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Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

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eastgate
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#9 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von eastgate » 12. März 2009, 14:41

Hallo Leute,

im ersten Moment, als ich davon gelesen hatte dachte ich: Moment mal, war das nicht in den USA... denn einige Stunden vorher ist ja schon was in den USA passiert...

Natürlich habe ich auch Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörigen, besonders für jene, die Zufällig am falschen Ort waren wie z.B. die passanten oder die beiden Leute im Autohaus...

Wie immer wenn soetwas passiert fängt es auch schonwieder an: Die Schnitzeljagt nach einem Schuldigen. Letztlich passiert doch nichts.

Aber Grundsätzlich sehe ich das sowieso so, dass man die Schuld nicht auf Spiele, auf die "Gesellschaft" oder auf den Staat abwälzen kann. Man kann das nicht festmachen. Hier spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Angefangen bei der Erziehung, weiter zu Ereignissen in der Kindheit (Kindergarten, Schule usw.) und so weiter und so weiter. Grundsätzlich, und das ist der wichtigste Faktor, hängt es aber immernoch von der psyschichen Einstellung des einzelnen Menschen ab. Es ist eben so, dass jeder anders ist. Der eine Rastet aus, wenn er seine große Liebe verliert und stürzt sich die nächste Brücke runter, der nächste sagt: "Shit happens" und sucht sich ne neue Liebe. Eigentlich will ich damit sagen, dass, in erster Linie, jeder für sein handeln selbst verantwortlich ist. Erst in zweiter Linie sehe ich Computerspiele oder das Waffengesetz in der Verantwortung. Und ganz am Schluss steht für mich die Gesellschaft. Denn die Gesellschaft ist keine konstante. Sie ändert sich ständig und ist auch kontrollierbar (ich such mir die Leute aus, mit denen ich mich abgebe). Außerdem kommt es immer drauf an, wie man der Gesellschaft entgegen tritt.

Egal was man macht, es wird immer wieder zu solchen Situationen kommen. Und um ehrlich zu sein mache ich mir weniger Gedanken über einzelne Amokläufe hier in Deutschland als um Massenmord, Genozid und Folter in so Ländern wie Sudan, Iran oder China...

Gruß

EastGate



donbilbo
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#10 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von donbilbo » 12. März 2009, 14:59

Es braucht keine Verbote oder härtere Gesetze. Es müssen einfach die bestehenden Gesetze durchgezogen werden.
"Killerspiele" sind alle erst ab 18 Jahren freigegeben. Wenn tausende Jugendliche und Kinder sie trotzdem spielen wer hat da die Schuld?
Horrorfilme oder Gewaltfilme sind auch ab 18, viele sogar auf dem Index. Wenn ich als mündiger Erwachsener sie kaufen will muss ich sie bei irgendwelchen dubiosen Pornobörsen erwerben oder übers Ausland bestellen. (Wo sie ab 15 Jahren freigegeben sind) Wenn Kinder oder Jugendliche sie runterladen oder tauschen wer ist schuld?
Davon abgesehen, wie viele Leute hier in den Ameisenforen sind erst 10, 12 oder 14 Jahre alt und posten oft weit nach Mitternacht noch in den Foren oder sind in Chaträumen. Schuld daran sind die Eltern, die ihren Kindern einen PC mit Flatrate ins Zimmer stellen und ohne Kontrollen oder Einschränkungen den Zugang bereithalten. Heute sind es die PCs, früher hatten einige Kinder einen eigenen Fernseher mit Videorekorder und Videofilmen im Zimmer. Es gab aber auch immer schon Eltern die haben kontrolliert, was und wie lange ihre Kinder am Computer spielen, oder vor 15 Jahren bestimmt wie lange man fernsehen durfte.
Sind das alles potentielle Amokläufer? Sicher nicht. Aber wer sowiso schon eine Macke hat....
Man bekommt den Eindruck die Zahl der Eltern die sich überhaupt nicht für ihre Kinder interessieren oder meinen alle Welt wäre zuständig nur nicht sie selbst steigt rasant. Wie man hier am Beispiel sieht nicht nur in "asozialen" Verhältnissen sondern nur zu oft auch in gutsituierten Familien. Es muss also nicht noch mehr verboten und reglementiert werden sondern die, die Kinder in die Welt setzen müssen auch die Verantwortung übernehmen.



