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Lasius niger - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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Lilly
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#1 Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 10. August 2007, 14:35

Hallo,

da es in meinem Reagenzglas langsam zu regieren beginnt (kleines Wortspielchen ;)) möchte ich mich nun auch mal an einem Haltungsbericht versuchen.

Freitag, 13. Juli 2007

Na, wenn dieser Freitag der 13.te kein Glückstag ist ...
Durch´s Küchenfenster spaziert eine überdurchschnittlich große Ameise herein. Da ich bereits seit einiger Zeit über die Zulegung einer Ameisenkolonie nachdenke und mich demensprechend in die Thematik eingelesen habe, werde ich die Vermutung nicht los, dass es sich dabei um eine Königin handelt.

Also schnell das Reagenzglas gezückt und die "vermeintliche Königin" vorsichtig hinein befördert. Hier im Forum stellte ich ein paar Fragen diesbezüglich und meine Hoffnung, dass es sich tatsächlich um eine Gyne handelt, wächst.

Nach ein paar Tagen bestätigt sich meine Vermutung, meine Gyne hat Eier gelegt :bananadancer: Nun gehöre ich also definitiv zu den Ameisenhaltern :clap:



Freitag, 10. August 2007

So langsam kommt kommt Leben in´s Reagenzglas. Meine Königin (sie wird von meiner Tochter liebevoll "Queen Mary" genannt) hat nun einen guten Haufen Brut in allen Stadien. Die ersten Puppen konnte ich heute erkennen. Dann kann es ja nicht mehr lange dauern, bis die ersten Pygmäen schlüpfen :clap:. Die Königin bemuttert ihre Brut sehr gut, hängt immer über dem Eierhaufen und schichtet, stapelt, räumt ...

Mein Ytong-Nest ist nun auch fertig. Nach anfänglichen Problemen mit der Bewässerung klappt es nun super, so dass ich es gleich mit Plexiglas verkleiden kann. Nächste Woche bekomme ich ein Aquarium in den Maßen 60x30x30. Das sollte für den Anfang wohl reichen. Sand und Lehmpulver habe ich eh immer für meine Reptilien auf Vorrat, so dass ich das Aquarium schnell befüllen kann.

In einer Woche bin ich für eine ganze Woche weg, ich habe die Befürchtung dass die ersten Arbeiterinnen genau dann schlüpfen werden. macht aber nichts. Ich habe meinem Mann schon eine kleine Einweisung gegeben, wie er meine "Mini-Kolonie" dann zu versorgen hat. Ihm ist zwar nicht ganz wohl bei der Sache, aber er macht es ;-)

Dann heißt es jetzt "Abwarten und Tee trinken".
Bilder, wenn auch leider etwas unscharf, folgen noch.


Liebe Grüße,
Sabrina

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#2 AW: Lasius niger ~ Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 20. August 2007, 10:08

Montag, 20. August 2007

Noch sind keine Pygmäen geschlüpft, dafür verpuppen sich aber jeden Tag Larven, so dass täglich neue Puppen zu sehen sind. Habe nun mal nachgezählt und bin stolze Besitzerin von 15 Puppen!

Eier und Larven sind auch noch vorhanden, obwohl sich die Eiablage langsam reduziert. Naja, es geht ja auch auf die Winterruhe zu.

Das war so weit ein kleiner Zwischenstand. Wenn die ersten Arbeiterinnen da sind, gibt´s neues zu berichten.


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#3 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 29. August 2007, 23:06

Mittwoch, 29.08.2007

Bisher dachte ich eigentlich immer, ich könnte gut mit Geduld umgehen. Doch ich glaube, das muss ich zurück nehmen. Am 10.08.2007 waren die ersten Puppen zu sehen, aber bis jetzt (nach 19 Tagen) sind noch keine Pygmäen geschlüpft.

Das ist aber auch schwierig, abzuwarten. Naja ... ich denke es wird noch alles im normalen Bereich liegen.


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#4 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 1. September 2007, 14:34



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#5 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 1. September 2007, 14:42

Samstag, 01.09.2007

Heute ist endlich die erste Pygmäe geschlüpft!!!

Dabei hatte ich schon die Befürchtung, dass irgendetwas nicht stimmt.

