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tropisches Zuhause?! Tipps?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
syntaxx
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#1 tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von syntaxx » 13. April 2008, 11:17

Hallo zusammen,

momentan bin ich total heiß auf einen Exoten und wollte mich darauf schonmal vorbereiten bevor ich diesen überhaupt überlege zu bestellen.

Ich bin allgemein bisher eher der Wüstenterrariummensch gewesen auch bei anderen "Haustiere" von daher ist mir ein schöne tropische Unterbringung noch neu - an Ameisen halte ich bisher nur eine Gründerkolonie vagus :) Welche mich jetzt schon total süchtig gemacht haben. Ich wollte eine einheimische Art und einen Exoten.

Warum ich so heiß drauf bin? - Ganz einfach ich bin süüüüchtig :) :drink: Ich habe keinerlei Haltungsbericht finden können und würde hier gerne ein bisschen Pionierarbeit leisten.

Mein Wunschexote: Harpegnathos saltator

Folgendes habe ich finden können bzgl. Unterkunft:
  • Taxonomie: Unterfamilie Ponerinae, Tribus Ponerini
  • Verbreitung: Südasien
  • Farbe: rot-braun mit schwarzen Gaster
  • Winterruhe: Nein
  • Nahrung: Insekten, Spinnen und notfalls Honig-/Zuckerwasser
  • Temperatur: warm, ca. 22 - 28°C (Tropen)
  • Bodenbeschaffenheit: Sand-Lehm
  • Nestbau: Erdnester, Kraternest
  • Bepflanzung: Beliebige Regenwaldpflanzen
Diese Art soll anscheinend auch eine maximale Koloniegröße von ~ 300 Frauen stark sein. (sehr gut)

Ich wollte ein altes Aquarium (60x30x30) umbauen indem ich ein großen Ytong (ebenfalls 60cm) vorbereite dann eine Plexischeibe drüber setze und den Ytong dann von unten bewässere... (Ytong in Seramis stellen)

Was mir nun allerdings bisschen Kopfschmerzen bereitet ist die ganze Thematik Schimmel und hohe Luftfeuchtigkeit und damit verbundener Ausbruchschutz.

Gibt es hier Tipps? Ich denke mein Wunschexote sollte die gleichen Haltungsbedinungen haben wie Odontumachus spec.

Viele Grüße,
Dominic:bananadancer:

EDIT: Also ich denke die Idee mit dem Ytong ist doch nicht so pralle - Maybe eine Farm aus Lehm?? -.-


Grüße,
syntaxx

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swagman
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#2 AW: tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von swagman » 13. April 2008, 14:20

Mein Wunschexote: Harpegnathos saltator

Ich habe keinerlei Haltungsbericht finden können und würde hier gerne ein bisschen Pionierarbeit leisten.

Es gibt keine Berichte, da soweit ich weiß bisher noch kein Volk verkauft wurde.

Diese Art soll anscheinend auch eine maximale Koloniegröße von ~ 300 Frauen stark sein. (sehr gut)

Sie können, aber dass ist eher die Ausnahme.
In einer Arbeit von Bert Hölldobler und Christian Peeters wird erwähnt, dass sie 15 Kolonien eingesammelt haben. Die Koloniegröße wird mit 51 ± 23 Arbeiterinnen ( n = 34 ) angegeben.
In einer anderen Arbeit heißt es :Queen supersedure results in an extension of colony lifespan, thus making complex constructions possible with a small colony size (65 ± 40 workers in a western Ghats population; N = 59).

Ich habe zu dieser Art eine Artbeschreibung verfasst, die ist allerdings noch nicht im offenen Forum zugänglich.
Hier Auszüge:
Fortpflanzung: Jede Kolonie wird von einer, sehr selten mehreren, begatteten Jungköniginnen gegründet, eine alte Kolonie teilt sich niemals auf.
Ab einem gewissen Zeitpunkt ( selten über ein Jahr ) wird die Königin von Gamergaten ersetzt. Diese verpaaren sich mit Männchen aus der eigenen Kolonie und übernehmen das Eierlegen.

