Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

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Arkas
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#1 Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von Arkas » 7. Mai 2007, 19:25

Tag zusammen,

ich hab ein Problem mit meiner Kolonie Myrmica rubra. Gestern fand ich 4 tote Arbeiterinnen in der Arena, gerade wieder eine und eine weitere liegt sozusagen im Sterben.
Die Kolonie hat 3 Königinnen und ca. 30 - 40 Arbeiterinnen.
Bekommen habe ich sie letztes Jahr Anfang der Winterruhe (also schon eingewintert). Sie haben im Reagenzglas überwintert und leider ca. 10 von 30-40 Arbeiterinnen verloren. Entweder lag es daran, dass der Wassertank schon fast leer war oder daran, dass sie vor der Winterruhe schlecht gefüttert wurden, denn als ich nach dem Ende der Winterruhe zum ersten Mal Honig angeboten habe haben sich alle drauf gestürtzt, also sämtliche Arbeiterinnen und alle 3 Königinnen haben das Nest verlassen.
Jedenfalls haben sie sich bisher gut entwickelt und sind auch in das jetzige Nest umgezogen.

Ich habe ein 30x20 Nestbecken in dem ein Ytong-Stein liegt, der überall an den Seitenwänden einen Farmbereich lässt. Der Stein liegt auf kleinen 0,5 - 1 cm großen Stützen so dass ganz unten die komplette Fläche auch noch als Nest genutzt werden kann, Einsicht hat man natürlich nur an der Seite. Der Farmbereich und der Bereich unter dem Stein ist gefüllt mit Sand, Lehm und auch Humuserde. Bewässerung erfolgt über Kammern im Ytong mit einem Röhrchen, der Stein gibt das Wasser sehr gut zur Seite und nach unten hin ab.
Der Farmbereich ist anscheinend etwas zu groß, sie haben leider so weitergegraben, dass die Scheibe mit Sand zu bleibt. Die Könginnen und die Brut sehe ich nur noch ab und zu, wenn sie sich weiter oben aufhalten.
Verfüttert habe ich bisher überbrühte Fliegenmaden und Mehlwürmer, Honig und Wasser stehen auch jeden Tag bereit. Futter wurde immer gut angenommen und wird täglich erneuert.
Leider hab ich im Formicarium Untermieter, klein und weiß oder grau. Bei einigen vermute ich, dass es Springschwänze sind. Ich nehme mal an die haben ihren Namen daher, dass sie davon springen, das genau tun diese Tierchen auch, wenn man ihnen mit der Pinzette zu nahe kommt. Im Nest konnte ich auch schon kleinere weiße Tierchen beobachten, ob das nur kleine Springschwänze sind oder was völlig anderes kann ich allerdings nicht beurteilen.

Nachdem ich gestern die 4 toten Arbeiterinnen gefunden hab, hab ich die Feuchtigkeit deutlich erhöht. Ich habe zwar bisher auch befeuchtet, aber ich wollte sicher gehen, dass es daran nicht liegt.

Einen Milbenbefall kann ich meiner Meinung nach ausschließen, da ich gestern alle 4 Ameisen mit Mikroskop genau betrachtet habe und da hab ich absolut nichts entdecken können. Die Milben müssten doch auf dem Chitinpanzer sitzen oder?

Was ich allerdings feststellen konnte war, dass sie offenbar noch nicht so ganz tot waren. Das Ende des Hinterleibs hat sich bei 2 Ameisen alle 2-3 Sekunden zusammengezogen, bei einer konnte ich den ausgefahrenen Stachel deutlich erkennen.
Überhaupt scheint das Sterben eher langsam vor sich zu gehen. Die, die wohl gerade stirbt liegt einfach da, wenn man sie jedoch berührt krabbelt sie sehr unbeholfen ein wenig rum und bleibt dann wieder liegen.

Momentan hoffe ich noch, dass es an mangelnder Feuchtigkeit gelegen hat, wobei ich mir dann nicht erklären kann, dass jetzt noch eine stribt, die müsste sich ja wieder erholen, denn jetzt ist es definitiv nicht zu trocken.


Das sind alle Infos die ich für wichtig halte. Vielleicht hat ja jemand Tipps für mich, nachdem sich die Kolonie in den Wochen nach der Winterruhe so gut erholt und entwickelt hat war ich doch sehr überrascht und will sie natürlich nicht verlieren. Ich vermute aber mal, dass ich nix machen kann ausser beobachten.



