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Koloniegründung nach Winterruhe?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Echnaton
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#1 Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von Echnaton » 5. Februar 2008, 11:40

Hallo wiedermal,
ich habe ein Problem.
Ich habe vor 4 Monaten eine Myrmecoscystus mimicus Königin bekommen. Sie hatte 2-3 kleine Eier, welche sie relativ schnell aufgegessen hatte. Seitdem ich sie bekommen habe, habe ich nichts verändert. Sprich sie sitzt noch im RG und bewegt sich kaum. Ich habe sie bei durchschnittlich 19° überwintern lassen, ich weis das ist etwas hoch, aber hieß im unbeheizten Zimmer wäre das möglich.
Jedenfals mache ich mir jetzt sorgen, wie lange sie noch ohne Essen auskommt, bzw, wann (und vorallem ob) sie noch eine Kolonie gründet. Bis dann die Arbeiterinnen groß genug sind um ihr Essen zu bringen, wird es ja verdamt spät sein. Wäre es klug ihr eine Fliege oder Honig vor die Nase zu halten?

Das nächste Problem ist, dass die Watte zum Wasservorat ziehmlich Schwarz geworden ist, ich bin mir relativ sicher das es Schimmel ist. Ich habe schon versucht, sie rauszubekommen, aber erfolglos, da ich sie nicht umbringen will.

Was soll ich nun tun?

Bitte um eure Hilfe


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Gast
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#2 AW: Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von Gast » 5. Februar 2008, 12:52

- ANTSTORE World of Ants - View topic - Diskussion: TiGGas Myrmecocystus mimicus - Ants - Ameisen

@ Echnaton:

Auch wenn's weh tut, aber viel Hoffnung kann ich dir nicht machen!
Der link oben verweist nur auf einen von mehreren Berichten über fehlgeschlagene Versuche.
Meines Wissens hat es nicht ein einziger Halter geschafft, Myrmecocystus mimicus zur Gründung zu bringen. Zumindest hat wohl keiner darüber berichtet.
Irgendwo gab es auch mal eine Diskussion dazu, dass Ameisen verkauft werden, ohne dass die Verkäufer selbst etwas über die richtige Behandlung der Tiere wissen. Da ging es eben um M. mimicus.

Man kann eigentlich nur zu Vorsicht raten.

mfG
Merkur



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Echnaton
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#3 AW: Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von Echnaton » 5. Februar 2008, 14:05

Den Bericht hab ich mir damals eh durchgelesen (Seine Königen starb ca. zur selben Zeit als ich meine bekam).
Ich vermutete aber das sein Fehler war, dass er ihr Futter aufgezwungen hat, welches dann durch zu hohe Feuchtigkeit geschimmelt ist. Daher hab ich ihr auch nichts zu essen gegeben, und halte die Luftfeuchtigkeit bei etwa 40%.
Nur jetzt sollte sie dann langsam aus der Winterruhe zurück kommen. Ich weiß das ist nicht einfach, und ich hab auch nicht viel Hoffnung, aber fals jemand einen Tipp oder Erfahrung in der Hinsicht hat, bitte ich darum mir zu helfen.


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swagman
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#4 AW: Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von swagman » 5. Februar 2008, 15:42

Na ja, aufgezwungen? Ist etwas hart gesagt. Entweder die Königin frisst es oder sie lässt es. Zwingen kann man sie nicht zum fressen.
Ich selber habe bei einigen Arten gute Erfahrungen gemacht. So hat mein Crematogaster scutellaris erst Puppen und schließlich Arbeiterinnen bekommen nachdem ich sie wöchentlich mit etwas Honigwasser gefüttert habe. Vorher wurden die Larven immer wieder gefressen. Meine Camponotus sericeus hat sogar ein Männchen aufgezogen, obwohl dass bedeutet dass sie unbegattet ist. Aber das sie überhaupt ein Männchen aufzieht war vermutlich nur durch Futtergabe möglich.

Ich würde sie füttern, da sie doch schon sehr lange ohne Nahrung leben musste.
An deiner Stelle würde ich es nicht mit Honig probieren, sondern mit Proteinen. Aber keine ganzen Insekten. Schneide ein Heimchen auf, so dass sie das weiche innere des Insekts mit den Fühlern findet, oft saugen sie nur die Hämolymphe auf. Ein ganzes Insekt wird oft nur attackiert und sorgt für Panik, aber auf frische Innereien sind sie meist ganz wild.;)
Da eh keine Eier vorhanden sind, besteht auch keine Gefahr, dass sie diese vor Schreck frisst.
Das einzige auf was du aufpassen musst, ist dass sie die Reste nicht im Reagenzglas deponiert. Sonst schimmelt es sicher.
Gut wäre es auch ihr ein frisches Reagenzglas zu geben. Und natürlich langsam die Temperatur auf mindestens 25°C zu erhöhen.
Die oben erwähnte C. sericeus hat nur einmal so eine Proteinnahrung angenommen, dann aber nach einigen Tagen gleich 6 Eier gelegt. Danach hat sie nur noch Honigwasser gefressen.
So würde ich es bei deiner Königin auch machen.
Frisches Reagenzglas, Proteine und dann ab und an Honigwasser. Aber bei deiner Art solltest du nur ganz wenig Honig anbieten. Nur einen winzigen Tropfen. Bei TiGGa hat sie sich, glaube ich, mit Honig richtig vollgesaut und dann nichts mehr gemacht bis sie gestorben ist. Da währe ich also vorsichtig.

