erstmal: Das soll kein "Hassthread" gegen diese Art sein, wie es so mancher durch hitzige Diskussionen geworden ist. Ich versuche jetzt, eine sachliche Diskussion darüber zu forcieren, ob diese Art überhaupt zur Haltung geeignet ist - dabei geht es nicht nur um Anfänger. Ich hoffe hier insbesondere auf die Mithilfe der Halter dieser Art. Ich bin gespannt, ob es funktioniert, diesen Thread auf einer sachlichen Ebene zu führen.
Die Informationen, auf die ich mich stütze, kommen aus den Berichten anderer Halter. Ich selbst halte diese Art nicht.
So, dann fangen wir mal an.
Immer mehr und mehr Halter scheinen Interesse an der Art Polyrhachis dives zu finden und sich diese dann anzuschaffen. Eine sehr interessante Art, zweifellos - aber es sind in der Haltung immer wieder einige Probleme aufgetreten . Die vlt. Größten und häufigsten möchte ich im Folgenden kurz aufzählen. Jeder kann sie, wenn er die Suchfunktion hier und im AmeisenCafe benutzt, selbst nachlesen.
Weitere Problemberichte sind gern gesehen.
1.) Die Koloniegröße.
Diese Art bildet rieseige, polydome Kolonien von angeblich bis zu 1 Million Individuen und ist
2.) Der Platzbedarf.
Diese Art scheint einen besonders hohen Platzbedarf zu haben, dem wohl - vermute ich jetzt einfach - kaum ein Halter gerecht wird/werden kann. (Das ist aber vermutlich bei allen Arten so, vergleicht Haltung und Natur). Aber viele Halter scheinen eben deswegen so große Probleme zu haben, eventuell ist diese Art besonders anfällig für Fehlverhalten, wenn es um mangelndes Platzangebot geht:
3.) Der Geruch/Die Ausdünstung der Ameisensäure
Viele Halter von Polyrhachis dives berichten über einen penetranten Geruch der Ameisensäure, der auch leichte bis schwere gesundheitliche Probleme verursacht. Das Problem schein bereits ab wenigen hundert Arbeiterinnen (??) zu bestehen, die bei dieser Art vermutlich schnell erreicht sind.
Im Folgenden 2 Beiträge über den Geruch:
Dies ist ein Beitrag eines Halters, der vermutlich sehr "Anfällig" für die Auswirkungen der Ameisensäure-Ausdünstungen war und enorme gesundheitliche Probleme bekam. Vermutlich ein Extremfall - jedoch werde ich ihn hier der vollständigkeit Halber aufführen.
Quelle: AmeisenCafe, zusammengefasst von joey (nicht der betreffende Halter).s war mir einfach nicht mehr möglich, die Ausdunstungen an Ameisensäure aus
dem Nestbecken gesundheitlich weiter zu ertragen.
.....
Schon beim betreten des Raumes in dem ich meine Ameisen halte, war ein
kräftiger Ameisensäuregeruch vorhanden.
In der Nähe der Anlage dieser Ameisen, ergaben sich Atemwegsreitzungen und
im unmittelbaren Bereich des Nestbeckens Verätzungen der Lippen.
.....
Es tut mir heute noch weh, eine Erfahrung die ich in der Ameisenhaltung
vorher so nicht so gesehen hatte, ich musste mich von ihnen trennen.
.....
Das Nestbecken in die Gefriertruhe, für 5 Tage bei â 12°C, die Ameisen in der
Arena mühselig eingesaugt, hat mich reichlich Zeit gekostet und auch ab in
die Kälte. Eine Anschließende Sezierung des Nestes ergab mehr als 100
Königinnen, erhalten habe ich sie mit 12.
Ob sie alle begattet waren, kann ich nicht klären. Das Alles habe ich
anschließend verbrannt.
Es ist ein für mich trauriges Ende, hatte es so nicht erwartet und mir auch
nicht so vorgestellt.
Die Kolonienstärke lag so zwischen 5 bis 10 tausend Arbeiterinnen, diese
flinken Tiere sind einfach nicht genau zählbar......
Hier ein Beitrag von Sahal (Namenszensur und Hervorhebung durch mich):
Somit zusammenfassend die Probleme:Säureausduenstungen:
ich halte die Ausführungen von ***** für stark übertrieben! Derartige Verätzungen und ähnliches habe ich nie erlebt.
