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Exotische Einsteigerart?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Myrmecophaga tridactyla
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#49

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 12. Dezember 2008, 18:21

PHiL hat geschrieben:Hallo!

Ich kann Fraaap nur beipflichten; Als ich im Alter von 8 Jahren war, habei ch auch mein eigenes Aquarium bekommen, und mir natürlich sofort exotische Fische geholt, Neons.
Leider war ich zu unerfahren mit der Ausbruchssicherung, und sie sind ausgebüchst. Fand sie etwa eine Woche später vertrocknet unter meinem Regal. (Ist kein Scherz)
Hätte ich einheimische Stichlinge gehalten, wären sie sicher bis zum nächsten Bach (ca 50 m entfernt) gekommen und niemand wäre zu Schaden gekommen.

Grüße PHiL


Naja, da hast Dich aber gründlich vergriffen. Ich sage nicht, daß ALLE exotischen Arten gute Einsteigerarten sind (gilt auch für Ameisen). Ich sage aber, daß viele einheimischen Arten sehr schlecht für den Anfang geeignet sind. Hier im Forum (nicht bei Fischen) gibt's ein Beispiel:

Ant-Flo schreibt:

"Habe mit Camponotus ligniperda begonnen, ist aber nach kurzer Zeit in die Hose gegangen.
Danach umgestiegen auf Exoten - mit Messor spec. und auch Pheidologeton diversus (die als sehr schwer zu halten gelten...in der anfangszeit) und mit diesen habe ich bis heute keine Probleme."

Und das auch noch bei Pheidologeton diversus. Das ist mehr Rückenwind, als ich erwartet hätte.:bananadancer:

Bei Neons hast Dich natürlich vergriffen. Die sind nun wirklich nichts für Anfänger. Ich würde mir ja auch nicht trauen, sie zu halten. LOOOL. Da hast ja ein super Händchen gehabt mit der Auswahl. Nicht alles, was bunt ist, ist auch leicht zu halten........
Aber nicht alles, was exotisch ist, ist automatisch schwer.

Imago hat geschrieben:Hallo Paraponera clavata!


Möchtest Du nun die Forengemeinde belehren?


Ist Deine Mission dem Forum mitzuteilen, das Exoten die besseren "Anfängerameisen" sind?

LG Imago


Das belehren haben ja die Ameisenanbieter schon übernommen. Einer bezeichnet eine Art als 'schwer', die ein anderer als 'leicht' oder 'mittel' einstuft. Hä?
Apocrita ampfiehlt für Crematogaster rogenhoferi "Haltungsklasse: 1, leichte Haltung, pflegeleichte und robuste Ameisenart ", und das ist auch eine tropische Art, während bei Formicaria.de steht: "mittel (bis unmöglich)"

Exoten die 'besseren Anfängerameisen'? Jein.... Aber die Doktrin, daß ALLE Exoten zu schwer sind für Anfänger ist veraltet. Es gibt viele schwierige europäische Arten, mit denen ICH NICHT ANFANGEN möchte.


Gruß



Sahal
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#50 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von Sahal » 12. Dezember 2008, 20:46

Hola,

so grundlegend verstehe ich die Paranoida clavata - Ausführungen so, dass sMn lediglich die Lebenserhaltung maßgeblich für eine Einstufung als Anfänger- oder Fortgeschrittenen-Art ist.
Diesem "System" folgen ja auch einige Händler... so werden zB Polyrhachis dives und Pheidole pallidula als einfache Art in der Haltung eingestuft, was in gewisser Weise ja auch zutrifft: ins Becken kippen, Heizung druff und Futter rein, und schon wuchert das Volk vor sich hin.
Nebenbei gilt dieses auch und vor allem für die als Anfängerarten eingestuften Einheimischen!

