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Generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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NIPIAN
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#9 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von NIPIAN » 8. August 2007, 16:52

Sehr schön, bisher läuft alles wunderbar geordnet.

Welche Gründe sprechen für, bzw. gegen eine Exotenhaltung? ALLE! JEDE EINZELNE! In Anbetracht der gegebenen Umstände.
Ein Prof. Buschinger hat Erfahrung, ein Sahal hat Erfahrung... Antastisch, Sebastian, swagman, Oberst-Emsig, talleyrand, Rodion...

Jeder hat Erfahrung. Das bezieht sich allerdings ausschließlich auf die Ameisenart, die er hält.

Jedoch stellt sich der Zusammenhang viel schwieriger und komplexer dar, wenn man akzepiert, dass sich ein ökologisches System aus mehr Komponenten zusammensetzt, als ein volljähriger Sohn von Hartz IV-Empfänger-Eltern vor 2 Jahren mit üblichen Zuschlägen an Euro bekommen hat. Es kann nicht angehen, dass, um es einmal juvenil auszudrücken, "boons" in einem öffentlichen Forum völlig freigestellt wird, welche Art sie halten können und damit alleine das Kapital zum begrenzenden Faktor wird.

Die Gefahr einer explorativen Dekompensation, sprich: purer Selbstüberschätzung, ist nicht gering. Die Exotenhaltung gründet nicht in einem Domino-Day der Erfahrungssammlung. Die Basis wird vorher voraussehend erarbeitet. Dumm nur, dass dahinter echte ARBEIT steckt. Und bekanntlich ist der Körper UND der Geist von Natur aus faul und geht den Weg des geringsten Widerstandes. Was selbstverständlich voraussetzt, dass diese Prämissen zunächst akzeptiert und angegangen werden. Leider lässt sich dieses Verständniss bei den allerwenigsten feststellen.

Um Hilferufe wie "Meine Ameisen klauen meine Unterhosen, verwende ich das falsche Raumspray?" zu vermeiden, welche einem simplement traurige Lachkrämpfe bescheren, möchte ich darauf hinweisen, dass Menschen aus Erfahrungen lernen. Und am Besten durch eigene. Die meisten Erfahrungen lassen sich jedoch aus bodenständigen, einfachen Abfolgen ziehen.

Deshalb wird hoffentlich auch weiterhin erstmal auf die "4 Standards" bestanden, sobald sich Anfänger zu Wort melden. Und damit schlussendlich die Exotenhaltung weiterhin den fortgeschrittenen Haltern vorbehalten bleibt.



Hummelfant
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#10 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Hummelfant » 8. August 2007, 23:41

Ersteinmal wow. Wenn man in ein Hornissennest rumpult, wäre die Reaktion ähnlich dramatisch.

Nun zu mir: ich habe nicht alle Beiträge genauestens durchgelesen, sondern viel mehr überflogen. Ich bin nun seit bissel länger als einem Monat hier im Forum drinne. War zu Beginn sehr hilflos und habe alle Infos über die Haltung von Ameisen aus diesem Forum erhalten (wobei ich strikt versucht habe Unsinn, der leider viel zu häufig gepostet wird, von Nützlichen zu trennen)

Sagen wir es so, mein erster Gedanke zu Ameisenhaltung war "Welche Arten möchte ich denn halten, fangen wir mal an: Ich nehme eine Blattschneider, die mit den Großen Köpfen. Ach guck ma wie schön die ausschaut...." Eine typische Reaktion.

Nach eifrigem FAQ-lesens und zurechtgestutz werden einiger erfahreneren Forenmitgliedern fühle ich mich nun bereit eine einheimische Art zu halten.

Wenn man Exoten halten möchte: kein Problem. Man kann sich mit der Materie beschäftigen, bis man sich ranwagen kann.

Das einzige was mich nur stört sind Forenmitglieder, die Ameisen wie Pflanzen halten.
Wie oft werden Kolonien abgegeben? Und wie oft aus dem Grund ich möchte mit einer neuen Kolonie beginnen?

Meiner Meinung nach viel zu häufig. Warum dieser bekloppte Sammelwahn? Wenn ich schon höhre (lese):" ich halte fünf Kolos so-und-so, vier Kolos davon und nun möchte ich mir Pheidole/Atta/Schießmichtot ins Haus holen" bekomm ich die Pimpanellen. Warum haben wir denn angefangen bzw. werden anfangen Ameisen zu halten? Ich weil ich Ameisen interessant finde, interessanter als andere Tierearten (aber nicht wichtiger als andere), und ein Teil von diesem "Zauber" (Mist ich werde wieder romantisch) extra für mich haben möchte. Für mich beinhaltet das: 1. das man sich um seine Ameisen kümmert und denen eine Bestmögliche Versorgung zu kommen lässt.
und 2. sich in den Arschtritt und dies auch durchzieht.