Die Belästigungen haben sich bei einem großen Volk auf pfefferartigen Geschmack, Reizungen des Rachens und der Augen beschränkt, ein Geruch nach Chemie und Reinigungsmitteln... Verätzungen habe ich nie erlebt.
Und meine Becken standen neben mir auf dem Schreibtisch, und ich stundenlang mit der Nase davor!
Zu vermeiden sind diese Belästigungen durch gute Belüftung der Becken, und vor allem ausreichend große Becken!!
-pfefferartiger Geschmack
-Reizung des Rachens
-Reizung der Augen
-saurer Geruch
-Geruch nach Chemie und Reinigungsmitteln
-Starke Atemwegsreizungen im ganzen Zimmer (Extremfall)
-Verätzung der Lippen in Beckennähe (Extremfall)
Mögliche Ursache: Platzmangel
Mögliche Lösung (zur Verbesserung): Vergrößerung der Anlage, gute Belüftung.
Weitere Probleme bitte in diesem Thread aufführen!!
Auch sonstige Informationen - wie ihr es geschafft habt, die Probleme in den Griff zu bekommen, oder andere wichtige Links/Probleme etc. bitte posten.
Interessant könnte für euch dieser Thread sein: http://www.ameisenforum.de/einsteigerfr ... 34573.html
4.) Herumtragen der Leichen bis zum Tod
Häufig wird darüber berichtet, das die Arbeiterinnen die Leichen ihrer Schwestern bis zum eigenen Tod herumtragen. Von vielen Haltern vermuteter Grund: Platzmangel. Die Arbeiterinnen wollen die Tiere möglichst weit vom Nest wegtragen, und wenn sie das nicht können, suchen sie weiter einen Weg, es zu schaffen - bis hin zu ihrem eigenen Tot.
Mögliche Lösung: Vergrößerung der Anlage.
5.) Töten von Koloniemitgliedern
Vor allem in letzter Zeit berichteten erfahrene Halter (z.B. benai, Rolande) davon, dass die Arbeiterinnen ihre eigenen Koloniemitglieder in Überzahl angriffen und schließlich töteten. Dabei wurde aber auch berichtet, dass das scheinbar nicht immer stark negativ für die Kolonieentwicklung sein kann, sondern dass sich Kolonien dennoch "gut" entwickeln - normal ist solches Fehlverhalten deshalb wohl nicht.
Mögliche Ursachen: Unterbeschäftigung, Unterfütterung, Platzmangel
Mögliche Lösungen: Mehr füttern, Anlage vergrößern, gute Lüftung.
So, das waren jetzt die Hauptpunkte. Gibt es weitere Probleme mit dieser Art? Dann würde ich euch hier berichten, darüber zu berichten, Links zu posten etc. Für neue und die oben genannten Probleme könnt ihr hier gerne eure Meinung über die Ursachen, Auswirkungen und Lösungsmöglichkeiten kundtun - ich bitte sogar darum .
So, jetzt die große Frage - ist diese Art eurer Meinung nach bei all diesen Problemen wirklich zur Haltung geeignet?
Insebsondere die Punkte 4 und 5 sollten jedem zu Denken geben - solches Fehlverhalten sollte in der Haltung eines Tieres nicht auftreten. Ist diese am Ende gar Tierquälerei und/oder Ignoranz, wenn doch dabei so manches Individuum stirbt? (Ein kritischer Satz, aber ich bin noch sachlich, hoffe ich^^)
Ich will hier keine Halter dieser Art differmieren, sondern eher zur Mithilfe anregen. Vielleicht finden sich ja auch ein paar gute Lösungen für die Probleme, oder es gibt ein paar neue interessante Einsichten.
In Anfängerhände - ganz kann ich es ja doch nicht lassen - gehört diese Art mMn nicht, wenn selbst erfahrene Halter so große Probleme mit der Art haben. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, sie gehören in gar keine Hände, sondern sollten in der Natur bleiben, wo sie ihr normales, natürliches Verhalten ausleben können - und nicht in die Haltung, in der Fehlverhalten und sonstige Probleme auftreten. (Kritische subjektive Meinung, aber noch immer sachlich *g*)
So, jetzt seid ihr dran. Und immer dran denken - sachlich bleiben :spin2:
lg, chrizzy