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Beobachtungen zur Morphologie v. Camponotus sp. - Fotobericht

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Boro
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#1 Beobachtungen zur Morphologie v. Camponotus sp. - Fotobericht

Beitrag von Boro » 24. November 2008, 15:42

Anlässlich der Durchsicht meiner umfangreichen Bildersammlung zu einheimischen Camponotus-Arten ist mir aufgefallen, dass es nicht nur zwischen den Arten bzw. Minoren und Majoren kleine Unterschiede im Körperbau gibt, sondern auch z. B. innerhalb der Majoren.
An Hand von Bildern will ich nun versuchen, auf einige Besonderheiten heimischer Camponotus-Arten hinzuweisen. Vielleicht kann ich dadurch auch einige Halter dieser Arten dazu animieren, die Lupe in die Hand zu nehmen und nach diesen oder ähnlichen Äußerlichkeiten Ausschau zu halten!


Bild 1.: Camponotus aethiops [Major]. In sich geschlossene Rückenpartie, nach dem steilen Anstieg des Propodeums (roter Pfeil), erfolgt über das Metanotum (blauer Pfeil) eine schwache Krümmung, die sich über Mesonotum und Pronotum fortsetzt und vor der Halsregion in eine stärkere Krümmung übergeht. Thorax und Propodeum bilden eine geschlossene Einheit.
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Bild 2.: Camponotus herculeanus [Major]. Das Mesosoma ist hier ähnlich aufgebaut. Das Pronotum ist vor der Halsinsertion stufenförmig abfallend (Pfeil)
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Bild 3.: Camponotus fallax [Media-Arb.]. Ein etwas anders gebautes Mesosoma. Bereits ab dem Stielchenglied aufwärts sieht man eine recht gleichförmig konvexe Krümmung des Rückens. Die Sklerite sind augenscheinlich stärker verwachsen, es entsteht der Eindruck eines in sich geschlossenen Ganzen. Das Propodeum ist vollkommen am Thorax integriert (roter Pfeil), nur eine kleine Einbuchtung am Übergang zum Mesonotum ist zu erkennen .
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Bild 4.: Camponotus piceus [Major]. Gänzlich anderes Mesosoma: Das nach dem Stielchenglied aufsteigende, konkav gewölbte Propodeum (weißer Pfeil) bildet für sich eine klotzartige und an der Oberfläche abgeplattete Struktur (blauer Pfeil). Nach einer deutlichen Einbuchtung (roter Pfeil) erfolgt der Übergang in den höher gewölbten Thorax. [Subgenus Myrmentoma]
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Bild 5.: Camponotus lateralis [color=Black][[/color]Major]. In Mitteleuropa nicht heimisch. Gehört ebenfalls dem Subgenus Myrmentoma an und zeigt einen sehr ähnlichen Habitus wie C. piceus. Die deutsche Bezeichnung lautet nicht umsonst "hohlrückige Holzameise". Die Pfeile und ihre Farben entsprechen auch in der Zuordnung jenen von Bild 4.
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Bild 6.: Camponotus herculeanus [Major]: Das Pronotum zeigt am vorderen und seitlichen Rand eine etwas wulstförmige Aufwölbung (Pfeil).
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Bild 7.: Camponotus herculeanus [Media]. Im Vergleich zum vorigen Bild ist eine stufenförmige Ausbildung im vorderen Bereich des Pronotums (Pfeil) zu erkennen. Die Begrenzung des Hinterhauptes ist vollkommen gerade.
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Bild 8.: Camponotus herculeanus [Major]. Eine mächtige Major-Arbeiterin. Der Thorax ist breit ausgeführt. Die Skleritgrenzen am Rücken sind zu erkennen, auch jene des Metanotums (roter Pfeil). Das auch nach vorne stärker abgerundete Pronotum zeigt im Bereich der Halsregion eine deutliche kragenförmige Ausstülpung (blauer Pfeil). Die Hinterhauptskante ist deutlich eingebuchtet.
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Bild 9.: Camponotus ligniperda [Major]. Dieses Tier ist mit jenem von Bild 8 vergleichbar. Das Propodeum ist vollkommen mit dem Thorax verschmolzen. Die Rückenpartie ist nur schwach gekrümmt, das breite Propodeum fällt stufenförmig nach vorne ab und zeigt wieder die kragenförmige oder helmartige Ausstülpung (Pfeil)
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Bild 10: Camponotus aethiops [Major]: Auch in diesem Fall ist eine etwas schmälere Ausstülpung des vorderen Pronotumrandes erkennbar (Pfeil). Sie erinnert an die randliche Ausformung eines Stahlhelms und hat wohl auch eine gewisse Schutzfunktion inne. Darunter sind die nach vorne verlängerten Propleuren sichtbar.
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Bild 11: Camponotus ligniperda [Media]. Vergleichbar mit Bild 7. Das Pronotum wird vorne wieder mit einem stufenförmigen Knick begrenzt und geht dann in einen nur sehr schmalen "Kragen" über. Die Begrenzung des Hinterhauptes ist fast gerade verlaufend.
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Bild 12: Camponotus vagus [Majore]: 2 Majore mit etwas unterschiedlicher Ausformung des vorderen/seitlichen Pronotum-Randes. Die Begrenzung des Hinterhauptes ist in beiden Fällen deutlich eingebuchtet.
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Bild 13: Camponotus vagus [Major]: Diese imposante Major-Arbeiterin zeigt wieder die einem Stahlhelm ähnliche Ausstülpung des Pronotums über dem Halsbereich.
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Beste Grüße v. Boro