Bemerkungen
Es gibt bei dieser Art eine Kolonie-Hierarchie, an unterster Stelle stehen die Arbeiterinnen, welche sich um Brutpflege, Nahrungssuche, Nestbau usw. kümmern.
Wird eine Arbeiterin zur Gamergate, steigt sie in der Kolonie-Hierarchie auf. Da nur wenige eierlegende Individuen im Nest sind, und die anderen Koloniemitglieder als Helfer zu sehen sind, kommt es zu Konflikten und Dominanz-Kämpfen.
Die Arbeiterinnen kontrollieren die Anzahl der reproduktiven Individuen und töten gegebenenfalls einige Gamergaten, wenn es zu viele sind. Es wurde nachgewiesen, dass die Arbeiterinnen erkennen können, wie weit die Ovarien bei ihren Nestgenossinnen entwickelt sind.
Interessant ist auch, dass sich nicht nur das Verhalten ändert, sobald sich eine Arbeiterin in eine Gamergate entwickelt, sondern auch das Gehirnvolumen um 26% verringert.

Diese Ameisen können 8-10 cm weit springen, rückwärts laufen und verfügen über gutes Sehvermögen.
Beutetiere werden durch den Stich gelähmt und können so einige Zeit von den Ameisen aufbewahrt werden. Sie erholen sich aber nicht mehr von dem Gift und sterben noch einiger Zeit.

Diese Art ist durch ihre ungewöhnliche Entwicklung für Anfänger sicher nicht geeignet. Man sollt schon einiges an Erfahrung haben.



syntaxx
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#3 AW: tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von syntaxx » 13. April 2008, 14:40

Ich habe ein paar Berichte bei Antstore im Forum gefunden.

@swagman: Hast du einige Tipps zur Haltung? Wahrscheinlich auch noch nicht.. Ich bin mir unsicher bzgl. Farm mit nur Lehm füllen anstatt Sand-Lehm usw.:spin2:

Ich hab mal Antstore und Kalytta eine Mail geschrieben - Bin gespannt :)


Grüße,
syntaxx

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swagman
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#4 AW: tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von swagman » 13. April 2008, 15:05

Die Berichte dort beziehen sich auf Harpegnathos venator.
Und es wird deutlich, dass es Probleme bei der Haltung gibt.

Ich bin mir unsicher bzgl. Farm mit nur Lehm füllen anstatt Sand-Lehm usw.

Wenn dann Sand/Lehm Gemisch. Warum nur Lehm? So lehmig ist der Boden im Herkunftsland auch wieder nicht.

Aber ich kann es nur noch einmal sagen, diese Art ist sehr Anspruchsvoll und man sollte sehr viel Erfahrung haben.
Du hast noch nie "exotische" Arten gepflegt, richtig?



Michi-King91
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#5 AW: tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von Michi-King91 » 13. April 2008, 15:17

Hallo syntaxx,

meiner Meinung nach ist es für dich als Anfänger viel zu früh für eine schwer zu haltende Art wie Harpegnathos saltator!
Du hältst doch seit ein paar Wochen Camponotus vagus, wie ich in deinem Haltungsbericht lesen konnte, du solltest erstmal diese Kolonie großziehen und ERFOLGREICH halten, bevor du höhere Ziele anstreben kannst.
Und sich in der Haltung einer Art erfolgreich nennen, geht sowieso erst nach einiger Zeit.

Ich verstehe zwar, dass du "süchtig" nach Ameisen bist und gerne noch eine Kolonie hättest, aber warum nicht noch eine einheimische, übrigens ist Camponotus vagus für Einsteiger schon "exotisch" genug.

Ich empfehle dir, dich mal nach einer einheimischen Art wie Myrmica rubra oder Lasius spec.,...umzuschauen. Auch diese sind spannend, was spricht dagegen?!

Aber bitte, wenn du unbedingt etliche Euros für eine exotische Art hinblättern willst, aber erst seit einigen Wochen/Monaten Ameisen hältst, dann mach es, aber wundere dich bitte nicht, wenn Probleme bezüglich der Haltung auf dich zukommen und ich garantiere zu 99%, dass es diese Probleme geben wird.

Fazit: Nichts überstürzen und auch mal einheimische Arten in betracht ziehen. Wenn ich mich nicht Irre, dann hat Skeeve, ein erfahrener Halter über 10 Jahre lang NUR einheimische Arten gehalten und hat dann erst die Exotenhaltung begonnen. Denk mal drüber nach...