Zum Schluss noch eine Frage: Habt ihr euch schonmal vorgestellt, dass eine Kolonie Ameisen mit einem Hund/Katze etc. zu Vergleichen ist?
Ich meine ich würde meinen Hund/Katze etc. nicht abgeben für einen neuen vermeintlich interessanteren.

Bevor mich nun irgendeiner in die Ecke zu den "Ich-hasse-alle-Exotenhalter" stellt: Ich habe vor irgendwanneinmal, wenn meine jetztige Queen das Zeitige segnet (ich hoffe mal in so 20 Jahren ;) ), auch eine exotische Art zu halten, eifach weil diese Arten meistens interessanter sind, auf Grund von verschiedenen Anpassungen (Honigtopf, Pilz, gewobenes Nest etc.), als heimische Ameisen, Aber dies auch nur, wenn ich bereit dafür bin.

(Verdammt ich hätte das Video Earthlings nicht sehen sollen, bin geschädigt fürs Leben -.-''''')

Sorry für den viele Feenstaub, den ich aufgewirbelt habe, aber ich musste meine Meinung dazugeben.



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talleyrand
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#11 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von talleyrand » 8. August 2007, 23:57

HINWEIS: DER THREAD IST SEHR LANG GEWORDEN, SORRY!
LESEMÃœDE FINDEN EINE ZUSAMMENFASSUNG AM ENDE

Hey,

bin gerade zurück am heimischen Computer, habe die Antworten gelesen und möchte Euch dafür danken, nicht gleich dafür in der Luft zerrissen worden zu sein, an festgelegten Meinungen zu kratzen.
Im Gegenteil: Es scheint mir, als teilen hier viele mit mir die Ansicht, daß manche Dinge noch einmal auf den Prüfstand gehören.
Da meine Frage nach der Möglichkeit, das Koloniewachstum zu manipulieren, sich nun wirklich wie in der Überschrift zu einem Thread genereller Erwägungen ausgeweitet hat, möchte ich daran nun an mit Eurer Erlaubnis anknüpfen.

Ich unterscheide jetzt mal die Momente in der Diskussion in solche, die
  • sich am Halter orientieren (halterabhängige Kriterien), wie z.B. die
-Möglichkeit des evtl. mangelnden Verantwortungsbewußtseins
-Möglichkeit der mangelnden Erfahrung/Sachkenntnis
-Fähigkeit des Halters, sich selbst einzuschätzen und die eigene Zukunft (mit einer Kolonie) sinnvoll zu planen
-verantwortungslose Überfütterung, die zur Kolonieexplosion führen könne
-Befähigung zur Aufstellung eines Plans B für Eventualitäten (Ausbruch, Unfall etc.)
-u.v.m
  • sich an der Haltung orientieren, also Gründe gegen die Exotenhaltung, die dieser unabhängig vom Halter immanent sind, und zwar
-die Infektionsgefahr durch die Ameisen und deren Parasiten
-bzw. ‚weiter’ formuliert die ungeklärte Auswirkung auf die heimischen Habitate bei (versehentlicher) Einbringung ‚exotischer’ Lebewesen

Die folgenden Ãœberlegungen laufen auf die Zuspitzung: „Exotenhaltung – Halter(!)problem oder Haltungs(!)problem?“ hinaus und sind etwas länger. Die Lesemüden können gleich zur Zusammenfassung am Ende springen.

Sehen wir uns die Momente etwas näher an, dann fällt auf, daß Nr.1, also die halterabhängigen Kriterien schlicht nicht diskutierbar sind. Es fehlt einfach ein zugrundelegbarer Maßstab, soll heißen: Hier spielt jeder sein eigenes Definitionsspiel, denn jeder hat von dem Begriff ‚verantwortungsbewußte Haltung’ eine eigene Ansicht.
Wir sollten an dieser Stelle künftig einfach Rücksicht auf diejenigen nehmen, die gerne auch als Anfänger Exoten halten wollen. Man kann ja gerne sagen „finde ich nicht gut“ – aber zu sagen „verantwortungslos“, das ist eine Selbstüberschätzung der eigenen Person und Meinung ohnegleichen, die sich selbst darin erhöht, anderen die eigene Meinung zu oktroyieren.
Kurzum: Niemand von uns ist befugt, über jemanden, den er meist nicht einmal kennt, aufgrund von „Eckdaten“ wie Alter etc. ein Urteil zu fällen. Daß jemand sich im Internet Informationen rauswühlt, sich hier anmeldet und postet zeigt mir persönlich, daß er willens ist, sich mit dem Thema Ameisenhaltung generell auseinanderzusetzen.
Ich plädiere daher für eine grundsätzliche Haltung der wohlwollenden Neutralität gegenüber jedem Forumsmitglied (keinesfalls weniger, aber eben auch nicht mehr!).


