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Generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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talleyrand
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#1 Generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von talleyrand » 8. August 2007, 09:41

Moin Leute,

von einem Beitrag Antastisch´s in einem anderen Thread angeregt wollte ich mal eine generelle Frage zur Exotenhaltung stellen, genauer: zum Koloniewachstum.
Es wird ja oft gesagt, die Kolonien könnten sich explosionsartig vermehren, so daß sie dem Halter buchstäblich über den Kopf wachsen.
Nun liegt die Betonung nach meiner Meinung aber auf der Möglichkeit - ich sehe nicht, wie sich eine Kolonie bei fast nur kohlenhydrathaltiger Fütterung denn soooo stark vermehren könnte. Sicher, ein paar Insekten wird man hin und wieder zur gesunden Ernährung geben müssen. Aber man kann doch -Verantwortungsbewußtsein vorausgesetzt - das Koloniewachstum relativ gut kontrollieren, oder?
Also, für mich als derzeitigen Nicht-Exotenhalter ist das natürlich nur eine theoretische Erwägung, Stimmen aus der Praxis wären da nicht schlecht. Vielen Dank schon einmal!

Hintergrund der Frage:
Neben
1. der Infektionsgefahr durch die Ameisen (auch sich evtl. bildender Geschlechtstiere)
2. und durch deren Parasiten
ist der Hinweis auf das 'unkontrollierte Wachstum' bei Exoten meist das 3. Totschlag-Argument gegen potentielle Exotenhaltung hier im Forum.
Meist kommen in diesem Kontext noch die Hinweise auf bisherige Patzer, die die Gefahr illustrieren sollen; ich nenn sie mal scherzhaft die 'Kölner Rosenkriege' und 'Ernes biologisches Kampfstoffzimmer'. Versteht mich nicht falsch: beide Geschichten haben einen ernsthaften Hintergrund und machen sicherlich auch Gefahren deutlich; es sind aber eben nur zwei (bekanntgewordene) Einzelfälle, die hier in der Diskussion fast schon den Status biblischer Geschichten haben - fragt sich, wie der gute Noah seine Atta gehalten hat:angst:

Kurzum: Wenn ich mich nicht irre (das Gegenteil kommt aber oft vor:furchtbartraurig:), dann dürfte doch im Ergebnis nur die Infektionsgefahr als (stichhaltiges?) halterunabhängiges Kriterium gegen die Exotenhaltung sprechen.
Auch an dieses Kriterium möchte ich demnächst mal den methodischen Zweifel ansetzen, aber seid doch so gut, und klärt mich bezüglich der Möglichkeit der Manipulation des Koloniewachstums auf.
Liebe Grüße,
Talleyrand


Mit den Meinungen ist es wie mit den Aussagen der Bibel: Wenn alle gleich gültig sind, sind sie letzlich gleichgültig.

delirium
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#2 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von delirium » 8. August 2007, 11:07

Ich bitte um Verzeihung, falls ich im Folgenden ein wenig von deiner Frage abweiche, die ich im Anschluss versuche zu beantworten.

Meine "generelle Frage" ist, ob die Prediger und fürsorglichen Menschen in diesem Forum es tatsächlich so ernst nehmen, wie sie es versuchen zu suggerieren. Das "Exotenproblem", (wie ich es mal exemplarisch nennen möchte) ist sicherlich ein Phänomen, welches kontrovers diskutiert und auch kontroversn bleiben wird.
Aber dennoch frage ich mich, "wie ernst nehmt ihr es eigentlich"?

Mittlerweile wird hier jedem Einsteiger und Anfänger die guten FAQs empfohlen, wo er sich informieren und gründlich recherchieren soll. Soweit so gut. Daneben sind die ausgieben Themen in den Foren voll von Informationen und Ratschlägen. Und so ziemlich jedem Anfänger wird nach spätestens zwei Nächten der Suche und des Lesens klar, welche Gefahren und welche Verantwortung die Haltung von Exoten mit sich bringen. So und genau darin liegt das Problem:

Ohne jegliche Erfahrung und vor allem aus reinen Überlieferungen muss er nun verstehen, dass Exoten aus diversen Gründen kontrovers sind. Er nimmt es nicht nur als Hinweis auf, sondern, wie ich meine, als Dogmen, die ihm hier eingehämmert werden. Er vertritt sie dann für die nächsten Jahre (die er ja "unbedingt" mit einheimischen verbringen muss) und wird sie weiter und weiter geben. Es ist ja hier ein stilles Geheimnis, dass Exotenhaltung nicht gern gesehen wird. Der Anfänger hat das sofort aufgenommen und meistens ohne überhaupt eine Ameise gepflegt zu haben.

