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Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Lokutus
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#1 Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Beitrag von Lokutus » 11. April 2007, 12:17

So Hallo
Das Frühjahr ist da und mal wieder haben eine Menge Leute neu zur Ameisenhaltung gefunden.
Ich selber beschäftige mich nun schon seid Ende letzten Jahres damit, habe aber wegen der Winterruhe damit gewartet mir eine Kolonie anzuschaffen.

Nun habe ich mir bei Antstore ne Myrmica rubra Kolonie gekauft, einen passenden Yton-Stein gebastelt und alles in ein nettes 33x18 cm Aquarium getan. Als Untergrund benutze ich eine Schicht Kies und nun auch noch 2 Futternäpfe (1 mit Schwamm und Wasser / 1 mit Honig Wasser Lsg) reingetan.

Die Myrmica rubra Kolonie ist nun seid Ostern in ihr neues Domiziel gelegt worden, verließ auch recht schnell eigenständig ihr Rg und zog in den Stein. Nun mußte ich leider feststellen, dass die erste Kammer wohl doch recht groß ist, da sie eigentlich nur in den Eingang des Yton´s gezogn sind. Da quetschen sie (ca. 30 ArbeiterInnen) sich nun mit den 3 Königinnen rein und bewegn sich kaum.

Den Yton bewässere ich durch den Bewässerungsschlitz jeden Tag aufs Neue, besprühe auch manchmal von Außen den Yton noch zusätzlich.
Dadurch herrscht eine relativ hohe (ca. 80%) Luftfeuchtigkeit im Aquarium. Frage: Ist dies auch für eine Myrmica rubra Kolonie zu hoch??

Da ich nicht nur hier im Forum immer wieder von "Geduld Geduld und nochmals Geduld" lese, habe ich auch nicht vor, irgendwelche dummen Sachen zu machen. Daher möchte ich sie ja eigentlich auch in Ruhe lassen und schaun was sich entwickelt.

Dennoch kommen mir langsam Zweifel, ob ich bei meiner Myrmica rubra alles richtig mache, da ich wirklich kaum Außenaktivität beobachten kann. Höchstens hier und da (recht selten) mal die ein oder andere Arbeiterameise, die sich aba auch kaum am Wasser oder an der Honiglsg zu schaffen macht.
Auch dieses regelrechte aufeinandergehocke in diesem schmalen Eingang macht mir sorgen ... sie hocken da richtig wie ein Wollknäul ... als ob sie die Königinnen mit ihrem eigenem Körper schützen wollen!?

Nun daher die Frage, ob auch andere Halter in den ersten Tagen / Wochen ihrer Myrmica rubra Kolonie solche Erfahrungen gemacht haben??
Wenn ja ... sprecht mir Mut zu! :braver:
Ansonsten bin ich offen für jeden Tipp, den ihr vielleicht noch habt!
Auch wenn ihr ihn schon oft in anderen Einsteigerfragn geschriebn habt und ich ihn da vielleicht auch schon oft gelesen habe.

Danke schon ma



cyanit
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#2 AW: Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Beitrag von cyanit » 11. April 2007, 12:32

Am Anfang ist es normal, dass es kaum Aussenaktivität gibt.
In der Natur ist in dieser Phase ja der Verlust von z.B. 3 Arbeiterinnen beim Wassertrinken fatal für die Kolonie.
Ich denke mal der Eingang ist der engste Teil im Y-Tong, oder?
Denn sie habens lieber eng, weil sei sich da sicher fühlen.

MfG
cyanit


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NuEM
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#3 AW: Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Beitrag von NuEM » 11. April 2007, 13:33

Mach so weiter wie bisher, biete immer Wasser und Nahrung an, stell die Ameisen an einen möglichst ruhigen Ort. Dann wird es schon klappen. Viel zu sehen gibt es bei den kleinen Kolonien eh noch nicht.

Mit der Kammergröße im Ytong das kenn ich. Man neigt doch in seinem Enthusiasmus, und in Verkennung der realen Größe der Ameisen ein wenig dazu, das Nest und die Kammern und Gänge zu groß zu proportionieren. Mit ein wenig Erfahrung hat man aber bald ein besseres Gefühl für die richtigen Dimensionen.



Lokutus
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#4 AW: Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Beitrag von Lokutus » 11. April 2007, 14:35

NuEM hat geschrieben:Mit der Kammergröße im Ytong das kenn ich. Man neigt doch in seinem Enthusiasmus, und in Verkennung der realen Größe der Ameisen ein wenig dazu, das Nest und die Kammern und Gänge zu groß zu proportionieren. Mit ein wenig Erfahrung hat man aber bald ein besseres Gefühl für die richtigen Dimensionen.