Nun, jetzt haben wir aber erst die halbe Miete!
- Vor allem Arten aus "tropischen" Gebieten, die ja keiner hochgefährlichen Winterruhe bedürfen, erreichen oft gigantische Ausmaße und vermehren sich wie blöde... was zu Anfang noch ein befriedigender Anblick ist, wird sehr schnell zu einem Problem in Punkto Platz und Futterbeschaffung.
- die Ausdehnungen "exotischer" Völker übersteigen häufig die der einheimischen Arten um ein vielfaches.
- eingeschleppte Krankheiten, Parasiten, Mitbewohner und ähnliche Beigaben wurden ja schon mit dem nicht gelesenen Infektionsthread genannt. Mir hat ein "exotisches" Völkchen eine Mottenplage beschert...
- werden einheimische Arten ohne Beleuchtung, Befeuchtung und Heizung gehalten, so bedürfen "Exoten" idR erheblich mehr Aufwand und Unterhaltskosten. Nicht zuletzt muss der Halter auch mit dem Äkwickmänt umgehen können.
- was mache ich mit einem Volk, wenn es mir zu groß wird oder ich keine Lust mehr habe? Einheimische werde ich immer los, notfalls auch in die Natur zu entlassen... aber Exoten? Diese kann ich nur an andere Halter weiter geben, nur ist das Volk dann oft zu groß für den Versand, oder keiner will sich mit Mega-Völkern belasten.
- die mit Abstand meisten Erfahrungen und geballte Hilfestellung erhalte ich als Anfänger GERADE bei einheimischen Anfängerarten! Dieser Vorteil sollte niemals vergessen werden!

Und ein wichtiger Punkt ist die Routine, die im Umgang mit Ameisen einen sehr hohen Stellenwert hat. Alleine der Ausbruchsschutz und ähnliche Vorsichtsmaßnahmen erfordert ein geübtes Händchen und geschultes Auge!! Lesen alleine reicht hier definitiv nicht aus, Erfahrungen sind angesagt!
Sehr oft habe ich mich mit stolzen Anfängern unterhalten, die mit Exoten oder Einheimischen begonnen haben... und keiner war dabei, der nicht über kurz oder lang einen netten Ausbruch zu verzeichnen hatte!



Die Winterruhe:
wann ist das Thema endlich mal korrekt und sachlich dargestellt?
Es gibt nichts einfacheres als die Winterruhe... sie ist sogar das Einfachste an der Ameisenhaltung!!
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass es sich um ein tief verwurzeltes Bedürfnis und normales Verhalten handelt... oder habt Ihr Angst, wenn sich Euer Wellensittich nachts zum Schlaf begibt, weil er ja bei einem Alp-Traum von der Stange purzeln könnte und sich am Hirsekolben ne Beule holt?

Wechselnde Temperaturen (Tag-Nacht) in der Winterruhe sind nur bei einigen wenigen Arten notwendig, so zB Vertretern von Leptothorax- und Temnothorax-Arten und Camponotus truncatus... bedingt durch die Lebensweise! Die typischen Anfängerarten habe ich alljährlich in einem Kühlschrank bei rel. konstanten Temperaturen überwintert, so wie es früher ja auch in Deutschland im Erdboden der Fall war.


Drei absolute Favoriten habe ich unter den sechsbeinigen Weibern, zwei davon sind Einheimische:
- Lasius niger
flink, agil, geradezu ein witziges Gewusel, jedoch nicht zu hysterisch. Sie sind klein genug, um ein stattliches Volk im handlichen Nest halten zu können, und die Brut füllt ganze Kammern! Andererseits sind sie groß genug, um gute Beobachtungen führen zu können... an Lasius niger habe ich eigentlich die meisten Verhaltensmuster innerhalb des Nestes kennen gelernt. Auch nach Jahren hatte ich immer mindestens zwei Völker der kleinen Racker in Haltung, und bis heute kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, wenn ich ins Nest schaue!
- Camponotus ligniperda
Nach wie vor einer der schönsten und elegantesten Arten überhaupt!
Das tiefe Schwarz mit dunkelroten Ansätzen in Hochglanz-Ausgabe mutet mystisch an und strahlt Achtung aus. Zudem sind sie geradezu riesig und eindrucksvoll, jedoch gutmütig in der Haltung. Oft jammer die Halter über die lange Entwicklungszeit der Brut, jedoch lässt es sich auch anders sehen: die letztendlich großen Völker wachsen langsam und können lange in Haltung genommen werden.