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G UNIT 88
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#2 AW: Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von G UNIT 88 » 7. Mai 2007, 19:44

Ja Hola!!!!!
Wen mir diese Geschichte nicht irgendwie bakannt vor kommt!
Also das hört sich streng nach den kleinen Bestien an die ich hatte.Am besten ist das du diese Untermieter von deinen Ameisen getrennt bekommst den bei mir fing es auch so an und es wurden immer mehr tote!!!!!!
Und ich kann dir mit Sicherheit sagen das es bei mir an diesen Fichern lag!!
Ich habe sie letztes Jahr unter großem Stress getrennt und nun entwickeln sie sich prächtig!!!



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Rolande
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#3 AW: Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von Rolande » 10. Mai 2007, 01:07

Hallo!

Also Arkas hat mir heute einige seiner Untermieter geschickt. Leider kamen sie tot an. Ich habe mal versucht einige Fotos zu machen, war aber sehr schwierig - da sie höchstens 0,2-0,3mm groß waren.
Aber schaut doch mal selbst - so wie es aussieht sind es Springschwänze. Das Sterben der Ameisen liegt also an etwas anderem.
(Vielleicht staubtrockender Sand und die Meisen trocknen aus? Dieser trockene Sand wurde zumindest mit den Springschwänzen geliefert.)

Gruß Rolande

P.S. Die ersten 4 Aufnahmen sind ca. 200-fach vergrößert, die letzte 400-fach
Dateianhänge
400x-1+C.jpg
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Himmelhund
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#4 AW: Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von Himmelhund » 10. Mai 2007, 01:31

Zum Thema Springschwänze:

Eigentlich leben diese Tierchen als Untermieter bei den Ameisen, dienen manchen Arten sogar als Futter. Man sagt, Springschwänze seien harmlos für eine Kolonie, doch ich glaube, in diesem Forum hatte schon jemand mit diesen Tierchen ein Problem.Konnte jedoch den Thread auf die schnelle nicht finden, sonst hätte ich dorthin verwiesen.

Und es ist auch bekannt, dass Springschwänze sich an der Brut, bzw. an den Ameisen selber vergreifen. Man sollte diese Tierchen nicht unterschätzen, denn in einer Ameisenfarm haben sie es einfacher zu überleben, als in freier Natur - weniger Feinde, evt. bessere Bedingungen-

Fazit:
Wenn es irgendwie möglich ist, evt. die Kolonie umsiedeln, aber so, dass nur die Ameisen umziehen und nicht die kleinen Teufel. Nachdem alle Ameisen ausgezogen sind, alle Materialien der Farm 'sterilisieren': ab in den Backofen damit...Holzteile, Erde, einfach alles, wo sich noch Eier oder diese Tierchen selbst noch drin aufhalten könnten.

Wie gesagt, ich persönlich tippe auf die Springschwänze, es kann aber auch gut und gerne was anderes sein. Deswegen warte noch mit möglichen Umzügen, vll. hat ein User eine bessere Antwort parat oder weiss einen anderen Rat..wenn nicht, versuchs mit meinem Tipp =)

Allgemeiner Tipp: Um Springschwänze zu vermeiden sollte man, wenn man die Ameisenfarm mit neuen Utensilien bestückt, jene gründlich erhitzen, um unwillkommenen Gästen den garaus zu machen...adieu Milben, Springschwänze und Co =) (deswegen werden ja auch Futtertiere erhitzt)

Meisten bringt man sich diese Tierchen auch mit der Erde ins Nest...Mutterboden und Humus werden dem hellen Sand bevorzugt (jedenfalls aus eigener Erfahrung so beobachtet) ..auch können sich diese Tierchen in Pflanzenkübeln einnisten, wenn dort ein schönes Klima ist und von dort aus sogar ins Nest gelangen, wenn die Möglichkeit besteht...

