Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
- Wesdeces
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#1 Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Hallo erstmal,
ich habe mal eine Frage:
Nachdem hier bereits einige Wüstenformis für Camponotus ligniperda vorgestellt worden sind, hatte ich ebenfalls vor eines zu bauen. Also richtig mit Kakteen und was halt sonst so dazugehört. Nun habe ich bei Ant's Kalytta und Antstore gelesen, dass eigentlich gebirgsähnliche Einrichtung erforderlich ist und bin leicht verwirrt.
Wäre sehr nett, wenn ihr mich wieder entwirren könntet.
Was sagt ihr dazu: Sollte ich bei meinen Wüstenplänen bleiben oder aufs Gebirge umsteigen?
Wer schon Erfahrung hat könnte ja vielleicht auch kurz pro und contra der beiden Typen darlegen.
ich habe mal eine Frage:
Nachdem hier bereits einige Wüstenformis für Camponotus ligniperda vorgestellt worden sind, hatte ich ebenfalls vor eines zu bauen. Also richtig mit Kakteen und was halt sonst so dazugehört. Nun habe ich bei Ant's Kalytta und Antstore gelesen, dass eigentlich gebirgsähnliche Einrichtung erforderlich ist und bin leicht verwirrt.
Wäre sehr nett, wenn ihr mich wieder entwirren könntet.
Was sagt ihr dazu: Sollte ich bei meinen Wüstenplänen bleiben oder aufs Gebirge umsteigen?
Wer schon Erfahrung hat könnte ja vielleicht auch kurz pro und contra der beiden Typen darlegen.
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#2 AW: Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Na Da hat wohl jemand zu viel Latein gehabt, auch wenn man "Kattylina" eigentlich anders schreibt.
Du meintest wahrscheinlich Kalytta.
Zu deiner Frage: In einem wirklichen Wüstenterrarium kannst du Camponotus ligniperda nicht halten. Das wäre ihnen viel zu trocken. Du kannst das Terrarium aber trotzdem so gestalten, dass es wie in einer Wüste aussieht. Bloß müsstest du für eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit sorgen.
LG Jan
![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
Zu deiner Frage: In einem wirklichen Wüstenterrarium kannst du Camponotus ligniperda nicht halten. Das wäre ihnen viel zu trocken. Du kannst das Terrarium aber trotzdem so gestalten, dass es wie in einer Wüste aussieht. Bloß müsstest du für eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit sorgen.
LG Jan
- Lord Helmchen
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#3 AW: Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Hi
Also ich finde es passt nicht zu Camponotus ligniperda sie in einem Wüstenformicarium zu halten. Es wäre viel angebrachter und auch artgerechter, sie in einem "Eiheimisch" eingerichteten Formicarium zu Pflegen ohne Kakteen und Dergleichen.
LG Lord Helmchen
Also ich finde es passt nicht zu Camponotus ligniperda sie in einem Wüstenformicarium zu halten. Es wäre viel angebrachter und auch artgerechter, sie in einem "Eiheimisch" eingerichteten Formicarium zu Pflegen ohne Kakteen und Dergleichen.
LG Lord Helmchen
- Eaglesword
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#4 AW: Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Trockenhang- und Waldbewohner brauchen Grasland bzw. Holznester.
Eine Wüste wär hier Unsinn. Höchstens Grassteppe könnte sich eignen, wenn das Nest groß genug ausfällt. Bedenk nur, wie groß ein Volk dieser Camponotusart werden kann.
Früher oder später muss es ohnehin ausgewildert werden, weil ab einer bestimmten Größe die Haltung schwer bis unmöglich sein dürfte.
Genau so verhält sich das auch mit Formica- besonders mit Hügelbauern wie F. sanguinea. Für die ersten Jahre mag es ja noch machbar sein, doch danach gestaltet sich das Ganze negativ. Bereits im 1. Jahr hatte ein F. rubra- Ableger mit ungefähr 100 Stück im Garten einen Hügel von ca. 30cm hohem Aushub gebaut, noch ganz ohne Streubedeckung. Desgleichen taten auch weitere Ableger in Ansiedlung passender Stellen außerhalb der Ortschaft.
Es geht also schnell, so dass die Zeit zum Pflegen in der Wohnung sehr kurz ist.
Mehr Freude hat man eher mit kleinbleibenden Völkern, die eventuell jahrzehntelang in Obhut verbringen können. Doch wären das nur wenige südeuropäische Camponotus.
Eine Wüste wär hier Unsinn. Höchstens Grassteppe könnte sich eignen, wenn das Nest groß genug ausfällt. Bedenk nur, wie groß ein Volk dieser Camponotusart werden kann.
Früher oder später muss es ohnehin ausgewildert werden, weil ab einer bestimmten Größe die Haltung schwer bis unmöglich sein dürfte.