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Sanguinius
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#11 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von Sanguinius » 12. März 2009, 16:47

Hallo!

Kann hier den meißen Aussagen nur zustimmen. Wirklich grauenvoll, für jeden Betroffenen.

Aber jetzt wieder nach Gesetzensänderungen zu schreien, bringt wirklich absolut nichts. Wie donbilbo schon sagte, sollten bestehende regeln durchgesetzt werden. Und da ist jeder gefragt. Nicht für umsonnst hat mir meine Mutter früher "Baller/Killer"-Spiele verboten. Ich hatte mit 12 ja auch noch Spaß an anderem.

Ganz anderes Problem: Der Täter war zeitweise in psychiatrischer Behandlung. trotzdem nimmt sein vater ihn mit zum Schießstand und lässt eine Handfeuerwaffe ungesichert rumliegen.
Hier liegt doch der Hase im Pfeffer. Währe die Waffe in einem Schließfach des Schützenvereins, nimmt das viel Gefährdungspotenzial.

Mfg Felix



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jkiefer
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#12 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von jkiefer » 12. März 2009, 16:49

Hallo,

erstmal mein Mitgefühl mit den unschuldigen Opfern...

Aber was solls, es sind nur 15 Tote, im Vergleich ist das NICHTS. Die Wahrscheinlichkeit durch einen Amoklauf zu sterben ist immernoch so gut wie null, da ist es sehr viel wahrscheinlicher im Straßenverkehr umzukommen. Sollen wir deswegen jetzt die Autos abschaffen? Und mal ehrlich, ist jemand der besoffen Auto fährt etwa besser wie dieser Amokläufer?
Natürlich wirds aber mal wieder total aufgepuscht durch die Medien und ihre Sensationsreporter, jeder hat plötzlich Angst, die Politiker schreien nach "Killerspiele"-Verbot und nutzen dies geschickt wie immer für ihren Wahlkampf.

Wie gesagt im Vergleich ist das aber nichts.
In der ganzen Welt sterben täglich tausende Kinder, Frauen, Männer weil sie nicht genug zu essen haben, kein bzw. kein sauberes Trinkwasser haben, Kriege wüten und sich Krankheiten (gegen die es schon lange Medikamente und Impfungen gibt) ungehindert ausbreiten können. Es gibt auch Rassenhass, Vertreibungen, Umsiedelungen, Todesschwadrone, und und und...
Millionen Opfer für die sich in den G8-Staaten kein Schwein interessiert, schlimmer noch, die G8-Staaten profitieren sogar oft davon, haben Kriege ums Öl (Irak 1 und 2) und Ressourcen angezettelt, gute Staatsführer ermorden lassen und durch schlechtere ersetzt. (Die USA mit ihrer CIA als Beispiel: CIA ermordet linksgerichteten Staatsführer wegen der Angst vor dem Kommunismus und ersetzt ihn durch einen faschistischen, rechtsgerichteten Wahnsinnigen, der mit Todesschwadronen ganze Bevölkerungsgruppen ausmerzt, das Land bis zur vollkommenen Armut ausbeutet und einen Krieg nach dem anderen anzettelt. Wer mehr wissen will soll mal bisschen googlen, das sind nämlich leider keine Einzelfälle.)

Aber sowas sieht man nie oder nur sehr selten in den Nachrichten. Warum nicht? Weil es nichts neues ist, keine Sensation, nichts mit dem man Geld verdienen kann und keine Einschaltquoten bekommt. Oder wer weiß, dass zur Zeit über 30 Kriege wüten, wo sie stattfinden und wieviel Opfer diese täglich fordern? Es ist den Leuten egal, solange sie nicht direkt betroffen sind, egal wie viele Unschuldige dabei sterben und der Krieg möglichst weit weg ist.

Also bitte verschont mich mit übertriebenen Mitgefühlsbekundungen, solange ihr nicht mindestens genauso viel Mitgefühl für alle Menschen auf der Welt zeigt!

