Vor einigen Tagen konnte ich Raptiformica sanguinea wieder einmal bei einem Ăberfall auf ein Nest der Sklavenameise Formica (Serviformica) fusca beobachten.
Dabei gelten die meisten Serviformica-Arten bei ĂberfĂ€llen von Raptiformica sanguinea oder Polyergus rufescens als eher geschockt, oft hilflos und wenig wehrhaft. Nur von Formica rufibarbis und noch mehr von Formica lusatica oder den Superkolonien der cinerea-Gruppe weiĂ man schon lange, dass sie sich erfolgreich gegen solche Angriffe zur Wehr setzen können.
Nun traf es Formica fusca, eine weitverbreitete Art, die immer wieder Opfer der vorhin genannten RĂ€uber wird. Nur diesmal lief es etwas anders:
Zuerst sah ich zahllose Arbeiterinnen von Formica fusca ganz aufgeregt in eine Richtung laufen. Rasch erkannte ich, dass sie in NestnÀhe einige Exemplare von Raptiformica sanguinea gefangen und getötet hatten. Etwa 2-3m von ihrem Nest entfernt trafen die zu allem entschlossenen Sklavenameisen auf immer mehr eintreffende RÀuber. In dieser Distanz vom Nest entwickelte sich ein wilder Kampf, den die Sklavenameisen erst nach dem Eintreffen immer neuer Truppen von Raptiformica sanguniea verlieren mussten. Das ganze Spektakel dauerte an die 20 Min., dann konnte ich feststellen, dass viele Formica fusca-Arbeiterinnen mit
So tapfere Formica fusca Arbeiterinnen (Kriegerinnen) habe ich schon lange nicht gesehen. Die Beute der Rauber dĂŒrfte in diesem Fall wohl gering ausfallen.
Bild 1: Kampfszene
Bild 2: Raptiformica sanguinea auf der "Streckbank"
Bild 3: Mit Honigwasser konnte ich trotz der enormen Hektik ein paar Sklavenameisen kurz "ruhig" stellen. Es handelte sich um relativ groĂe, krĂ€ftige Ameisen, die sich wie Kriegerinnen gebĂ€rdeten und nicht wie Sklaven. An Stelle dieser Ameisen empfand ich direkt Stolz fĂŒr so viel Mut und Opferbereitschaft.
GruĂ Boro