Ich war durch Zufall zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gerade eben habe ich meinen täglichen Kontrollblick ins RG geworfen und stellte fest, dass meine Königin sich sehr intensiv um eine einzige Puppe kümmerte. Diese Puppe war schon recht bräunlich verfärbt und ich glaubte, die Königin wolle sie auffressen, weil sie vielleicht defekt ist. Ich dufte aber feststellen, dass die Königin lediglich die erste Pygmäe aus dieser Puppe fein säuberlich "raus schnitt".

Und jetzt wird die Beobachtung schon sehr interessant, denn ich wusste noch gar nicht, dass Ameisenköniginnen "Schlupfhilfe" leisten.

Zur Zeit sind noch etwa 17 Puppen vorhanden, von denen noch 4 Stück bräunlich verfärbt sind. Nun gehe ich stark davon aus, dass diese bald schlüpfen werden.

Und somit sieht mein Bestand derzeit so aus:

Königin: ------------ 1
Arbeiterinnen: ------ 1
Puppen: ----------- 17
Larven: ---------ca. 7
Eier: ----------- ca. 25

Dann kann es jetzt ja richtig los gehen, mit meinem Haltungsbericht!

EDIT:
Es ist noch eine weitere Pygmäe geschlüpft. Und somit sieht mein Bestand dann so aus:

Königin: ------------ 1
Arbeiterinnen: ------ 2
Puppen: ----------- 16
Larven: ---------ca. 7
Eier: ----------- ca. 25


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#6 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 2. September 2007, 18:15

Sonntag, 02.09.2007

Wow - die Puppen scheinen nun aber explosionsartig zu schlüpfen. Gestern schlüpfte die erste Pygmäe und heute morgen schaute ich wieder nach und konnte insgesamt schon 6 Pygmäen bei der Brutpflege beobachten.

Und damit sieht der Bestand wie folgt aus:

Königin: ------------ 1
Arbeiterinnen: ------ 6
Puppen: ---------ca. 12
Larven: --------- ca. 7
Eier: ------------ ca. 25


Die Pygmäen sind aber wirklich sehr sehr klein. Bin mal gespannt, wie groß später die "richtigen" Arbeiterinnen sind. Ich glaube ich habe die Größe falsch eingeschätzt. Hatte sie mir größer vorgestellt. Ist aber nicht wirklich tragisch, denn mit zunehmendem Wachstum der Kolonie wird sich das sicherlich ausgleichen.

Außerdem muss ich nun zusehen, dass die Kolonie schnellstmöglich in ein frisches RG umzieht. Denn nicht nur der Wassertank neigt sich dem Ende zu, sondern es hat sich an der Watte nun zu allem Überfluss auch noch Schimmel gebildet, der sich ausbreitet. Habe ein frisches RG mit roter Folie umwickelt und davor gelegt. Beim alten RG hab ich die Folie entfernt und eine Taschenlampe von außen vorgelegt, damit sie alsbald mit Sack und Pack umziehen. Aber irgendwie scheint den Ameisen das Ganze nicht wirklich zu stören. Na mal schauen, noch ist ja noch ein wenig Zeit.

Heute Abend bekomme ich endlich meine Diggicam wieder, dann werd ich direkt den "Japaner miemen" und knipsen was das Zeug hält :-) Die Bilder präsentiere ich euch dann morgen.

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#7 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 6. September 2007, 11:42

Donnerstag, 06.09.2007

Oh jee, mir ist echt etwas sehr merkwürdiges passiert. Am Sonntag den 02.09. habe ich das Reagenzglas geöffnet und in die Arena gelegt. Da der Wassertank aber schon ziemlich leer ist und sich an der Watte bereits Schimmel ausbreitet, wollte ich einen Umzug in ein frisches RG beschleunigen. Zudem ist ja bald Winterruhe angesagt, und noch davor möchte ich meine Kolonie gern logischerweise im neuen RG haben.

Um den Umzug zu beschleunigen, habe ich also die rote Folie entfernt und eine kleine, schwache Taschenlampe von außen vor das Formicarium gelegt. Habe extra eine sehr schwache Taschenlampe gewählt, damit sich keine Wärme entwickelt.

Einige Zeit später schaute ich noch mal nach den Ameisen und sah, dass die Gyne offensichtlich tot im neuen RG lag. Sie lag auf dem Rücken und hatte die Beine angewinkelt. Bewegungen konnte ich keine feststellen.

