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Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
DavidS
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#9 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von DavidS » 18. September 2007, 16:57

Hummelfant hat geschrieben:Du musst bedenken, dass du den ungeloschenen Kalk nicht ewig benutzen kannst.

Durch die Reaktion mit der Säure wird der ungeloschene Kalk (der im übrigen selber ätzend ist) zu normalen Kalk mit anderen Reaktionsprodukten.

Diese Reaktion wurde früher benutzt um Wände zu verputzen.

Wie du siehst musst du deine Anlage regelmäßig komplett erneuern. Der normale Kalk wird bombenfest, so dass du mit nem Meißel ran musst, um dein System zu erneuern.
Und auf Dauer geht dies ins Geld. Und Halter von Polyharchis sind nicht dämlich, sondern schlichtweg naiv.


Naiv?
Natürlich lässt sich die Koloniegröße durch externe Eingriffe regeln.
Selbst wenn irgendwann mal solche Dämpfe entstehen sollten, kann man dann immer noch einen Schlussstrich ziehen.
Das Problem mit der Größe stellt sich früher oder später bei den meisten Arten ein, halt nicht schon nach 2 oder 3 Jahren sondern bei manchen erst nach 10.
Das Problem mit der Säure entsteht doch normalerweise gar nicht, also muss man auch nicht extra Filter anfertigen oder sonst irgendwas machen.
Hast du Belege dafür, dass sich Kolonien selbst erstickt haben, bzw dass das "Wehrsekret" auch bei normaler Haltung/Koloniegröße entsteht?
Habe noch nichts derartiges gehört bzw beobachtet.

Hummelfant hat geschrieben:
Selbst wenn man regelmäßig Arbeiterinnen abbrüht, führt dies früher oder später zu Stress und somit zu Ausdünstungen.


Das musst du mir genauer erklären.



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#10 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von Hummelfant » 18. September 2007, 20:00

Wenn du im Nestrummfummelst und Arbeiterinnen hinterher jagst, denkst du wirklich, dass die keinen Stress dadurch bekommen?
Das Problem mit der Größe stellt sich bei Polyharchis etwas früher ein. Und das nächste Problem ist, dass nicht wie bei Lasius bei ca. 4000 Schluss ist, sondern es noch weiter geht.
(Bei Lasius ist bei ca. 4000 Arbeiterinnen Schluss, weil die Todesrate mit der Schlüpfrate dann ungefähr gleich liegt)

Das Säure Problem wird früher oder später stattfinden. Man kann eine Polyharchis Kolonie nicht stressfrei halten. (Jedenfalls nicht auf lange Sicht gesehen)

Zu den Belegen, durchforste mal ein paar Foren und auch dieses. Du wirst jede Menge finden. Ist jetzt der dritte Thread, zu diesem Thema, den ich seit meinen Beitritt in diesem Forum gelesen habe.



DavidS
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#11 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von DavidS » 18. September 2007, 22:08

Hummelfant hat geschrieben:Wenn du im Nestrummfummelst und Arbeiterinnen hinterher jagst, denkst du wirklich, dass die keinen Stress dadurch bekommen?
Das Problem mit der Größe stellt sich bei Polyharchis etwas früher ein. Und das nächste Problem ist, dass nicht wie bei Lasius bei ca. 4000 Schluss ist, sondern es noch weiter geht.
(Bei Lasius ist bei ca. 4000 Arbeiterinnen Schluss, weil die Todesrate mit der Schlüpfrate dann ungefähr gleich liegt)

Das Säure Problem wird früher oder später stattfinden. Man kann eine Polyharchis Kolonie nicht stressfrei halten. (Jedenfalls nicht auf lange Sicht gesehen)

Zu den Belegen, durchforste mal ein paar Foren und auch dieses. Du wirst jede Menge finden. Ist jetzt der dritte Thread, zu diesem Thema, den ich seit meinen Beitritt in diesem Forum gelesen habe.