Ja da hast du Recht.
Ich hab nun noch einmal in den Yton geschaut (mit roter Folie natürlich verdunkelt) und die Kleinen machen einem doch nun wieder Mut.
5 ArbeiterInnen stehn nun in der ersten Kammer und bilden um den Eingangsgang (mit den Königinnen) nen Ring, als ob se ne Abwehrstellung eingenommen hätten.

Die Kammer wird wohl wirklich einfach zu groß sein ... naja, das entwickelt sich schon noch! :D

Nur kann man nun leider imma noch nicht sehn, was die Königinnen so treiben ... legn sie Eier oder hocken sie doch nur faul rum?? Naja ...

Ach dazu nochma ne Frage ... hab ja gelesen, das vor allem bei der Brut es dann auf viele Proteinen ankommt. Nun auch gesehn, das es so Protein-Sachen zu kaufen gibt (z.B.ANTSTORE - Ameisenshop - Ameisen - Insect Protein Jelly 6 x 16g Insekten Protein Jelly 6 x 16g 001130) ... lohnt sich das? Erfahrungen??



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Weber
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#5 AW: Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Beitrag von Weber » 11. April 2007, 14:46

Wenn du dir nen Paar Fliegen fängst und verfütterst, hast du die gleiche Anzahl an Proteinen und Eiweiß.
Ich hab für Futtertiere noch nie Geld ausgegeben, und meinen Kolonien geht es auch gut.

LG



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Scooby
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#6 AW: Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Beitrag von Scooby » 11. April 2007, 16:52

Hallo Lokutus!

Patrick hier aus dem Forum verfüttert dieses Jelly an seine Pheidole biconstricta und schrieb in den Haltungserfahrungen, daß sie das Zeug lieben würden.
Vielleicht solltest Du Dich mal für genauere Infos mit ihm kurzschließen!?

Scooby



Sahal
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#7 AW: Einsteigerzweifel bei Myrmica rubra

Beitrag von Sahal » 11. April 2007, 20:10

Hola,

auch wenn Du in leuchtend Rot nach Erfahrungen fragst, mogel ich doch mal etwas Theorie und Meinung dazwischen.

Das Tiere/Ameisen etwas "begeistert" aufnehmen heißt noch lange nicht, dass es ihnen auch zuträglich ist.
Sonst wären zB auch Ameisenköder sinnlos und ich könnte mich endlich von meinem geliebten Marzipan ernähren :D

Ameisen ernähren sich fluessig, dh feste Bestandteile werden nach Lehrbuch nicht aufgenommen. Hier ist es dann die Hämolymphe, die von den Ameisen aufgeleckt wird. Zu vermuten bleibt, ob feste Bestandteile durch zerkauen und einspeicheln zumindest ausgelaugt werden.

Bei den Larven sieht es dann anders aus, hier finden sich im Meconium und Mitteldarm nicht selten auch kleine Splitter der Cuticula von Futterinsekten, denn größere Larven bestimmter Arten werden mit kleinen Fleischstueckchen ernährt, die die Imagines auf den "Bauch" der Larven legen.
Bei Pheidole interessant: die Larven speicheln Verdauungssekrete auf diese Futterbröckchen, und die Imagines lecken den vorverdauten Brei wieder auf.

Daraus folgt: Proteinjellys können kein vollwertiger Ersatz fuer Futtertiere sein. Weder sind die notwendigen fluessigen Bestandteile vorhanden, noch lassen sich kleine Knubbel als Fleischersatz sehen und von den Larven aufraspeln.
Zudem sind diese Jellys wohl wieder nicht fuer Ameisen entwickelt worden, wie so vieles, was den Haltern als "spezielle Nahrung" suggeriert wird.

Fazit: Insekten fuettern und sich so an die Beduerfnisse und Verhalten der Ameisen halten!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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Scooby
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#8 Ernährung....

Beitrag von Scooby » 11. April 2007, 20:41

Hallo Sahal!

Ich dachte, daß diese Form von Ernährung (Hochwürgen von Verdauungssekreten, zur Vorverdauung von Nahrung) nicht nur bei Pheidole sondern auch bei anderen Gattungen betrieben wird, wie z.B. Lasius, Camponotus, Formica, etc.

Bitte kläre mich mal auf, ob dieses Wissen falsch oder richtig ist.

Gruß

Scooby :matrix:
Edit: Ich denke das dürfte auch für viele andere hier interessant sein zu wissen.



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