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Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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#1 Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 14. MĂ€rz 2008, 15:30

Hallo,

nun folgt mein Haltungsbericht zu Camponotus cf. rufipes. Sollte jemand diese Art ebenfalls besitzen, so kann er sich zum Erfahrungsaustausch gerne bei mir melden!

(Magere) Infos:
Herkunftsland: Argentinien
Taxonomie: Formicinae
Nahrung: Honig und Insekten
Winterruhe: Keine

Königin 16-18 mm
Arbeiterinnen
Minor 5-8 mm
Media 8-10 mm
Major bis 14mm
by MainMan, Ameisenforum.de
Ich bekam die Königin heute, am 14. MĂ€rz 2008 zugeschickt. Nach einem kurzen Kontrollblick tat ich das RG in eine Tupperbox, in dem es einige Tage bis zum Kauf eines neuen Heimes verharren soll. Die Königin hat schon drei Erstlingsarbeiter, welche zu meinem Erstaunen schon grĂ¶ĂŸer als meine Myrmica rubra Arbeiter sind. Sie sind außerdem ungeheuer schnell, beim Entfernen der Watte sprintete eine Arbeiterin sofort auf meinen Arm. Optisch kam ich da nicht hinterher!

Ich habe wenige Bilder geschossen, da ich sie bis zum Umzug weitestgehend ungestört lassen will. Die Bilder haben schlechte QualitĂ€t, dennoch kann man einigermaßen etwas erkennen.

Königin und ihre drei Arbeiter.

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Auf diesem Bild ist ein Eierpaket zu sehen!!!

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In dieser Tupperbox werden sie eine Woche lang verharren mĂŒssen. Wie lange halten Ameisen in einer solchen geschlossenen Box bezĂŒglich Luft aus?

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Worin sollte ich sie anschließend halten? In einer normalen Farm? XL-Farm? Ytong?

Diskussionen bitte hier!

Gruß



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#2 AW: Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 14. MĂ€rz 2008, 23:20

Kleines Fotoupdate

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#3 AW: Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 6. April 2008, 19:49

Aus dem kleinen Eierpaket und der einen Larve sind mittlerweile drei Puppen geworden. Zwei weitere Larven sowie einige kleine Eier lassen sich außerdem finden. Die Arbeiter und Königin sind stets sehr ruhig, ich kann problemlos in das Reagenzglas schauen. Einige Zeit lag das RG offen in einer Arena. Da sie aber keinen FĂŒhler bewegten, um den Eingang zu verbauen, habe ich das RG wieder verschlossen und vollkommen abgedeckt. Sie sind wohl noch nicht so weit, fĂŒr AusflĂŒge in die (nicht sooo) große, weite Welt. ;)

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#4 AW: Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 23. April 2008, 18:10

Yeah! Zwei der Puppen sind mittlerweile geschlĂŒpft, somit habe ich jetzt 5 Arbeiterinnen. Weitere 5 Puppen liegen schon bereit, schĂ€tzungsweise 15-20 (!) Larven ebenso. AußenaktivitĂ€t zeigen die Camponotus meist nur Nachts, nach dem das Licht abgeschaltet wurde. Bilder des RGs waren mir leider nicht möglich, da es mittlerweile einfach zu verdreckt ist.

Neue Bilder:

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Die Arbeiterin auf dem ersten Bild gibt mir jedoch zu denken. Was ist das am Mund?

Gruß
Fraaap



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#5 AW: Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 25. April 2008, 18:51

Heute gegen 15 Uhr entdeckte ich, wie zwei Arbeiterinnen das RG verließen und sich auf Entdeckungstour machten. Diese Situation habe ich natĂŒrlich genutzt, um ein paar Bilder zu schießen. Dabei viel mir etwas auf: Kam ich mit der Kamera zu nah an eine Ameise heran, oder stieß ich irgendwo gegen, begaben sich die Camponotus in eine geduckte Stellung. Sie warteten einige Sekunden ab und liefen erst weiter, als ich mich wieder von ihnen entfernt hatte.

Die Honig-Zuckerwasser Mischung nehmen die Camponotus sehr gierig an. Immer wieder kann ich beobachten, wie sich eine Arbeiterin darĂŒber her macht. Aber klar - der Nachwuchs will ja auch mal was sĂŒĂŸes. :P

Neue Bilder befinden sich im Anhang. Mit der SchÀrfe muss ich leider noch rumprobieren, aber irgendwann wird es schon was werden. ;)

Über Kommentare im Diskussionthread wĂŒrde ich mich freuen!
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussion-camponotus-cf-rufipes-haltungserfahrungen-t31795.html#post178014
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#6 AW: Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 7. Juni 2008, 20:33

Hallo,

von dem Tod einer Arbeiterin habe ich ja bereits in einem anderen Thread berichtet, glĂŒcklicherweise blieb es auch nur bei dieser einen. Augenscheinlich scheint sich die Kolonie gut zu entwickeln, öfters sind Arbeiterinnen außerhalb des RGs am fourangieren zu sehen. Bei der heutigen FĂŒtterung mit Thunfisch waren ganze 8 Arbeiterinnen draußen! Diese Arbeiterzahl war die ganze Kolonie bei meiner letzten ZĂ€hlung. Ob alle draußen waren?