Jetzt werden einige einwenden: Aber die Infektionsgefahr! Die Risiken für unsere heimischen Habitate! Attas in den Händen von 15jährigen!
Glaubt ihr nicht?
Witzmann hat geschrieben: Solche brisanten Organismen werden nicht selten an Kunden ausgehändigt, die zum Teil nicht älter als 12 - 13 Jahre sind!

Das Zitat stammt von Prof. Buschinger, dessen Text (aus dem Ameisenwiki) Witzmann freundlicherweise zum Verwenden des ‚]Und damit sind wir beim eigentlichen Thema – scheitern nämlich die ‚halterbedingten Kriterien’ an der Ermangelung einer tragfähigen Definition des Begriffes ‚verantwortungsbewußt’ bzw. einer unabhängigen Instanz, die darüber zu befinden hätte,[/B] so bleiben nur ‚haltungsbedingte Kriterien’, die gegen die Exotenhaltung sprechen, und das sind einzig und allein die Argumente, die der sog. ‚Infektionsthread’ ausführt.

Im folgenden möchte ich diese schlicht anzweifeln, und es würde mich freuen, wenn ihr Fehler in meiner Logik entdeckt, denn dann kommen wir alle der ‚Wahrheit’ ein bißchen näher und können in der Diskussion voneinander lernen. Ich lade insbesondere auch Herrn Prof. Dr. Buschinger ein, sich an dieser Diskussion mit uns allen zu beteiligen, da ich davon ausgehe, daß er dieses Forum durchaus beobachtet, wie ja die Beiträge mancher User vermuten lassen.
Die Argumentation dort beruhtArgumenten, die ständig wiedergekäut werden:
  • Die Halter seien taxonomische Laien, die bestenfalls oft nur wüßten, welche Gattung sie besäßen. Daher sei es möglich, daß Schadameisen unerkannt darunter seien.
Die Ameisensystematik ist sehr schwierig, sogar für die wenigen heute lebenden professionellen Myrmekologen, und viele Ameisengruppen (Gattungen) sind bis heute taxonomisch nicht zufriedenstellend bearbeitet.
Damit ist es für Händler und Kunden absolut unmöglich zu wissen, ob eine bestimmte Kolonie einer schädlichen, oder möglicherweise künftig schädlich werdenden Spezies angehört.
Hier verrät der Nachsatz die Realität – niemand kann wissen, was sich künftig entwickeln wird. Denn daß die jetzigen Shops die bisher bekannten Schadameisen nicht anbieten (z.B. Pharaoameise), versteht sich von selbst, und wenn ein Shopbesitzer die Zukunft kennen würde, dann würde er den Laden dichtmachen und Lotto spielen.
Und in die Zukunft müßte man wohl schon schauen können, denn Professor Buschinger macht schon selbst deutlich:
Welche Arten gefährlich sind, lässt sich nur a posteriori entscheiden, wenn der Schaden bereits eingetreten ist!
2.
Auch folgende Ausführung:
Wie bei jeder absichtlichen oder zufälligen Freisetzung nicht-einheimischer Organismen in einem bestimmten Ökosystem können die exotischen Arten, glücklicherweise nur in wenigen Fällen, lebensfähige Populationen etablieren und damit die lokale Fauna verändern
muß der Verfasser der Redlichkeit willen gleich wieder kassieren:
Bekannt sind jüngere Beispiele von in Europa invasiven Arten, etwa die "Argentinische Ameise" (Linepithema humile) oder Lasius neglectus, wenngleich deren Ausbreitung vermutlich bisher nicht, oder nicht wesentlich, durch Handel oder Privathaltung gefördert wurde.
[Hervorhebung talleyrand]
Hierdurch bleibt von den Ausführungen über ‚Das Risiko biologischer Invasionen’ und
‚Die Gefahr der Entstehung weiterer Schadameisen oder invasiver Arten’ kaum Substanz übrig, die über den Hinweis einer potentiellen (!) Gefahr hinausgeht, von der niemand genau sagen kann, worin sie de facto besteht, sondern nur, worin sie bestehen könnte.
Das sind ziemlich viele Potentialitäten und Spekulationen. Und warum hier die taxonomischen Fähigkeiten weiterhelfen sollen, wenn sowieso alles nur a posteriori festegestellt werden kann, das will mir nun nicht recht einleuchten. Aber vielleicht bin ich einfach unterbelichtet.

Hinsichtlich der ‚Gefahr des Ãœberspringens von Parasiten und Pathogenen auf einheimische Ameisenarten’ ist es dasselbe Schema:
Alle Tiere sind Wirte für Parasiten, die in einem fremden Habitat auf dort heimische Arten überspringen und diese gefährden können, selbst wenn der ursprüngliche Wirt in der neuen Umgebung nicht überleben kann.
[Hervorhebung talleyrand]
Die Ausführungen werden geschickt wieder kassiert durch folgende Sätze:
Bisher weiß man sehr wenig über die Parasitenfauna von Ameisen (…)Obwohl bis heute kein Fall einer im Freiland erfolgten Parasiten-Ãœbertragung von nicht-einheimischen auf einheimische Ameisen nachgewiesen worden ist, scheint dies dennoch eine reale Gefahr zu sein.
Aha; wenig erforscht, noch weniger belegt, aber wieder einmal: GEFAHR! (potentiell natürlich).

