Hallo René.
Schöne Bilder deiner Tiere.
Ich denke mal sie hat eine Hormonspur verlegt, weil sie mit Ihren Hinterleib beim laufen den Boden durchpflügte. Oder sehe ich das falsch?
Das hast du falsch interpretiert. Diese
Gattung ist noch sehr ursprünglich und primitiv und benutzt keine Duftmarkierungen. Es werden keine Ameisenstraßen oder ähnliches angelegt, auch erfolgt keine Markierung ihres Territoriums.
Die Tiere orientieren sich Visuell beim furagieren.
Dennoch werden auch Pheromone bei dieser
Gattung genutzt.
Ein Beispiel ist das so-genannte
Königinnen Pheromon. Dies wurde bei
Myrmecia gulosa schon eingehend untersucht. Die
Königin gibt ein Pheromon ab, welches die Reproduktion der Arbeiterinnen unterdrückt. Dieses Pheromon wird bei Körperkontakt übertragen und hat somit vermutlich indirekt einen Einfluss auf die Größe der Kolonie. Sorgt man nun dafür, dass einige Arbeiterinnen nicht mehr mit der
Königin in Kontakt kommen,beginnen diese selbst Eier zu legen. Es wurde dann aber beobachtet, dass die anderen Arbeiterinnen diese Tiere davon abhalten Eier zu legen.
Interessant ist bei diesem Thema auch, dass bei Versuchen mit
Myrmecia nigriceps festgestellt wurde, dass diese Art entweder nestfremde Artgenossen nicht erkennen kann. Oder aber, dass es nützlicher ist diese zu ignorieren, da dadurch auch die aggressiven Auseinandersetzungen innerhalb des Volkes gering bleiben.
Alles in allem eine sehr interessante
Gattung, welche immer wieder mit neuen Ãœberraschungen aufwartet. So habe ich gerade einen Artikel von 1989 entdeckt, in welchem beschrieben wird, wie bei der
Gattung Myrmecia und bei den auch in Australien vorkommenden
Nothomyrmecia eine neue Drüsen im Stachelapparat entdeckt wurde, welche anscheinend in keiner anderen
Gattung vorkommen. Wäre interessant zu wissen, ob es da schon neuere Erkenntnisse gibt.
Sting-Bulb-Gland