Nun mal paar Sachen zu "Killerspielen", Amokläufern und sonstigen Wahnsinnigen...
Vor allem die Älteren glauben ja, da müssen die "Killerspiele" schuld dran sein. Dabei müssten sie es aufgrund ihrer Lebenserfahrung eigentlich besser wissen. Die Art und Weise, das Amoklaufen, ist dabei nur eine Modeerscheinung, ähnliches gab es in dem Selben oder sogar noch stärkerem Ausmaß schon früher, vor der Erfindung der Videospiele, nur ist damals keiner mit Waffen in ne Schule gerannt und hat wahllos umsichgeschossen und es gab keine Medien die etwas derartiges so aufgepuscht haben wie es heutzutage passiert.

Die Waffen und die Art und Weise hat sich also geändert, aber es ist das selbe wie bei Serienmorden, Attentaten, Völkermorden, Raubzügen, Hexenverbrennungen, Glaubenskriege, Vernichtungskriege usw. ausgelöst durch größenwahnsinnige Diktatoren, Kaiser, Könige, Staatschefs usw.
Die Geschichte ist voll mit Massenmord und Wahnsinnigen.
Und mal ehrlich, wo ist der Unterschied von unserem Amokläufer zu einem Hitler und seinen tausenden KZ-Aufsehern, einem Stalin, einem Nero... sie alle waren wahnsinnig, gestört und überaus brutal. Keiner von ihnen hat jemals ein "Killerspiel" gespielt, geschweige denn eine Ahnung gehabt was das sein könnte. Und trotzdem haben sie Millionen ermordet. Millionen ermordet weil sie intelligenter waren wie unser Amokläufer, bei dem hats "nur" für 15 Opfer gereicht.

Z.b. wäre ich selbst wahnsinnig, wüsste ich wie ich mit wenig Aufwand tausende Leute umbringen könnte ohne allzuviel Gefahr zu laufen überhaupt erwischt zu werden. Das Wissen und die Möglichkeit hätte ich dafür, genauso wie tausende Andere hier allein in Deutschland. Da sind 15 Opfer ein Witz. Warum? Weil ich wohl ein wenig schlauer bin wie er...
Ausserdem spiele ich seit meiner Kindheit schon diese "Killerspiele", heißt das nun ich werde mein Wissen und die Möglichkeiten nutzen?
Im Gegenteil, ich bin überzeugter Pazifist. Ich kann nichtmal einer Fliege etwas zuleide tun (im wahrsten Sinne), wenn sie nicht als Futter für meine anderen Tiere herhalten muss, und selbst dann hab ich noch ein schlechtes gewissen. Selbst Wespen, Bienen und Hornissen, die sich in meine Wohnung verirren werden teilweise mit der Hand eingefangen und lebend wieder nach draussen gebracht, egal ob sie mich stechen.

Das Problem ist nur, dass heutzutage, auch durch eine immer unpersönlichere Gesellschaft, die Wahnsinnigen zunehmen und auch ihre Möglichkeiten steigen. Es war noch nie so einfach, in solch kurzer Zeit alleine soviele Menschen umzubringen. Vor hundert Jahren wäre unser Amokläufer wahrscheinlich mit einem kleinen Messer oder höchstens einem Revolver unterwegs gewesen, seine Opferzahl wäre dementsprechend geringer.

"Killerspiele" machen ganz sicher nicht normale Menschen zu Massenmördern und Amokläufern, wenn überhaupt verstärken sie vielleicht höchstens eine Neigung zur Brutalität, die allerdings schon vorher vorhanden sein muss, sei es durch Erziehung, Gene, Gesellschaft oder Religion. Und doch sind die "Killerspiele" ein guter Sündenbock...

Naja mal wieder ein langer und verworrener Post meinerseits, vielleicht versteht ihn der ein oder andere, vielleicht auch nicht!
Auf was ich hinauswill steht irgendwo zwischen den Zeilen, zu komplex für mich um es mit einfachen Worten auszudrücken, und deshalb ist jeder frei für sich selbst herauszufinden was ich Auszudrücken versuchte :spin2:.

MFG



herbie272
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#13 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von herbie272 » 12. März 2009, 18:08

Erstmal mein Beileid den unschuldigen Opfern und ihren Angehörigen.