Zuletzt die sog "Intraspezifische Homogenisierung"– nur taugt das als Argument kein bißchen gegen die Exotenhaltung, es geht ja um schließlich um
das Einbringen von Angehörigen einer Art in entfernte Populationen derselben Spezies
.

[Exkurs: Was ist laut Buschinger schlimm daran?
  • Entweder gingen sie zugrunde oder verlören habitatbezogene Anpassungsmerkmale (und wie will Herr Buschinger Genmutationen im Genom der Ameisen bzw. die Evolution verhindern?) o d er – und anscheinend primär -
  • die (natürlich nur, wie könnte es anders sein: potentielle) Erschwerung seiner Forschungsarbeit:
Ein Problem in diesem Zusammenhang besteht auch darin, dass aufwändige und teure Forschung über Biogegographie und Phylogeographie erschwert oder sogar wertlos wird.
Eine in Europa häufig untersuchte Fragestellung ist, ob eine bestimmte Art nach der Eiszeit aus ihrem mediterranen Refugium in die Bereiche nördlich der Alpen über die westliche und/oder die östliche Route eingewandert ist. Mit modernen DNS-Techniken ist es möglich, solche Routen zu rekonstruieren; aber wenn eine Art z.B. aus Südfrankreich im östlichen Österreich freikommt und sich etabliert, kann eine Menge Forschungsarbeit entwertet werden.
[Hervorhebung talleyrand]
Nennt mich weltfremd, aber ich soll mir und zigtausend anderen Haltern die Haltung von (heimischen) Ameisen versagen, da sonst die Datenmaterialerhebungen der Forschung über die Evolutionsgeschichte evtl. wiederholt werden müßten? Ich soll 12/13 jährige Kiddies davon abhalten, sich mit Biologie auseinanderzusetzen (ganz zu schweigen vom pädagogischen Sekundärgewinn des Findens und kritischen Aufbereitens von Informationen im Internet mit sogar anschließendem Praxisbezug), damit -mit Verlaub -ein ‚Elfenbein-Turm’- Problem, das sich ergeben könnte (wieder dieser Potentialis!), nicht gelöst wird?
Kurz: Damit irgendein für die Schublade produzierter wissenschaftlichen Aufsatz, den am Ende nur eine Handvoll Wissenschaftler kurz nickend zur Kenntnis nehmen, nicht beeinträchtigt wird? Man, und ich habe mich immer für einen Egoisten gehalten… /Exkurs-Ende]



[Der Einstieg für Lesemüde]

Um es jetzt schnell zum Ende zu bringen: Viel Potentialis, wenig konkretes, viel Gefahr, wenig bestimmtes. Und noch weniger empirisches Material.

Der Gipfel aber ist das:
Natürlich werden Ameisen nicht nur von den genannten, spezialisierten Firmen eingeschleppt, sondern bisher hauptsächlich durch den Handel mit Pflanzen, Obst, Holz usw., und viele Kolonien werden auch von Touristen mit nach Hause gebracht.
Super, da erfahre ich jetzt also nach viel potentieller Gefahr, daß die Ameisenhaltung „nicht nur“ verantwortlich ist, sondern hauptsächlich der internationale Handel und letztlich jeder jegliche unkontrollierte Import. Gibt es hier auch nur irgendeine greifbare Studie? Welche Langzeiterhebungen wurden denn hier gemacht, welches Institut hat die durchgeführt?
ODER sind das jetzt nicht nur wieder Annahmen des sog. ‚gesunden Menschenverstandes’? Nun, mein ‚gesunder Menschenverstand’ sagt mir, daß allein im Hamburger Hafen wohl jeden Tag (!) so viele habitatfremde Insekten und deren Parasiten eingeschleppt werden wie
durch die Verkäufe der vier bekannten Internetshops binnen eines Jahres. Aber wißt ihr was? Das ist pure Spekulation – so wie die Ausführungen im Infektionsthread auch.

Ich frage mich jetzt nur, was passiert, wenn wir das durchdenken: Sperren wir den Hamburger Hafen? Ziehen wir eine Mauer um Deutschland oder verbieten unseren Bürgern Urlaubsreisen ins Ausland (vergeßt nicht die Azteken, die von europäischen Krankheiten dahingerafft wurden, die die Conquistadores einschleppten!)?