Es wird hier vehement und engagiert gegen Exoten gewettert und es kommen ständig die alten Sprüche und Dogmen. Klar, wie sollen die sich auch ändern. Aber mittlerweile (jüngstes Beispiel ist geradezu fabelhaft) nimmt das doch Züge an, die aus der reinen "Besorgnis" um unsere schöne Natur nicht mehr zu erklären sind.
Es geht hier vielmehr um das Prinzip und nicht um die Moral. "Anfänger dürfen keine Exoten halten, also darfst du das nicht"; "lies den und den Thread und mach dir Gedanken", usw.. Ist das nicht langsam lächerlich? Ja, Aufklärung ist wichtig und richtig, aber nicht so. Diese Aggressivität und Dynamik, die hier stellenweise auftritt ist doch bekloppt, sorry, bei aller Liebe.

Und dann kommen hier User, die gerade erst seit einigen Wochen oder Monaten dabei sind, ihre 50 Mann starke Lasius niger Kolonie im Regal und dann allen Ernstes behaupten wollen, wie man mit Exoten umgeht? Ist das euer Ernst?

Ich selbst habe mit Lasius niger angefangen und halte seit einem dreiviertel Jahr Polyrhachis dives. Ich habe selbst gesehen, wie schnell die Kolonie wachsen kann und wie schnell das einem über den Kopf steigt. Und ich weiß auch, dass man ihnen genug Platz geben muss usw.. Es gibt hier genug erfahrene Halter, die teilweise sagen, "ok, es ist nicht Myrmica rubra, aber wenn man einige Tipps beachtet kann man die und die exotische Art halten".. Sie sprechen dabei aus Erfahrung. Und "ihr" wollt ihnen diese Erfahrung absprechen? Dabei verweist ihr auf Wissenschaftler. Womit argumentieren die? Zufällig mit Erfahrung?

Und dann immer wieder diese zwei drei "Vorfälle", die hier die mögliche Apokalypse beweisen sollen. Dass mal ein Idiot seine Blattschneider in den Garten ließ, naja, dazu gehört echt eine Menge Dummheit. Aber das kann doch kein Beweis sein, da er es mutwillig getan hat. Oder Erne...
Obwohl er seine Viecher verbrannt hat und ihr keinen einzigen Beweis habt, wird hier von "Inzest bei Polyrhachis dives gesprochen", oder von "Verätzungen". Hat der gute Erne Beweise? Glaubt ihr eigentlich alles? Wohl ja, wenn es euch in die Karten spielt, oder?

Ich sage es nochmals, ich bin nicht gegen Aufklärung oder derartiges. Aber ich habe etwas gegen diese Sprüche, die nur noch nerven.
Zeigt mir die "exotischen Parasiten", zeigt mir die etablierten eingeschleppten Kolonien und zeigt mir die "intraspezifische Homogenisierung"! Nein, nicht mir, denn ich weiß, wie der Hase läuft. Aber zeigt es den Anfängern, damit sie ein echtes und ehrliches Gefühl und Engagement bekommen und nicht nur wilde Dogmen aufnehmen. Denn dafür können sie auch in die Kirche oder Moschee gehen. Ich dachte ihr erhebt hier einen "wissenschaftlichen" Anspruch und alles was ich lese ist nur Druck und Leichtgläubigkeit!

Schönen Tag noch!



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moglie
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#3 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von moglie » 8. August 2007, 11:32

Das gibt bestimmt wieder Mord und Totschlag.

Man kann das Koloniewachstum recht gut über Futtermenge, oder ab sammeln steuern, viele Leute haben aber ein ethisches Problem damit, den Tieren etwas vor zu enthalten, bzw. sie abzutöten (zumindest dabei, sonst sind viele ja immer schnell mit dem überbrühen), obwohl es in der Natur ja oftmals nicht anders ist. Viele sehen auch gar nicht welche Größen einheimische Arten erreichen können, oder vielleicht wollen sie es auch gar nicht, da das Argument ja immer so gut zieht.