@jkiefer:

Ich hab ein bisschen überlegen müssen, ob man so einen Beitrag unkommentiert stehen lassen darf, und mich dagegen entschieden.

Bei dir klingt ein moralischer Rigorismus durch, den ich nicht teilen kann.
Es ist nur menschlich, wenn ich in bestimmten Fällen mehr Anteilnahme entwickele als in anderen. Dies fängt bei den Familienangehörigen an, geht über Freunde, Bekannte usw. und setzt sich fort bis zu verschiedenen Kreisen, ob sie jetzt denselben Beruf ausüben, aus meiner Heimatregion kommen oder einfach eine Station in ihrem Leben besuchen, die wir alle durchlaufen mussten, die Schule. Um so dichter diese Menschen an der eigenen Lebenswirklichkeit sind, desto größer ist die Anteilnahme. Je weiter entfernt-sei es räumlich oder historisch-desto mehr nimmt diese Anteilnahme ab. Klingt jetzt hart, ist aber so! Ich kann nur bedingt Anteilnahme für Opfer entwickeln, deren Tod bereits in der Antike oder auf dem Scheiterhaufen vor mehreren hundert Jahren eintrat. Tut mir leid!
Aber Schule ist eine Erfahrung, die wir alle gemacht haben, und gerade für Eltern, die ihre Kinder dort hinschicken in dem Glauben, dass sie dort gut aufgehoben sind, muss die Vorstellung eines Amoklaufes doch furchtbar sein.

Also finde ich es schon ziemlich vermessen, zu schreiben:
Also bitte verschont mich mit übertriebenen Mitgefühlsbekundungen, solange ihr nicht mindestens genauso viel Mitgefühl für alle Menschen auf der Welt zeigt!


Ich finde auch die Relativierungen mit Ereignissen aus Geschichte und Politik nicht angemessen, oder wie du es selber nennt 'verworren'.
Meine Güte, das trieft vor allgemeinen Weltschmerz.
a) Sind die Industrienationen nicht an allem Unheil der Welt verantwortlich, noch können sie das lösen.
b) War die Situation nie anders, dass es keine Kriege, Katastrophen oder Krankheiten gegeben hätte.
c) Ist die Situation eines stabilen und friedlichen Europas ein Novum der Geschichte und weniger einer gewachsenen Vernunft der Menschheit geschuldet als vielmehr einem 60 Jahre langen strategischen Gleichgewichts zwischen dem 'Westen' und dem 'Osten', wobei wir in Europa massivst von den USA profitiert haben.
d)
(Die USA mit ihrer CIA als Beispiel: CIA ermordet linksgerichteten Staatsführer wegen der Angst vor dem Kommunismus und ersetzt ihn durch einen faschistischen, rechtsgerichteten Wahnsinnigen, der mit Todesschwadronen ganze Bevölkerungsgruppen ausmerzt, das Land bis zur vollkommenen Armut ausbeutet und einen Krieg nach dem anderen anzettelt. Wer mehr wissen will soll mal bisschen googlen, das sind nämlich leider keine Einzelfälle.)
Wenn du ein bisschen länger im Internet suchst, wirst du feststellen, dass es die ganze Geschichte natürlich auch mehr als einmal umgekehrt gegeben hat, was an dieser Stelle nicht als Entschuldigung dienen soll, sondern nur der Vollständigkeit geschuldet ist.

Was die ewige Leier wegen der Killerspiele angeht, kann ich dir nur zustimmen, lenkt sie doch von der eigenen Rolle der Medien nur ab, dem Amokläufer von morgen Motivation und Plattform zu geben, sich mit einem riesigen und menschenverachtenden medialen Knall abzutreten. Sie sorgen so für eine Art 'Nachruhm', die in einschlägigen Foren auch noch gefeiert wird.

Was mir Sorge bereitet:
Z.b. wäre ich selbst wahnsinnig,...

Die wenigsten wissen, dass sie selbst wahnsinnig sind. Meistens werden die anderen als die Schuldigen ausgemacht.