Aber es ist zu befürchten, dass der Handel mit Heim-Ameisen die Anzahl importierter Kolonien erheblich steigert, und dass auch zusätzliche Arten importiert werden. Solche brisanten Organismen werden nicht selten an Kunden ausgehändigt, die zum Teil nicht älter als 12 - 13 Jahre sind!
Damit sind wir wieder am Anfang – den unbestimmten Gefahren, bei denen aber niemand was genaues weiß und bei denen auch Expertenwissen nicht weiterhilft, da Schaden nun einmal nur im nachhinein (a posteriori) erkannt werden könne [wir erinnern: [den haltungsbedingten Momenten] , wird wieder der Hinweis auf das (vermeintlich verminderte) Verantwortungsbewußtsein gegenübergestellt [den halterbedingten Momenten].

Kurzum: eine xenophobie-evozierte Gefahrenbeschwörung gepaart mit nicht überprüfbaren und nicht normierbaren Fakten, also Behauptungen bzw. vulgo: VORURTEILE, die offenkundig nur ungenügend reflektiert wurden.

Was heißt das: Nun, ich für mich werde die Hinweise auf potentielle Gefahren in Betracht ziehen, so daß sie mein Augenmerk für die Ameisenart, die ich mir zulege (und das gilt nicht nur für Exoten), schärfen. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

In Hinblick auf die neuen User des Forums, die als Einsteiger nach Exoten fragen, scheint mir die Aussage: „Exoten sind nichts für Anfänger“ in dieser Starrheit einfach passe als Ausdruck der arroganten Haltung vermeintlicher Ãœberlegenheit.
Was ich aber sagen kann, ist: „Paß auf, daß Du Dein Geld nicht versemmelst, vielleicht willst Du ja testweise mit etwas preiswerterem einsteigen. Aber es ist Deine Entscheidung, und egal, was Du nimmst: Nimm es nicht zu leicht! Wir freuen uns auf Dich und Deine Erfahrungen, herzlich Willkommen! “

Und im übrigen bin ich dafür, daß wir einen eigenen ‚neutralen’ Infektionsthread auf die Beine stellen, auf den wir Neue (einmalig!) hinweisen können, denn beim besten Willen: der Anspruch
Dieser Thread soll nur fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse beinhalten
wird vom Infektionsthread nun wahrlich nicht erfüllt, wie selbst die zugeben werden, die im einzelnen meine Meinung nicht teilen.

Herzliche Grüße,
talleyrand



P.S.: Als Kompromiß könnten wir uns darauf verständigen, den Shops ‚nahezulegen’, bei noch zu benennenden Arten von den Käufern einen Beleg über die Kenntnis von Infektions- und Ausbruchsrisiken unterschreiben zu lassen – d.h. bei Minderjährigen von deren Eltern.
Den diesem Beleg zugrundeliegenden Text (Merkblatt), der möglichst einfach verständlich auf bestehende potentielle Risiken (ohne jede Panikmache!) hinweisen sollte, könnte in Abstimmung mit den Shops oder allein von uns erstellt werden. Oder gibt es das sogar schon?
Hintergrund: Die von gewissen Personen angestrebte Gesetzesnovelle bezüglich des Ameisenhandels ist ja noch nicht einmal im Stadium eines Referentenentwurfs (und damit de facto nicht vorhanden). Ich bin der Meinung, eine freiwillige Selbstverpflichtung der Shops tut es aber auch.


Mit den Meinungen ist es wie mit den Aussagen der Bibel: Wenn alle gleich gültig sind, sind sie letzlich gleichgültig.

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Antastisch
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#12 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Antastisch » 9. August 2007, 00:37

Professor Buschinger beteiligt sich leider nicht aktiv im Forum, daher auchnicht an dieser Diskussion.

Der momentane Infektionsthread passt meiner Meinung nach immernoch sehr gut, ich habe keinerlei Argumente der Gegenseite gehört (die ich übrigens alljählich wieder höre) die daran etwas ändern würden!