Es gibt aber trotzdem ein paar Arten, die wirklich ein enormes Wachstum vorlegen, vorausgesetzt sie werden richtig versorgt, da kann es dann auch mal zu Problemen kommen, grundsätzlich sollte aber jedem bewußt sein, auf was er sich einläßt zumal er sich ja auch etwas darauf vorbereiten kann um zu reagieren, habe es zumindest noch nicht erlebt, dass sich eine Kolonie über Nacht so schnell vergrößert hat.

Ob nun eine reale Infektionsgefahr besteht sei nun mal dahin gestellt, es gibt auf jedenfalls für Deutschland nicht grade viele Beweise, man sollte das Thema trotzdem ernst nehmen, aber auch nicht wie oftmals hier gemacht überbewerten, ein gesundes Maß wäre hier wohl sinnvoll.
Ausserdem sollte man wenn man schon solch ein Samariter sein will und sich der Ausbreitung von exotischen Tieren erwehren will, wohl eher an anderen stellen ins Zeug legen und nicht da, wo man gezielt das Ausbrechen verhindern will, da man in der Regel ja seine Schützlinge behalten will.

Wenn man sich mal ein paar Jahre mit den Ameisenforen beschäftigt hat wird einem auch auffallen, dass viel Leute über etwas reden, von dem sie gar keine Ahnung haben und einfach mal Gerüchte streuen, die keine Grundlage besitzen, wie z.B. Honigwasser besser als (unraffiniert) Zuckerwasser, Pheidole pallidula = Hausameise, Pheidole/Monomorium = Pestant, usw.

Auch die Gefahr durch Geschlechtstiere erachte ich als Panikmache, so ist mir so gut wie kein Bericht bekannt, wo es Exoten bis zur "Geschlechtsreife" gebracht haben, auch dann sehe ich hier nicht unbedingt die Gefahr, denn auch hier sieht man ja meist vorher, dass sich Geschlechtstiere entwickeln und man kann rechtzeitig reagieren, davon mal abgesehen, dass die Becken meist ja schon so gesichert sind, dass die Tiere keine Chance haben zu entkommen.

Viele Sachen werden hier auch nur von Leuten geschrieben, die sich profilieren wollen (zumindest erweckt sich bei mir der Eindruck) und nach Aufmerksamkeit gieren, was sie dann meist ja auch oft genug bekommen. Und dann gibt es auch noch genügend Anfänger, die einfach nur nachplappern, ohne zu hinterfragen und das Thema richtig zu verstehen (um die Beitragszahl hoch zu treiben?).

MfG Sven

Bin ganz deiner Meinung Delirium.



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Rodion
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#4 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Rodion » 8. August 2007, 12:19

Danke für diese Posts talleyrand & delirium, das Wort dogmatisch ist leider nur allzu oft sehr zutreffend, was die Art und Weise angeht, mit der in den Foren argumentiert wird.

Grade was die Exotenhaltung anbelangt wird zu oft auf die Meinung einzelner vertraut, Anfänger die sich mit dem Gedanken tragen werden sehr oft unnötig aggressiv angegangen, mit solchen Reaktionen erreicht man aber kein Verständnis beim Gegenüber, eher das Gegenteil.

Das oft zitierte Beispiel von Ernes Polyrhachis dives lässt sich z.B. mittlerweile gar nicht mehr nachverfolgen, da er seinen Haltungsbericht ohne Angabe von trifftigen Gründen vollständig gelöscht hat, trotzdem berufen sich ständig Leute auf diesen, obwohl es der einzige Bekannte Fall von "Atemwegsverätzungen" war.
Vielleicht war es aber auch eine allergische oder psychosomatische Reaktion(z.B. ausgelöst durch das ungute Gefühl plötzlich eine MegaKolonie in der Wohnung zu haben), wer weiß das schon?

Es ist ebenfalls wirklich traurig wie schwierig es einigen Leuten zu fallen scheint einen vernünftigen Umgangston zu treffen, wir alle teilen dieses Hobby und da ist es wirklich unnötig immer gleich so rabiat aufeinander zuzugehen.