acarrtauchenius
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#2 AW: Beobachtungen zur Morphologie v. Camponotus sp.

Beitrag von acarrtauchenius » 27. November 2008, 16:18

Mir ist nicht ganz klar, worum es hier geht. Soll hier intraspezifische Variaton dargestellt werden?

Ein Kommentar zur Form des Kopfhinterrandes:
Ob dieser gerade oder eingebuchtet ist, erkennt man auf Photos nur sehr schwierig. Oft täuscht hier der Aufnahmewinkel einen geraden Kopfhinterrand nur vor. Ich habe zumindest habe beim Bestimmen unter dem Bionkular immer große Probleme die Stärke dieser Einbuchtung zu beurteilen. Ohne Abtrennung des Kopfes und Vergleich mit einem bestimmten Exemplares, das in gleicher Lage montiert wurde, geht meiner Ansicht nach gar nichts. Absoluter Albtraum hierbei: Köninginnen von Chtonolasius !

Noch etwas hierzu:
Bild 10: Camponotus aethiops [Major]: Auch in diesem Fall ist eine etwas schmälere Ausstülpung des vorderen Pronotumrandes erkennbar (Pfeil). Sie erinnert an die randliche Ausformung eines Stahlhelms und hat wohl auch eine gewisse Schutzfunktion inne. Darunter ist das Prosternum zu sehen.


Das Prosternum ist bei Ameisen und den meisten Hymenopteren eine sehr schmale Platte, die zwischen und etwas hinter den Vordercoxen ("Hüften") sitzt. Ohne die Beine zu entfernen, ist das Prosternum nicht sichtbar.
Direkt unter dem Pronotum und über den Vordercoxen sieht man die nach vorne verlängerten Propleuren!



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Boro
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#3 AW: Beobachtungen zur Morphologie v. Camponotus sp.

Beitrag von Boro » 27. November 2008, 17:47

Hallo acarrtauchenius!
Danke für deine Richtigstellung, ich werde das ausbessern!
Ich weiß nicht, wie viele Halter oder Beobachter in der Natur sich tatsächlich näher mit dem Körperbau der Ameisen befassen. Die großen Tiere der Gattung Camponotus scheinen mir geeignet, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Grüße Boro



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