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von Sahal » 23. September 2007, 02:08
Hola,
die Wintertraube bei Camponotus ligniperda und C. herculeanus ist, wie bei den meisten Arten, sehr prägnant und kaum zu übersehen. Sie erfolgt zumindest bei diesen beiden Arten in einer strengen Reihenfolge je nach "übernommenen Aufgaben" der Arbeiterinnen: ganz innen Gyne und Brut umringt von den Brutpflegerinnen, ganz aussen dann die Wächterinnen... die restlichen Arbeiterinnen nach Aufgabe sortiert strategisch verteilt dazwischen.
Sicher zu Beobachten ist die Wintertraube aber erst unterhalb 5°C !
Oberhalb dieser Temperatur beginnt sich die Traube temperaturabhängig aufzulösen, je nach Temperatur bröselt Schicht für Schicht ab. Zuerst nehmen die aussen sitzenden Wächterinnen wieder ihre Position ein, ab (ich glaube!) 12°C löst sich die gesamte Traube auf und die Arbeiterinnen sitzen als lockere Formation im Nest... und ja, sie umringen bei diesen Temperaturen Brut und Gyne wie in einem Hexentanz im Beamtentempo.
Auch kleine Völker werden eine Traube bilden mit Gyne und dicht gepackter Brut in ihrem Zentrum.
Ein sicheres Zeichen zur Winterruhe sind die eingewinterten Larven.
Diese sollten leicht gelblich und etwas schrumpelig sein, subjektiv "fester" aussehen als die sommerliche, angefütterte Brut mit ihrer leicht durchscheinenden, wächsernen Optik.
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!