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Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
Braenen
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#9 AW: Camponotus ligniperda - Haltungsbericht - von Braenen

Beitrag von Braenen » 28. Mai 2008, 00:11

27.05.2008

Bst.Z: 1/2/0

Heute hatte ich die erste, wirklich längere, Außenaktivität. Während eine der Arbeiterinnen sich an den Eingang des RGs gestellt hat, ist die zweite auf Scouting gewesen und hat wirklich jeden Teil des Formikariums untersucht. Dabei ist mir aufgefallen, wie gründlich das dargereichte Futter untersucht wurde. Zur Wahl stand heute neben dem Honig noch Mückenlarven und Fischfutter-Mix. Letzteres gewann. Das ändert sich aber von Tag zu Tag. Sodaß ich keine Präferenz für ein Futter bemerke.

Ich kann im RG einige dicke Larven erkennen. Ich zähle sieben. Eier kann ich so nicht erkennen, bleibe aber bei meinem Entschluß, nicht am RG rumzuruckeln.

Verhalten:

Eine der Arbeiterinnen bleibt immer im Nest und bewacht den Eingang. Sie wird von der Zweiten noch vor der Gyne gefüttert. Ich konnte bisher auch nicht erkennen, dass sie die Aufgaben getauscht haben (beschwören kann ich es aber nicht).



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#10 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Braenen » 29. Mai 2008, 20:46

29.05.2008

Heute konnte ich die nächsten zwei Puppen erkennen. Insgesamt scheinen sich meine Ameisen sehr wohl zu fühlen.

Futterseitig sind sie jedenfalls satt, die Gaster sind voll.



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#11 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Braenen » 2. Juni 2008, 10:15

02.06.2008

Bst.Z.: 1/2/0

Gestern habe ich mein Futterangebot um eine dicke Stubenfliege ergänzt. Heute Morgen lag sie bereits im RG und eine der Arbeiterinnen war eifrig zugange, sich daran gütlich zu tun.



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#12 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Braenen » 10. Juni 2008, 12:35

10.06.2008

Bst.Z.: 1/2/0

Nachdem die ersten beiden Arbeiterinnen sehr schnell geschlüpft waren stagniert es nun bei mir. Ich kann seit einigen Tagen mindestens 2 dicke Puppen gut erkennen. Sie räkeln sich auch zwischendurch, aber zum Schlüpfen ist es bisher nicht gekommen.

Mein Futterangebot ist derart reichlich, dass die beiden Arbeiterinnen sehr wählerisch geworden sind. Eine Präferenz für angebotenes, abgekochtes Getier und tiefgefrorene Pinkies ist dabei deutlich ersichtlich. Gepresste Samen werden gar nicht, Fischfutter nur selten genommen.
Am Honig bedienen sich die Ameisen täglich, aber das abgekochte Futter wird gieriger verzehrt.

Gestern habe ich meinen Ytong-Stein mit angeschlossen, weil ich die Gyne inklusiv der Nachzucht viel besser erkennen könnte, wenn sie dort einzieht. Getan hat sich aber noch nichts. Ehrlicherweise rechne ich auch nicht mit einem Umzug in den nächsten Tagen, weil das RG ja noch völlig ausreichend ist.

Bisher füttere ich immer auf den kleinen Plastikschälchen, die man bei den Shops kaufen kann. Allerdings sind die mir immer noch zu groß. Hat einer von Euch Erfahrungen mit der Haltbarkeit/mögl.w. Giftigkeit von Kron-Korken/Flaschenschraubverschlüssen?