Ich hatte überhaupt keine Erklärung dafür, die Vermutungen und Spekulationen anderer Mitglieder aus diesem Forum blieben aber an der Taschenlampe hängen. Auch wenn ich mir das nicht so recht vorstellen konnte, so baute ich die Taschenlampe doch sicherhaltshalber wieder ab.

Einige Zeit später schaute ich nocheinmal nach den Meisen und sah, dass die Gyne von den Pygmäen wieder ins alte Nest getragen wurde. Am nächsten Morgen warf ich wieder einen Blick ins Formicarium und sah, dass die Königin ganz gemütlich über ihren Eiern saß und diese pflegte, putzte und stapelte.

Lange Rede kurzer Sinn: Meine Gyne war anscheinend gar nicht tot. Sie hat sich wieder gut erholt und legt mittlerweile auch wieder fleißig Eier.

Mein aktueller Bestand sieht zur Zeit übrigens so aus:
Königin: ------------ 1
Arbeiterinnen: ------ 11
Puppen: ----------- \
Larven: ------------ = leider nicht zählbar, da alles durcheinander liegt.
Eier: -------------- /
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#8 AW: Lasius niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von Lilly » 11. März 2008, 12:05

Dienstag, 11.03.2008

Ein neues Ameisenjahr hat begonnen und auch meine Lasius niger sind wieder wach und zurück in ihrem Formicarium. Ich weiß gar nicht, warum ich meinen Haltungsbericht letztes Jahr nicht abgeschlossen habe?! Somit fehlen jetzt einige Details, was mich ein wenig ärgert. Nun aber zu den aktuellen Geschehnissen:

Meine kleine Kolonie musste die Winterruhe unfreiwillig vorzeitig beenden, da wir einige Zeit einen totalen Stromausfall hatten. Dadurch wurden meine Ameisen wieder aktiv und ich beschloss, sie wieder ins Formicarium zu legen. Insgesamt hielten sie eine Winterruhe von 4 1/2 Monaten. Zwar ein wenig kurz, aber dennoch hoffentlich ausreichend.

Ich habe wieder mit der Fütterung von Honigwasser begonnen, welches auch gierig angenommen wurde. Als Eiweißnahrung bot ich ihnen einen zerteilten Mehlwurm an. Zu meinem Erstaunen wurde er ebenfalls seeeeeehr gierig angenommen, obwohl Mehlwürmer im letzten Jahr eher auf Ablehnung gestoßen haben. Zur Zeit gibt es überwiegend Mehlwürmer, da dies anscheinend die neue Leibspeise ist ;-). Bis zu 6 Ameisen machen sich daran zu schaffen.

Letzte Woche habe ich mir bei Antstore eine Glasfarm mit allem Zubehör bestellt. Eigentlich war es ein Frustkauf, denn vorgesehen war ein Ytong als Nest. Seit dem letzten Jahr bin ich nun schon an verschiedenen Ytongnestern am "feilen", aber nie hab ich es richtig hinbekommen. Recht schnell fing das Nest dann an zu schimmeln. Letztendlich hatte ich die Nase dann voll und bestellte mir eine Glasfarm. Diese habe ich nun entsprechend vorbereitet, bewässert, getestet und nun steht sie im Formicarium und ist bereit für den Einzug. Die Farm und der Schlauch werden auch schon fleißig von den Ameisen untersucht. Leider ist die Farm etwas schief zusammen geklebt worden, so dass der Deckel nun rechts und links ein gutes Stück zu kurz ist. Daher musste ich die Farm in die Arena stellen. Ich finde es aber optisch trotzdem ganz ok. Schade ist es aber auf jeden Fall, da ich mir eigentlich vorgestellt hatte, die Farm links oberhalb der Arena an die Wand zu hängen. Naja, irgendwas werde ich mir da noch einfallen lassen.

Bilder werden noch folgen. Ich habe demnächst die Gelegenheit, ein paar Probefotos mit der Canon Eos 400D mit Macroobjektiv zu machen. Bin schon ganz heiß darauf und werde euch die Bilder nicht vorenthalten ;-)

Insgesamt sieht mein Bestand nun so aus:
Königin: ------------ 1
Arbeiterinnen: ------ 17
Puppen: ----------- 6
Larven: ------------ = leider nicht zählbar, da alles durcheinander liegt
Eier: -------------- = ebenfalls nicht zählbar, da alles durcheinander liegt


Ja, das war es soweit vom Anfang meines zweiten Ameisenjahres.

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