Allerdings habe ich talleyrands Beitrag bisher auch nur überflogen (sorry!), und werde wohl in nächster Zeit auch kaum dazukommen mehr als die Zusammenfassung dieses Werkes zu lesen. :D
Allerdings kristallisiert sich schon jetzt heraus, das anscheinend erwartet wird, wissenschaftliche Befunde und Daten vorzulegen. Diese gibt es teilweise sicherlich. Ich würde mich an deiner Stelle mal direkt an Prof. Buschinger wenden.
Größtenteils geht es hier aber sicher um vorsorgliche Vermeidung. Nach der Vogelgrippe gibt es sicherlich auch wissenschaftliche Daten, bisher wird eben versucht vorzusorgen.
Es gibt unter der Ordnung der Hautflügler zudem mehrere Beispiele von eingewanderten Schädlingen, bei Ameisen ob nun Feuerameise, Argentinische Ameisen, oder ähnliche Invasoren. Oder die asiatische Riesenhornisse die meines Wissens nun in Spanien Radau macht. Auch gibt es unter den Bienen die Varroa-Milbe zu nennen, die die heimische Bienenpopulation unheimlich geschädigt hat. Das ist ein Beispiel für Parasiten. Es ist daher sehr stark anzunehmen, dass dies auch bei Ameisen stattfinden kann und das wollen wir sicherlich nicht.
Es ist ganz einfach so, dass Ameisen nicht wie Hunde oder Hasen sind. Sie können unheimlich auf das Ökosystem einwirken. Ups, das mit den Hasen nehme ich zurück. Man sieht was in Australien passiert ist, als dort angefangen wurde Hasen einzuführen. Ich wette, zuvor gab es auch keine Studien über die Gefährlichkeit von Hasen in einem fremden Ökosystem, nun gibt es nicht nur Studien, sondern auch ordentliches Geschrei. Dort ist auch nichtmehr von "potentiell" die Rede, juhu!
Und wir wissen bereits, dass unsere Tierchen das teilweise durchaus auch können. Sicherlich stimmt es, dass unbewusst durch Häfen und Ähnliches viele exotische Arten eingeführt werden, wir tun dies aber bewusst. Das ist ein Unterschied!
Letztlich läuft fast alles auf den Begriff "potentiell" heraus, aber hier geht es eben um Prävention.
Wie hier alles so locker beiseite gewischt wird, halte ich für sehr bedenklich! Wenn's zu spät ist, haben wir halt den Salat. Und ich hasse Salat ;)

Wenn etwas nochnicht hinreichend erforscht ist, dann sollte man erst recht vorsichtig sein und nicht gegenteilig einfach drauflos halten. Wir wissen aus Beispielen, dass Hautflügler insgesamt große Probleme mit Parasiten haben können, und dass einige Arten dazu neigen, andere Ökosysteme zu erobern. Das sind doch schonmal Informationen, die zum nachdenken anregen. Wenn man jetzt noch weiß, dass viele Informationen fehlen, dann würde ein verantwortungsbewusster Halter doch lieber zu vorsichtig handeln, als zu nachlässig.
Es ist mir klar, dass die Exotengegner sehr oft übertreiben (sehe ich auch so), aber würden sie salopp sagen "ach ja, bisschen gefährlich sind sie ja schon" hätte das keinen Effekt. Daher plustern sie sich halt gerne etwas auf. Viele übertreiben, Befürworter untertreiben aber ebenfalls gerne.

Zum Alter. Ich spreche hier keinem 12-13-Jährigen irgendetwas ab, aber genausowenig wie sie sich ohne elterliche Befugnis einen Hund oder eine Schlange kaufen dürften, sowenig sollten sie ohne elterliche Erlaubnis z.B. Blattschneiderameisen kaufen dürfen. Eltern sind zu selten informiert, für sie ist eben Ameise gleich Ameise. Sicherlich gibt es auch verantwortungsbewusste Jugendliche und Kinder, aber das gilt nicht für alle, und daher ist meine Position erstmal diese: Kinder sollten ohne elterliche Erlaubnis keine exotischen Tiere (egal ob Ameise oder Schlange) kaufen.
Ich bin sicher talleyrand hat noch viel mehr erwähnt, aber dazu fehlt mir jetzt die Muse, entschuldige talley.



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VandeerPipe
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#13 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von VandeerPipe » 9. August 2007, 07:41

Hallo,

mal ehrlich, ich oute mich als Neuling und Exotenhalter:angst:

Was das Infektionsproblem angeht kann ich aufgrund mangelnder Infos meinerseits kaum mitreden. Aber wer sein Formi dicht hat, der hats dicht oder nicht? Infektion? Mal schnell im Duden nachschlag ob das Wort überhaupt passend ist.

Zitat aus Wiki:

Unter einer Infektion versteht man das aktive oder passive Eindringen, Anhaften und Vermehren von Krankheitserregern in einen Wirt (Makro-Organismus). Tritt durch die Vermehrung eine Schädigung des Wirtes mit entsprechenden Symptomen ein, entsteht aus der Infektion eine Infektionskrankheit.

Wo ist der Wirt für eine Infektion? Sind dann Feuerameisen in Amerika eine Infektionskrankheit ohne die dafür festgelegten Symptome? :confused:

Was das Einbringen von neuen Arten in ein Ökosystem anrichtet weiss jeder ( siehe Antastisch letzter Beitrag:braver: ) aber hat es jemand Interessiert? Ist z.B. die Flora und Fauna hinüber weil in den 20ger oder 30iger ( weiss es nicht mehr genau aber irgendwo dort war es ) Jahren in Australien eine Krötenart eingebracht wurde die die Zuckerrohrfelder vor Zerstörung von Käfern retten sollten? Die Kröte hat alles mögliche gefressen, nur nicht die Käfer die sie sollte. De Fauna stellte sich innert 2-3 Jahren darauf eingestellt und heute machts nix mehr aus. Also was soll der Trouble?

