Nachdem wir beim Usertreffen in Kölle nahezu ununterbrochen von Ameisen erzählten – wer hätte das gedacht – bemerkte ich in den darauf folgenden Tagen einen immer stärker werdenden Drang nach...ja, wonach?
Schnitzen, Kleben, Schneiden, Sägen, Biegen, Bohren, Fügen, Flexschreddern usw.
BASTELN eben!
Natürlich sollte es etwas für die Ameisen sein. Da sich meine Schützlinge derzeit in
Ums kurz zu machen: ALLES flog raus.
Hier stehen sie nun. Drei nackte Formicarien und ein bastelwütiger Ameisenfan.
Jede Arena soll anders gestaltet werden und folgende Motive halten dafür her:
Wüste, Waldboden und Tropen
Begonnen wird mit einem alten Aquarium (80x40x40) und wird – so der Plan - einmal das Ödland beherbergen. Es ist zugleich das größte der drei Becken.
Okay, auf geht’s! Aber wie? Mit Block und Bleistift bewaffnet skizzierte ich erste Ideen.
Hier der Grundgedanke:
Roter Sand, beige Gesteinsrückwand mit Relief und Steinsäule, evtl. noch ein bisschen Gestrüpp, mehr nicht. Heißt ja nicht umsonst „Ödland“.
Wie man die Einrichtung im Terrarium selber baut, kann man sich im Internet auf viele Wege und mit noch mehr Ergebnissen beantworten. Meine Wahl fiel auf die Styropor+Fliesenkleber Methode. Darin hatte ich mich noch nie versucht, aber der relativ geringe Aufwand und akzeptable Kosten haben mich überzeugt. Folgendes habe ich mir zum Arbeiten zurechtgelegt:
In Worten:
2m² Styropor (10mm) 1,31€
Messer 2,00€
Zahnstocher 1,00€
750g Holzleim 6,99€
2Kg Fliesenkleber 10,20€
Bekommt man alles im Baumarkt. Gut, Zahnstocher vielleicht nicht. Alternativ funktionieren auch Nägel.
(Beim Werkeln Schneidunterlage nicht vergessen!)
Und nun ran an die Arbeit:
Styropor ist ein angenehmes Material. Geringes Gewicht, bequem zu bearbeiten, reparabel. Mit einem scharfen Messer und sägender Bewegung lässt es sich ohne Schwierigkeiten zerteilen und in Form bringen. Einzig die Angewohnheit sich statisch aufzuladen und einfach überall anzuhaften treib den Bastler bei dem Versuch es loszuwerden hin und wieder in Rage. In diesem Fall MICH! Meine Lösung: Der gute alte Staubsauger.
Die Styroporplatten habe ich in Einzelteile geschnitten, die aufeinander geschichtet meine gewünschten Steinformationen bilden. Zum Fixieren der einzelnen Schichten dienen die Zahnstocher. Einfach hin und wieder ein paar davon ins Styropor stechen, ggf. die Länge anpassen. Aufpassen, dass sie nicht irgendwo an anderer Stelle wieder austreten. Wenn euch ein Styroporteil abbrechen sollte, lässt sich dies reparieren, indem man die Zahnstocher etwas kürzt , als Dübel verwendet und die Hälften zusammensteckt.
Nach und Nach, Schicht um Schicht entsteht die Rohform eurer Idee. Habt ihr alle Lagen zusammengefügt, können Kanten mit dem Messer abgerundet, Details eingearbeitet werden.
Zwei Quadratmeter Styropor und rund 50 Zahnstocher später sahen meine Rohlinge so aus:
Seid ihr mit den Formen zufrieden, folgt nun das verputzen.
Mit Hilfe eines größeren Borstenpinsels wird nun der Fliesenkleber aufgetragen. Bitte darauf achten, flexiblen Fliesenkleber zu verwenden. Ansonsten ziehen sich leicht Risse durch den Kleber oder er bröckelt ab.
Ungewollte Spalten lassen sich einfach auffüllen, Details sollten nur ganz dünn beschichtet werden, damit sie nicht verloren gehen. Tragt mehr Fliesenkleber auf, wenn ihr etwas überdecken, auffüllen oder ausrunden wollt; weniger, wenn ihr Details oder Struktur erhalten wollt. Außerdem trocknet das Verbundmittel so etwas schneller.
Je nach dem, wie ihr das Objekt am Ende färben wollt, empfiehlt es sich, den Fliesenkleber schon mit Abtönfarbe zu vermengen. Wenn dann später einmal etwas abbröckeln sollte, kommen nicht gleich andersfarbige Stellen zum Vorschein.
Hier meine Steinsäule nach der ersten Schicht:
Glück gehabt: Zufälligerweise hat mein Fliesenkleber ziemlich genau die Farbe, die auch am fertigen Objekt zu sehen sein soll. Ich werde noch mindestens eine weitere Lage auftragen, doch mein erster Versuch trocknet momentan.
So, das war es für den Anfang!
(Der Bericht wird bei Zeiten fortgeführt. Fragen, Anregungen, Kritik können gerne hier oder per PN abgegeben werden)