Tetramorium lanuginosum Winterruhe
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Joachim
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#17 AW: Tetramorium lanuginosum Winterruhe
Oh man Leute, hört doch mal endlich auf, Exotenhalter als Feinde und schlechte Menschen abzustempeln!! Mir kommt die Galle hoch bei sowas. War ja klar, dass wieder ein gewisser sich in Rente befindlicher Wissenschaftler ganz vorne mit schießt, und mal wieder ein Mitglied aus dem Forum jagt.
Und nicht nur Exotenhalter, auch Exoten selber werden als Feinde abgestempelt. Allein beim Begriff "Pest Ants" wird mir schlecht. "Pest Ants" sind nichts weiter als Arten, die sich in Lebensräumen mit ähnlichen Klimabedingungen durch eine effektive Vermehrung erfolgreich und schnell festigen können.
Klar gibt das Risiken, klar muss man aufpassen. Ich habe die Karriere von "Pest Ants" in diversen Zoos in Tropenhäusern jetzt über ein halbes Jahrzehnt verfolgt. Ameisen wie Hypoponera oder Technomyrmex siedeln sich tatsächlich im Sommer zuverlässig und pünktlich auch außerhalb der Tropenhäuser im Freien an, zu beobachten z.B. im Kölner Zoo oder im Botanischen Garten Bonn. Da kann man die Uhr nach stellen. Aber genauso sterben sie jedes Jahr ab, sobald die Temperaturen fallen. Es ist ein immer wieder kehrender Kreislauf, den man jedes Jahr in der gleichen Weise beobachten kann. Diese Tropenhäuser haben meist ein Repertoire an "Pest Ants", das man sich gar nicht ausmalen kann, und die Ameisen hätten die besten Chancen, von dort aus seelenruhig unsere Natur zu vernichten. Aber hey, Moment Mal, sie tun es ja gar nicht!
Ich bestreite kein Risiko, das besteht immer und überall, wenn man tropische Arten oder sogar heimische Arten an Flecken holt, wo sie von Natur aus nicht hingehören. Aber einen Halter gleich ins Grab zu schicken, weil er unwissentlich eine mutmaßliche "Pest Ant" erwischt hat, ist unter aller Kanone. Während der letzten zehn Jahre habe ich diverse "Pest Ants" gehalten, einige waren nicht interessant, andere dafür umso mehr, und ich konnte eine Menge über Ausbruchsicherung dabei lernen. Übrigens hat die Stimme, die bei Exoten am lautesten schreit, selbst schon über Jahre "Pest-Ants" gehalten, unter anderem Pharaoameisen. Aber aus seiner Sicht darf man das ja, sobald man einen Akademiker-Titel hat. Das ist die typische Sichtweise heutiger Wissenschaftler: Für sich selber alles beanspruchen (man ist ja allwissend), aber den anderen die Rechte darauf zu entziehen versuchen.
So, der Dampf musste mal raus...benai, ich hoffe, du findest deinen Weg auch wieder zurück, hier gibt es schließlich nicht nur Leute, die dich verurteilen.
Und nicht nur Exotenhalter, auch Exoten selber werden als Feinde abgestempelt. Allein beim Begriff "Pest Ants" wird mir schlecht. "Pest Ants" sind nichts weiter als Arten, die sich in Lebensräumen mit ähnlichen Klimabedingungen durch eine effektive Vermehrung erfolgreich und schnell festigen können.
Klar gibt das Risiken, klar muss man aufpassen. Ich habe die Karriere von "Pest Ants" in diversen Zoos in Tropenhäusern jetzt über ein halbes Jahrzehnt verfolgt. Ameisen wie Hypoponera oder Technomyrmex siedeln sich tatsächlich im Sommer zuverlässig und pünktlich auch außerhalb der Tropenhäuser im Freien an, zu beobachten z.B. im Kölner Zoo oder im Botanischen Garten Bonn. Da kann man die Uhr nach stellen. Aber genauso sterben sie jedes Jahr ab, sobald die Temperaturen fallen. Es ist ein immer wieder kehrender Kreislauf, den man jedes Jahr in der gleichen Weise beobachten kann. Diese Tropenhäuser haben meist ein Repertoire an "Pest Ants", das man sich gar nicht ausmalen kann, und die Ameisen hätten die besten Chancen, von dort aus seelenruhig unsere Natur zu vernichten. Aber hey, Moment Mal, sie tun es ja gar nicht!
