Lebendfütterung - Warum?
- Zkaface
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#17 AW: Lebendfütterung - Warum?
Eine Empfehlung möchte ich unter keinen Umständen aussprechen, da ich vermute dass es den Ameisen (in meinen Fall Polyrhachis dives) sowieso egal ist ob sie nun lebendige oder tote Nahrung zu fassen bekommen. Andere Aspekte möchte ich auch gar nicht zu Wort bringen, da ich es grundsätzlich verstehen kann, wenn jemand gegen Lebendfütterung ist, soweit es für sein Tier, welches er hält, nicht zwangsläufig notwendig ist. Man zwingt uns ja auch nicht Lebende Hühnchen zu essen etc.
Allerdings habe ich eine etwas negative Erfahrung mit lebender Nahrung gemacht. Ich hatte über - vermutlich, bin mir nichens mehr janz so sicher - Kerf.de Zweifleckgrillen bestellt. Sie sind ziemlich "weich" in ihrer Außenschicht und so für Polys eigentlich einfach zu zerlegen.
Allerdings fiel mir nach der ersten Lebendfütterung auf, dass die Zweifleckgrille (ein Männchen) anstatt zu schwächeln nach einiger Zeit selbst den angreifenden Part übernahm. Sie wollte nach einigen Angriffen auf einzele Polys in das Nest eindringen (was dann geschehen wäre, möchte ich gar nicht wissen). Also musste ich eingreifen und sie töten. Je zwei weitere Versuche mit einem Männchen und einem Weibchen verliefen zwar positiv, dennoch konnte man nicht unbedingt ein anderes Fressverhalten der Polys beobachten.
Mittlerweile fütter ich nur noch tiefgefrorene und dann überbrühte Grillen diverser Arten. Ab und an auch mal eine Rosenkäferlarve die jedoch nie vollständig abgetragen wurde!
Allerdings habe ich eine etwas negative Erfahrung mit lebender Nahrung gemacht. Ich hatte über - vermutlich, bin mir nichens mehr janz so sicher - Kerf.de Zweifleckgrillen bestellt. Sie sind ziemlich "weich" in ihrer Außenschicht und so für Polys eigentlich einfach zu zerlegen.
Allerdings fiel mir nach der ersten Lebendfütterung auf, dass die Zweifleckgrille (ein Männchen) anstatt zu schwächeln nach einiger Zeit selbst den angreifenden Part übernahm. Sie wollte nach einigen Angriffen auf einzele Polys in das Nest eindringen (was dann geschehen wäre, möchte ich gar nicht wissen). Also musste ich eingreifen und sie töten. Je zwei weitere Versuche mit einem Männchen und einem Weibchen verliefen zwar positiv, dennoch konnte man nicht unbedingt ein anderes Fressverhalten der Polys beobachten.
Mittlerweile fütter ich nur noch tiefgefrorene und dann überbrühte Grillen diverser Arten. Ab und an auch mal eine Rosenkäferlarve die jedoch nie vollständig abgetragen wurde!
Eine Meerjungfrau ist nach ihrer Jungend nicht mehr Jungfrau
- swagman
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#18 AW: Lebendfütterung - Warum?
Hallo Zkaface.
Genau aus diesem Grund rate ich dazu nur passende Beutetiere zu verfüttern.
Passend für frei lebende Ameisen.
Ich sehe das so, in freier Wildbahn wird sich eine ausgewachsene, gesunde Grille wohl kaum lange genug still hinsetzen bis eine zufällig vorbeikommende P. dives sie entdeckt, zum Nest zurück eilt um weitere Arbeiterinnen zu rekrutieren, um mit diesen dann schließlich die Grille zu erlegen.
In den allermeisten Fällen wird eine furagierende Ameise alleine auf ein mögliches Beutetier stossen. In dem Fall bedeutet "mögliches Beutetier", dass es entweder klein genug ist um von dieser Ameise überwältigt zu werden, oder dass es nicht in der Lage ist zu entkommen. Wie z.B. Raupen. Sind genügend andere Arbeiterinnen in der Nähe, könnten diese natürlich auf die Beute aufmerksam gemacht werde.
Bei Arten, welche als Gruppen auf Beutesuche gehen liegt der Fall wieder anders. Dennoch können auch hier viele gesunde Insekten entfliehen.
Im beengten Lebensraum Formicarium sind natürlich immer genügend Tiere um auch lebhaftere Beute zu überwältigen. Das Futtertier kann ja nicht flüchten und wird ständig Ameisen über den Weg laufen.
Doch "natürlich" ist so eine Fütterung dann nicht mehr.
Lieber kleinere Futtertiere anbieten, welche schnell von den Ameisen überwältigt werden können.
Denn auch wenn sehr viele Ameisen im Becken sind und z.B. relativ schnell mit einem ausgewachsenes Heimchen fertig werden, sollte man nicht unterschätzen wie schnell dieses Heimchen mit seinen Kiefern durchaus mehrere Ameisen zerstückeln kann bevor es stirbt.
Und normalerweise wehren sich die Heimchen immer.
Genau aus diesem Grund rate ich dazu nur passende Beutetiere zu verfüttern.
Passend für frei lebende Ameisen.
Ich sehe das so, in freier Wildbahn wird sich eine ausgewachsene, gesunde Grille wohl kaum lange genug still hinsetzen bis eine zufällig vorbeikommende P. dives sie entdeckt, zum Nest zurück eilt um weitere Arbeiterinnen zu rekrutieren, um mit diesen dann schließlich die Grille zu erlegen.