Dies erfolgt zudem oft in einer unerträglichen Pedanterie, die leidige Diskussion zum Thema Rechtschreibung und die Groß/Kleinschreibung von Gattung und Art seien hier genannt, sowas liesse sich auch kommentarlos korrigieren oder bei Notwendigkeit löschen.
Stattdessen stürzen sich viele User mit einem nahezu religiösen Eifer darauf und korrigieren wo sie nur können.

Es wäre wirklich schön wenn sich alle mal ein bisschen zurücklehnen würden und das ganze etwas entspannter angingen, mit Aggression gegen Anfänger und Unwissende werdet ihr die einheimischen Arten bestimmt nicht retten.

Ich möchte dich übrigens darum bitten, diesen Beitrag auch im Ameisencafe zu posten, um auch dort eine Diskussion anzuregen.


"Es scheint, daß Sozialismus unter ganz bestimmten Umständen doch funktioniert, Karl Marx hatte es nur mit der falschen Art zu tun."

Hölldobler/Wilson

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swagman
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#5 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von swagman » 8. August 2007, 12:24

Das Thema Exotenhaltung ist wird wohl etwas kontrovers gesehen. Generelle Behauptungen werden schnell gemacht ohne auf die einzelnen Bedingungen ein zu gehen. Sicher, die Gefahr einer Einschleppung irgendwelcher Parasiten oder so genanter Pestants ist wohl gegeben, aber das wird bei der momentanen weltpolitischen Lage so oder so passieren. Das ist aber ein anderes Thema zu dem ich meine eigene Meinung habe die hier bestimmt auf viel Kritik stoßen wird.

Sicherlich sollte ein blutiger Anfänger in der Ameisenhaltung erst einmal Erfahrungen mit einheimischen Arten machen, bevor er für viel Geld eine exotische Art kauft die dann nach kurzer Zeit an einem lächerlichen Fehler eingeht.
Viele der Benutzer hier sind noch recht jung und haben meist keinerlei Erfahrung mit der Haltung von Tieren egal welcher Art. Schnell begeistert man sich für etwas und genauso schnell ist die Begeisterung wieder verflogen.

Hat der Halter jedoch schon einige Grunderfahrungen zum Thema ( Befeuchtung, Futterversorgung, Becken Einrichtung usw. ) spricht doch nicht generell alles gegen eine Haltung von Exoten. Viele Exoten sind genau so leicht zu halten wie heimische Ameisen.
Wichtig ist es doch, sich vor der Anschaffung genaustens über die zukünftige Art zu informieren. Ich verbringe oft Stunden im Internet mit Recherchen, um alles zu erfahren was man so wissen sollte.

Ich persönlich würde mir nie eine Art zulegen die riesige Kolonien entwickeln wie z.B. Atta, oder welche die eine sehr hohen zeitintensiven Pflegeaufwand haben. Da ich werder den Platz noch die Zeit dazu habe. Aber deswegen werde ich es keinem anderen Halter dieser interessanten Gattungen madig machen das er sie hält. Ich lese diese Haltungsberichte sehr gerne.
Genauso würde ich jetzt keine Polyrharchis dives kaufen, obwohl ich anfangs auch mit dem Gedanken gespielt hatte. Aber jetzt gibt es genug Erfahrungen die mich von dieser Art abhalten. Deswegen sind auch die Haltungserfahrungen so wichtig für zukünftige Halter. Auch wenn es schief geht sollte man das hier im Forum schreiben, damit andere Halter sich genau überlegen können ob sie sich diese Arten zulegen wollen oder nicht.
Es gibt genug Arten die ich gerne gehalten hätte, aber die Berichte dazu lassen mich darauf verzichten.
Hier kann ich Moglie nur zustimmen, wenn man seine Kolonien genau beobachtet wird man kaum überrascht mit plötzlichen Koloniewachstum usw. Weis man dann noch in etwa wie sich die Arten entwickeln, kann man sich von vornherein darauf vorbereiten.