So nun noch mal zurück zu Exoten und Anfänger. Ganz ehrlich? Meine Exoten ( Camponotus substitutus ) lassen sich besser und leichter halten als ich gedacht hab. Wenn das schon so locker von der Hand geht wie solls dann erst mit meiner Lasius niger Kolone werden:sleep:

Wer sich was zulegt ist jedem seine Sache und wenn man sich sehr gut einliest und hier regelmässig reinschaut und ab und zu mal nen Tratsch mt einem der Mitglieder hält( was auch nicht immer nett verläuft sofern man sich outet ), der kann doch fast nix falsch machen find ich.

Ich hab genau 1-2 Wochen vor meinem Erscheinen hier angefangen mich mit Meisen zu beschäftigen ( nachdem ich als Kind keine haben durfte, da meine Mum ausflippte ) und auch ich hab nun 2 Kolonien, und?

Soll die Kolonie wachsen bis sie aus allen Nähten platzt, schön, ich werde dann weiter anbauen. Mein Gott wie tragisch.

Es wird mal wieder Zeit dass viele vom hohen Ross runter kommen und den Boden der Tatsachen ansehen, das nicht immer alles was neu ist oder von wo anders sich etabliert gleich schlecht ist. Ohne Vermischung wäre nix mehr am leben.

so und nun auf zum munteren Steinigen derer die es wagen.....


lg VandeerPipe



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swagman
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#14 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von swagman » 9. August 2007, 09:35

@ VandeerPipe
Gesteinigt soll hier niemand werden.;) Das währ ja noch schöner. Ist zum Glück ein freies Land in dem wir leben dürfen.

Die Ausführungen von talleyrand und Antastisch haben beide ihre Wahrheiten die zum Teil meine eigene Meinung wiederspiegeln.
Man sollte sich einfach mal seine eigenen Gedanken machen und nicht alles zu stark überbewerten.
Sicherlich kann man nicht einfach jeden Halter, nur weil er noch recht jung ist, über einen Kamm scheren. Jeder Mensch ist schließlich in seiner Person einmalig.
Trotzdem stimme ich Antastisch damit zu, dass sich minderjährige ohne die Erlaubnis der Eltern keine Tiere ( egal ob heimisch oder exotisch ) kaufen sollten. Ob sie ihre Eltern über die möglichen Gefahren nun aufklären oder nicht sei dahingestellt.
Ich selber durfte als Kind fast alles Halten, nur keine Schlangen oder Spinnen. Da waren meine Eltern dagegen und ich hab das auch ohne murren akzeptiert. Hätte es damals schon exotische Ameisen zum kaufen gegeben ich hätte mir bestimmt auch welche geholt. So aber blieb es bei heimischen aus dem Garten. Was vermutlich auch gut so war.

Zum Thema eingeschleppte Arten/Parasiten:
Niemand sollte hier leichtfertig fremde Tiere oder Pflanzen verschleppen. Jedenfalls nicht bewusst. Aber sind sie überhaupt fremd?
Europa ist nicht nur seit der letzen Eiszeit ein Einwanderungs-Land. Fast alle heute hier lebenden Arten mussten nach dem Rückzug von Eis und Dauerfrost sich neu in Europa ausbreiten.
Welcher Mensch will es da wagen zu behaupten, dass diese Einwanderungs-Welle schon vorbei ist? Sind wir selber doch erst vor 40,000 Jahren nach Europa eingewandert.
Wer hofft das sich nichts mehr auf diesem Planeten ändern darf, nur weil er’s gerne so hätte, hat wohl das nachsehen. Wandel gab es immer und wird es immer geben. Und da kann kein Mensch was daran ändern. Sind wie doch selber erst seit kurzer Zeit auf dieser Erde Gast.

Als Beispiel stand heute in der Zeitung das Waldbauern in Bayern versuchen winterharten Eukalyptus anzubauen. Als geeignete Baumart für den Klimawandel. So viel zu diesem Thema.

Thema Exoten Haltung:
Ich denke wir sollten versuchen jeden ( egal wie alt ) der sich an exotische Ameisenarten heranwagt mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen zu helfen diese auch so artgerecht wie möglich zu halten. Wir werden sie trotz allem auf die möglichen Gefahren hinweisen und ihnen die Schwierigkeiten die so eine Haltung mit sich bringen mag darlegen, aber keiner sollte es ausgeredet bekommen. Manche Erfahrungen muss man einfach selber machen. Bei teuren Exoten wird schon genug Überlegung dahinterstecken, bevor man sein Geld dafür ausgibt.
Es sollten sachlich Diskutiert werden und die zukünftige Haltung von allen Seiten ( was ist schlecht daran, was ist gut daran ) beleuchtet werden um es denjenigen zu erleichtern eine Entscheidung zu treffen. Und das sollte keine Trotzreaktion sein.

Dieses Forum lebt von seinen Mitgliedern und deren Berichten, da währe es schade wenn sich Halter exotischer Arten nicht trauen hier über ihre Erfahrungen zu berichten. Dann läuft hier etwas falsch.



