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Plug&Play-Ameisen?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
PHiL
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#9 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von PHiL » 13. Januar 2009, 15:13

Tag,

Tja, so ist es leider. Kann da noch mit einem schlimmeren Beispiel dienen, aber werde keine Namen nennen. So gemein sollte man nicht sein.
Jedenfalls bekam ich eines Tages eine PN von jemanden, der mich kennen wollte, extrem miserable Rechtschreibung, aber gut, kann man mal drüber hinwegsehen, schließlich ist er erst 13 Jahre alt.
Als wir auf das Thema Ameisen kamen (ja, es fing nicht mit Ameisen an) meinte er, er hätte einmal Lasius niger aus einem Blumentopf gefangen, und heute sind sie 100 Tiere groß. Ganz nett und harmlos so weit.
Dann erzählte er mir mal, dass eine Gründeköniginn zu Tode gekommen ist, er hatte sie "gefüttert und gepflegt". Als ich ihn dann schrieb, dass Lasius niger claustral gründet und das man sie dann lieber in Ruhe lassen sollte, meinte er, dass das nicht gewusst hatte.
Naja, dann fing er an zu erzählen, dass er Polyrhachis dives gehalten hat- Ohje- Sie sind gestorben, weil er ihnen "zu viele Mehlwürmer in das Becken" geworfen hat. Tja...
Naja, aus Fehlern lernt mal, hab echt das Beste gegeben und immer nett zu sein, alles mögliche erklärt.
Und dann schrieb er mir auf einmal, er hätte sich Pheidole pallidula gekauft. Als ich ihm einen langen Vortrag über die Ameisen gehalten habe, schrieb er nicht mehr zurück.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich ihn hier in keiner Weise hier bloß stellen möchte, er ist schließlich noch relativ jung- ich würde ihm keinerlei Exoten zutrauen, und seine Eltern kennen sich mit den Tieren sicherlich nicht aus, und auch nicht mit ihren Risiken. Typische Elternmoralität: "Wenn du die fütterst und auf die aufpasst, darfst du sie haben" - war bei mir auch so ähnlich, ich habe etliche Heimchen auf dem Gewissen- mein Vater war glücklicherweise so klug und ist nicht auf mein Will-Schlange-haben Genörgel eingegangen.
Aber was kann man dagegen schon machen?


Gruß, PHiL



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erix
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#10 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von erix » 13. Januar 2009, 20:44

Merkur hat natürlich wieder einmal völlig recht. Es bleibt uns wohl nur die Möglichkeit, jeweils die Camponotus plugplayensis zu empfehlen, wenn nach der superaggressiven, winterruhelosen, blitzartig wachsenden, die Schulferien klag- und futterlos im Kinderzimmer harrenden, jederzeit downloadbaren, soldatenkastigen Wunderameise gefragt wird. Alternativ käme noch Lasius instanteii in Frage, die muss nur mit heissem Wasser angerührt werden und los geht die action.

Gruss: erix



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TheSilence
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#11 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von TheSilence » 14. Januar 2009, 00:12

erix hat geschrieben:Merkur hat natürlich wieder einmal völlig recht. Es bleibt uns wohl nur die Möglichkeit, jeweils die Camponotus plugplayensis zu empfehlen, wenn nach der superaggressiven, winterruhelosen, blitzartig wachsenden, die Schulferien klag- und futterlos im Kinderzimmer harrenden, jederzeit downloadbaren, soldatenkastigen Wunderameise gefragt wird. Alternativ käme noch Lasius instanteii in Frage, die muss nur mit heissem Wasser angerührt werden und los geht die action.

Gruss: erix


Köstlich...welch schwarzer Humor. :clap:

Ich hatte auch schon oft solche Fälle, vor allem als ich noch Moderator war.
Ich habe auch allzuoft versucht, die "Jünglinge" auf Einsteigerarten zu lenken und ihnen alles sorgfältig zu erklären.
Bei einigen klappt dass auch ganz gut, bei anderen wiederum nicht. Hierbei handelt es sich aber meißt um Eintagsfliegen. Heute Ameisen, morgen Schlangen oder weiß der Kuckuck was.
Wir haben schon soviel versucht, und nichts hat wirklich gefruchtet. Da bleibt uns nur eine Lösung: erklären, umstimmen und predigen...Auch wenn es uns den letzten Nerv kostet. Es geht trotzdem ja um unsere geliebten Krabbler.


mfg Daniel

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Myrmecophaga tridactyla
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#12 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 14. Januar 2009, 00:38

PHiL hat geschrieben:Tag,
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich ihn hier in keiner Weise hier bloß stellen möchte, er ist schließlich noch relativ jung- ich würde ihm keinerlei Exoten zutrauen, und seine Eltern kennen sich mit den Tieren sicherlich nicht aus, und auch nicht mit ihren Risiken.

Gruß, PHiL


Meine Rede. Keine Ameisen für Minderjährige!

Gruß



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TheSilence
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#13 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von TheSilence » 14. Januar 2009, 00:46

Dass ist nun aber auch etwas übertrieben.
Keine Ameisen sind nicht der richtige Weg. Wenn, dann müsste der Verkauf von Exoten an Anfäger untersagt werden, was schon theoretisch nicht durchführbar wäre.
Wie bereits gesagt: Der einzigste Weg bleibt nur das aktive Gespräch mit Anfänger. Bringt sie davon ab, sich gleich am Anfang Exoten zu kaufen. Macht ihnen die heimischen Arten schmackhaft.