Zudem hab ich die Erfahrung gemacht, dass man von manchen Arten zu viel erwartet. Hat man sie dann zu Haus, stellt sich schnell Endtäuschung ein.
Man sollte sich zu jeder Art egal ob heimisch oder exotisch bestimmte Ãœberlegungen machen.
Zu erst, warum möchte ich diese Art halten? Was verspreche ich mir davon? Dann allgemeiner, wie alt und wie groß werden die Kolonien? Welchen Pflegeaufwand brauchen sie? Wie groß ist der Platzbedarf nach einigen Jahren? Wie viel kostet mich die laufende Versorgung?
Was ist im Urlaub oder Krankheitsfall? Wer kann die Kolonie dann versorgen? Was tun wenn ich sie nicht mehr halten kann und keiner übernimmt die Kolonie? Kann ich sie dann einfach vernichten oder bring ich es nicht fertig? Und so weiter.
Danach sollte man sich dann entscheiden ob man die Art halten will oder nicht.

Ich werde mir auch bestimmt nicht von jemanden sagen lassen was ich halten soll oder nicht.
Ich bin alt genug um mir das sehr genau selber zu überlegen.
Ab und an sollte man einfach mal selber denken und seine eigene Meinung haben auch wenn sie nicht der breiten Masse entspricht.

@ Talleyrand
Nicht nur Exoten können schnell große Kolonien entwickeln.



parson
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#6 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von parson » 8. August 2007, 12:49

Hallo und Grüße,

ich werde mich hier jetzt mal als leidenschaftlicher Exotenhalter outen.....

An meine Vorredner : Lob und Anerkennung !

Da ist doch schon mal alles zutreffende gesagt worden.

Mit Berichten habe ich mich hier selbsterständlich immer zurückgehalten, ist ja auch schließlich ein Forum gegen Exotenhaltung ( oder Exotenhandel ).

Das Verhalten gegenüber Neueinsteigern in den Exotenhandel ist schon teilweise unter aller Würde......mir sind auch privat einige Halter bekannt, die hier nichts mehr schreiben oder fragen.......aus dem Unbehagen heraus nur wieder angefeindet zu werden.

Ich empfehle mal bei Exotenfragen :

Nur schreiben, wenn konkretes Wissen vorhanden ist....am besten aufgrund eigener Erfahrungen.

Natürlich soll auch auf die Schwierigkeiten hingewiesen werden, sei es Kosten, Technik oder sonstiges.....aber stellt die Leutchen nicht direkt an die Wand oder vor das Strafgericht.

So....kleine Anmerkung meinerseits, so sehe ich das Verhalten in diesem Forum als stiller Betrachter.....und immer daran denken :
Ausnahmen bestätigen immer die Regel !!

Gruß an die Ameisenhalter

Fred


e u s o z i a l . d e

LikeMike
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#7 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von LikeMike » 8. August 2007, 14:57

Ich würde da eigentlich noch ein ganz anderes Argument mit reinbringen: Geld. Exoten kosten meistens viel Geld, ihre Haltung dann teilweise auch noch. Ich glaube, dass nur die wenigsten Leute erfahrenen Haltern, die außerdem in ihrer Schreibe eine gewisse "Reife" zeigen, davon abraten würden, Exoten zu halten.

Nur zu oft liest man hier allerdings von 12-15 jährigen, die gerade erst damit angefangen haben, sich mit Ameisen zu beschäftigen, und die sich natürlich gleich Exoten zulegen können. Nichts gegen das Alter, es gibt bestimmt schon einige, die in dem Alter sich schon viele Gedanken zu einem Thema machen können, und die sich auch selbst einschätzen können, ob sie nach 2 Monaten der Haltung immer noch so begeistert wären. Aber es gibt eben auch viele, die mit hohen Erwartungen an die Sache rangehen, und dann nach einer Weile gelangweilt sind. Und da sind Bedenken durchaus auch im Sinne der Interessierten. Man gibt ihnen mehrere Dinge zu bedenken, damit sie sich erstmal genau über die Sache Gedanken machen.

Nochmal kritischer sind natürlich die Arten, die ausbrechen können, und entweder sich im Haus ansiedeln können, oder auch draussen in der Natur. Das kann dann richtig teuer und nervig werden. Und meiner Meinung nach sollte man (schonmal allein um sich selbst zu schützen) bei diesen Arten, wenigstens ein bißchen Erfahrung haben.



