Denke damit sind "Bekannte Menschen" gemeint

Ahja, verstehe!

Auch Deinem neuen Bericht kann man entnehmen, dass sie am Wuseln und Umbauen sind. Das ist natürlich toll.
Ameisen mit Wuselfaktor sind schon sehr interessant, meine Camponotus Art ist da eher auch nicht die Wuselameise. Fand ich immer bei Lasius sp. ganz toll, die ich mal gehalten habe (von den Crematogaster mal ganz abgesehen).

Züchtungsaspekte sind natürlich auch interessant.

Was mich jetzt nur noch einschüchtert sind die Angaben über das Koloniewachstum, aber da kann man sich ja auf einen actionreichen Bericht freuen. ^^

Grüße,
Emsig

Hallo swagman, so richtig kann ich nichts zur Entwicklungsdauer vom Ei bis zum Imago bei den austr. Iridomyrmex sagen. Meine Kolonie hatte als Jungkolonie vor etwa acht Wochen etwa zehn Arbeiter und einige Larven und Eier. Jetzt sind es etwa hundert Arbeiter, mindestens ebenso viele Puppen und Larven, ausserdem Eier.
Die Iridomyrmex purpureus gründen wohl auch und v.a. klaustral, möglicherweise schliessen sich jedoch gründenden Königinnen einige Arbeiter an.
Von der verwandten Arten, die Du und Fred hältst, wurde aber von Gerhard Kalytta wohl bisher keine kleine Jungkolonie oder gründende Königin gefunden, insofern scheint es sich bei dieser Art tatsächlich anders zu verhalten.
Das Koloniewachstum ist bei den Arten in jedem Fall rasant, mir scheint bei den purpureus die Entwicklung vom Ei zum Imago unter vier Wochen zu liegen. Wärme spielt eine grosse Rolle hierbei. Das Nest der purpureus wird bei mir ständig von einer Rotlichtlampe erwärmt, die Temperaturen liegen im Nest zwischen 25 und 30 Grad. Puppen und Junglarven lagern die Ameisen im wärmsten Teil des Nestes, ältere Larven und Eier in kühleren Nestbereichen. Hier hält sich auch die Königin auf.
Bei mir sind die Ameisen ebenfalls ständig am wuseln. Kleine Pflanzen, die aus dem Terrariumgrund aufwuchsen, wurden restlos "gejätet", so dass nur der offene und karge Sandboden blieb. Dieses Verhalten zeigt purpureus wohl auch im Freiland in Nestnähe, die Art gestaltet aktiv die Nestumgebung nach ihren Bedürfnissen. Anders als bei der von Euch gehaltenen Art werden keine Hügel aus Pflanzenmaterial errichtet, solches Material wird von purpureus peinlich genau und restlos aus der Nestumgebung entfernt.
Die Iridomyrmex purpureus wie auch die von Euch gehaltenen Iridomyrmex spec. nehmen als sogenannte meat-ants auch Fleisch an. Bei mir nagten sie tagelang mit Hingabe an einen gekochten Hühnerknochen, an dem Fleischreste vorhanden waren. An Leberwurst und frischem Gehackten taten sie sich ebenfalls schon gütlich.
LG, Frank.

Hallo.

Leider kann ich gerade nicht sagen wie sich mein Volk entwickelt. Sie sind jetzt in ein Reagenzglas umgezogen, welches ich ihnen in das Becken gelegt habe. Um den Umzug zu beschleunigen, hab ich das RG etwas erwärmt. Die Brut wurde nach einem Tag ins RG gebracht, die Königin zog nach 4 Tagen um.
Dort leben sie jetzt weiterhin erwärmt, um ein ein schnelleres Wachstum zu erreichen.
Inzwischen hab ich angefangen ihnen das spätere Nestbecken zu bauen, in welchem sie dann dauerhaft einziehen sollen.
Da ich sie nicht aus der Farm graben will und kann, hab ich eben das RG angeboten um dieses dann einfach mit der gesamten Kolonie ins neue Becken geben zu können. Was dank der Umzugsfreude auch gut geklappt hat.

Zur Fleischnahrung, da warte ich lieber noch etwas, bis das Volk größer ist. Im Moment reicht es einen Mehlwurm oder eine Fliege alle zwei Tage anzubieten.
Sehr schön kann man bei dieser Gattung das rekrutieren beobachten. Entdeckt eine Arbeiterin das angebotene Futterinsekt, saugt sie sich voll und läuft dann direkt zum Nest zurück. Dabei kann man sehr gut beobachten wie sie mit der Hinterleibsspitze eine Duftspur legt. Kaum ist sie beim Nest, kommen sofort duzende Arbeiterinnen herausgeströmt und laufen direkt zum Futter.

Hier sind einige Erfahrungen mit Meat-Ants im Freiland zusammengetragen:

Eine Begegnung mit australischen Meat Ants, Gattung Iridomyrmex - AmeisenWiki

Viel Spaß bei der Haltung wünscht
Merkur

Danke Merkur. Kannte ich natürlich schon. Und spaß hab ich jetzt schon sehr mit dieser Art. Sie sind wirklich sehr aktiv und bieten viele Möglichkeiten ihre interessante Verhaltensweisen zu beobachten.

Hab die Gattung natürlich auch kennen gelernt in Australien. Auch wenn ich damals nicht explizit auf Ameisen geachtet habe, fand ich diese dennoch sehr interessant. Hab dort auch ein Buch in die Hände bekommen, in welchem es um die Besonderheiten australischer Ameisen ging. Hier gibt es noch einige überraschende Verhaltensweisen welche hierzulande kaum bekannt sind.
Eine Art hat z.B. eine interessante Konstruktion um ihre Nesteingänge. Leider weiß ich nicht mal mehr die Gattung. Irgendwo müsste ich aber noch ein Bild von so einem Nesteingang haben. Vielleicht find ich es ja und stell es mal ins Netz. Hab schon versucht dazu etwas im Netz zu finden, aber ohne die Gattung zu kennen bringt das nicht viel.

Hab ich mal Deinen Haltungsthread gelesen, swagman. Du hast ja geschrieben, dass sie Zuckerwasser lieben und vor Honig bevorzugen. Die Erfahrung mach ich eigentlich mit fast allen Arten.
Zur Eiweiss-Fütterung, hast Du mal Fleisch, winzige Hackfleischbröckchen oder Hühnchenfleich angeboten? Also Hack roh, Hühnchen gekocht. Die Iridomyrmex purpureus bei mir sind auf sowas ganz versessen. Ab und zu nicht völlig abgeknabberte Hühchenknochen, die werden dann von ihnen abgenagt.

LG, Frank.

Hallo Frank.

Nee, Fleisch hab ich noch nicht getestet. Möchte ich auch nicht unbedingt machen. Na, vielleicht später wenn das Volk größer ist.
Hab mal wieder Drosophila gekauft, da fast alle Ameisen diese regelrecht lieben. Selbst wenig jagdfreudige Messor Arten kommen bei diesen Fliegen in Wallung.
So war es auch mit den Iridomyrmex. Die hab sogleich eine Treibjagd organisiert.^^
Muss mir mal wieder eine Zucht aufbauen. Inzwischen würde es sich wieder lohnen.