...wüsste ich wie ich mit wenig Aufwand tausende Leute umbringen könnte ohne allzuviel Gefahr zu laufen überhaupt erwischt zu werden. Das Wissen und die Möglichkeit hätte ich dafür, genauso wie tausende Andere hier allein in Deutschland. Da sind 15 Opfer ein Witz. Warum? Weil ich wohl ein wenig schlauer bin wie er...

Normalerweise würde ich das für einen ganz schlechten Scherz halten! Was sind das für Allmachtsphantasien? Tickst du noch ganz richtig? Alleine sich mit solchen Gedanken auseinander zu setzen finde ich ziemlich krank!

Ach so, du bist ja tierlieb, na dann....war der Hitler übrigens auch zu seiner Hündin. Nur mit seinen Mitmenschen ist er moralisch (seiner Moral) hart ins Gericht gegangen.

Ganz ehrlich, du solltest mal deine Haltung überdenken!

So jetzt habe ich nach den Ereignissen wie du schriftlich ausgekotzt.


Ich suche Formica cinerea.

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Marco_K
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#14 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von Marco_K » 12. März 2009, 23:04

Einfach Unfassbar das ganze :furchtbartraurig:



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jkiefer
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#15 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von jkiefer » 12. März 2009, 23:04

Hallo,

es tut mir leid das dieser Thread nun so missbraucht wird. Ich wollte und will auch auf keinen Fall dieses tragische Unglück herunterspielen oder verharmlosen, wollte auch keine Diskussion anstossen sondern nur ein wenig zum Nachdenken anregen, deshalb auch die Schlussbemerkung: "...und deshalb ist jeder frei für sich selbst herauszufinden was ich Auszudrücken versuchte!"
Daher will ich nocheinmal mein tiefes Mitgefühl gegenüber den direkten und indirekten Opfern zum Ausdruck bringen.

Es ist wenig was man tun kann um die Welt ein klein wenig zu verbessern, doch das was ich tun kann werde ich auch tun, nämlich zum nachdenken anregen!
Deshalb seis drum, nun ist es zu spät, wenn ich mit Hitler verglichen werde kann ich nicht anders und muss antworten.

Tja irgendwie hast du, herbie272, wohl nicht das herausgefunden was ich ausdrücken wollte! Naja ich bin vielleicht auch ein kleiner Visionär und Sonderling, der trotz all der vom Menschen verursachten Probleme auf unserem Planeten doch noch an eine schönere Zukunft für unsere Kinder glaubt, allerdings nur wenn der Mensch endlich begreift das es so wie es ist nicht ewig weitergehen kann...
Doch der Wille etwas zu ändern ist nur nach aussen hin vorhanden, die meisten Menschen sind Mittläufer, glauben das was Andere (vor allem die Medien) ihnen sagen, machen was man von ihnen erwartet und leben einfach vor sich hin ohne jemals darüber nachzudenken, warum die Dinge so sind wie sie sind und was man tun könnte.

Wo sind heutzutage die Werte wie Barmherzigkeit, Tugend, Mitgefühl und Nächstenliebe. Im Kleinen sind sie verborgen, wenn es den Freundeskreis, die Familie, das engere Umfeld bzw. das Heimatland betrifft.
Wenn ein Deutscher bei einem Flugzeugabsturz umkommt ist es ein große Tragödie und wird groß in den Medien und im Land betrauert. Ist kein Deutscher umgekommen erscheint eine kleine Meldung in den Nachrichten und niemanden interessiert es hier.
Aber spielt es wirklich eine Rolle ob jetzt ein Deutscher oder ein irgend jemand anderes stirbt? Sollten wir nicht beide gleich betrauern? Sind wir nicht alles Menschen?
Früher dachte ich die Globalisierung würde in dieser Hinsicht eine Besserung bringen, doch das Gegenteil ist der Fall. Nach aussen gibt man sich weltoffen, hat keine Vorurteile gegen andere Kulturen, spendet in die dritte Welt... Doch ist das alles nur eine Scheinheiligkeit, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Innerlich ist man aber immernoch nur um seinen eigenen Vorteil bemüht, regiert die Gier, die Angst und das Misstrauen.
Politiker und Medien wissen das, mit dem Schüren von Ängsten und der Ausnutzung der Gier gewinnen sie Wahlen und Quoten.