In den allermeisten Fällen wird eine furagierende Ameise alleine auf ein mögliches Beutetier stossen. In dem Fall bedeutet "mögliches Beutetier", dass es entweder klein genug ist um von dieser Ameise überwältigt zu werden, oder dass es nicht in der Lage ist zu entkommen. Wie z.B. Raupen. Sind genügend andere Arbeiterinnen in der Nähe, könnten diese natürlich auf die Beute aufmerksam gemacht werde.
Bei Arten, welche als Gruppen auf Beutesuche gehen liegt der Fall wieder anders. Dennoch können auch hier viele gesunde Insekten entfliehen.
Im beengten Lebensraum Formicarium sind natürlich immer genügend Tiere um auch lebhaftere Beute zu überwältigen. Das Futtertier kann ja nicht flüchten und wird ständig Ameisen über den Weg laufen.
Doch "natürlich" ist so eine Fütterung dann nicht mehr.
Lieber kleinere Futtertiere anbieten, welche schnell von den Ameisen überwältigt werden können.
Denn auch wenn sehr viele Ameisen im Becken sind und z.B. relativ schnell mit einem ausgewachsenes Heimchen fertig werden, sollte man nicht unterschätzen wie schnell dieses Heimchen mit seinen Kiefern durchaus mehrere Ameisen zerstückeln kann bevor es stirbt.
Und normalerweise wehren sich die Heimchen immer.
- Jacky
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#19 AW: Lebendfütterung - Warum?
So oder so ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch schon bei meinen Lasius niger.
Da sie sich sehr gut mittels Pinzette füttern lassen machte ich es damals auch so mit einer kleinen, lebenden Spinne. Als eine Herrschaft von Arbeiterinnen sie attackierten dachte ich mir da gibt es kein entkommen mehr, tja falsch gedacht. Nach ein paar Tagen bemerkte ich in einer Ecke, hinter einem Stein ein kleines Spinnennetz. Beim entfernen sah ich dann auch genau diese Spinne die ich verfüttert hatte. Es waren auch schon einige Arbeiterinnen darin verendet und vermutlich von der Spinne gefressen oder besser ausgesaugt worden.
Aber aus Fehlern lernt man und seit dem unterlasse ich das, zumindest mit Beutetieren die den kleinen Lasius niger gefährlich werden können.
Da sie sich sehr gut mittels Pinzette füttern lassen machte ich es damals auch so mit einer kleinen, lebenden Spinne. Als eine Herrschaft von Arbeiterinnen sie attackierten dachte ich mir da gibt es kein entkommen mehr, tja falsch gedacht. Nach ein paar Tagen bemerkte ich in einer Ecke, hinter einem Stein ein kleines Spinnennetz. Beim entfernen sah ich dann auch genau diese Spinne die ich verfüttert hatte. Es waren auch schon einige Arbeiterinnen darin verendet und vermutlich von der Spinne gefressen oder besser ausgesaugt worden.
Aber aus Fehlern lernt man und seit dem unterlasse ich das, zumindest mit Beutetieren die den kleinen Lasius niger gefährlich werden können.
- dogomash
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#20 AW: Lebendfütterung - Warum?
Meiner Erfahrung nach, finde ich Lebendfutter in Ordung. Bei meinen Myrmica rubra habe ich folgende Erfahrung erlebt. Zum Anfang hab ich nur Honig/Wasser gemisch gefüttert, da meine Camponotus recht geil auf dieses Zeug sind. Die M. rubra haben aber darauf nicht wirklich begeistert reagiert und die Kolonie ist auch nicht weiter gewachsen. Dann hab ichs mal mit toten Tieren probiert, ging auch nicht viel besser. Danach hab ich mich darüber getraut und siehe da, die Heimchen wurden verschlugen wie nix.
Was ich noch hinzufügen möchte ist, es stimmt schon das die Heimchen recht agressiv sind, aber ich gebe meine für ca. 15-20 min. in den Kühlschrank. Daduch sind diese nicht mehr so schnell und die Ameisen haben trotzdem ihren spass.
mfg Sebastian
Was ich noch hinzufügen möchte ist, es stimmt schon das die Heimchen recht agressiv sind, aber ich gebe meine für ca. 15-20 min. in den Kühlschrank. Daduch sind diese nicht mehr so schnell und die Ameisen haben trotzdem ihren spass.
mfg Sebastian
Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren!
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- Zkaface
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#21 AW: Lebendfütterung - Warum?
@ dogomash: "Spaß" bezweifel ich es ist ja ihr Sinn des Lebens. Fressen und fortpflanzen! Also im Prinzip nur Arbeit!
@ Jacky: Anfangs hielt ich in meinen 2 Becken je eine große Kreuzsspinne! Eine mehr oder weniger natürliche Fluktuation der Ameisen. Allerdings waren diese beiden Spinnen nach knapp 1 Monat verschwunden. Je ein Bein ist aber wieder aufgetaucht!
@ Jacky: Anfangs hielt ich in meinen 2 Becken je eine große Kreuzsspinne! Eine mehr oder weniger natürliche Fluktuation der Ameisen. Allerdings waren diese beiden Spinnen nach knapp 1 Monat verschwunden. Je ein Bein ist aber wieder aufgetaucht!
Eine Meerjungfrau ist nach ihrer Jungend nicht mehr Jungfrau