Zum Thema verschmutztes Reagenzglas:
Hast du schon versucht sie mit einer Federstahlpinzette rauszubekommen? Hört sich brachial an, aber wenn man alles vorbereitet und eine ruhige Hand hat, ist es in Sekunden erledigt und schadet deiner Königin nicht. Brut ist ja nicht vorhanden, also kann nichts schief gehen. Ausser man ist Grobmotoriger.^^
Dann könntest du sie noch im alten Glas füttern und wenn sie doch die Reste ins Reagenzglas schleppt macht es nichts, da du sie danach in das vorbereitete neue umsetzt.
Wenn du sie nicht vorsichtig aus dem verschmutzen Reagenzglas raus bekommst, verbinde es doch mit einem neuem. So kann sie einfach rüber laufen.
Ansonsten immer schön dunkel halten und wenig stören.

Ich hoffe jedenfalls das Beste für dich und deine Königin. Wäre schön wenn die Gründung wenigstens bei dir klappen würde.



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Echnaton
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#5 AW: Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von Echnaton » 5. Februar 2008, 16:29

Danke, diese Vorgehensweise hört sich gut an. Das werde ich gleich mal so veruschen.

Aber ist 25° nicht ein bischen hoch?


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#6 AW: Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von swagman » 6. Februar 2008, 11:43

Ich halte meine exotischen Königinnen zwischen 27-29°C ohne das sich Probleme ergeben. Gerade wenn sie aus warmen Ländern kommen und in offenen Gebieten leben ist das wohl normal. Im Wald ist das natürlich etwas anderes.
Ich richte mich hierbei an den Temperaturen für Reptilien-Eier. Oft kommen die aus dem selben Lebensraum. Wenn Herpetologen Messungen in der Natur machen, kommen sehr hilfreiche Daten auch für Ameisenhalter dabei raus. Oft liegen die Temperaturen sogar bei über 30°C und dass in einer Tiefe von etwa einem halben Meter. Ich glaube nicht das sich eine Jungkönigin noch tiefer eingräbt. Ist etwas aufwändig diese Daten im Netz zu finden, aber für unsere Tiere machen wir doch alles.^^ Hilfreich wenn man auch Reptilien Fan ist und in etwa weis welche Gattungen wo leben.



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#7 AW: Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von Echnaton » 12. Februar 2008, 09:24

Ich habe das jetzt so gemacht, wie du es mir empfohlen hast.
Ich habe ihr ein zerlegtes Heimchen direkt vr die Nase geschoben. Sie ist aber nur hektisch ausgewichen und hat sich an die Watte gekrallt. Ich habe das Heimchen liegen lassen, und nacht ca 10 Stunden wieder raus genommen.
Ich kann leider nicht sicher sagen, ob sie es gegessen hat, oder ob es nur ausgetrocknet ist, jedenfalls ist sie sofort als das Heimchen weg war aus dem RG gegangen und hat sich langsam im Becken herum bewegt. Ich habe Ihr auch gleich Honig bereit gestellt, welchen sie allerdings nicht angenommen hat.

Meine Frage:
Was kann sie nun vor haben.

Sucht sie einen Platz zum Eier legen? (Den hat sie nämlich momentan nicht), oder sucht sie noch mehr eiweishaltige Nahrung? (Das Heimchen war eher klein (1 cm))


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#8 AW: Koloniegründung nach Winterruhe?

Beitrag von Lokalrunde » 12. Februar 2008, 10:44

Ich denke eher das irgendwas mit dem RG nicht stimmt (zu trocken, zu viel schimmel...) wenn sie dieses freiwillig verläßt.
Also sucht sie einen Platz zur Eiablage

wie swagman schon sagte: einfach noch ein neues RG anbieten, welches du mit öffnung direkt vor die öffnung des anderen RG´s legst.
wenn sie das RG wechselt lass das andere aber noch ne weile liegen, vieleicht sind in dem doch noch eier, und sie nimmt sie diese eventuell nicht sofort mit.

Selbst an nem kleinem heimchen is sicherlich viel mehr drann als die Gyne essen kann. (reimt sich sogar^^)



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