MfG Himmelhund


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Arkas
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#5 AW: Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von Arkas » 10. Mai 2007, 06:43

Erstmal vielen Dank an Rolande!
Insgesamt hatte ich 8 tote Arbeiterinnen, die letzten allerdings gleich am Morgen nachdem ich den Thread eröffnet hab. Seit 2 Tagen ist also keine Arbeiterin gestorben und sie gehn auch wieder besser ans Futter als die letzten Tage davor.
Das einzige was ich verändert habe, ist, dass ich kräftig bewässert habe, deswegen geh ich davon aus, dass der Sand in der Arena zu trocken war.
Also mein Fehler :andiewand:
Aber Hauptsache keine Milben oder sonstwas was ich nicht beeinflussen könnte ^^
Bei den Springschwänzen konnte ich beobachten, dass sie weghüpfen sobald eine Ameise sie berührt, egal ob groß oder klein, egal ob in der Arena oder im Nest. Deswegen geh ich jetzt mal nicht davon aus, dass sie die Arbeiterinnen angefressen und so schwer verletzt haben dass die gleich sterben, das passt mit meinen Beobachtungen nicht zusammen. Dass sie an die Brut gehen kann ich natürlich nicht ausschließen ausserdem hab ich grundsätzlich was gegen zuviel "Ungeziefer" im Formicarium, deswegen werd ich umsiedeln.

Eine Frage hätte ich noch: Soll ich als Bodengrund für die Arena gleich was anderes verwenden, oder ist es ok wenn ich den Sand mit Lehm mische und immer feucht halte?



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cvb
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#6 AW: Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von cvb » 10. Mai 2007, 07:24

Hallo Arkas,
ich habe auch eine Myrmica sp. Kolonie seit einigen Jahren und habe die Erfahrung gemacht, auch dieses Jahr wieder, dass gerade nach der Winterruhe, sobald die Aktivität losgeht, viele tote Tiere herausgetragen werden. Dafür ist auch entsprechend viel Brut vorhanden, so dass die toten Tiere mehr als ersetzt werden. Vor allem bei nur 8 toten Tieren, würde ich mir noch keine Sorgen machen (bei mir fliegen unzählbar viele tote auf dem Müllhaufen herum). Gruss
Christoph



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Rolande
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#7 AW: Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von Rolande » 10. Mai 2007, 11:04

Hallo Arkas,

Du schreibst das Du umsiedeln willst. Also mach am besten alles neu auch Sand/Lehm. Für Myrmica rubra eignet sich auch besonders gut eine Farm.

Gruß Rolande



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#8 AW: Myrmica rubra sterben - woran kann es liegen??

Beitrag von Arkas » 5. Juni 2007, 09:37

Nach ein paar Wochen sieht es nun so aus:

Die Umsiedelung hat sehr gut geklappt. Die Kolonie lebt nun in einem Ytong, alles Material wurde ausgetauscht und das neue Nest sowie alles was in die Arena kommt vorher in den Backofen gesteckt. Das Becken selbst wurde auch mehrmals mit heißem Wasser ausgewaschen.
Trotzdem konnte ich gestern wieder einen Springschwanz entdecken.

Am Anfang schien alles in Ordnung, aber seit kurzem habe ich alle 1-2 Tage wieder eine tote Arbeiterin. Normale Sterblichkeit kann das nicht sein, die Kolonie ist erst ein Jahr alt und wenn das in dem Tempo weiter geht stirbt sie aus.
Der Ytong wird nur von einer Seite befeuchtet, sie haben sich in einer Kammer in der Mitte angesiedelt, wäre es zu feucht oder zu trocken können sie also weiter weg oder näher hin zum Wassertank.
Die Arena hat als Bodengrund ein Sand-Lehm-Gemisch das ich täglich mit einer Sprühflasche befeuchte.
Mangelnde Feuchtigkeit als Todesursache schließe ich damit aus, wenn ich noch mehr Wasser gebe läuft es an der Wand des Ytongs raus bzw. es bilden Tropfen in der Arena.
Milben waren vorher keine da, jetzt kann ich auch keine sehen.
Am Futter kann es auch nicht liegen, weil andere Kolonien das gleiche bekommen (gekochte Mehlwürmer, Honig, Wasser) und sich prächtig entwicklen.
Dass die Springschwänze schuld sind glaub ich nicht, da von denen im alten Formicarium viel mehr waren und die Sterblichkeit genauso hoch war, ausserdem hab ich damals öfter beobachtet, dass sie weghüpfen sobald eine Ameise sie nur berührt, also werden sie sie kaum anfressen.

Ich kann mir das einfach nicht erklären, irgendwelche Fehler mach ich meier Meinung nach nicht. Hab zwar noch nie eine Myrmica rubra Kolonie aufgezogen aber doch ein paar andere und da gab es nie solche Probleme.


Falls doch noch jemandem irgendwas einfällt bin ich natürlich für jeden Tipp dankbar.



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