Ãœberzeugungsarbeit

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Fabienne
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#9 AW: Ãœberzeugungsarbeit

Beitrag von Fabienne » 16. Oktober 2007, 19:37

Ich würde sagen die beste Waffe, um deine Eltern zu überzeugen ist die, dass du einfach Fachwissen dir angeeignet hast über Ameisen.

Mit anderen Worten: Du hast bereits ein Konzept, wie das Formicarium (Terrarium) aussieht was du brauchst (finanziell), was die jeweilige Funktion der Einrichtung ist, wie du die Nahrung besorgst, wie du die Winterruhe korrekt einhalten willst, etc.

Eltern kann man nur überzeugen, indem man auf jede Frage eine Antwort hat. Also du die Haltung für die nächsten 3 Jahre komplett durchgeplant hast anhand von Wissen hier aus dem Forum. Erschlag deine Eltern mit Fachbegriffen, erkläre jeden Fachbegriff sofort bevor sie danach fragen (das zeigt ihnen, dass es dir ernst ist, du dich richtig informiert hast) außerdem zeigt es uns dass es nicht nur ein Hobby für dich ist um mal was Außergewöhnliches zu haben sondern eine Langzeitbeschäftigung . Erkläre ihnen die verschiedenen Arten und dann welche du willst, vor allem wieso ausgerechnet diese Art (einheimische Art, wieso keine exotische, etc.). Wenn es sich um Lasius niger handelt dann erwähne unbedingt auch, dass diese Art nicht polygen ist, also nur eine Königin hat (das wollen Eltern lieber hören als wenn die Art 10 Königinnen haben kann oder mehr). Erkläre ihnen vielleicht auch dass du einen Haltungsbericht schreiben willst, also eine Art Beobachtungsreport und dabei eng in Kontakt mit deutschen Ameisenhaltern bist, die die bei jedem Problem Ratschläge geben.

Vor allem wollen sie hören, wie sieht dein Ausbruchschutz aus, wie trägst du ihn auf, aus was wirst du das Nest bauen usw.

Das und vieles mehr solltest du deinen Eltern vortragen denn wissen musst du es so oder so andernfalls ist es eine Schnapsidee von dir.


Signatur geändert weil die davor von mancher Person nicht als Spass angesehen wurde
Falls ich wen damit angegriffen habe ich meine nie etwas böse!

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G UNIT 88
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#10 AW: Ãœberzeugungsarbeit

Beitrag von G UNIT 88 » 16. Oktober 2007, 22:22

Hey!
Ich finde das ''überreden'' nicht das richtige Wort dafür ist.
Ich würde es eher Informieren nennen und dabei Punkte nennen die für und gegen eine Haltung von Ameisen spricht.
Man sollte dabei nicht die Infektionen und Parasiten vernachlässigen die Ameisen übertragen können!
Auch das ist zu beachten:
Intraspezifische Homogenisierung

Auch das die Kolonie immer größer wird und Platz brauch.
Ich würde auch nicht immer Pheidole als die schlimme Ameise darstellen es gibt auch genug andere!

Ich denke wenn man sich Ameisen ins Haus holt und sich gut davor informiert und sich die nötigen Formicarien Zubehörs anschafft,dann hat man aufjedenfall schon einmal einen guten Start gemacht!

Es ist auch so das Anfangs jede (kleine) Kolonie kaum Aktivität zeigt und keine Ausbruchsversuche.Das kann sich aber sehr schnell ändern mit der erwähnten Kolonien Größe.

Nimm es nicht auf die leichte Schulter!
Es bedeutet auch das du Verantwortung übernimmst und artgerecht mit ihnen umgehst!Es sind keine Spielzeuge die man nach einem halben Jahr in den Schrank stellen kann!(Das gilt für alle Tiere!)

Und wenn du auch fragen hast,dann stehen dir viele Informationsquellen zur Verfügung die du nutzen kannst.

