Rotmilan hat geschrieben:Man sollte sich einfach vor Augenführen dass z.B. die Bulldoggenameise mehr Wert ist, als wäre sie aus Gold oder Platin.
Dann ist vielleicht vorstellbar, mit welcher Motivation die Insektenjäger sie sammeln.
So weit ich weiĂź, wurden alle bisher von den Shops verkauften Myrmecia von Herrn Kalytta selbst in Australien gefangen.
Damals, als er noch mit Antstore zusammen gearbeitet hat und heute, fĂĽr seinen Handel.
Da er dort natĂĽrlich nicht hunderte von
Königinnen gefunden hat ( Er weiß vorher nicht was und ob er überhaupt was findet ), sondern nur einige wenige, die Reisekosten gedeckt werden müssen und er natürlich auch noch etwas verdienen will, kosten diese eben so viel.
Ob die je bei Antstore wieder verkauft werden ist zu bezweifeln. Vielleicht einige Kolonien die von den Haltern abgegeben werden. Aber es macht sich natĂĽrlich gut, dass diese
Gattung im Angebot stehen bleibt.
So, dass war die Rechtfertigung eines Myrmecia Halters^^.
Die andere Frage ist doch, ob dass Fangen von Jungköniginnen wirklich so schlimme Auswirkungen auf die natürliche Populationen hat?
Zu den anderen Fangmethoden muss man wohl nichts mehr sagen...
Aber sehr viele Ameisenarten, natĂĽrlich nicht alle, produzieren eben Unmengen an Nachkommen. Das wird gerne mit Pflanzen verglichen, hunderte bis tausende von Samen produzieren und hoffen das einige keimen und zu neuen Pflanzen heranwachsen.
Die schwärmenden Geschlechtstiere stehen eben bei einer übermacht an Räubern auf dem Speisezettel. Gerade Ameisen töten etliche Geschlechtstiere selbst der selben Art.
Es schafft im Freien von hundert Jungköniginnen vielleicht eine oder zwei die erfolgreiche Gründung einer Kolonie. Wenn jetzt davon jemand 50 fängt und diese in Gefangenschaft gründen, könnte man argumentieren, dass diese ja im Freien nicht überlebt hätten. Ist halt alles recht theoretisch.
Theoretisch fällt damit sogar einiges an Konkurrenz für die nicht gefangenen
Königinnen weg, was geeignete Nistplätze und Territorien angeht.
Dazu bräuchte man genauere Zahlen, wie viele Jungköniginnen im Jahr in den versch. Läden verschwinden und wie viele insgesamt geschwärmt sind. So viele Ameisenhalter gibt es nun auch wieder nicht.
Ich selber vernichte durch meine Arbeit als Landschaftsgärtner wohl einige hunderte etablierte Kolonien pro Jahr. Gleichzeitig wird der Platz für neue Kolonien wieder frei. Und zum Thema "intraspezifische Homogenisierung", unsere Firma pflanzt hunderte von großen, alten Bäumen und Sträucher aus norddeutschen Baumschulen hier bei uns in Bayern. Da sind fast immer Völker in den Ballen die so komplett versetzt werden. Soll ich deshalb kündigen? Oder nicht ganz so tragisch, alle mitgelieferten Ameisenvölker mit Gift vernichten? Ich werden beides nicht machen und schlafe trotzdem gut.^^