Ich habe von der FĂŒtterung ein Video gemacht, was wie ich finde, sehr gut gelungen ist. Leider hatte ich kein passendes Stativ zur Hand, und musste grĂ¶ĂŸtenteils Freihand filmen. Dadurch ist das Bild teilweise recht verwackelt, dennoch hĂ€lt es sich in Grenzen. Sehr schön sind am Anfang die Mandibeln einer Arbeiterin zu sehen. Anzuschauen ist hier:

YouTube - Camponotus rufipes - Feeding with tuna

Außerdem habe ich noch ein paar Bilder zum Abschluss. Nach dem mir Hydro einige Tipps fĂŒrs bearbeiten gegeben hatte, habe ich dies nun auch umgesetzt. Gleichermaßen habe ich etwas mit der Nahlinse gespielt, weshalb die Bilder nun etwas schĂ€rfer als zuvor sind.

Diskussion bitte hier:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussion-camponotus-cf-rufipes-haltungserfahrungen-t31795.html#post178014

Gruß
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#7 AW: Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 5. Juli 2008, 23:57

Hallo,

die letzten Male konnte ich nicht wirklich etwas interessantes erzĂ€hlen, da ich nie Einblick in das Reagenzglas hatte. Es waren immer einzelne Arbeiterinnen draußen, weshalb ich das Reagenzglas nicht aus dem Becken nehmen wollte, um zu schauen, wie es innerhalb aussieht.
Heute ergab sich jedoch die Gelegenheit: Keine Arbeiterin war draußen! Ich habe die Gunst der Stunde genutzt, und schnell das Reagenzglas verschloßen. Anschließend habe ich es aus dem Becken genommen, und die Alufolie abgemacht.

Derzeitiger Koloniestand:
~18 Minor
1 Media
0 Major

Außerdem:
Etwa 10 Puppen
Etwa 15-20 Larven
Und viele kleine Eier, in dem Gewusel leider unmöglich zu sehen. (Sogar schÀtzen ist unmöglich)

Einen solchen Berg an Brut habe ich noch nie gesehen. Zwar hat meine Lasius niger Königin eine Ă€hnliche Brutentwicklung, jedoch versetzen die rufipes einen durch ihre immense GrĂ¶ĂŸe doppelt ins staunen.

Es scheint alles wunderbar zu laufen!

Kommentare bitte >hier< rein.
Anbei noch vier Fotos.

GrĂŒĂŸe
Fraaap
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#8 AW: Camponotus cf. rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Fraaap » 26. Juli 2008, 17:46

Hallo,

die Ameisen sind umgezogen!
Sie bezogen vor fĂŒnf Tagen den Ytong, der schon seit ihrer Ankunft bereit steht. Er besitzt zwei EingĂ€nge, einmal auf der linken OberflĂ€che des Steins, und einmal in der Mitte des Beckens (der Krater). Zur Zeit wird nur der obere Eingang benutzt, ob sie den Krater jemals benutzen werden steht in den Sternen.

Das Becken mit Ytong


Bild


Volksstatus

Zum ersten Mal konnte ich nun das Volk wirklich sehen und zÀhlen.
Es sind nun:

20 Minor
0 Media
0 Major
+ viel Brut

Der Media, den dachte gesehen zu habe, war offenbar doch nur ein Minor. Mittlerweile werden die Minor etwas grĂ¶ĂŸer, offenbar waren die bisherigen nur PygmĂ€en.

Bilder aus dem Nest sind nur schwierig zu schießen, da die Scheiben dort relativ dreckig sind. Tja, Sand/Lehm im Nest ist nicht so schön fĂŒr den Halter..

Hauptkammer mit Königin und Brut




Bild


Gang zur Hauptkammer mit Königin und Brut

Bild


Beobachtungen

Bei Camponotus rufipes ist mir ein anderes Jagdverhalten als bei meinen restlichen Arten aufgefallen. Das Beuteschema lĂ€uft bei meinen anderen Arten folgendermaßen ab: Wird Nahrung entdeckt, testet ein Scout aus ob diese Ergiebig ist. Anschließend werden andere Arbeiterinnen rekrutiert. Nach und nach stoßen mehr Arbeiterinnen zu der Nahrungsquelle, zerlegen diese und schleppen sie ins Nest. Der Weg zur Nahrung erfolgt stets direkt, keine Umwege werden gelaufen.

Bei Camponotus rufipes lĂ€uft es so ab: Wird Nahrung entdeckt, alarmiert der Scout umgehend (!) andere Arbeiterinnen. Ein Test der Nahrung erfolgt nicht. Anschließend strömt die HĂ€lfte des Volks nahezu zeitgleich aus (zZ. 10 Arbeiterinnen), und umkreist die Beute. WĂ€hrend einige Arbeiterinnen nun zur Nahrungsquelle gehen und diese erschließen, kreisen nach wie vor andere Arbeiterinnen um die Nahrung herum. Die Nahrung wird nicht in das Nest geschleppt, sondern vor Ort verwertet. Sie bleibt dort liegen wo sie gefunden wurde. Das Umkreisen der Nahrungsquelle endet erst, wenn augenscheinlich alle Arbeiterinnen mit dem "Essen" fertig sind. Die Beute wird oftmals "aufgeknackt" und ausgehĂŒllt.

Aufgeknacktes Heimchen

Bild


Durch den Raum geworfen

Camponotus rufipes sind Tag- und Nachtaktiv.

Die Camponotus-Klopfalarmierung wird nur benutzt, wenn sie wirklich bedroht sind. Die Klopfalarmierung wird nicht bei toter Beute benutzt.

Diskussionen bitte >>hier<<



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