Leider habe ich rein gar nichts gefunden. Nicht hier, nicht bei Antstore noch bei google. Sonst hätt ich gar nicht gefragt.
Dass es früher oder später Probleme wegen der Größe gibt ist mir bewusst, allein deshalb sprach ich mich auch oben für eine "Größenkontrolle" durch Futter und Wegnahme aus.
Dadurch lässt sich wirksam das Wachstum beschränken und damit kommt es dann auch nicht zu einer Belästigung durch etwaige Ausdünstungen, da diese nur bei wirklich großen Kolonien in störenden Größenordnungen auftreten.
Tatsächlich glaube ich sogar, dass die Kolonien wegen des Platz und Nahrungsbedarfs zum Halten bereits zu groß sind, bevor es zu starker Luftbelastung kommt.
Dass Ameisen bei Neststörung mit ihrem Wehrsekret reagieren ist klar. Allein ist der entstehende Geruch im Vergleich zu anderen, ähnlich großen Kolonien anderer Arten nicht stärker.
Es entstehen also keine starken Ausdünstungen, zumindest nicht bei kleinen/mittleren Kolonien wie der meinen.
Es geht hier nicht um eine stressfreie Haltung sonder um die Menge der Ausdünstungen. Selbst wenn die Kolonie unter "dauerstress" leiden sollte wird dies bei einer kleineren, belüfteten Kolonie nicht zu einer störenden Geruchsbelästigung führen.
Das Luftproblem, von dem meines Wissens nur ein Halter mit einer riesigen Kolonie berichtete (demgegenüber stehen einige Dutzend ohne Probleme bzw ohne Mitteilung darüber) tritt also wohl nur bei sehr großen und schlecht belüfteten Kolonien auf, sonst hätte man viel mehr darüber gehört.



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NIPIAN
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#12 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von NIPIAN » 19. September 2007, 12:18

Anbei bemerkt: Die Gefahr einer geruchsmäßigen Dauerbelastung ist das, was ich als die Spitze des Eisberges bezeichnen würde. Vielmehr geht es wohl auch um die Entwicklung einer (exogen-allergischen) Alveolitis, die sich sehr wohl auf olfactorisch unbemerkten Ausdünstungen zurückführen ließe, allerdings für deren Aktzeptanz eine a) mordsmäßig starke und spezifisch nachweisbare Immunreaktion, oder b) eine hohe Morbidität mit deutlich umrissenen Ursachenbild nötig wäre.
Also Leute, haltet Polyrachis dives Kolonien im Bereich von ein paar 10.000 Individuen in einem kleinen, unzureichend belüfteten Raum, haltet euch knappe 8 Stunden darin auf (z.B.: teilt das Bett mit ihnen) und wartet einfach ab, was passiert.

Und mal ehrlich: wer kennt sie nicht, die viel besagte Pneumonoultramicroscopicsilicovolcanoconiosis, besser bekannt als Staublunge? Und die Hintergründe? Komisch, obwohl ne Menge Arbeiter davon betroffen sind (im Geringen als auch Gröberen Maße), kursiert davon praktisch nix in der Öffentlichkeit.

DavidS hat geschrieben:Das Luftproblem, von dem meines Wissens nur ein Halter mit einer riesigen Kolonie berichtete (demgegenüber stehen einige Dutzend ohne Probleme bzw ohne Mitteilung darüber) tritt also wohl nur bei sehr großen und schlecht belüfteten Kolonien auf, sonst hätte man viel mehr darüber gehört.


Dat is wie mit den Meteoriten: seit Menschengedenken is uns kein ordentlicher Brocken auf den Kopf gefallen, also weshalb sollte es in den kommenden 50 Jahren passieren?



DavidS
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#13 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von DavidS » 19. September 2007, 14:43

NIPIAN hat geschrieben:Anbei bemerkt: Die Gefahr einer geruchsmäßigen Dauerbelastung ist das, was ich als die Spitze des Eisberges bezeichnen würde. Vielmehr geht es wohl auch um die Entwicklung einer (exogen-allergischen) Alveolitis, die sich sehr wohl auf olfactorisch unbemerkten Ausdünstungen zurückführen ließe, allerdings für deren Aktzeptanz eine a) mordsmäßig starke und spezifisch nachweisbare Immunreaktion, oder b) eine hohe Morbidität mit deutlich umrissenen Ursachenbild nötig wäre.
Also Leute, haltet Polyrachis dives Kolonien im Bereich von ein paar 10.000 Individuen in einem kleinen, unzureichend belüfteten Raum, haltet euch knappe 8 Stunden darin auf (z.B.: teilt das Bett mit ihnen) und wartet einfach ab, was passiert.

Und mal ehrlich: wer kennt sie nicht, die viel besagte Pneumonoultramicroscopicsilicovolcanoconiosis, besser bekannt als Staublunge? Und die Hintergründe? Komisch, obwohl ne Menge Arbeiter davon betroffen sind (im Geringen als auch Gröberen Maße), kursiert davon praktisch nix in der Öffentlichkeit.