Ich wünsche dir viel Erfolg und einen guten start in die Ameisenhaltung.:)

MFG G!8)



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moglie
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#11 AW: Ãœberzeugungsarbeit

Beitrag von moglie » 16. Oktober 2007, 23:06

@moglie: Naja, Pheidole pallidula ist eine Hausameise. Man kann öfters mal lesen, das diese im Zweifelsfall auch das Haus bewohnen können. Darauf wollte ich hinaus. Auf jeden Fall sollte bei dieser Art noch etwas besser auf den Ausbruchschutz geachtet werden, als z.b bei Lasius niger,...!


Auch wenn es kein feuchtes Loch ist, ich denke in der Heimat dieser Ameise (Südeuropa, Mittelmeerraum) ist eher alles ein trockenes Loch


Dadurch, dass man immer wieder etwas falsches wiederholt wird es auch nicht wahr. Ich wünschte mir, dass mal jemand irgend etwas schwarz auf weis vorlegen würde. Nur weil irgendjemand etwas behauptet glaube ich das noch lange nicht. Auch sind mir in Südeuropa noch keine Pheidole als Hausameise aufgefallen, wenn sie von draußen rein kommen und Futter suchen sich aber nicht im Haus ansiedeln sind es für ich noch keine Hausameisen, das macht Eciton auch, trotzdem glaube ich nicht, dass sie sich im Haus ansiedeln werden.
Auch konnte ich noch nie eine Ameisenkolonie in völliger Trockenheit finden, auch in Südeuropa ist es meist schon nach 10 cm graben feucht.

MfG Sven



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Eric die Ameise
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#12 AW: Ãœberzeugungsarbeit

Beitrag von Eric die Ameise » 22. Oktober 2007, 08:32

HEy Danke Leute für die vielen tipps das werde ich dann mal meiner Mutter vorsetzten und melde mich wenns klapt



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NIPIAN
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#13 AW: Ãœberzeugungsarbeit

Beitrag von NIPIAN » 22. Oktober 2007, 11:18

Interessante Ausdrucksweise.

Trotz der ausschweifenden Darstellung der Ameisenhaltung, inklusive Exkurs in die intraspezifische Homogenisierung und den mysteriösen Hausameisen (die tatsächlich existieren; sobald die am Haus rumnagen, definiere ich sie als Schad-/Hausameisen, egal wo die Gyne sitzt) darf nun einmal zusammengefasst werden, so dass Deine Mutter tatsächlich über die Vor- und Nachteile abwägt und nicht einfach den Begriff Insektenvertilgungsmittel in Neonfarben aufblinken sieht.

So, und etz weniger abstrus formuliert:

Lasius niger ist leicht zu halten (s. FAQ).
Das Formicarium sollte teilbar sein, aufgrund der Diapause (Winterruhe, s. Ameisenwiki).
Der Ausbruchsschutz funktioniert per dicht aufliegendem Deckel, die Belüftung über engmaschige Netze, z.B. im Deckel integriert, am Besten in Kombination mit Talkum und/oder PTFE (s. Technik&Basteln).
Grundlagenversorgung Nahrung und Wasser gestaltet sich einfach und günstig (s. Ameisenwiki und Suchfunktion).

Bis die Kolonie wirklich groß und sehr aktiv wird, vergehen locker 3 Jahre. Also genügend Zeit, um Erfahrung zu sammeln und sich vorzubereiten.

Zur Vermeidung eines groß angelegten Ausbruchs empfiehlt es sich, 3 Säulen zu beachten:
Größe des Formicariums an die Kolonie anpassen, je dichter gedrängt sie in der Arena sitzen, desto größer ist der Explorationsdrang
Nahrungsmittelangebot an die Kolonie anpassen, je geringer das Nahrungsangebot, desto größer ist der Explorationsdrang
Ausbruchsschutz stetig aus-/verbessern, je schlechter, desto größer der... na ja, dürfte inzwischen klar sein.

Ach ja, im Falle einer Abschaffung der Kolonie: NIEMALS freilassen!!! An interessierten Halter abgeben, oder heißes Wasser... jupp, das ist mein voller Ernst... drüber.



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