Urzeitameisen?
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- Halter
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#1 Urzeitameisen?
Leider habe ich nichts im Internet zum Thema Urzeitameisen gefunden. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. Wie sahen die Ameisen aus und wie gross wurden sie? Nach welcher Reihnfolge haben sich die Gattungen entwickelt? Haben heute noch Urzeitameisen ĂŒberlegt?
- Insektenfreak
- Halter
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#2 AW: Urzeitameisen?
weiĂ nur, das die [size=-1]Ponera Ameisen sind, die sich seit der Urzeit kaum bzw gar nicht entwickelt haben.
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- swagman
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#3 AW: Urzeitameisen?
Hallo.
Die wohl urtĂŒmlichste, lebende Ameisenart der Welt ist Nothomyrmecia macrops. Diese Art kommt in Australien vor und ist von der Entwicklung und vom Verhalten sehr primitiv. Von dieserGattung gibt es nur diese eine Art.
Zumindest handelt es sich um eine ziemlich gut untersuchten Art, du kannst dazu sehr viel im Netz finden.
Auch sehr primitiv sind natĂŒrlich die Myrmecia Arten, ebenfalls aus Australien. Dann natĂŒrlich die verschiedenen Ponerine Arten.
Bekannte Fossilien sind die in Bernstein eingeschlossenen Exemplare von Sphecomyrma freyi. Eine Ameise die noch Merkmale der Wespen zeigt, aus denen sich Ameisen entwickelt haben.
Hier ein guter Link. Hier werden auch neue Arten dieserGattung beschrieben und andere fossile Gattungen.
Du musst vermutlich nach englischen Arbeiten suchen, hier findest du sehr viel mehr als im deutschen.
Die wohl urtĂŒmlichste, lebende Ameisenart der Welt ist Nothomyrmecia macrops. Diese Art kommt in Australien vor und ist von der Entwicklung und vom Verhalten sehr primitiv. Von dieser
Zumindest handelt es sich um eine ziemlich gut untersuchten Art, du kannst dazu sehr viel im Netz finden.
Auch sehr primitiv sind natĂŒrlich die Myrmecia Arten, ebenfalls aus Australien. Dann natĂŒrlich die verschiedenen Ponerine Arten.
Bekannte Fossilien sind die in Bernstein eingeschlossenen Exemplare von Sphecomyrma freyi. Eine Ameise die noch Merkmale der Wespen zeigt, aus denen sich Ameisen entwickelt haben.
Hier ein guter Link. Hier werden auch neue Arten dieser
Du musst vermutlich nach englischen Arbeiten suchen, hier findest du sehr viel mehr als im deutschen.
- swagman
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#4 AW: Urzeitameisen?
Die Frage ist zwar schon etwas Àlter, aber vielleicht interessiert es ja doch noch jemanden.
Hab noch etwas gefunden, das Àlteste bisher entdeckte Fossil einer Ameise. Es handelt sich vermutlich um eine Arbeiterin.
DieGattung wurde nach ihren Fundort Santana do Cariri als Cariridris benannt. Der Artname lautet: bipeticolata.
Vom Aussehen her Àhnelt Cariridris bipetiolata den heutigen Myrmecia Arten, sie ist auch in der Systematik so eingeteilt.
Subfamily: Myrmeciinae
Genus: Cariridris Brandao & Martins-Neto, 1990
Species: Cariridris bipetiolata Brandao & Martins-Neto, 1990
Die Unterfamilie Myrmeciinae wird dann weiter Unterteilt:
Direct Children:
Genus: Ameghinoia Viana & Haedo Rossi, 1957
Genus: Cariridris Brandao & Martins-Neto, 1990
Tribe: Myrmeciini = Genus: Myrmecia Fabricius, 1804
Tribe: Prionomyrmecini
Interessant finde ich, dass sich damals, auf denn nur zwei Kontinenten (einen auf der Nordhalbkugel einen auf der SĂŒdhalbkugel), zu etwa der selben Zeit unabhĂ€ngig Ameisen entwickelt haben.
Im Norden war die Ur-Gattung Sphecomyrma vertreten und auf dem SĂŒdkontinent eben Cariridris.
Zumindest was man bisher weis. Vielleicht werden ja noch neue Fossilen gefunden.
Wer mehr ĂŒber Cariridris bipetiolata wissen will, findet hier eine englischsprachige Arbeit darĂŒber.
Hab noch etwas gefunden, das Àlteste bisher entdeckte Fossil einer Ameise. Es handelt sich vermutlich um eine Arbeiterin.
Die
Vom Aussehen her Àhnelt Cariridris bipetiolata den heutigen Myrmecia Arten, sie ist auch in der Systematik so eingeteilt.
Subfamily: Myrmeciinae
Genus: Cariridris Brandao & Martins-Neto, 1990
Species: Cariridris bipetiolata Brandao & Martins-Neto, 1990
Die Unterfamilie Myrmeciinae wird dann weiter Unterteilt:
Direct Children:
Genus: Ameghinoia Viana & Haedo Rossi, 1957
Genus: Cariridris Brandao & Martins-Neto, 1990
Tribe: Myrmeciini = Genus: Myrmecia Fabricius, 1804
Tribe: Prionomyrmecini
Interessant finde ich, dass sich damals, auf denn nur zwei Kontinenten (einen auf der Nordhalbkugel einen auf der SĂŒdhalbkugel), zu etwa der selben Zeit unabhĂ€ngig Ameisen entwickelt haben.