Dat is wie mit den Meteoriten: seit Menschengedenken is uns kein ordentlicher Brocken auf den Kopf gefallen, also weshalb sollte es in den kommenden 50 Jahren passieren?


Warum schreibst du nicht in normalen Deutsch? Ich verstehe zwar, was du sagen willst, aber es gibt sicher einige die damit Probleme haben.
Fakt ist doch, dass es viel zu wenig Daten gibt um eine wirkliche Aussage treffen zu können.Genau das sollte man also auch tunlichst vermeiden und nicht irgendwelche wilden Theorien aufstellen, die man nicht belegen kann.
Abgesehen davon könnte man deine obige Aussage auf jede Ameisenart und viele Tierarten ausweiten.
Bei Meteoriteneinschlägen ist das etwas ganz anderes, da man hier sehr gut Wahrscheinlichkeiten bestimmen kann,da es doch schon einige nachweisbare Fälle in der Vergangenheit gab.(mal ganz abgesehen davon, dass eine derartige Argumentation wie die oben zu nichts führt).
Jeder kann irgendwelche Aussagen machen, die Wahrheit ist eine andere Sache.
Deshalb geb ich im Allgemeinen nicht viel auf Einzelfälle, was hier auch mein Problem ist.



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NIPIAN
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#14 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von NIPIAN » 19. September 2007, 18:48

Uups, sr. Hier die deutsche Fassung:
Anbei bemerkt: Die Gefahr einer merklichen Dauerbelastung für die Nase ist das, was ich als unwichtige Einzelheit sehen würde. Vielmehr geht es wohl auch um die Entwicklung einer (von außen verursachten, mit allergischen Merkmalen einhergehenden) Lungenbläßchenentzündung, die sich sehr wohl auf für den Riechnerv unbemerkte Gerüche zurückführen ließe, allerdings für deren Aktzeptanz eine a) recht starke und eindeutig nachweisbare Immunreaktion, oder b) eine hohe Anzahl an erkrankten Polyrachis dives Haltern mit deutlich umrissenen Ursachenbild nötig wäre.
Also Leute, haltet Polyrachis dives Kolonien im Bereich von ein paar 10.000 Individuen in einem kleinen, unzureichend belüfteten Raum, haltet euch knappe 8 Stunden darin auf (z.B.: teilt das Bett mit ihnen) und wartet einfach ab, was passiert.

[damit dürfte klar sein, dass wir im Groben und Ganzen übereinstimmen -> zu wenig Daten; jedoch ähneln sich einfache Sachverhalte: schleichender Prozess bezüglich der Wirkung feinster "Säurepartikel" in der Luft. Blöd bei häufigem Kontakt mit Schleimhäuten]

Und mal ehrlich: wer kennt sie nicht, die viel besagte Pneumonoultramicroscopicsilicovolcanoconiosis (bedeutung wird mit folgenden, vierten Wort erklärt), besser bekannt als Staublunge? Und die Hintergründe? Komisch, obwohl ne Menge Arbeiter davon betroffen sind (im Geringen als auch Gröberen Maße), kursiert davon praktisch nix in der Öffentlichkeit.

Und betreffend der Meteoriten: nein, kann man nicht! Wenn morgen einer einschlägt, wirst Du wohl kaum aufstehen und dem Universum mitteilen können, was die stochaische Verteilung dazu meint (das Problem ist, dass wir eben NICHT den gesamten Raum um uns herum kontrollieren können, vor allem keine Steinchen von bis zu 1km Durchmesser)! Der gleiche Kernpunkt hat Tschernobyl dazu veranlasst, unter den Stochastikern weltberühmt zu werden. Mit Meteoriten sollte man nicht spaßen, die Dinger sind berühmt für ihre Starrköpfigkeit.



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#15 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von Habie » 19. September 2007, 19:34

Da hat jemand gegoogelt :verrueckt:.



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Jon
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#16 AW: Säureausdünstungen von Polyrachis dives

Beitrag von Jon » 19. September 2007, 21:56

Hallo



Nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Es wird jetzt nicht jeder an einer exogenen-allergischen Alveolitis erkranken der Polyrhachis dives hält.
Es gibt einen haufen Gründe für das Auftreten dieser Erkrankung, und man muss dazu sagen das sie recht selten ist. Die Prävalenz beträgt 3-4 Fälle auf 100.000 Einwohner pro Jahr!
Ach so hinzu kommt noch das diese Erkrankung häufig durch Pilzsporen und tierische Proteine ausgelöst wird und weniger durch Chemikalien.



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