Futterinsekt Engerling (Maikäfer)

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NIPIAN
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#1 Futterinsekt Engerling (Maikäfer)

Beitrag von NIPIAN » 22. April 2007, 19:00

Joah, so sehen die Viecher aus (Das Photo habe ich mir aus dem Forumsarchiv geripped):
Bild

Sie sind etwa 5 - 6cm lang, weich/schlabbrig, sehr träge und gewichtsmäßig ordentlich zu spüren. Sie verweilen etwa 2 - 4 Jahre im Larvenstadium und ernähren sich im Boden von allerlei Wurzelzeug. Wenn der Sommer passt, verpuppen sie sich, schlüpfen, überwintern als ausgewachsener Käfer in selbstgegrabenen Höhlen und kommen in der Regel im darauffolgenden Sommer ans Tageslicht. Und dann geht's los.

Im allgemeinen gehorchen diese Tierchen einem Generationenrhythmus, der etwa alle 4 Jahre zu einem zahlreicheren Bestand führt. Vielleicht wird nächstes Jahr der Fall sein.

Melolontha ist im frühen 20. Jahrhundert als Plage speziell für Monokulturen bekannt geworden. Durch die vierjährigen Häufungszyklen, die wiederrum im Schnitt alle 30 bis 45 Jahre zu einer Massenplage werden, hat sich der Käfer im speziellen als Blatt- und Wurzelschädling einen Namen gemacht. Im Falle des Blätterfraßes erholt sich ein Baum und treibt um Juni herum ein zweites Mal, der sogenannte Johannistrieb. Sollte jedoch der Baum im Übermaß im Wurzelbereich geschädigt werden (z.B. gerne bei Buchen), ist ein Absterben mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten.
Im Schnitt ist ein Engerlingaufkommen von etwa 4 - 6 pro m^2 akzeptabel (Zahl variiert, oftmals auch mit 2 - 4 pro m^2 angegeben). Teilweise werden allerdings bedenkliche Menge von über 80 pro m^2 festgestellt.

In der Zeit zwischen 1950 und 1970 ist vermehrt DDT gegen den damals als Schädling geltenden Käfer eingesetzt worden, woraufhin für etwa 15 Jahre praktisch keine Sichtung mehr erfolgt ist. Im letzten Jahrzehnt erholt sich wohl stellenweise der Bestand auf deutliche Weise.


Und exakt von denen habe ich derzeit 6 Stück in der Gefriertruhe liegen. Die restlichen... na ja, über den Daumen gepeilt dürften es etwa 30 - 40 weitere sein, lasse ich mal im Erdboden drinnen. Dabei ist nur eine Fläche von etwa 50x50cm oberflächlich abgespatelt worden^^.

So wie die Tierchen aussehen, dürften das wahre Proteinbomber sein. Allerdings fahren die Teilchen ziemlich schweres Geschütz auf: die Kauwerkzeuge sind gigantisch und denen meiner Camponotus herculeanus um mindestens zwei Waffenupgrades voraus. Dafür ist die Panzerung unter aller Kanone XD.

In ein oder zwei Monaten werde ich das erste Tierchen tiefgefroren zerteilen und servieren. Entsprechend werde ich selbstverständlich berichten, wie gerne es angenommen wird.

Vielleicht werde ich in den kommenden Tagen dieses Thema noch ein wenig expliziter ausführen und mehr Details über diese zukünftigen Wuchtbrummer bringen.



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paulsenior
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#2 AW: Futterinsekt Engerling (Maikäfer)

Beitrag von paulsenior » 22. April 2007, 19:07

Sind die nicht gefährdet?
Wo genau hast Du denn gegraben?Im Garten aufm Feld oder im Wald?
Gruß


Gruß Martin

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NIPIAN
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#3 AW: Futterinsekt Engerling (Maikäfer)

Beitrag von NIPIAN » 22. April 2007, 19:17

*rofl* im Garten. Wir ham ein paar Blumen (von mir universell genutztes Synonym für alles Grünzeug) gepflanzt und sind dann darauf gestoßen. Eine kleine Stichprobe auf der anderen Seite hat nicht minder wenige zu Tage gefördert^^.

Gefährdet? Yepp, sind sie. Allerdings nicht zahlenmäßig, sondern sie sind gefährdet durch diverse Bekämpfungsmaßnahmen. Und einige wenige sind durch mich gefährdet =).



Sahal
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#4 AW: Futterinsekt Engerling (Maikäfer)

Beitrag von Sahal » 22. April 2007, 19:43

Hola,

wie kann eine Art nicht zahlenmäßig gefährdet sein? Weg ist weg, und knapp ist knapp, ausgestorben ist NULL, und NULL ist eine Zahl! :D

Da Engerlinge ein allgemeiner Begriff fuer die Larven der Scarabaeidae (Blatthornkäfer) ist, also nicht nur die gefräßigen und gehassten Melolontha (Maikäfer) oder Rhizotrogus marginipes (echte Junikäfer) bezeichnet, sollten diese nicht als "Massen-Futtermittel" verwendet und die Bestände geschont werden. (Auch wenn mir einige Förster und Gärtner dafuer die Pest an den Hals wuenschen)

Selbst die Maikäfer sind selten geworden, u.a. M. pectoralis ist fast ausgerottet und kommt nur noch sehr vereinzelt im Sueden der Republik vor. Nur im Sueden Hessens scheinen sich die Bestände der Melolontha wieder kräftig zur Plage erholt haben.


[EDIT]Im Forum der DASW gibts noch einige Infos zum Thema:
www.ameisenschutzwarte.de :: Thema anzeigen - Eine Maikäfer-Wanderung


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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Ant13
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#5 AW: Futterinsekt Engerling (Maikäfer)

Beitrag von Ant13 » 22. April 2007, 19:52

Hallo
Also ich finde sie bei mir im Garten recht selten...Habe aber noch nie einen verfüttert (ich find es zu ecklig das Vieh abzukochen..da kann ichs ja selbst essen so groß wie das ist lol)
mfg ant13


Friss oder stirb!

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Boro
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#6 AW: Futterinsekt Engerling (Maikäfer)

Beitrag von Boro » 19. Juni 2007, 15:16

Hallo NIPIAN!
Ich konnte einmal einige Manica rubida in der Natur beobachten, wie sie gemeinsam einen Engerling (ca 2,5cm) Zur Strecke brachten. Trotz ihrer gefürchteten Stiche dauerte es erstaunlich lange, bis die Kräfte des Engerlings erlahmten. Inzwischen konnte die Larve 3 Ameisen verstümmeln, ihre Mandibeln sahen furchterregend aus.
Ich konnte allerdings nicht feststellen, welchem Insekt die Larve zuzuordnen war. Als Lebend-Futter wären sie jedenfalls eine echte Gefahr!
Gruß Boro



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