Zum Angriffsverhalten: Es fällt mir immer wieder auf, dass die Ameisen in der Lage sind, eine Unterscheidung zwischen gerade verstorbenen (weil abgekochten) Beutetieren und anderen Futterquellen zu machen. Während dessen Sie bei Honig und jeglicher Form von Flockenfutter überhaupt keine Hektik aufkommen lassen, "flippen" sie bei frisch getöteten Beutetieren total aus. Nach der Entdeckung rennt die Arbeiterin sofort ins Nest. Dies an sich finde ich schon interessant, weil sie sonst immer so rum eiern...Im Nest angekommen wird die zweite Arbeiterin aktiviert. So, wie die sich die Mandibeln um die Köpfe schlagen, muss das ja weh tun. Die ersten Male hatte ich fest damit gerechnet, dass sich nun beide Arbeiterinnen auf das Beutetier stürzen würden- aber denkste.... Die zusätzlich aktivierte spielt lediglich sofort den Wächter am Eingang des RGs und wartet auf die Rückkehr der anderen. Stellt nun die Angreiferin fest, dass das Beutetier schon tot, also ungefährlich ist (was manchmal über eine Minute dauert), flitzt sie wieder zum RG und gibt der Wächterin bescheid. Erst dann ziehen Beide los und bringen das Beutetier ins Nest. Ich nehme an, dass die Wächterin in Ihrer Funktion abgestellt wird, weil ja theoretisch noch zusätzliche Eindringlinge in Nestnähe kommen könnten und ein Angriff auf die Gyne dann erfolgreicher sein würde.
Ansonsten wird die Wächter-Rolle nämlich nur eingenommen, wenn ich im Formicarium hantiere- angegriffen werde ich dabei aber nicht (mehr-das war am Anfang anders). Soweit dazu. Vielleicht hat einer von Euch noch eine etwas genauere Erklärung für dieses Verhalten oder selber ähnliches beobachtet? Ich bin jedenfalls gespannt, ob sich dies verändert, wenn die Kolonie wächst.



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#13 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Braenen » 30. Januar 2009, 13:53

So, da bin ich wieder. Eigentlich hatte ich keine Lust mehr, weiterzuschreiben, nachdem endlose Diskussionen darüber stattgefunden haben, ob ich nun Camponotus ligniperda halte oder nicht und ob die Zeitangaben von mir stimmen oder nicht. Zumindest in dem letzten Punkt bin ich sicher, dass die Angaben stimmen.

Wichtiger finde ich, Euch über den Stand bzw. über die Probleme zu unterrichten, denn vielleicht erlebt der eine oder andere von Euch auch ähnliches.

Um es vorweg zu nehmen: Nach dem anfänglichen "Turbo"-Wachstum der Kolonie sind direkt VOR der Winterpause derart viele Tiere gestorben, dass ich 4 von ihnen vom Tierarzt habe untersuchen lassen. Äußerlich konnte keine Todesursache festgestellt werden. Ich habe den Ytong entsorgt, weil die übriggebliebene Gyne mit Ihrem Minor (ja, so mickrig ist der Stand heute) den Ytong nicht hätte sauber halten können. Allerdings hatte ich trotz regelmäßiger Wässerung keinerlei Schimmel.

Was mir aber aufgefallen ist und das möchte ich von Euch gerne diskutiert wissen:

1. Sämtliche Ameisen, die verstorben sind, haben vorher wie blöde gezuckt, nahezu Krampfartig. Ein Verhalten, bei dem ich vom bloßen Zugucken schon Mitleid hatte. Keine davon durfte das Nest je wieder betreten und wurde von den bis dahin Überlebenden regelrecht verstoßen. Hat einer von Euch dieses Verhalten auch schon mal erlebt?
2. Natürlich mache ich mir Gedanken, ob das "Turbo"-Wachstum nicht sogar schädigend für die Kolonie war. Hat vielleicht einer von Euch schon mal etwas ähnliches erlebt und sich bisher nur nicht geäußert? Ich hab einfach Angst, dass mir die Kolonie nun, da sie wieder so wenige sind, doch noch eingehen. Kann sich einer von Euch das erhöhte Wachstum erklären? Die Gyne war ein Wildfang. Kann es daran liegen?
3. Ich lese immer "prall gefüllter Gaster". Futter biete ich außerhalb der Winterpause immer reichlich und Variationsreich an. Aber ich hab keine Ahnung, wann ein Gaster "prall" und wann "leer" ist. Vielleicht beobachte ich auch einfach schlecht oder meine Tiere sind immer prall oder immer leer. Kann nicht mal einer von Euch zwei Fotos mit Camponotus ligniperda "prall" und "leer" einstellen und mir den Link posten?

