemütlicher für die Kolonie wird.

Les dir das einfach mal durch, da werden dier bestimmt auch viele Fragen erklärt: klick

mfg A.i.B.


Wenn Ameisen laufen, bebt die ganze Erde!

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G UNIT 88
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#3 AW: Honigwasser für die Königin

Beitrag von G UNIT 88 » 30. März 2007, 19:19

Hey!
Wegen den Honig Fragen!Hier ein Link!
Gruß G !



Kolibril
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#4 AW: Honigwasser für die Königin

Beitrag von Kolibril » 30. März 2007, 22:07

Danke euch! Obwohl ich auf alles verwiesene natürlich bereits gelesen habe :baeh:
Aber mir ist darüber hinaus eingefallen, dass bestimmte Kasten teilweise gar nicht in der Lage sind sich selbst zu ernähren, wie auch teilweise ganze Arten nicht. Ich weiß nicht, ob dies auch auf die Königin von Lasius niger zutrifft, aber denkbar wäre es.


Also danke erstmal dafür. Ich denke ich werde mich hier später im Jahr noch des öfteren zu Wort melden, nämlich dann, wenn ich endlich anfangen kann selbst zu beobachten.

MfG, Kolibril



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Boro
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#5 AW: Honigwasser für die Königin

Beitrag von Boro » 30. März 2007, 23:16

Hallo Kolibril!

Lasius niger ist eine passende Art für Einsteiger. Wenn Du dir allerdings selbst ein Nest beschaffen willst, mußt du bis zum Sommer warten, bis man nach dem Schwärmen leicht an eine Königin herankommt. Jetzt findest Du zwar häufig Nester dieser Art, aber die Königin wirst Du nicht bekommen.
Bei den meisten Arten kann man ein bestehendes Nest durch Zugabe fremder Brut der gleichen Art in der Entwicklung beschleunigen.
Wie AntinBlack oben schon erwähnte, braucht die Königin von Lasius niger während der Nestgründung keine Nahrung.
Was die sonst übliche Ernährung betrifft, wird eine Königin (ebenso die Männchen) immer von ihren Arbeiterinnen gefüttert. Im Notfall wäre sie aber sicher auch in der Lage selber etwas Nahrung aufzunehmen.
Bei sozialparasitischen Ameisen ist es aber so, dass sie eben zur eigenen Ernährung oder zur Brutaufzucht auf fremde Ameisenvölker angewiesen sind.
Besonders krass ist es z. B. bei Polyergus rufescens (Amazonenameise). Weder die Königin, noch die Arbeiterinnen sind in der Lage sich selbst zu ernähren. Sie sind vollkommen auf ihre Wirtsvölker angewiesen und würden ohne Fütterung durch diese sterben.
Gruß Boro



Kolibril
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#6 AW: Honigwasser für die Königin

Beitrag von Kolibril » 30. März 2007, 23:41

Hey!

Danke dir Boro!

Worauf ich so und so nicht so stehe: Nester im Prinzip zerstören, um das eigene Interesse zu befriedigen.
Die eigene Kolonie durch fremde Brut aufzustocken finde ich sinnvoll, aus Ameisenhalter-Sicht.
Wann und wie müsste man denn Nester öffnen, so dass nur geringfügiger Schaden an diesen entsteht, mit dem die Ameisen generell auch zu tun haben und umgehen können? Vielleicht anschaulich am Beispiel eines kleinen Ameisenhügels einer Wild-Wiese: ich stelle mir da nun diesen salatschüsselgroßen Hügel vor; an welcher Stelle könnte sich Brut befinden, wenn sie zB eventuell zum wärmen weiter nach oben getragen wird? Gibts da Möglichkeiten?


MfG kolibril



Arkas
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#7 AW: Honigwasser für die Königin

Beitrag von Arkas » 31. März 2007, 07:40

Hallo Kolibril,
Lasius niger findest Du ja quasi an jeder Straßenecke. Wenn im Sommer die kleinen Sandhaufen aufgeschüttet werden sind darin meistens Puppen zu finden, die sich in dem von der Sonne beschienenen Sand wohl schneller entwickeln. Bei Deinem salatschüsselgroßen Hügel solltest Du dann einfach oben anfangen. Das gleiche gilt für Steine, einfach mal hochheben, da findet sich meistens was wenns warm ist.
So einen Sandhügel ein bischen abzutragen ohne auch nur eine Ameise zu verletzen ist auch nicht so schwer, musst halt vorsichtig sein.
Grundsätzlich sollte man sowas meiner Meinung nach nur bei großen gut entwickelten Kolonien un nur bei eher häufigen Arten machen und auch dann nur nen Bruchteil der Brut mitnehmen.



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#8 AW: Honigwasser für die Königin

Beitrag von erix » 3. April 2007, 03:15

Kolibril hat geschrieben:Hey!

Danke dir Boro!

Worauf ich so und so nicht so stehe: Nester im Prinzip zerstören, um das eigene Interesse zu befriedigen.
Die eigene Kolonie durch fremde Brut aufzustocken finde ich sinnvoll, aus Ameisenhalter-Sicht.
Wann und wie müsste man denn Nester öffnen, so dass nur geringfügiger Schaden an diesen entsteht, mit dem die Ameisen generell auch zu tun haben und umgehen können? Vielleicht anschaulich am Beispiel eines kleinen Ameisenhügels einer Wild-Wiese: ich stelle mir da nun diesen salatschüsselgroßen Hügel vor; an welcher Stelle könnte sich Brut befinden, wenn sie zB eventuell zum wärmen weiter nach oben getragen wird? Gibts da Möglichkeiten?


MfG kolibril

Hallo Kolibril
Du scheinst von der Idee ergriffen zu sein man müsse die Natur tunen, verbessern, optimieren usw. Du bist leider nicht der Einzige, der das glaubt und entsprechend verheerend sieht unsere Umwelt aus. Versuchs doch mal erst damit, ein wenig von der Natur zu lernen und zu erkennen. Mische einmal Honig und Wasser und lass es geduldig stehen: erst werden Hefen sich vermehren darin, das nennt man Gärung, der Zucker wird zu Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Dann sterben die Hefen ab und wenn du die Sache nicht als Met austrinken willst, kannst du sehen wie Bakterien nun ihrerseits die Hefen abbauen und eine noch grauslichere Flüssigkeit entsteht. Essigartig, später faulig stinkend, alles die reine Natur! Wenn du mit Ameisen interessantes erleben willst, musst du lesen (man sieht nur was man weiss) und beobachten. Wenn du nicht das Interesse und die Geduld hast zu sehen wie eine Kolonie sich nach ihren eigenen Regeln entwickelt, solltest du es ganz lassen. Du wirst keine Freude haben sonst. Und weisst du, die Ameisen gibt es als Erfolgsmodell seit gut Hundert Millionen Jahren, da ist nichts zu optimieren. Die Menschen gibts nicht mal eine Million Jahre, und ob sie ein Erfolgsmodell werden ist eher fraglich.
Gruss erix



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