Hallo zusammen!
Ich glaube die Methode Schnecken mit Erde zu bedecken ist nicht weit verbreitet. Ein ganz gutes Beispiel sind meine
Myrmicaria arachnoides. Jeden Abend um die gleiche Zeit (gegen 22 Uhr) kommt eine Nacktschnecke, die in dem Becken lebt, an ihrem Kartonnest vorbei und jedes Mal reagieren sie auf die gleiche Weise panisch. Das mag etwas damit zu tun haben, dass sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht mit Nackschnecken konfrontiert werden und somit nie das Bedürfnis hatten etwas gegen die Schnecken zu unternehmen oder aber an ihrer Anpassung an das Leben in Bäumen bzw. Kaffeepflanzen, weswegen sie den Erdboden eher meiden.
Außerdem haben die meisten Ameisenarten gar keinen Grund dazu sich um Schnecken zu kümmern. Die besitzen ja bekanntlich eine Schleimschicht, wesshalb andere Futtertiere den Schnecken vorgezogen werden und die Schnecken nur im Notfall bzw. bei Nahrungsmangel attackiert werden. Bei Wanderameisen ist das wieder was ganz anderes. Ihr Nahrungsbedarf ist enorm, also machen sie auch vor einer schleimigen Schnecke nicht halt. Es wird alles gefressen, was auch nur irgendwie verwertet werden kann und dazu mussten nun mal solch kurriose Methoden entwickelt werden.
Es gibt kaum Ameisenarten, deren Koloniestärke mit der von Heeresameisen vergleichbar ist. Demzufolge ist auch ihr Nahrungsbedarf nicht so hoch und die spezielle Methode zur Tötung der Schnecken unwichtig. Mir fallen zumindest keine weiteren Arten ein, die diese evolutinäre Anpassung noch aufweisen.
Gruß, Darius
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