Meine Camponotus ligniperda haben sich in einen Stein im Formicarium zurückgezogen (Kreis), in dem sie augenscheinlich überwintern wollen.
Jetzt meine Frage: Kann ich sie einfach samt Stein in den Kühlschrank verfrachten, oder muss ich sie in ein geeignetes Gefäß umsiedeln bzw reinstellen? Was muss ich mit dem Nestausgang beachten? Zur Zeit stehen sie noch bei Zimmertemperatur (Heizung aus).
Hier geht es zum Haltungsbericht.
Beresina

wen intressierts schon?

Hoi,


prinzipiell ist die Überwinterung, egal in welchem Gefäß, bei Kühlschranktemperaturen harmlos. Das Reduzieren der Temperaturen langsam und gleichmäßig ist zu beachten.
Wichtig ist ein ordentliches Verstopfen des Einganges mittels Watte und einem regelmäßgien Kontrollieren der Befeuchtung. Bei einem Stein ist das etwas schwieriger zu beurteilen.

Wenn Du diesbezüglich unsicher bist, lässt sich ein extra Stopfen im Eingang, der mittels Pinzette platziert wird, regelmäßig befeuchten. Anschließend Verschließen mittels eines Trockenen.
Grund: der feuchte Stopfen darf nicht zu sehr zusammengepresst werden, dadurch passt mehr gebundene (!) Feuchtigkeit "hinein". Wenn die Flüssigkeit verpufft ist, ist die Watte entsprechend locker und bietet keinen echten Ausbruchsschutz mehr, sollte er nötig werden. Deshalb der zweite Wattepfropf.

Hey NIPIAN,
vielen Dank für die Antwort! Dann sollte ja dem Überwintern im Stein ja nichts mehr im Wege stehen.
Ich hatte Bedenken die Nestöffnung zu verschließen, da man im Stein dann gar nicht mehr sieht was passiert. Zur Zeit ist es mit Moos verschlossen (die Ameisen sind dahinter eingezogen), so dass ich keinen Einblick in das Nest habe.
Nehmen die Ameisen denn gar keine Nahrung zu sich?
Ich werde mal Erfahrungsberichte durchforsten.
Die andere Möglichkeit ist, die Ameisen auf der Terrasse zu überwintern (und ggf. mit Styropor einen Wärmeausgleich zu schaffen. Ich weiß aber nicht, wie kalt es werden kann und ab wann zu niedrige Temperaturen gefährlich werden können.

Hier ein Klimadiagramm von Heidelberg (www.klimadiagramme.de).Die Monatsmitteltemperaturen liegen in den Wintermonaten nicht unter 3°C. Es gab 2007 insgesamt 13 Frosttage (habe ich irgendwo anders gelesen).

Hoi,


die Überwinterung im Stein ist etwas ungewöhnlich, aber prinzipiell genauso zu handhaben, wie im Y-Tong, Erdnest o.ä.
In diesem Fall geben wir den Ergaten ausschließlich Wasser. Deren Vorräte sollten ausreichen, um über diese Phase zu kommen.
Was die Temperaturtoleranz betrifft, wird es zu keinen Schwierigkeiten kommen, wenn der Stein gegenüber der Außentemperatur mittels Styropor oder Luftpolsterfolie (diese Knubbel-Zum-Platzen-Bring-Folie) gedämmt wird.

Wenn ich nu endlich ne WG auftreibe, werde ich einen eigenen Kühlschrank im Gepäck haben. Notfalls können wir die Überwinterung bei Bedarf so managen.

Hallo!

Ersteinmal: Gute Eigeninitiative! (Klimadiagramm, etc.)

Die optimale Temperatur zur Winterruhe liegt bei Ameisen soweit ich weis bei 5-12°C, aber mitunter geht es auch tiefer! Hier im Forum gab es bereits einigie Diskusionen bezüglich der Temperatur, aber darauf wollte ich eigentlich nicht so stark eingehen. Wichtig ist nur: Frost KANN schädlich sein, deshalb wirklich gut Isolieren falls du den Stein rausstellst, und den feuchten Stopfen nicht so nass machen, dass er Ausläuft, nicht das die Ameisen anfrieren.

Meine Überlegung ist es, den Stein wie NIPIAN sagte mit einem feuchten Stopfen abdichten, allerdings würde ich auf einen zweiten, trockenen Stopfen verzichten. Zum einen saugt dieser auch Feuchtigkeit auf, zum anderen weis ich ja nicht wieviel Platz in dem Loch im Stein noch ist!

Ich hätte den Stein in eine Plastikbox mit Deckel getan, vielleicht passt er ja in ne größere Tupperdose, und diese in den Kühlschrank getan. Der Vorteil ist die konstante Temperatur im Kühlschrank, die Möglichkeit des unkomplizierten Befeuchtens (mittels Pippette) des Stopfens und eine gute Ausbruchssicherung (welche nicht unbedingt nötig sein düfte, da sie ja "starr" sind)!

Aber gerade falls du dich entschliest sie draufen zu halten, und keine 2 Stopfen in das Loch passen, würde ich eine Box empfehlen, da wir ja mitlerweile ein relativ abstruses Klima haben, und es auchmal 15°C im Winter sein kann. Und nicht das dann nur ein Stopfen drinne ist, der auchnoch wegen Feuchtigkeitsoptimierung locker ist, und die Ameisen die Chance des Ausbruchs erhalten.

Aber ich denke wie du es genau handhaben wirst, ist dir überlassen ; ) dies soll nur eine Anregung darstellen!

Und falls deine Frage noch aktuell ist:
Nein, Ameisen fressen generell nichts im Winter. Aufgrund ihrer Starre verbrennen sie auch keine Kalorien, also Energie und brauchen somit keinen Nachschub!


___Schildkroet

Hallo!
Danke für die ganzen Anregungen! Ich habe mir eine kleine Wetterstation gekauft, um die Temperatur im Keller "überwachen" zu können. Allerdings funktioniert die Reichweite des Sensors nicht. Kann ich also vergessen. Es funktioniert nur wie ein normales Termometer. Gestern waren es in dem Keller 16°. Ich denke nicht, dass es kälter als 5° werden wird.
Ich nehme also die Tupperdose-Keller-Variante in Angriff.
Gestern waren meine Arbeiter noch etwas aktiv und haben Wasser und Thunfisch genommen. Ich werde also noch gut ein paar Tage warten bis ich sie in Winterruhe schicke.
Dann schon mal eine kleine Box kaufen und Knubbelfolie zum umwickeln.
Dann kann es in den Keller gehen!