Begeistert sie!


mfg Daniel

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timmey
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#14 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von timmey » 14. Januar 2009, 09:56

Hey Leute,
TheSilence hat geschrieben:Keine Ameisen sind nicht der richtige Weg. Wenn, dann müsste der Verkauf von Exoten an Anfäger untersagt werden, was schon theoretisch nicht durchführbar wäre.
Wie bereits gesagt: Der einzigste Weg bleibt nur das aktive Gespräch mit Anfänger. Bringt sie davon ab, sich gleich am Anfang Exoten zu kaufen. Macht ihnen die heimischen Arten schmackhaft.

Begeistert sie!


Jaa, genau SO sollte es sein. Wir sollten Anfänger auf den richtigen Weg führen. (weshalb sollte man irgendwen davon abhalten Ameisen zu halten?)
Das Problem ist, dass den meisten die Winterruhe nicht schmeckt. Jetzt liest man auch dauernd "ich halte jetzt seit 2-5 Monaten und meine Ameisen sind in der Winterruhe. Welche Art kann ich mir nun holen, damit ich auch im Winter etwas zu tun habe?".
Ein weiteres großes Problem sind die Anfänger, die trotz aller Gegenreden mit Exoten beginnen und denen es auch für den Moment gelingt. Kurz darauf liest man dutzende Threads, von wegen, dass Anfänger sehr wohl mit Exoten anfangen können, weil es ja bei ihm auch geklappt habe. Das bei einigen die Exoten später eingehen wird natürlich nicht bekannt gegeben.
Es klappt natürlich auch mal ganz gut, aber ich würde es trotzdem niemals empfehlen. Bleibt die Frage, was man DAGEGEN machen kann...
Myrmecophaga tridactyla hat geschrieben:Meine Rede. Keine Ameisen für Minderjährige!

Gruß

das war so wichtig, dass du es innerhalb einer Stunde in 3 verschiedenen Threads posten musstest? naja....

Grüße Tim



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#15 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von PHiL » 14. Januar 2009, 14:31

Genau Silence, Begeistern müssen wir sie :) Wäre das bloß nicht zu schwer- am Besten finde ich es, wenn sich die Eltern mit den Hobby beschäftigen, und die Ameisen den Kindern "gehören" - hatten wir ja auch schon im Fourm, entweder die Kinder sind total fasziniert oder es langweilt sie nach wenigen Wochen- dann sind die Eltern "an der Reihe" :D



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Attafive
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#16 AW: Plug&Play-Ameisen?

Beitrag von Attafive » 14. Januar 2009, 14:57

Hallo zusammen !

Der Forderung "Keine Exoten an Minderjährige" kann ich nur beipflichten. Aber diese Forderung sollte letztlich noch ausgedehnt werden. Denn, wie das Beispiel im Eingangsbeitrag zeigt, trifft das meines Erachtens nicht allein nur auf Minderjährige, sondern oft genug auch auf "ältere" Einsteiger und selbst im Verbund mit der ""Allerweltsameisenart"" Lasius niger zu. Ausserdem illustrierte mir kürzlich ein kurzer Beitrag, den das SF-Fernsehen von dessen Deutschland-Korrespondent brachte, wie Jugendliche zur Ameisenhaltung kommen (können):

Ein Knirps von ca. 10 Jahren wurde in einem Shop in Berlin befragt, wie er zu den Ameisen gekommen sei, worauf dieser meinte: "Vorher hatte ich ein Aquarium, aber das war langweilig, und so kam ich auf Ameisen. Da tut sich immer was." - NB: Er meinte damit Blattschneiderameisen ! !

Nun, ich denke, wir wissen mittlerweilen, dass Ameisenhaltung doch einiges mehr ist als nur das "interessante Gekrabbel im Formikar" ! !

Vor allem scheint mir ein entscheidender Punkt nicht nur für ""Einsteiger" bei der Ameisenhaltung zu fehlen: nämlich das Anstellen von kleinen Experimenten, die dem ernsthaften "Jung-"Halter das Verhalten der Ameisen näher bringen, ohne dabei aber eine Kolinie von L. niger gleich durcheinander zu bringen. - Und nur zu oft fehlt nicht nur den sog. "Einsteigern" auch das echte Beobachten an einer Ameisenkolonie im Freiland ! !

Ich denke, gerade das sollte auch eine Aufgabe des Ameisenforumssein: Anregungen für das Beobachten unserer Einheimischen Ameisenarten im Freiland ! Unsere Ameisenarten sind nämlich ebenso spannend wie die exotischen Blattschneiderameisen & Co. !

Edit: Und gerade der Hinweis von timmey (in Nr. 13) macht auf anderes problem aufmerksam: In der Phase der Winterruhe hätte auch der jugendliche Ameisenhalter doch genau die Gelegenheit, auch mal ein Buch und/oder andere Literatur uber Ameisen zu lesen ! (z.B. im "Ameisen-Wiki).
Schöne Grüsse

Ryk



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