Im Norden war die Ur-
Zumindest was man bisher weis. Vielleicht werden ja noch neue Fossilen gefunden.
Wer mehr ĂŒber Cariridris bipetiolata wissen will, findet hier eine englischsprachige Arbeit darĂŒber.
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#5 AW: Urzeitameisen?
Hey swag,
Also das is ja mal echt intressant, hast du Informationen ĂŒber die Nachfahren der beiden Linien? Dem Artikel konnt ich darĂŒber nicht wirklich was entnehmen. Könnte es sein, dass sich aus den gondwanischen Cariridrien die Myrmecinen mit Postpetiolus entwickelten, die sich dann auch zur UnterfamilieMyrmicinae entwickelten und auf dem laurasischen Erdteil sich die Sphecomyrma spp breit machten und mit nur einem abdomalen Gelenk zur Entwicklung von Ponerinen, Formicinen, Dolichoderinen etc fĂŒhrten?
Nach diesem Gedankenexperiment wÀre doch aber, wenn es zu keiner Vermischung dieser beiden Erblinien gekommen ist unsere komplette Taxonomie falsch ... hm hat da jemand Ahnung von?
MfG
Edit auf Folgepost: Danke fĂŒr die AufklĂ€rung, Sahal
Also das is ja mal echt intressant, hast du Informationen ĂŒber die Nachfahren der beiden Linien? Dem Artikel konnt ich darĂŒber nicht wirklich was entnehmen. Könnte es sein, dass sich aus den gondwanischen Cariridrien die Myrmecinen mit Postpetiolus entwickelten, die sich dann auch zur Unterfamilie
Nach diesem Gedankenexperiment wÀre doch aber, wenn es zu keiner Vermischung dieser beiden Erblinien gekommen ist unsere komplette Taxonomie falsch ... hm hat da jemand Ahnung von?
MfG
Edit auf Folgepost: Danke fĂŒr die AufklĂ€rung, Sahal
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- Halter
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#6 AW: Urzeitameisen?
Hola,
die heutige taxonomische Einteilung der Ameisen basiert auf mehreren Faktoren und kann eigentlich noch nicht als gesichert gelten... so fehlen nach wie vor Bindeglieder in der Phylogenese, und gerade die Wurzel der Ameisen liegt im grauen Bereich. Sehr wahrscheinlich ist nur eine Abstammung aus den Tiphiidae bzw Tiphiidae-Ă€hnlichen Insekten.
Aufgestellte StammbÀume werden daher gern als hypothetische StammbÀume bezeichnet.
Das Arten einen Postpetiolus entwickelt haben, muss nicht zwangslĂ€ufig auf andere Vorfahren (Wurzeln) hinweisen. DieMyrmicinae so als gesonderten Ast anzusehen kann nicht funktionieren, denn sie sind durch gewisse Merkmale mit anderen Ăsten verwand, nach WILSON, CARPENTER und BROWN stehen sie zB den Ponerinae nahe... bzw haben sich aus Ur-Ponerinae entwickelt. Nur gewisse morphologische Eigenschaften lassen nicht immer einen gesicherten RĂŒckschluss auf die Abstammung herleiten, es gehören auch anatomische Eigenschaften (zB Form des Proventrikulus), Ontogenese, FĂ€higkeiten und Vehaltensmuster (wie Brutaufzucht, Verteidigung, Nestbau, und vor allem die EusozialitĂ€t) zur Einteilung.
Auch ist nicht auszuschlieĂen, dass Funde fossiler Arten lediglich einen kurzen Zwischenschritt in der Phylogenese zeigen, oder gar komplett eliminierte Fehlgriffe der Evolution, die kein lumpiges Gen an die rezenten Ameisen vererbt haben.
Zur Zeit wird es sicherlich noch einige Neuerungen und Ăberraschungen geben, denn gerade durch die genetischen Untersuchungen lassen sich Rueckschluesse auf die Phylogenese schlieĂen.
die heutige taxonomische Einteilung der Ameisen basiert auf mehreren Faktoren und kann eigentlich noch nicht als gesichert gelten... so fehlen nach wie vor Bindeglieder in der Phylogenese, und gerade die Wurzel der Ameisen liegt im grauen Bereich. Sehr wahrscheinlich ist nur eine Abstammung aus den Tiphiidae bzw Tiphiidae-Ă€hnlichen Insekten.
Aufgestellte StammbÀume werden daher gern als hypothetische StammbÀume bezeichnet.
Das Arten einen Postpetiolus entwickelt haben, muss nicht zwangslÀufig auf andere Vorfahren (Wurzeln) hinweisen. Die
Auch ist nicht auszuschlieĂen, dass Funde fossiler Arten lediglich einen kurzen Zwischenschritt in der Phylogenese zeigen, oder gar komplett eliminierte Fehlgriffe der Evolution, die kein lumpiges Gen an die rezenten Ameisen vererbt haben.
Zur Zeit wird es sicherlich noch einige Neuerungen und Ăberraschungen geben, denn gerade durch die genetischen Untersuchungen lassen sich Rueckschluesse auf die Phylogenese schlieĂen.
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!