Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
Digels
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#1 Camponotus ligniperdus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Digels » 26. Februar 2008, 03:17

Moin allerseits, ich habe mich entschlossen einen Haltungsbericht anzufangen. Zum einen weil ich hoffe etwas Hilfe durch das Board zu bekommen wenn es mal Probleme gibt, zum anderen weil ich auch meine Erfahrungen weiter geben möchte.


Im Übrigen bin ich schon lange zeit stiller mitleser, und ich habe vor ca. einem Jahr auch schon eine kleine Camponotus ligniperda Kolonie besessen, diese musste aber wegen privater Angelegenheiten weg geben. Weil mich dieses Hobby aber bis heute nicht losgelassen hat, habe ich mich entschlossen einen neuen Versuch zu starten.


Hier kann diskutiert werden:Brabbelecke zu: Digels's Camponotus ligniperda



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#2 AW: Camponotus ligniperda - Ein Haltungsbericht

Beitrag von Digels » 26. Februar 2008, 03:19

19.02.2008
Heute ist das Packet mit den kleinen bei mir angekommen, ein kurzer blick in das Röhrchen zeigt eine müde aber lebendige Camponotus ligniperda Königin. Zusätzlich befand sich auch eine Larve bei ihr, die sie aber unmöglich von ihr selbst stammen kann. Ich hoffe dass sie die Winterruhe, die ich bei 5 C°- X C° fortsetzen werde, überstehen. Auf die Temperatur habe ich kaum Einfluss, ich werde die Tiere draußen in einem Zwischengang lagern.



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#3 AW: Camponotus ligniperda - Ein Haltungsbericht

Beitrag von Digels » 26. Februar 2008, 03:20

24.02.2008
Ich habe über die letzten tage mit sorge beobachtet, wie die Temperatur langsam aber stätig angestiegen ist. Zuletzt standen die Thermometer bei ca. 13° C, was mich dazu veranlasste noch einmal nachzuschauen. Ein kurzer blick reichte, die Larve ist weg, aufgefressen. Ich habe mich dann dazu entschlossen die Kleine zu mir nach hause einzuladen, denn sie war heute schon viel aktiver wie am liefertag – sie läuft wie blöd im RG hin und her und tastet dauernd den pfropfen ab. Tja die Winterruhe scheint vorbei zu sein, es lag sicher am anstrengenden Transport.

Mir ist aufgefallen, dass verdammt wenig wasser im RG-tank ist, ich hoffe das es reicht bis die Königin ihre erste Brut aufgezogen hat. Denn eigentlich bin ich im Moment noch gegen einen Umzug aus dem RG, zumal das Klima darin einfacher zu kontrollieren ist.



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#4 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Digels » 1. März 2008, 00:26

25.02.2008
Ich schaute heute aus der Distanz nochmal in das RG (Ohne es anzufassen, oder hochzunehmen) und mir ist aufgefallen, das die Königin wie blöd an der Watte gezogen hat (Den Antstore Stopfen habe ich gegen Watte getauscht, weil ich davon ausgegangen bin das dieser nicht genug Luft durchlässt, sieht ja eher aus wie ein gepresstes stück Papier). Ich habe die Watte also abgenommen und das Yong Nest dazu gestellt. Keine Minute, hat sie ihren Streifzug durch das Formi gestartet, als sie auf das zukünftige Nest gestoßen ist, ist sie gleich in das Loch an der Seite gehuscht.
Na gut, jetzt ist passiert was nicht passieren sollte, ich hoffe das wird nicht zum Problem - Zumal ich jetzt rausfinden muss wie ich sie mit Trinkwasser versorge, im RG war das viel einfacher, ich hoffe hier ein wenig auf etwas Kondenswasser.

Nachtrag:
Nach einer stunde habe ich noch mal einen blick (ohne weitere, offensichtliche, Störungen für das Tier) in das Formi gewagt. Anscheinend hat ihr das Nest nicht ganz so sehr gefallen, sie ist wieder auf Achse und macht das kleine Becken unsicher. Kurzum habe ich mich dazu entschlossen sie samt Formi wieder nach draußen zu bringen. Noch Schnell die Pappe, mit der ich das Nest abgedunkelt habe, gegen eine Rotfolie getauscht und raus mit ihr.

Ich hoffe dass sie sich wieder zusammen reist und entweder ins Nest oder –was mir eher gefallen würde- wieder in das, ebenfalls mit roter Folie abgedeckte, RG zieht.


Nachtrag 2 - 30 Min. Später: Ich hab jetzt eine Rotlicht LED Lampe montiert, die direkt auf das Nest zeigt. Dabei konnte ich sehen dass die kleine wieder in das Ytong Nest verschwunden ist, ich hoffe das dass nun auch so bleibt. Ich vermute das es ihr bei mir im Zimmer einfach zu warm war, jedenfalls hoffe ich es, denn dann wird sich die Aufregung wohl für die nächste zeit wieder legen. Es spricht auch eigentlich nichts dagegen sie weiterhin draußen zu halten, schließlich sollte sie an und für sich noch in der Winterruhe stecken, und draußen sind die Temperaturen doch artgerechter für diese Jahreszeit.