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#15 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Gast » 9. August 2007, 11:53

Hey Talleyrand,

Deine ganzen langatmigen Ausführungen sind doch auch nur als „Potentialis“ zu verstehen: Du sagst, es KÖNNTE falsch sein, was im Infektionsthread steht.

Wieso sollen wir glauben, dass dein Potentialis dem von Prof. Buschinger überlegen ist? Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage steht deine Kritik? Bist du ein bekannter und erfolgreicher Ameisenforscher so wie Prof. Buschinger?

Der Inhalt des „Infektionsthreads“ wird seit Jahren in den deutschen Foren diskutiert, er wurde vor Jahren auf deutsch und englisch veröffentlicht in namhaften Zeitschriften (z.B. der von der "Invasive Species Specialist Group der IUCN; das sind die weltweit führenden Experten für die Invasionsbiologie von Tieren und Pflanzen), und auf französisch in einem anderen Forum. Damit haben Wissenschaftler und Laien weltweit Zugang zu diesen Inhalten.

Bisher hat nicht ein einziger Wissenschaftler diese Inhalte angezweifelt. Im „alten“ Ameisenforum hatten mehrere führende Ameisenforscher, darunter Dr. B. Seifert, Herrn Prof. Buschinger ausdrücklich unterstützt (das wurde leider von Banausen gelöscht).

So what?

Merkur

PS: Alle Argumente in diesem thread sind bis ins Letzte viele Male durchgekaut. Z.B. im Antstore-Forum gab es mal einen "Runden Tisch". Dort kannst du, talleyrand, auch Gegenargumente zu deinen absolut nicht neuen Vorschlägen finden. Musst nur lesen.



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#16 AW: generelle Ãœberlegungen zur Exotenhaltung

Beitrag von Sanguinius » 9. August 2007, 11:54

Hallo!

EDIT : Danke Merkur! Du sprichts mir aus der Seele.

Entgegen vieler meiner Vorredner will ich mich hier kürzer fassen(hat nicht so geklappt :) ) , und auch größtenteils nur meine Eigene Meinung wiedergeben. (Die im übrigen durch dieses Thema nicht geändert wurde)

Mir kommt es leider wieder so vor, dass Beführworter der Exotenhaltung immer wieder auf Argumente kommen wie "Es ist keine Gefahr wissenschaftlich belegt" oder "Es werden doch schon an ganz anderen Stellen im Land viel mehr Exoten eingeschleppt". Und genau das ist es was ich unter Mangel an Verantwortungsbewusstsein verstehe. Muss bei so jemandem erst die halbe Flora und Fauna vor der Tür sterben, um als Beweis ausreichend zu sein.

Ich bin der Meinung, dass man eben doch etwas ausrichten kann, auch wenn der eine oder Andre gerne hätte, dass "Was mache ich schon für einen Unterschied?! Dann machts jemand andres." zutrifft. Dem ist aber oft nicht so. (Ich erinnere mich da an Diskussionen unter Vegatariern und Fleischessern. Wenn ich kein Fleisch esse rettet das kein Tier. Dann isst jemand andres. .... Ich esse übrigens Fleisch XD wollte das nur mal vergleichen.

Wie dem auch sei: Ameisenhaltung ist auch mit viel Einlesen und "Beschäftigen" mit fast nichts in der Terraristik zu vergleichen und somit rate ich noch immer jedem Anfänger mit Einheimischem anzufangen. Je nach Dem kann er bei problemloser Haltung oder einem "grünen Ameisendaumen" gerne schon nach paar Monaten mit Exoten anfangen. Allerdings sollte er sich fragen: Sind mir schon mal Lasius, MYrmica oder sonnstwas (nicht sehr ausbruchfreudige) abgehauen?! Ich wette vielen Anfängern JA! Oder habe ich entgegen menschlicher Bequemlichkeit kein Problem damit, alles zu überbrühen, was ich ausm dem Becken hole?
Damit scheiden Exoten aus... darum werde ich mir auch keine mehr holen.

Ps: Finanzen sind wurscht. Seit versichert, man gibt auch gerne mal mehr Geld "unüberlegt" aus, nur um zu bemerken wi unsinnig es war. (Ist mir bei Ameisen zumindest nich nicht passiert)

Felix

mit der Frage: Wo sind die Exoten-Gegen hin. Ist damit jeder einverstanden, dass zukünftig Neulinge so begrüßt werden:
Was ich aber sagen kann, ist: „Paß auf, daß Du Dein Geld nicht versemmelst, vielleicht willst Du ja testweise mit etwas preiswerterem einsteigen. Aber es ist Deine Entscheidung, und egal, was Du nimmst: Nimm es nicht zu leicht! Wir freuen uns auf Dich und Deine Erfahrungen, herzlich Willkommen! “
Ich nicht...



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