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Antastisch
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#8 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Antastisch » 8. August 2007, 16:52

Sehr gutes und interessantes Thema!

Ich bin nicht strikt gegen die Exotenhaltung, dass sich allerdings Kinder exotische Arten kaufen, oft eben ohne sich richtig zu informieren oder die Eltern einzubeziehen, halte ich für falsch. Wenn erfahrene Halter sich Exoten zulegen, so habe ich da garnichts daran auszusetzen, problematischer wird es halt bei den Anfängern. Ratsam ist es meistens eh nicht, als totaler Anfänger mit einem Exoten anzufangen. Sicherlich, oft ist hierbei nicht die Haltung das Problem, denn es gibt Exoten, die nicht schwerer, vielleicht sogar einfacher zu halten sind als einheimische Arten. Aber man muss mehr Verantwortung übernehmen, und die ist vielen Anfänger nicht wirklich bewusst.
Man sollte meiner Ansicht ersteinmal in das Hobby reinschnuppern, denn auch das Geld spielt ja eine Rolle. Bevor man Hunderte von Euro hineinsteckt, ist es klug zu schaun, ob einem denn die Ameisenhaltung überhaupt Spaß macht. Oft werden die Augen bei den vermeintlich "tollen Exoten" ja groß, schnell merkt man dann aber, dass diese weder interessanter sind als einheimische Arten, noch dass einem die Ameisenhaltung insgesamt Spaß macht. Immerhin sind nachträglich sicher so manche Halter enttäuscht, ist die Ameisenhaltung doch oft bei Weitem nicht das, was sie sich selbst ausgemalt haben. Und dann hat man etwas viel Geld aus dem Fenster geworfen.
Es gibt auch Arten wie z.B. Polyrhachis dives, die ich persönlich nie empfehlen würde. Schon allein der sehr günstige Preis und das vermeintlich hübsche Äußere verleitet viele Anfänger gerade diese Art zu kaufen, obwohl sie unter all den angebotenen Exoten wohl am wenigsten für Einsteiger geeignet ist. Auch wenn andere Ameisenhalter vielleicht keine Atemwegsreizungen bekommen (die wie gesagt bisher erst bei einer Person auftraten), so gibt es mittlerweile genug Halter (auch mich), die diese Art mit Pestant-Eigenschaften einstufen und von einem Verkauf vollständig abraten würden. Aber das ist nur die Meinung einiger weniger. Sicherlich kann ein halbwegs erfahrener Halter sie mit etwas größerem Aufwand auch halten. Das größte Problem ist bei Polyrhachis eh die Population, stimmt. Man kann sie auch regeln und teilweise kontrollieren, indem man eben weniger füttert, allerdings ist das nicht unbedingt eine super Haltungsbedingung für die Ameisen. Finden die Ameisen nicht genug Nahrung für ihre Brut, so sind sie hochgradig alarmiert, es herrscht Großalarm und sie werden furagieren wie die Weltmeister. Eine Kolonie würde fast alles dafür tun, ihre Larven ernähren zu können, sodass man mit hoher Ausbruchsfreudigkeit rechnen kann.
Ich muss leider zugeben, dass besonders in letzter Zeit Exotenhalter mit Kritik bombardiert werden, dabei nicht einmal, sondern dutzende Male hintereinander. Diese selbsternannte Exotenhalter-Inquisition wird ab jetzt in ihre Schranken gewiesen.
Das soll jetzt nicht heißen, dass die Mitglieder aufhören sollen, aufzuklären. Einige ereifern sich aber etwas zu stark, beinahe fanatisch.
Exotenhalter sollten sich im Forum nicht eingeschüchtert fühlen müssen, sollten sie doch: Moderator/Admin Bescheid geben.
Rechtschreibung wird aber weiterhin von uns stark kontrolliert werden, da kann ich keine Entwarnung geben. ;) Auch Exotenhandel werden wir weiterhin nicht unterstützen, Gespräche und Diskussionen sollten aber ganz normal möglich sein.
Ich sag's nur schonmal vorab: Ich freue mich, dass hier sehr sachlich und nett diskutiert wird, und ich möchte auch keinerlei Aggressionen aufkommen sehen, da diese sofort entfernt werden würden. Wir wissen ja alle, wie sensibel dieses Thema ist.



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