MfG

Michi


Derzeit halte ich: Nichts. Habe die aktive Haltung aufgegeben.

syntaxx
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#6 AW: tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von syntaxx » 13. April 2008, 15:25

Hallo,

danke für eure Kommentare. Ja ich verstehe eure Punkte aber ihr müsst wissen ich wollte von Anfang an eine einheimische Art und eine exotische :-)

Momentan informiere ich mich ja auch nur über diese Art - bis ich die dann mal habe können noch einige Monate ins Land ziehen wenn überhaupt. Ich will eben denen schonmal ein schönes Zuhause bauen und das macht mir einfach Spaß :-)

Also keine Angst ich werde das ganze dann auch nicht total überstürzen aber ich liebe auch die Herausforderung :-):bananadancer:

Ich bin ja auch total froh über meine vagus auch wenn momentan noch nicht soviel geht aber das ist ja klar - befinde mich ja noch in der Gründung.

Dieser Thread sollte eher als Informationssammlung für diese Art dienen - wie gesagt bisher sind die Informationen noch etwas spärlich und deswegen wollte ich jetzt schonmal sammeln. Ach ich bin süchtig und das ist gut so :bananadancer:

Ich hatte schon soviele Tiere aber Ameisen sind wirklich was besonderes. Ich spielte mit dem Gedanken Ameisen oder Skorpion(e)... Leider sind mir die Skorpis zu inaktiv muss ich sagen aber ich spiele noch immer mit dem Gedanken ;-) Sind halt recht anspruchslos.:sleep:

und exotische Ameisen möchte ich eben noch haben wegen der Winterruhe meiner Einheimischen. :-)


Grüße,
syntaxx

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swagman
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#7 AW: tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von swagman » 13. April 2008, 15:41

Ja ich verstehe eure Punkte aber ihr müsst wissen ich wollte von Anfang an eine einheimische Art und eine exotische :-)

Es gibt genügend andere "Exoten" die leichter zu halten sind.

Harpegnathos saltator ist einfach zu schwierig in der Haltung für unerfahrene.
Herr Kalytta ist im Moment der einzige der vielleicht welche verkaufen kann.
Allerdings scheint es nur bei 2-3 Jungköniginnen zu klappen mit der Volksgründung. Sollte sie also einmal zum verkauf stehen sind sie wohl nicht billig zu haben.
Zudem wäre es schade wenn auch nur einer der womöglichen, wenigen Kolonien wegen simpler Haltungsfehler eingehen würde.

Das du dich informierst ist in Ordnung, aber du solltest besser über eine andere Art nachdenken, vielleicht eine exotische Camponotus?

Tut mit leid, aber ich habe einfach bedenken wenn solche speziellen Ameisen in unerfahrene Hände gelangen. Die Ameisen sind einfach zu wertvoll. Ist nichts persönliches.



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#8 AW: tropisches Zuhause?! Tipps?

Beitrag von syntaxx » 13. April 2008, 16:00

Hey swagman,

mach dir kein Kopf :) Ich verstehe was du mir sagen willst... :-) Wahrscheinlich habt ihr ja auch recht. :huh:

Myrmecia pavida finde ich ebenfalls noch sehr interresant aber die haben eben auch ein gutes Koloniewachstum - mal abgesehn das diese auch sehr teuer sind. (wusstet ihr das eine davon ne Maus legen kann?! - wie krass :D)

Odontomachus spec. ist ebenfalls eine interresante Art jedoch schrecken mich diese ganzen Tropen etwas ab wegen der hohen Luftfeuchtigkeit.

Weberameisen brauchen mir zuviel Platz.

Pheidologeton cf. affinis/Pheidologeton diversus sind auch sehr anfällig und brauchen auch sehr viel Platz.

Habt ihr vielleicht eine Empfehlung? Was mich interresiert:
- Kastenbildung.
- aggresiv/aktives Jagdverhalten allein oder in Gruppen.
- am besten nicht tropisch sondern eher Wüstenähnlich.
- Specials :-) Wie z.b. das lähmen der Opfer (Harpegnathos saltator)

Viele Grüße,
Dominic

Mmmmh vielleicht sollte ich wirklich von dem Gedanken einer exotischen Art erstmal abkommen und doch einen Wüstenskorpion anschauen:spin2::andiewand::irre::bananadancer:

Obwohl mich ja Odontomachus spec. schon reizen würde :-) :-)


Grüße,
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