Wer Anfängerarten als uninteressant oder schwer zu Halten bezeichnet, hat die Ameisenhaltung nicht verstanden!


LOOOL. Aber beides sind Exoten. Beide brauchen Pflege. Beide brauchen einen gesunden Menschenverstand.
Todesursache Nr. 1 in der Aquaristik ist zu viel Futter, was Nitrit bildet oder Streß der Fische. Auch Schwankungen der Wasserwerte sind eine Gefahr. Dazu müssen sie gar nicht verwandt sein. Das gilt auch für Anulis oder Agamen.
Ugh, da haben wir das Problem ja gefunden! Weder Ameisen, "Anulis" noch Agamen leben unter Wasser... sind aber mit den Fischen verwand, immerhin alle Unterabteilung Bilateria.
In diesem besonderen Haltungsfall bist Du tatsächlich mit dem Exoten Camponotus schmitzi besser bedient!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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TRIA
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#51 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von TRIA » 12. Dezember 2008, 21:25

Ne, is klar. Lasius flavus soll noch besser sein, da sie sich so gut wie nicht oberirdisch zeigt. Das ist DIE AUSsteigerart !!!


Das zeigt mir das du echt Null Ahnung hast. Lasius flavus ist eine super Farmhaltungsart, ich zieh mir grad 3 Völkchen ran. Leider werden sie von Ignoranten ,einfach in die Schulblade langweilig gesteckt. Du hast leider Null Ahnung, nicht mal von Fischen, ich hab selbst Paracheirodon innesi gezogen. Was ist den am Neon schwer? Bissel saurer, mit Torf gefiltert, Wasser nicht zu hart, keine fette Beleuchtung und gut ist. Kein Wunder das du Lasius niger als schwer siehst :D


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

TPE
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#52 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von TPE » 12. Dezember 2008, 21:56

Guten Abend,
Also...mir...fehlen die Worte!
Erst wollte ich mich ja auf diese Diskussion einlassen aber, ne, das geht nun wirklich nicht. :)
Imago hat geschrieben:Hallo Paraponera clavata!

Du suchst eine Exotische Ameisenart aus und argumentierst offen und sachlich darüber warum diese von Dir ausgesuchte exotische Ameise für Anfänger besser geeignet ist als die einheimische Ameise für die ich mich entscheide!

LG Imago


Das ist ne gute Idee! :clap:

Also, da konnte ich mich nun totlachen, ein herzliches Dankeschön an Prapaponera clavata!
Bei allem Respekt, aber das war jetzt der Hammer. :clown: :popcorn:
(Falls irgendjemand meine Aussage nicht versteht: Ich finde diese Meinungen und Aussagen von Prapaponera clavata echt zum: :furz: )

@alle Anderen: Gute Arbeit. Ich finde es toll, dass sich die Halter immer aufopfern für solche Leute, die eigendlich bei den Guppies bleiben sollten. Finde ich echt vorbildlich.
:clap: :clap: :clap:
@Imago: Super Idee.:respekt:
@Prapaponera clavata: Bitte versuche in Zukunft, den erfahrenen Haltern, mehr Respekt und vor allem Vertrauen vorzulegen. Dein einziges Argument ist nämlich, dass nicht alle Exoten schwer, aber auch nicht alle einheimischen Arten leicht zu halten sind. Aber bitte versuche in Zukunft, dich zurückzuhalten, in den Punkten, in denen du dich nicht auskennst.