Ich bestreite kein Risiko, das besteht immer und überall, wenn man tropische Arten oder sogar heimische Arten an Flecken holt, wo sie von Natur aus nicht hingehören. Aber einen Halter gleich ins Grab zu schicken, weil er unwissentlich eine mutmaßliche "Pest Ant" erwischt hat, ist unter aller Kanone. Während der letzten zehn Jahre habe ich diverse "Pest Ants" gehalten, einige waren nicht interessant, andere dafür umso mehr, und ich konnte eine Menge über Ausbruchsicherung dabei lernen. Übrigens hat die Stimme, die bei Exoten am lautesten schreit, selbst schon über Jahre "Pest-Ants" gehalten, unter anderem Pharaoameisen. Aber aus seiner Sicht darf man das ja, sobald man einen Akademiker-Titel hat. Das ist die typische Sichtweise heutiger Wissenschaftler: Für sich selber alles beanspruchen (man ist ja allwissend), aber den anderen die Rechte darauf zu entziehen versuchen.
So, der Dampf musste mal raus...benai, ich hoffe, du findest deinen Weg auch wieder zurück, hier gibt es schließlich nicht nur Leute, die dich verurteilen.
vG Joschi
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#18 AW: Tetramorium lanuginosum Winterruhe
Ich halte jetzt selbst Exoten, aber da seh ich es auch so. Wozu eine aus Japan? Sorry, aber da ist ja nun wirglich eine Gefahr, auch wenn ich das sonst mit einem Schmunzeln sehe. Wie du sagst, gehen sie bei Kälte ein, aber doch die nicht. Und die aus den Gewächshäusern sehe ich auch als Gefahr, sie haben ja Zeit sich anzupassen. Wann ist der Tag da, wo sie nicht sterben? Das Leben findet immer einen Weg:)
Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.
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#19 AW: Tetramorium lanuginosum Winterruhe
Ich hab nichts gegen Exoten, aber ne Lasius niger oder Tetramorium aus Japan zu halten, die eigentlich genau die gleichen Eigenschaften hat wie die hier, nur eben ein ganz klein bisschen anders ist und ein ganz klein bisschen anders heisst: da sehe ich auch wenig Sinn drin.
Zum Risiko für die hiesige Fauna kenne ich mich zu wenig aus, um das beurteilen zu können. Ich fänds irgendwie langweilig, glaube ich.
Nuptial
Zum Risiko für die hiesige Fauna kenne ich mich zu wenig aus, um das beurteilen zu können. Ich fänds irgendwie langweilig, glaube ich.
Nuptial
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Joachim
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#20 AW: Tetramorium lanuginosum Winterruhe
Das Leben findet einen Weg, ja, da hat Dr. Ian Malcolm mal einen tollen Satz auf die Beine gestellt
Unsere Myrmica rubra ist in anderen Gefilden auch schon zur "Pest Ant" geworden, aber welcher Halter dieser Art würde sie schon gerne so brandmarken?
Ob eine Art "Sinn" macht oder nicht, entscheidet jeder Halter für sich selbst. Interessante Ameisen aus der Kategorie der vermeintlichen "Pest Ants" sind für mich z.B. Technomyrmex albipes oder einige Tapinoma, andere Halter werden jedoch den Kopf schütteln und meinen, die wären langweilig oder nur wenig unterschiedlich von unseren hiesigen Tapinoma. Anderen sind Myrmecia zu groß zum Halten, oder Blattschneiderameisen zu vermehrungsfreudig. Das kann doch jeder so sehen, wie er möchte. Wenn sich benai dazu entschlossen hat, lasst ihn doch, ich kritisiere schließlich auch niemanden der unbedingt Lasius niger haben will.
Unsere Myrmica rubra ist in anderen Gefilden auch schon zur "Pest Ant" geworden, aber welcher Halter dieser Art würde sie schon gerne so brandmarken?
Ob eine Art "Sinn" macht oder nicht, entscheidet jeder Halter für sich selbst. Interessante Ameisen aus der Kategorie der vermeintlichen "Pest Ants" sind für mich z.B. Technomyrmex albipes oder einige Tapinoma, andere Halter werden jedoch den Kopf schütteln und meinen, die wären langweilig oder nur wenig unterschiedlich von unseren hiesigen Tapinoma. Anderen sind Myrmecia zu groß zum Halten, oder Blattschneiderameisen zu vermehrungsfreudig. Das kann doch jeder so sehen, wie er möchte. Wenn sich benai dazu entschlossen hat, lasst ihn doch, ich kritisiere schließlich auch niemanden der unbedingt Lasius niger haben will.
vG Joschi
#21 AW: Tetramorium lanuginosum Winterruhe
Ich möchte diesen aufschlussreichen thread nicht in der von Joachim eingeschlagenen Richtung fortsetzen. Sein post von heute (05.10.08), # 17, machte allerdings aus meiner Sicht eine Diskussion wünschenswert. Deshalb eröffne ich im off topic einen eigenen thread dazu, mit dem Titel: Ameisenhalter gegen Wissenschaftler.
MfG
Merkur
MfG
Merkur