Genau so verhält sich das auch mit Formica- besonders mit Hügelbauern wie F. sanguinea. Für die ersten Jahre mag es ja noch machbar sein, doch danach gestaltet sich das Ganze negativ. Bereits im 1. Jahr hatte ein F. rubra- Ableger mit ungefähr 100 Stück im Garten einen Hügel von ca. 30cm hohem Aushub gebaut, noch ganz ohne Streubedeckung. Desgleichen taten auch weitere Ableger in Ansiedlung passender Stellen außerhalb der Ortschaft.
Es geht also schnell, so dass die Zeit zum Pflegen in der Wohnung sehr kurz ist.
Mehr Freude hat man eher mit kleinbleibenden Völkern, die eventuell jahrzehntelang in Obhut verbringen können. Doch wären das nur wenige südeuropäische Camponotus.
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#5 AW: Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Eaglesword, offen gesagt ist es Quatsch, was du da schreibst.
Camponotus ligniperda-Kolonien wachsen im Vergleich zu Kolonien anderer Arten sehr langsam. Bis man einmal eine wirklich große Kolonie mit über 3000 Arbeiterinnen hat, muss man schon einiges an Geduld aufbringen - auch wenn es mit steigender Arbeiterinnenzahl immer schneller voran geht! Du hast also schon mal sehr viel von deiner Kolonie, selbst wenn du sie "auswildern" würdest, wenn sie eine solche Größe erreicht hat.
Dafür sehe ich jedoch gar keinen Grund. Eine Camponotus-Kolonie muss nicht wie in der Natur polydom sein, wenn ihr das Futter stets vor dem Nest angeboten wird und wenn sie nicht in Konkurrenz zu anderen Kolonien steht. Es reicht ein großes Nest vollkommen aus. Dazu eine oder mehrere Arenen, eventuell mit längeren Schläuchen verbunden und fertig ist es. "Auswildern" braucht man sie mit Sicherheit nicht, wenn man sich im Vorraus ein paar Gedanken gemacht hat.
Auch kannst du nicht Raptiformica mit Formica s. str. vergleichen, Eaglesword. Die Kolonien von Raptiformica bauen erstens keine solch großen Hügelnester und bleiben zweitens sehr viel kleiner als die Kolonien von Formica im engeren Sinne.
Ich habe von noch keiner Camponotus- oder Raptiformica-Kolonie gehört, die aufgrund von Platzmangel ausgesetzt werden musste.
Falls es doch zu einem Aussetzen kommen sollte, so informiert euch bitte vorher über intraspezifische Homogenisierung. Danke.
LG Jan
Camponotus ligniperda-Kolonien wachsen im Vergleich zu Kolonien anderer Arten sehr langsam. Bis man einmal eine wirklich große Kolonie mit über 3000 Arbeiterinnen hat, muss man schon einiges an Geduld aufbringen - auch wenn es mit steigender Arbeiterinnenzahl immer schneller voran geht! Du hast also schon mal sehr viel von deiner Kolonie, selbst wenn du sie "auswildern" würdest, wenn sie eine solche Größe erreicht hat.
Dafür sehe ich jedoch gar keinen Grund. Eine Camponotus-Kolonie muss nicht wie in der Natur polydom sein, wenn ihr das Futter stets vor dem Nest angeboten wird und wenn sie nicht in Konkurrenz zu anderen Kolonien steht. Es reicht ein großes Nest vollkommen aus. Dazu eine oder mehrere Arenen, eventuell mit längeren Schläuchen verbunden und fertig ist es. "Auswildern" braucht man sie mit Sicherheit nicht, wenn man sich im Vorraus ein paar Gedanken gemacht hat.
Auch kannst du nicht Raptiformica mit Formica s. str. vergleichen, Eaglesword. Die Kolonien von Raptiformica bauen erstens keine solch großen Hügelnester und bleiben zweitens sehr viel kleiner als die Kolonien von Formica im engeren Sinne.
Ich habe von noch keiner Camponotus- oder Raptiformica-Kolonie gehört, die aufgrund von Platzmangel ausgesetzt werden musste.
Falls es doch zu einem Aussetzen kommen sollte, so informiert euch bitte vorher über intraspezifische Homogenisierung. Danke.
LG Jan
- Wesdeces
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#6 AW: Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Okay, ich werde wohl auf ein Gebirgs-Waldformicarium umsteigen.
Kennt jemand passende Pflanzen? (möglichst pflegeleichte)
Ich weiß, dass es hier schon Diskussionen darüber gab, ob man echte oder Kunstplanzen einsetzen sollte. Ich denke, es gibt für beide Seiten gute Argumente, habe aber beschlossen, meinen Amis echte Pflanzen zu bieten, wenn es geht.
Kennt jemand passende Pflanzen? (möglichst pflegeleichte)
Ich weiß, dass es hier schon Diskussionen darüber gab, ob man echte oder Kunstplanzen einsetzen sollte. Ich denke, es gibt für beide Seiten gute Argumente, habe aber beschlossen, meinen Amis echte Pflanzen zu bieten, wenn es geht.