Das Allerbeste war ja die Liste mit den nach deinem Geschmack besten Einsteigerarten.:yellowhopp:

Guten Abend.


Die sind schwarz und klein... Das müssen Lasius niger sein!

Steffi21
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#53 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von Steffi21 » 13. Dezember 2008, 00:07

Hallo,
ich bin hier eigentlich eher durch Zufall auf die Seite gekommen, aber da ich schon mal ein Bericht über Ameisenhaltung im Fernsehen gesehen habe, bin ich doch aus lauter Neugier hängengeblieben.

Als erstes habe ich mir die beiden Teile für die Anfänger durchgelesen und mir ist schnell klargeworden, dass man als Anfänger doch lieber auf die Heimischen zurückgreifen sollte.

Tja, warum glaube ich das:

-Als erstes glaube ich, dass wenn man noch nie Ameisen hatte, man gar nicht weiß, ob es überhaupt das richtige ist und ZUR NOT kann man sie dann hier aussetzen, wenn man niemanden findet (ist ja auch kein weit verbreitestes Hobby).
-Am Anfang passieren nun mal Fehler und wenn es nur kleine sind. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass man am Anfang (auch wenn man viel gelesen hat) ein wenig, nennen wir es mal überfordert/angst, was falsch zu machen/doch nicht alles verstanden/theorie einfacher als Praxis oder sonst was, ist.
Das Problem, was man bei den Exoten hat, ist nicht unbedingt, dass sie sterben (ist nicht schön), denn da ist "nur" das Geld weg.
Das ist Problem ist, dass man zb unachtsam mit dem Ausbruchschutz ist. Dann ist nicht vielleicht etwas nur eine Ameise einfach so weg, sondern unser ganzes Ökosystem kann kippen. Heimische Ameisen werden ausgerottet, die Tiere die von denen Leben werden sterben, weil sie keine Nahrung mehr haben usw.


Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du Fische mit Ameisen vergleichen kannst:nono:
Wenn Fische aus dem Aquarium springen, dann verseuchen die nicht unser Ökosystem.
Du hast recht, dass es keine Anfängerfische, aber es gibt Fische, die für Anfänger besser geeignet sind, wie andere.
Todesursache in der Aquaristik ist nicht etwa das zuviele Futter, sondern ganz einfach die Unwissenheit, der sogenannten "Fachhändler" die weder Ahnung vom Einfahren eines Aquariums haben, noch die Ahnung haben, welche Fische zusammenpassen oder wieviel Liter das Aquarium mindestens haben sollte.


Und dann stell ich mir schon die ganze Zeit die Frage:

Was willst du eigentlich hier im Forum ???



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TRIA
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#54 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von TRIA » 13. Dezember 2008, 00:26

@Steffi21
Was soll ich noch sagen, du hast es auf den Punkt gebracht. Herzlich willkommen im Forum und ich hoffe du steckst dich an :D. Das richtige Gefühl für die Sache hast du ja, wie man liest ;)


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

Steffi21
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#55 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von Steffi21 » 13. Dezember 2008, 00:52

Hallo Tria,
ich schon mal am überlegen, ob ich es mal versuchen sollte, aber ich habe 2 kleine Kinder und ne Katze. Von den Aquarien mal ganz abgesehen.

Und momentan keinen Platz und auch kein Geld. :furchtbartraurig:

Vielleicht werde ich es mal irgendwann versuchen, einen hang zu "nicht ganz so alltägliche" Tiere habe ich ja. :spin2:



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TRIA
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#56 AW: exotische Einsteigerart?

Beitrag von TRIA » 13. Dezember 2008, 02:38

Solltest du im Frühjahr welche wollen, melde dich. Ich zieh grad ganz schwer zu haltende Lasius niger hoch :D, hier gibts es immer paar, die welche für Einsteiger hochziehen und für lau versenden ;)


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

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