Und warum soll man nicht vergangene Ereignisse aus Geschichte und Politik als Beispiele nennen? Woraus soll man denn lernen wenn nicht aus der Vergangenheit? Ist die Menschheit überhaupt in der Lage aus vergangenen Fehlern zu lernen? Wenn man die Konflikte und Probleme auf der ganzen Welt sieht dann fällt es mir schwer daran zu glauben.
Mittlerweile sollte jeder Mensch wissen das Kriege immer schlecht sind, egal aus welchen noch so guten Gründen er ausgetragen wird. Jeder Mensch sollte eigentlich wissen das ein Miteinander immer besser wie ein Gegeneinander ist.
Das haben zahllose Beispiele aus unserer Vergangenheit gezeigt. Haben wir daraus gelernt? Nein! Es scheint sogar das die Menschheit dazu verdammt ist ihre Fehler immer und immerwieder zu wiederholen.
Wahnsinnige regieren die Welt, das ist und war schon immer so. Und das weil es mehr als genug Mittläufer gibt, die nicht gewillt sind selbst nachzudenken und noch weniger gewillt sind etwas zu ändern.
Das war bei den Nazis so und ist heutzutage immer noch so.
Und allzu oft wird vergessen, wir sind das Volk, wir haben die Macht etwas zu ändern.

Und ja ich hätte das Wissen und die Möglichkeit Tausende umzubringen, tatsächlich wäre das verdammt leicht. Viel zu leicht. Allmachtsphantasien? Oder einfach eine Ahnung der Möglichkeiten? Es gab mehr als genug Fälle in denen einzig ein schlechtes Gewissen eines Terroristen einen großen Anschlag verhindert hat.
Der wissenschaftliche und technische Fortschritt sollte niemals unterschätzt werden. Was Zivil genutzt werden kann, eignet sich sehr oft auch für militärische Zwecke.
Auch hat es einen Grund warum die Herstellung und Entwicklung chemischer und biologischer Waffen streng verboten ist. Selbst für Terroristen sind manche Dinge ethisch nicht vertretbar. Wäre es nicht so, würde es die Menschheit schon lange nicht mehr geben. Und auch sonst stehen die Chancen für uns Menschen schlecht.
Unsere einzige Hoffnung ist unser Gewissen...

Konflikte über Nahrung, Wasser und Energie nehmen immer mehr zu. Die Betroffenen sind im Moment noch nicht wir, aber wir werden es werden.
Die jetzigen Betroffenen werden sich erinnern, das es von den reichen Staaten viele Versprechungen gab aber nur wenige gehalten wurden.
Sollten wir nicht schon lange angefangen haben uns zu ändern? Ist es vielleicht schon zu spät?
Der Hass auf den "reichen Westen" wächst immer weiter. Und was machen wir? Wir schauen weg, ordnen Staatstrauer für 15 Opfer eines Amoklaufs an, kümmern uns nur um unsere eigenen, im Vergleich unwichtigen Dinge, anstatt die wirklichen Übel in der Welt zu bekämpfen. Wie auch, Politiker, Konzerne und Medien profitieren davon. Ich will gar nicht wissen wieviel Geld für solch eine große Pressekonferenz, für ein neues "Killerspiele"-Gesetz ausgegeben wird, aber wäre es nicht besser dieses Geld an die zu verteilen die es wirklich brauchen?

Unsere Kinder und Kindeskinder würden es uns danken, und allein das sollte all unsere Taten bestimmen. Was bringt mir jetzt Reichtum, wenn meine Kinder deswegen in einer nicht lebenswerten Welt leben müssen? Was bringt es, mich allzusehr über einen Amoklauf aufzuregen und dagegen etwas zu tun, wenn die wirklichen Probleme in der Welt noch nicht einmal in Angriff genommen wurden?

Fragen über Fragen und jeder muss die Antworten für sich selbst finden. Wie gesagt ich kann nichts verlangen, nur hoffen. Hoffen das so mancher hier das liest und endlich anfängt nachzudenken.



Michi-King91
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#16 AW: Schwarzer Tag -- Amoklauf von Winnenden

Beitrag von Michi-King91 » 12. März 2009, 23:18

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