#7 AW: Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Hallo Wesdeces, hier mein Beitrag zur Haltung von Camponotus ligniperda in einem Formicarium:
Ants were collected in natural nests in spring and summer and kept in artificial plastic formicaria at optimal or suboptimal temperatures and constant day-length for several (up to five) years. The spontaneous rhythms of queen oviposition and larval pupation were observed under constant laboratory environment in all 17 species studied belonging to the genera Acantholepis, Aphaenogaster, Camponotus, Crematogaster, Formica, Leptothorax, Monomorium and Myrmica. Oviposition and pupation stopped at certain time and queens and larvae entereddiapause . The development then recommenced spontaneously in several weeks or months. The rhythm period and its phases (development phase and diapause phase) varied greatly in duration and were not synchronized with natural seasons. This is the indication of the endogenous nature of the rhythms observed. The ants Acantholepis semenovi Ruzs., Camponotus ligniperda (Latr.), Lasius niger (L.), Myrmica ruginodis Nyl., and Tapinoma karavaievi Emery were kept in the artificial nests with a horizontal temperature gradient from 8 to 35°C for two years. The spontaneous rhythms of development correlated with the thermopreferendum cyclic variation were observed in all five species. During the development phase of the rhythm the workers preferred nest chambers with higher temperature to keep their brood but when the ants entered diapause phase of the rhythm they moved diapausing larvae to the cooler parts of the nest. The role of endogenous rhythms in the regulation of ant seasonality is discussed .
Gruss Bernd
Modedit: Bitte Quelle aus Copyrightgründen Nachtragen
Ants were collected in natural nests in spring and summer and kept in artificial plastic formicaria at optimal or suboptimal temperatures and constant day-length for several (up to five) years. The spontaneous rhythms of queen oviposition and larval pupation were observed under constant laboratory environment in all 17 species studied belonging to the genera Acantholepis, Aphaenogaster, Camponotus, Crematogaster, Formica, Leptothorax, Monomorium and Myrmica. Oviposition and pupation stopped at certain time and queens and larvae entered
Gruss Bernd
Modedit: Bitte Quelle aus Copyrightgründen Nachtragen
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#8 AW: Camponotus ligniperda in Wüstenformicarium?
Hallo Bernd,
über eine Übersetzung ins Deutsche dieses Abstracts vermutich irgendeiner wissenschaftlichen Arbeit würden sich sicher alle User freuen. Ich tu mir schwer mit meinem Schulenglisch (2 andere 16-Jährige User haben in diesem Thema bereits auch geschrieben, einer davon war der Fragesteller, diesen dürfte es nicht viel anders gehen), obwohl ich von mir behaupten kann sehr gut in Englisch zu sein (hätte das First Certificate in English geschafft, war aber nur der Probetest... habe somit den Standard "B2" erreicht).
Soweit ich es verstehe, sehe ich absolut keinen Zusammenhang mit dem Thema "Camponotus lignipderda in Wüstenformicarium" ausser dem Artnamen. Meinem Verständnis nach geht es um den Jahresrythmus. Über den Einsatz von Wüstenformicarien bei der genannten Art steht da herzlich wenig drin. Bitte um eine Nachreichung einer Übersetzung bzw. einer Erklärung was das mit dem Thema zu tun hat, andernfalls werde ich den Beitrag löschen.
Zum Thema: Welche Bepflanzung oder Bodengrund ist den Ameisen meinen Beobachtungen nach egal. Ich konnte beim Anbieten verschiedener Substrate keine Affinität für irgendein Substrat erkennen (zugegeben, Erde war nicht dabei... die würden sie wohl zum Graben nutzen). Selbst an puren Glasflächen scheinen sich Arten - die halbwegs klettern können - absolut nicht zu stören.
lg, chrizzy
über eine Übersetzung ins Deutsche dieses Abstracts vermutich irgendeiner wissenschaftlichen Arbeit würden sich sicher alle User freuen. Ich tu mir schwer mit meinem Schulenglisch (2 andere 16-Jährige User haben in diesem Thema bereits auch geschrieben, einer davon war der Fragesteller, diesen dürfte es nicht viel anders gehen), obwohl ich von mir behaupten kann sehr gut in Englisch zu sein (hätte das First Certificate in English geschafft, war aber nur der Probetest... habe somit den Standard "B2" erreicht).
Soweit ich es verstehe, sehe ich absolut keinen Zusammenhang mit dem Thema "Camponotus lignipderda in Wüstenformicarium" ausser dem Artnamen. Meinem Verständnis nach geht es um den Jahresrythmus. Über den Einsatz von Wüstenformicarien bei der genannten Art steht da herzlich wenig drin. Bitte um eine Nachreichung einer Übersetzung bzw. einer Erklärung was das mit dem Thema zu tun hat, andernfalls werde ich den Beitrag löschen.
Zum Thema: Welche Bepflanzung oder Bodengrund ist den Ameisen meinen Beobachtungen nach egal. Ich konnte beim Anbieten verschiedener Substrate keine Affinität für irgendein Substrat erkennen (zugegeben, Erde war nicht dabei... die würden sie wohl zum Graben nutzen). Selbst an puren Glasflächen scheinen sich Arten - die halbwegs klettern können - absolut nicht zu stören.
lg, chrizzy