Für 2009 plane ich, so denn die Gyne und ihre Arbeiterin den Winter überlebt, einen "Umzug" mit dem RG in eine selbstgebaute, recht große Arena mit der ich am kommenden Wochenende beginnen werde. Ein Ytongnest (oder Kork, da hab ich mich noch nicht entschieden), schließe ich erst an, wenn das RG nicht mehr reicht. Derzeit ist, bedingt durch den herbeigeführten Umzug in ein neues RG noch ziemlich viel Wasser im Tank und ich denke, dass wird noch eine Weile reichen.
Gestern Abend habe ich nochmal im Keller nachgesehen und beide Kolonien (Camponotus ligniperda + Lasius niger) sind noch in einer Traube. Dies halte ich für ein Indiz, dass sie sich wirklich noch in der Winterruhe befinden.



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#14 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Braenen » 1. Februar 2009, 17:09

An diesem Wochenende habe ich mit dem Bau eines neuen Formicariums begonnen.
Einziehen soll da meine im RG sitzende Camponotus ligniperda. Die Abmasse sind in etwa:

20*20 cm, Höhe 10 cm.

Es ist als Übergangslösung für 2009 gedacht. Ich hoffe immer noch, dass die Gyne in 2009 mehr Glück hat.

Nächste Woche mache ich ein paar Fotos.



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#15 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Braenen » 4. Februar 2009, 12:49

Ich habe im Internet eine ganz Interessante Seite mit Infos zu Camponotus ligniperda entdeckt. Unter anderem berichtet dort der Autor ebenfalls von einem sehr schnellen Wachstum.
Ich zitiere:
....
Dementieren kann ich es nicht, da jede Kolonie unterschiedlich ist, sowie auch die Haltung bei jedem Halter unterschiedlich ist. Dennoch kann ich in meinem Haltebericht von etwas ganz anderem als einer “ langen Entwicklungszeit “ berichten. Die kleine Kolonie ist innerhalb von nur drei Monaten von zwei Arbeiterinnen auf weit über 30 Arbeiterinnen angewachsen.
......
Somit ist ein Super-Wachstum also wohl selten, aber durchaus auch bei anderen Haltern schon vorgekommen.

Der Original-Link:

FORMICARIA.de - Camponotus ligniperda

Einen echt deftigen Schnitzer habe ich aber durchgängig in meinem Haltungsbericht. Bei den Bestandszählungen habe ich immer
Gyne/Arbeiterinnen/Majore und Minore gezählt.

Das ist sachlich totaler Schrott. Den die frisch geschlüpften "Gründungs-Ameisen" sind zwar funktionell Arbeiterinnen, aber was die Zählung angeht von Majoren zu unterscheiden.

Meine Bestandsangabe werde ich also zukünftig für Euch so abbilden:

Gyne/Majore/Minore

Majore habe ich noch nie gehabt und eigentlich müßte ich die Minore auch noch einmal unterteilen, weil die Arbeiterin aus dem letzten Jahr im Größenvergleich erheblich länger ist, als die anfangs geschlüpften Minore.
Die Zählung würde mir aber zu aufwendig werden, sodass ich mich auf die "neue" Zählweise beschränken werde.

Der Bestand gestern Abend ist also nun:

1/0/1



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#16 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von Braenen » 3. April 2009, 15:53

Bestand: 1/0/2

Nachdem ich nun endlich weiss, was man als "Prall"-gefüllten Gaster bezeichnen darf, freue ich mich, dass dies bei meinen 3 Tieren der Fall ist.
Ernährungstechnisch wird derzeit Honig bevorzugt, aber ich habe eine der Arbeiterinnen auch schon an einer Pinki-Made zupfen sehen.
Bei drei Exemplaren ist der Bedarf an Nahrung ja wirklich gering.

Wenn ich darüber nachdenke, was für Probleme ich letztes Jahr mit dieser Kolonie hatte, stimmt mich das nun beginnende, scheinbar normale Wachstum, froh. Vielleicht überlebt meine Kolonie ja doch. Meine Zuversicht wächst jedenfalls.



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