Vorläufiges Fazit: Bestelle keine Ameisen in der Winterruhe-Phase. Ein günstiges Angebot sollte kein Kaufgrund sein, die Tiere verhalten sich womöglich anders als sie sollten, und so stresst man nicht nur das Tier, sondern auch sich selbst.

Ich hatte ja gehofft dass die herabgesetzte Wahrnehmung in der Winterruhe dafür sorgt, dass das Tier nicht al zu sehr vom Transport beeinträchtigt wird. In der Natur könnte es immerhin auch durch das Umfeld zu etwaigen Störungen kommen, wieder was dazu gelernt. Aktiv werde ich die nächste zeit jedenfalls nicht mehr eingreifen, ich hoffe dass das tier halt zur Ruhe kommt, und ich bald möglichst Pappa werde.

Gruß, Digels



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#5 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Digels » 1. März 2008, 00:38

Nachtrag zu 26.02.08 (lässt sich leider nicht mehr editieren)

Das Formicarium: (LxBxH) 400x200x200 mm

Das alte Nest habe ich wieder entfernt.

Das alte Nest hat die Maße (LxH) 200x100
Die Kammern haben eine höhe von 30mm
Die Gänge sind 15mm hoch
Und ich habe das Nest mit grobem Terrarien kies ausgefüllt und deswegen auch große Gänge angefertigt. Jetzt zweifle ich aber an der “Idee“, und habe deswegen ein neues Nest angefertigt.


Das neue Nest (LxH) 190x70 mm ca.
Die Kammern sind von 15mm bis 20mm hoch
Die Gänge sind ca. 10mm groß

Pics vom Rohzustand und dem fertigen Nest

Bild Bild

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#6 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Digels » 1. März 2008, 00:54

29.02.08

Am Verhalten der Königin hat sich nichts verändert, sie streift nach wie vor durch das Formi, krabbelt über das Nest, in das Nest, dann mal in das RG und wieder raus usw. usf.

Heute habe ich sie dann im zukünftigen Wassertank des neuen Ytongs entdeckt
Bild

Nachdem ich sie mit einem stück Watte raus angeln konnte, habe ich sie auf dem Nest so abgelegt, dass sie gleich in den Eingang gelaufen ist. Ich habe diesen, besser gesagt beide, dann mit Watte verschlossen, sie hat nichts Besseres zu tun als dran rum zu zerren, aber was besseres ist mir nicht eingefallen.
So langsam glaube ich dass es nichts mehr wird,

Gruß Digels



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#7 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Digels » 2. März 2008, 02:54

02.03.08

Ich habe heute Nacht nochmal die Pappe von der Scheibe genommen, und die kleine noch einmal bei Rotlicht betrachtet. Sie hat sich wohl wieder beruhigt und hängt nun Kopfüber, ohne große Regung, im oberen teil des Nestes.


Merkwürdig: Obwohl eine Rote Folie vor dem Nest steht, und das Formi auch nur mit einer Rotlicht LED Leuchte beleuchtet wurde, hat sie nach ca. 2 min angefangen sich “umzufühlen“. Sie hat also die Fühler rechts uns links ausgestreckt, und auch den Kopf gedreht, sie scheint empfindlicher auf Licht zu reagieren als ich anfangs dachte, jedenfalls war mir das bei meiner ersten Kolo nicht aufgefallen.
Die Infrarot LEDs meiner Cam jedenfalls dürften sie ja eigentlich überhaupt nicht stören, das werd ich dann demnächst beim bewässern genauer beobachten.

Hier noch ein Pic von der Leuchte und eine “Nacht“aufnahme (Nightshot) von der kleinen.


Bild Bild
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Gruß, Digels



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#8 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Digels » 26. März 2008, 23:26

Was bisher geschah:

Ich habe die Gyne nach dem 03.03.08 (Letzter eintrag) 10 tage absolut in ruhe gelassen, um dann festzustellen das sich nichts getan hat.

Darauf hin habe ich mich dann entschlossen, die Gyne wieder in das RG (ein neues) kriechen zu lassen, was dann auch super geklappt hat. Das ist jetzt ca. 2 Wochen her, und es hat sich bis heute (23 tage nach dem letzten eintrag) nichts weiter getan.
Die Gyne zupft an der Watte die das RG verschließt und läuft das RG auf und ab. Jedenfalls konnte ich das, die letzten zwei Nächte so beobachten.
Ich glaube nicht das die Gyne von meiner Visite viel mitbekommen hat, am stress soll es also meiner Meinung nach nicht liegen dass sie keine eier legt.

Naja das ist eben Natur, da muss man halt geduldig sein. Viel machen kann ich ja leider nicht, bei einer Claustral gründenden Gattung hilft es wahrscheinlich nicht sie mit futter zu unterstützen, zumal dies wieder eine Störung der Gyne bedeuten würde.


Das war es soweit erstmal.

Gruß, Digels



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