Dreamwalker hat geschrieben:Ich möchte mit diesem Post nur auf deinen letzten Punkt eingehen.
Man muss "Töten" als ganzes sehen, im Bezug auf die gesamte Evolution, genau wie im Bezug auf uns "Homo Sapiens Sapiens".
Es gibt schon seit abertausenden von Jahren Tiere, die andere töten, und zwar darum, weil sie sich teilweise oder gar nur, ausschließlich von anderen Tieren ernähren können.
Dass dieses Töten sehr brutal sein kann steht außer Frage, doch ist es meines Erachtens nicht "sinnlos" oder "blutrünstig", sondern dient einfach nur der Erhaltung des Lebens des jeweiligen Tieres, und bitte vergesst nicht, (Fr)Essen ist ein Urinstinkt.
Das ist wissenschaftlich nicht haltbar und spätestens wenn man sieht, wie Katzen oder auch Delphine oft mit einer Beute nur "spielen"=grausam und langsam verstümmeln und töten, OHNE sie danach zu fressen, kann das auch jeder selbst erfahren.
Dreamwalker hat geschrieben:Wenn man sich jedoch einen popeligen 0 8 15 Kiddy anschaut, der mal einfach aus Langeweile Tiere züchtet um sie dann gegeneinander kämpfen zu lassen, hat das ganz andere Beweggründe, wie ich finde.
Natürlich. Ich lehne das auch ab. Aber das Schlüsselwort sind "andere" Beweggründe. Es kann subjektiv von jedem als besser oder schlechter als die eigenen eingestuft werden. Aber nicht objektiv!
Dreamwalker hat geschrieben:Noch erschreckender finde ich es, wenn bei erwachsenen Leuten nicht die Alarmglocken leuten, wenn Kinder sowas als ganz normal ansehen.
Die meisten von uns haben schon fasziniert (und meist auch gleichzeitg abgestoßen) zugesehen, wie ein Tier ein anderes tötet. Ein kleines Beispiel ist die Spinne, die eine Fliege fängt. Ist das nun natürlich? Wenn der Mensch ein Haus baut, in dessen Winkel Spinnen weit besser Fliegen fangen können als in Freiheit? In dem Essen liegt, das weit mehr Fliegen anzieht als die umgebende Natur das machen würde?
Oder wenn der Mensch blühende Gärten anlegt, die so niemals in der Natur vorkommen und damit ebenfalls unnatürliche Umstände schafft, in denen er dann vielleicht beobachten kann, wie eine Gottesanbeterin auf Jagd geht?
Der eine schafft halt optimalere Bedingungen um zu beobachten, wie Tiere miteinander umgehen, ohne dass man sie dazu zwingt!!! Er steht ja nicht hinter den Ameisen und befiehlt ihnen, anzugreifen, das liegt in der Natur der Ameisen. Auch wenn der Typ der "Führer" der Ameisen sein wollte, auch wenn ich das nicht mehr ernst nehmen konnte ;->
Nochmals: ich will auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass ich sowas gut finde. Ich will nur klar machen, dass der Mensch sich generell gerne über anderer erhebt und mit dem Finger auf sie zeigt, ohne sich selbst dabei zu sehen. Wenn man das Schmerzempfinden (aufgrund der Nervenstruktur) von Ameisen und Säugetieren vergleicht, dann ist jeder Ameisen-Zweikmapfzüchter moralisch jedem Fleischesser und Kosmetikakonsumenten haushoch überlegen. Und der Ameisenzüchter müßte sich auch klar sein, dass sein propagiertes natürliches Fressverhalten der Ameisen in Wahrheit nichts mit der Natur zu tun hat. Zumindest wäre mir nicht klar, dass Ameisen in der Natur Massen von Mehlwürmern und Heimchen und als Dessert Honig fressen.
Und wirklich allerspätestens wenn ein Ameisenzüchter einem Heimchenzüchter begegnen sollte, der seine Heimchen mit der selben Sorgfalt und Fürsorge aufzieht, gehen alle Argumente aus, warum es besser ist Heimchen für Ameisen zu opfern als Ameisen für Ameisen, oder?
Dreamwalker hat geschrieben:Wenn man es im großen und ganzen sieht, bringen wir die Tiere auch nur zu unserer Belustigung um, denn mit dem Verfüttern erreichen wir, dass die Ameisenkolonie weitergedeit - und uns somit Freude bereitet...
Exakt. Ein Insekt wird dem anderen geopfert. Weil man eines als "besser" und das andere als "schlechter" wahrnimmt. Anders könnte es nicht sein.
Ist doch seltsam: wenn jemand die Heimchen für Dich züchtet, kannst Du sie ruhig umbringen. Ein Züchter, der Heimchen und Ameisen züchtet und dann die Terrarien verbindet, muss aber mit den selben Argumenten von Euch als mordlustig betrachtet werden.
Naja...schade. Das wird wohl nicht mein Hobby, weil ich der Meinung bin: natürlich ist, was in der Natur vor sich geht. In einem Terrarium dient es ausschließlich der Unterhaltung des Menschen (von den wenigen Promille abgesehen, die eine aussterbende Art züchten und auswildern)! Und da ist für mich das Verfüttern einer Insektensorte zum Wohle der anderen nicht rechtzufertigen, nur damit ich etwas zu sehen habe.